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'''Grub''' ist ein Dorf in der gleichnamigen [[Katastralgemeinde]] der Ortsgemeinde [[Wienerwald (Gemeinde)|Wienerwald]]. Da es zahlreiche Ortschaften des gleichen Namens gibt, wird oftmals zur Unterscheidung der Name ''Grub im Wienerwald'' verwendet, der aber weder für die Katastralgemeinde noch für die Ortschaft offiziell ist.<ref group="Anm.">Die Bezeichnung ''Grub im Wienerwald'' dient der schnelleren Auffindbarkeit der Ortschaft in Karten- wie Geschichtswerken. Die seit 1. September 1954 (wieder) bestehende selbständige Gemeinde hat stets den Namen ''Grub'' getragen. – Siehe: Wilhelm Rausch (Hrsg.), Hermann Rafetseder (Bearb.): ''Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts''. Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, Band 2. Landesverlag, Linz (an der Donau) 1989, ISBN 3-900387-22-2, S. 333, 336, 342 f. sowie<br />''4. Teil: Gemeinden – Niederösterreich – 538. Wienerwald''. In: ''Österreichischer Amtskalender online''. Jusline Österreich GmbH (Verlag Österreich), Wien 2002–, {{ZDB|2126440-5}}, abgerufen am 11. Jänner 2015.</ref> | '''Grub''' ist ein Dorf in der gleichnamigen [[Katastralgemeinde]] der Ortsgemeinde [[Wienerwald (Gemeinde)|Wienerwald]]. Da es zahlreiche Ortschaften des gleichen Namens gibt, wird oftmals zur Unterscheidung der Name ''Grub im Wienerwald'' verwendet, der aber weder für die Katastralgemeinde noch für die Ortschaft offiziell ist.<ref group="Anm.">Die Bezeichnung ''Grub im Wienerwald'' dient der schnelleren Auffindbarkeit der Ortschaft in Karten- wie Geschichtswerken. Die seit 1. September 1954 (wieder) bestehende selbständige Gemeinde hat stets den Namen ''Grub'' getragen. – Siehe: Wilhelm Rausch (Hrsg.), Hermann Rafetseder (Bearb.): ''Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts''. Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, Band 2. Landesverlag, Linz (an der Donau) 1989, ISBN 3-900387-22-2, S. 333, 336, 342 f. sowie<br />''4. Teil: Gemeinden – Niederösterreich – 538. Wienerwald''. In: ''Österreichischer Amtskalender online''. Jusline Österreich GmbH (Verlag Österreich), Wien 2002–, {{ZDB|2126440-5}}, abgerufen am 11. Jänner 2015.</ref> | ||
== | == Lage == | ||
Grub liegt im nördlichen Teil des Alpenausläufers (Wienerwald) im [[Bezirk Mödling]], nach dem auch die Gemeinde benannt wurde in der Grub liegt. | Grub liegt im nördlichen Teil des Alpenausläufers (Wienerwald) im [[Bezirk Mödling]], nach dem auch die Gemeinde benannt wurde in der Grub liegt. | ||
Auf dem Katastralgemeindegebiet Grub besteht neben dem Ort Grub, die Rotte Ameisbühel, die heute mit Grub zusammengewachsen ist, die Rotte Gföhler und einem Teil von Buchelbach. | Auf dem Katastralgemeindegebiet Grub besteht neben dem Ort Grub, die Rotte Ameisbühel, die heute mit Grub zusammengewachsen ist, die Rotte Gföhler und einem Teil von Buchelbach. | ||
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Erstmals wurde der Ort 1254 in einer Urkunde des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] erwähnt. 1849 bis 1938 war Grub eine eigenständige Gemeinde. Laut ''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft|Adressbuch von Österreich]]'' waren im Jahr 1938 in der [[w:Ortsgemeinde (Österreich)|Ortsgemeinde]] Grub drei Fuhrwerker, drei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, acht Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Schmied, zwei Schuster, ein Wagner und einige Landwirte ansässig.<ref>''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft]]'', Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 [https://www.findbuch.at/tl_files/data/adressbuecher/1938_bsoe_oe_ab/36__Niederoesterreich_Gemeinden_G.pdf#page=23 PDF], Seite 268</ref> 1954 wurde Grub wieder eine eigenständige Gemeinde und 1972 wurde der Ort im Zuge der Gemeindereform mit den Dörfern Dornbach, Sittendorf bei Wien und Sulz im Wienerwald zur Gemeinde ''Wienerwald'' zusammengelegt. | Erstmals wurde der Ort 1254 in einer Urkunde des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] erwähnt. 1849 bis 1938 war Grub eine eigenständige Gemeinde. Laut ''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft|Adressbuch von Österreich]]'' waren im Jahr 1938 in der [[w:Ortsgemeinde (Österreich)|Ortsgemeinde]] Grub drei Fuhrwerker, drei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, acht Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Schmied, zwei Schuster, ein Wagner und einige Landwirte ansässig.<ref>''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft]]'', Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 [https://www.findbuch.at/tl_files/data/adressbuecher/1938_bsoe_oe_ab/36__Niederoesterreich_Gemeinden_G.pdf#page=23 PDF], Seite 268</ref> 1954 wurde Grub wieder eine eigenständige Gemeinde und 1972 wurde der Ort im Zuge der Gemeindereform mit den Dörfern Dornbach, Sittendorf bei Wien und Sulz im Wienerwald zur Gemeinde ''Wienerwald'' zusammengelegt. | ||
Die Pfarre St. Josef in Grub ist eine inkorporierte Pfarre des in denr Nähe liegenden | Die Pfarre St. Josef in Grub ist eine inkorporierte Pfarre des in denr Nähe liegenden Stiftes Heiligenkreuz. | ||
Am 6. August 1981 stürzte ein Düsenflugzeug des [[w:Bundesheer|Bundesheeres]] vom Typ [[w:Saab 105#Saab 105 OE|Saab 105 OE]] (Lfz GI-19 S.Nr.:105419) in Grub ab (Ortsteil Ameisbühel). Der Jet stürzte auf das Wohnhaus von [[w:Karl Musil|Karl Musil]], Solotänzer an der [[w:Wiener Staatsoper|Wiener Staatsoper]]. Der Künstler, seine Frau und seine zwei Kinder erlitten schwere Verbrennungen. Die beiden Piloten Major ''Alois Strahner'' und Leutnant ''Gerhard Wiesinger'' kamen ums Leben. | Am 6. August 1981 stürzte ein Düsenflugzeug des [[w:Bundesheer|Bundesheeres]] vom Typ [[w:Saab 105#Saab 105 OE|Saab 105 OE]] (Lfz GI-19 S.Nr.:105419) in Grub ab (Ortsteil Ameisbühel). Der Jet stürzte auf das Wohnhaus von [[w:Karl Musil|Karl Musil]], Solotänzer an der [[w:Wiener Staatsoper|Wiener Staatsoper]]. Der Künstler, seine Frau und seine zwei Kinder erlitten schwere Verbrennungen. Die beiden Piloten Major ''Alois Strahner'' und Leutnant ''Gerhard Wiesinger'' kamen ums Leben. | ||
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Seit dem Jahr 1922 besteht im Ort auch die [[Freiwillige Feuerwehr Grub (BFKDO Mödling)|Freiwillige Feuerwehr Grub]]. Das neue Feuerwehrhaus besteht neben der Kirche. | Seit dem Jahr 1922 besteht im Ort auch die [[Freiwillige Feuerwehr Grub (BFKDO Mödling)|Freiwillige Feuerwehr Grub]]. Das neue Feuerwehrhaus besteht neben der Kirche. | ||
Der für Grub zuständige Friedhof befindet sich in Heiligenkreuz. Nach Bestrebungen im Ort einen eigenen Friedhof zu errichten, wurde von der Gemeinde im Jahr 2019 eine Befragung unter den Bürgern durchgeführt, die es aber mehrheitlich ablehnten.<ref>[http://www.gemeinde-wienerwald.at/Abstimmungsergebnis_Friedhof_Grub_ Abstimmungsergebnis "Friedhof Grub"] auf der Seite der Gemeinde Wienerwald vom 16. Dezember 2019 abgerufen am 10. Juni 2022</ref> | |||
== Verkehr == | == Verkehr == | ||
Durch den Ort führt die [[Liste der Landesstraßen im Bezirk Mödling|L130]] nach Heiligenkreuz. Von Dornbach erfolgt die Zufahrt über die [[Liste der Landesstraßen im Bezirk Mödling|L2101]]. Durch öffentlichen Nahverkehr ist Grub nur auf der Straße mit dem öffentlichen [[w:Omnibus|Autobus]] von [[Mödling]] erreichbar, wobei jedoch ab dem frühen Abend nur noch eingeschränkte Verbindungen bestehen. Das Busnetz gehört mit der Linie 364 dem [[w:Verkehrsverbund Ostregion|Verkehrsverbund Ostregion]] an. | |||
Mit der Aufnahme der Anruftaxi [[mobilregion mödling]] die von der [[Postbus Shuttle]] betrieben wird Ende 2021, ist auch [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]] mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar. | |||
Die [[w:Wiener Außenringautobahn|Wiener Außenringautobahn A21]] führt nahe an Grub vorbei. Die nächste Anschlussstelle besteht bei [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]]. | Die [[w:Wiener Außenringautobahn|Wiener Außenringautobahn A21]] führt nahe an Grub vorbei. Die nächste Anschlussstelle besteht bei [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]]. | ||
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== Tourismus == | == Tourismus == | ||
Zum Wandern und Reiten bietet der kleine Ort eine Vielzahl an Wegen an. | Zum Wandern und Reiten bietet der kleine Ort eine Vielzahl an Wegen an. | ||
Die höchste Erhebung heißt Rossgipfel und ist {{Höhe|633|AT|link=true}} hoch. Er befindet sich im Nord-Westen des Ortes und ist nur über nicht markierte Wege zu erreichen. Vom Rossgipfel besteht allerdings keine Aussicht, da er bewaldet ist. | |||
== Gebäude == | == Gebäude == | ||
[[Datei:Grub 9097.jpg|mini|hochkant|Leonardikapelle in Grub]] | [[Datei:Grub 9097.jpg|mini|hochkant|Leonardikapelle in Grub]] | ||
[[Datei:Grub-Kirche 8450.JPG|mini|Kirche zum Heiligen Josef]] | [[Datei:Grub-Kirche 8450.JPG|mini|Kirche zum Heiligen Josef]] | ||
Im Talgrund in der Bachgasse befindet sich, 1895 im [[Neorenaissance|Neo-Renaissance-Stil]] an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 18. Jahrhundert erbaut, die {{BDA Objekt Ref|81525|WD-Item=Q38119896| | Im Talgrund in der Bachgasse befindet sich, 1895 im [[w:Neorenaissance|Neo-Renaissance-Stil]] an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 18. Jahrhundert erbaut, die {{BDA Objekt Ref|81525|WD-Item=Q38119896|Wienerwald (Gemeinde)|text=denkmalgeschützte}}, profanierte ''[[Leonhardi-Kapelle (Grub)|Leonardi-Kapelle]]'', die auch für kleine Ausstellungen und [[w:Vernissage|Vernissagen]] zur Verfügung steht. | ||
In Grub gibt es eine [[Filialkirche Grub|Filialkirche]], deren Bau 1968 vom [[Stift Heiligenkreuz]] beauftragt wurde<ref>[http://www.wienerwald.org/history/grub_2.htm Geschichte Grubs] wienerwald.org. Abgerufen am 31. Oktober 2015.</ref> und dem Heiligen Josef geweiht ist. Sie bildet zusammen mit dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Grub, in dem sich auch das Veranstaltungszentrum befindet, ein modernes Ortszentrum, zu dem auch der unweit Grub gelegene Kindergarten für die gesamte Gemeinde Wienerwald gehört. | |||
== Weitere Sehenswürdigkeiten == | |||
* das [[Barbaramarterl (Grub)|Barbaramarterl]] (Barbarabild) | |||
* das [[Dankbarkeitsmarterl (Grub)|Dankbarkeitsmarterl]] (Marienmarterl) | |||
* das [[Dankbarkeitskreuz (Grub)|Dankbarkeitskreuz]] (Josefskreuz) | |||
* das [[Herrgottsmarterl (Grub)|Herrgottsmarterl]] | |||
* das [[Jugendkreuz (Grub)|Jugendkreuz]] | |||
* das [[Marienmarterl (Grub, Dornbacher Höhe)|Marienmarterl auf der Dornbacher Höhe]] | |||
==Literatur== | |||
* Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): ''Am Wegesrand ...''. Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Marterln in der Biosphärenpark-Gemeinde Wienerwald. Eigenverlag Kulturverein Wienerwald, 2008. ISBN 978-3-200-01306-3 | |||
* Andrée Heindl (Hrsg.): ''Gemeinde Wienerwald - eine Spurensuche'', 1999, Gemeinde Wienerwald | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
{{Commonscat|Grub (Wienerwald)}} | {{Commonscat|Grub (Wienerwald)|Grub}} | ||
* {{Nömuseum|o|955|Grub}} | * {{Nömuseum|o|955|Grub}} | ||
{{StatistikAustria|31726|Wienerwald}} | {{StatistikAustria|31726|Wienerwald}} |