Poschacher Brauerei: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Die Anfänge der Poschacher Brauerei liegen im Jahr 1836. [[Franz Lehner]], der letze Braumeister der Brauerei Lustenfelden, gestaltete sein hinter dem [[Scheuberhof]] liegendes Haus in eine Bierbrauerei um. Er verkaufte dieses an den Linzer Großkaufmann und Politiker [[Matthias Radler]]. Dieser erweitere den Betrieb. 1854 verkaufte er ihn an [[Josef Poschacher]].
Die Anfänge der Poschacher Brauerei liegen im Jahr 1836. [[Franz Lehner]], der letze Braumeister der Brauerei Lustenfelden, gestaltete sein hinter dem [[Scheuberhof]] liegendes Haus in eine Bierbrauerei um. Er verkaufte dieses an den Linzer Großkaufmann und Politiker [[Matthias Radler]]. Dieser erweitere den Betrieb. 1854 verkaufte er ihn an [[Josef Kaspar Poschacher]] (1826-1885).<ref>[http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Poschacher Poschacher] im Salzburgwiki abgerufen am 26. Jänner 2016</ref>


Poschacher lies vom Maurermeister [[Johann Rueff]] Ende der 1850er Jahren einen neuen Eiskeller errichten. Unter Poschacher wurde der Betrieb groß erweitert und das Geschäft ausgedehnt. Die Brauereien in Ebelsberg und Traun wurden übernommen. Die Gebäude am Brauereigelände wurden erweitert. Ende des 19. Jahrhunderts betrug die Jahresproduktion knapp 100.000 Hektoliter Bier. Im Jahr 1900 wurde der Betrieb von [[Josef Poschacher junior]] und [[Robert Weingärtner]] übernommen. Schließlich gelangte die Brauerei in das Eigentum des Linzer Anwalts [[Carl Beurle]]. Um den weiteren Ausbau des Betriebes zu finanzieren wurde das Unternehmen 1904 als Aktiengesellschaft neu gegründet.
Poschacher lies vom Maurermeister [[Johann Rueff]] Ende der 1850er Jahren einen neuen Eiskeller errichten. Unter Poschacher wurde der Betrieb groß erweitert und das Geschäft ausgedehnt. Die Brauereien in Ebelsberg und Traun wurden übernommen. Die Gebäude am Brauereigelände wurden erweitert. Ende des 19. Jahrhunderts betrug die Jahresproduktion knapp 100.000 Hektoliter Bier. Im Jahr 1900 wurde der Betrieb von [[Josef Poschacher junior]] und [[Robert Weingärtner]] übernommen. Schließlich gelangte die Brauerei in das Eigentum des Linzer Anwalts [[w:Karl Beurle|Carl Beurle]] (1860–1919)<ref>[http://www.nachrichten.at/nachrichten/meinung/vor-100-jahren/Der-hoechst-umstrittene-Modernisierer-der-Vorkriegszeit;art155519,1352151 Der höchst umstrittene Modernisierer der Vorkriegszeit] in den OÖ Nachrichten vom 7. April 2014 abgerufen am 27. Jänner 2016</ref>. Um den weiteren Ausbau des Betriebes zu finanzieren wurde das Unternehmen 1904 als Aktiengesellschaft neu gegründet.


Während des Ersten Weltkrieges stellte das Unternehmen Sodawasser, Obstmost, Fruchtsäften und Marmeladen her. Malz war zuvor beschlagnahmt worden.
Vor dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] waren etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt.<ref>[http://www.linz.at/geschichte/de/1253.asp Poschacher Brauerei AG] auf Linz.at abgerufen am 26. Jänner 2016</ref> Während des Ersten Weltkrieges stellte das Unternehmen Sodawasser, Obstmost, Fruchtsäften und Marmeladen her. Malz war zuvor beschlagnahmt worden.


Gemeinsam mit weiteren Brauereien (etwa der [[Aktienbrauerei]]) gründet die Poschacher Brauerei am 16. Oktober 1921 das gemeinsame Tochterunternehmen ''Braubank AG''. Wenige Jahre später, 1925, fusionierten alle Brauereien schließlich zur BrauAG (1925).
Gemeinsam mit der [[w:Brauerei Wieselburg|Brauerei Wieselburg]]<ref>{{Stadler|Wieselburg}}</ref> gründet die Poschacher Brauerei am 16. Oktober 1921 das gemeinsame Tochterunternehmen ''Braubank AG''. Wenige Jahre später, 1925, fusionierten die Brauereien schließlich zur BrauAG (1925).


Während des zweiten Weltkriegs wurden am Brauereigelände rund 350 Bombentreffer registriert.
Während des zweiten Weltkriegs wurden am Brauereigelände rund 350 Bombentreffer registriert.


Der Brauereibetrieb in Linz wurde im Herbst 1981 eingestellt. Seit dem befindet sich am ehemaligen Standort nur mehr die Unternehmenszentrale sowie ein Auslieferungslager.
Der Brauereibetrieb in Linz wurde im Herbst 1981 eingestellt. Seit dem befindet sich am ehemaligen Standort nur mehr die Unternehmenszentrale sowie ein Auslieferungslager.
 
== Bauwerke ==
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Das ehemalige Kellergebäude besteht noch, es stellt immer noch das größte und zentrale Gebäude dar.
Das ehemalige Kellergebäude besteht noch, es stellt immer noch das größte und zentrale Gebäude dar.


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
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* {{Webseite|1=www.linz.at/archiv/denkmal/default.asp?action=denkmaldetail&id=2188|2=Poschacher Brauerei}} auf [[linz.at]]
* {{Webseite|1=www.ooegeschichte.at/index.php?id=1318&print=1&no_cache=1|2=forum oö geschichte: Das Bierland ob der Enns}}
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* [http://www.ooegeschichte.at/index.php?id=1318&print=1&no_cache=1 Das Bierland ob der Enns] in oö geschichte
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[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen]]
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[[Kategorie:Ehemalige Brauerei (Oberösterreich)]]
[[Kategorie:Unternehmen in Linz]]
[[Kategorie:Unternehmen in Linz]]
[[Kategorie:Gegründet 1836]]
[[Kategorie:Betriebsstätte in Linz]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1981]]

Aktuelle Version vom 16. Juni 2024, 08:26 Uhr

Die Poschacher Brauerei ist eine ehemalige Brauerei in Linz. Sie war eines der Gründungsunternehmen der heutigen Brau Union, die ihren Sitz heute am Standort der Poschacher Brauerei hat.

Geschichte

Die Anfänge der Poschacher Brauerei liegen im Jahr 1836. Franz Lehner, der letze Braumeister der Brauerei Lustenfelden, gestaltete sein hinter dem Scheuberhof liegendes Haus in eine Bierbrauerei um. Er verkaufte dieses an den Linzer Großkaufmann und Politiker Matthias Radler. Dieser erweitere den Betrieb. 1854 verkaufte er ihn an Josef Kaspar Poschacher (1826-1885).[1]

Poschacher lies vom Maurermeister Johann Rueff Ende der 1850er Jahren einen neuen Eiskeller errichten. Unter Poschacher wurde der Betrieb groß erweitert und das Geschäft ausgedehnt. Die Brauereien in Ebelsberg und Traun wurden übernommen. Die Gebäude am Brauereigelände wurden erweitert. Ende des 19. Jahrhunderts betrug die Jahresproduktion knapp 100.000 Hektoliter Bier. Im Jahr 1900 wurde der Betrieb von Josef Poschacher junior und Robert Weingärtner übernommen. Schließlich gelangte die Brauerei in das Eigentum des Linzer Anwalts Carl Beurle (1860–1919)[2]. Um den weiteren Ausbau des Betriebes zu finanzieren wurde das Unternehmen 1904 als Aktiengesellschaft neu gegründet.

Vor dem Ersten Weltkrieg waren etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt.[3] Während des Ersten Weltkrieges stellte das Unternehmen Sodawasser, Obstmost, Fruchtsäften und Marmeladen her. Malz war zuvor beschlagnahmt worden.

Gemeinsam mit der Brauerei Wieselburg[4] gründet die Poschacher Brauerei am 16. Oktober 1921 das gemeinsame Tochterunternehmen Braubank AG. Wenige Jahre später, 1925, fusionierten die Brauereien schließlich zur BrauAG (1925).

Während des zweiten Weltkriegs wurden am Brauereigelände rund 350 Bombentreffer registriert.

Der Brauereibetrieb in Linz wurde im Herbst 1981 eingestellt. Seit dem befindet sich am ehemaligen Standort nur mehr die Unternehmenszentrale sowie ein Auslieferungslager.

Bauwerke

Nach der Einstellung des Braubetriebes 1981 verloren einige Fabrikseinrichtungen an Bedeutung und wurden geschleift. Das ehemalige Sudhaus wurde im Jahr 1987 abgetragen.

Das ehemalige Kellergebäude besteht noch, es stellt immer noch das größte und zentrale Gebäude dar.

Einzelnachweise

  1. Poschacher im Salzburgwiki abgerufen am 26. Jänner 2016
  2. Der höchst umstrittene Modernisierer der Vorkriegszeit in den OÖ Nachrichten vom 7. April 2014 abgerufen am 27. Jänner 2016
  3. Poschacher Brauerei AG auf Linz.at abgerufen am 26. Jänner 2016
  4. Gerhard A.Stadler: Das industrielle Erbe Niederösterreichs: Geschichte-Technik-Architektur, 2006, Verlag Böhlau ISBN 3-20577460-4, S.Wieselburg

Weblinks

48.28701714.309504Koordinaten: 48° 17′ 13″ N, 14° 18′ 34″ O