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[[Datei:LFV-Tulln 7459.JPG|thumb|Gebäude des LFV in Tulln]] | [[Datei:LFV-Tulln 7459.JPG|thumb|Gebäude des LFV in Tulln]] | ||
[[Datei:Taurus taufe y9a2993.jpg|thumb|Taurus mit Werbung für den NL LFV]] | |||
Der '''Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband''' (NÖ LVF) ist die Dachorganisation aller niederösterreichischen Feuerwehren. Das sind 1.642 [[w:Freiwillige Feuerwehr|Freiwillige]] und 90 [[w:Betriebsfeuerwehr|Betriebsfeuerwehren]].<ref>[http://www.bundesfeuerwehrverband.at/lfv/niederoesterreich/?ksize= NÖ LFV] auf der Seite des [[w:Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|ÖBF]] per April 2013 abgerufen am 24. Juli 2016 (Bem.:Neuere Zahlen wurden nicht veröffentlicht)</ref> und gehört dem [[w:Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|ÖBFV]] an. Gesetzliche Grundlage des Verbandes ist das [[w:Feuerwehrgesetz (Österreich)|NÖ Feuerwehrgesetz]] (NÖ FG) von 2015<ref>[http://www.noe.gv.at/Land-Zukunft/Katastrophenschutz/Feuerwehrwesen/Gesetzliche_Grundlagen.html Niederösterreichisches Feuerwehrgesetz 2015] am Portal der NÖ Landesregierung abgerufen am 24. Juli 2016</ref> | Der '''Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband''' (NÖ LVF) ist die Dachorganisation aller niederösterreichischen Feuerwehren. Das sind 1.642 [[w:Freiwillige Feuerwehr|Freiwillige]] und 90 [[w:Betriebsfeuerwehr|Betriebsfeuerwehren]].<ref>[http://www.bundesfeuerwehrverband.at/lfv/niederoesterreich/?ksize= NÖ LFV] auf der Seite des [[w:Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|ÖBF]] per April 2013 abgerufen am 24. Juli 2016 (Bem.:Neuere Zahlen wurden nicht veröffentlicht)</ref> und gehört dem [[w:Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|ÖBFV]] an. Gesetzliche Grundlage des Verbandes ist das [[w:Feuerwehrgesetz (Österreich)|NÖ Feuerwehrgesetz]] (NÖ FG) von 2015<ref>[http://www.noe.gv.at/Land-Zukunft/Katastrophenschutz/Feuerwehrwesen/Gesetzliche_Grundlagen.html Niederösterreichisches Feuerwehrgesetz 2015] am Portal der NÖ Landesregierung abgerufen am 24. Juli 2016</ref> | ||
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Standort des Verbandes ist in [[Tulln an der Donau]]. Seit Beginn des Jahres 1970 ist der Landesfeuerwehrverband, gleich den einzelnen Feuerwehren, eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts]]. | Standort des Verbandes ist in [[Tulln an der Donau]]. Seit Beginn des Jahres 1970 ist der Landesfeuerwehrverband, gleich den einzelnen Feuerwehren, eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts]]. | ||
== Organe == | ==Organe== | ||
*'''Landesfeuerwehrtag:''' Der Landesfeuerwehrtag besteht aus dem Landesfeuerwehrkommandanten, seinem Stellvertreter, den Bezirkskommandanten, sowie den Ausschussvorsitzenden. Abschnittskommandanten können, jedoch ohne Stimmrecht, beigezogen werden. Mindestens einmal jährlich finden die Sitzungen statt. | |||
* | *'''Landesfeuerwehrrat:''' Der [[Landesfeuerwehrrat (Organ)|Landesfeuerwehrrat]] besteht aus den dem Landesfeuerwehrkommandanten als Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, den vier Feuerwehrviertelvertretern, sowie den Ausschussvorsitzenden. Sitzungen finden mindestens alle zwei Monate statt. | ||
* [[ | *'''Landesfeuerwehrkommandant:''' Dieser wird vom Landesfeuerwehrtag für fünf Jahre gewählt. Seine Aufgabe beruht auf der Leitung und Vertretung des Verbandes nach außen und dem Erlass von ''Dienstanweisungen''. | ||
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== Gliederung == | ==Funktionäre== | ||
*[[Landesbranddirektor|Landesfeuerwehrkommandant]] | |||
:[[Dietmar Fahrafellner]], seit 2013 | |||
*[[Landesbranddirektor-Stellvertreter|Landesfeuerwehrkommandantstellvertreter]] | |||
:[[Martin Boyer]], seit 2006 | |||
*die Vorsitzenden der Ausschüsse für Ausbildung, Finanzen, Technik, Vorbeugender Brandschutz und der Vorsitzende des Betriebsfeuerwehrausschusses, | |||
*Bezirksfeuerwehrkommandant, Bezirksfeuerwehrkommandantstellvertreter, Leiter des Verwaltungsdienstes beim Bezirksfeuerwehrkommando, | |||
*Abschnittsfeuerwehrkommandant, Abschnittsfeuerwehrkommandantstellvertreter, Leiter des Verwaltungsdienstes beim Abschnittsfeuerwehrkommando, | |||
*Unterabschnittsfeuerwehrkommandant. | |||
==Gliederung== | |||
[[Datei:Karte NOE Viertel Bezirke.svg|thumb|Die niederösterreichischen Feuerwehrbezirke]] | [[Datei:Karte NOE Viertel Bezirke.svg|thumb|Die niederösterreichischen Feuerwehrbezirke]] | ||
Der Landesfeuerwehrverband ist unterteilt in Feuerwehrbezirke, Feuerwehrabschnitte und Feuerwehrunterabschnitte. | Der Landesfeuerwehrverband ist unterteilt in Feuerwehrbezirke, Feuerwehrabschnitte und Feuerwehrunterabschnitte. | ||
:''Siehe auch:'' [[Liste der Bezirksfeuerwehrkommanden in Niederösterreich]] | :''Siehe auch:'' [[Liste der Bezirksfeuerwehrkommanden in Niederösterreich]] | ||
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;Feuerwehrunterabschnitt:Diese ist die kleinste Unterteilung und stellt einen Teil des Feuerwehrabschnittes dar. Er wird nur mehr numerisch 1, 2, 3, .. benannt. Ihm steht nur der ''Unterabschnittskommandant'' vor. | ;Feuerwehrunterabschnitt:Diese ist die kleinste Unterteilung und stellt einen Teil des Feuerwehrabschnittes dar. Er wird nur mehr numerisch 1, 2, 3, .. benannt. Ihm steht nur der ''Unterabschnittskommandant'' vor. | ||
== Standort == | ==Standort== | ||
[[Datei:LFV-Tulln 7462.JPG||thumb|Trakt des Landesfeuerwehrverbandes und der Abteilung der NÖ Landesregierung]] | [[Datei:LFV-Tulln 7462.JPG||thumb|Trakt des Landesfeuerwehrverbandes und der Abteilung der NÖ Landesregierung]] | ||
Der Standort des Verbandes befindet sich [[Tulln an der Donau]] unweit der [[Niederösterreichische Landesfeuerwehrschule|Landesfeuerwehrschule]]. Am selben Standort befindet sich auch die zuständige Abteilung der NÖ Landesregierung. | Der Standort des Verbandes befindet sich [[Tulln an der Donau]] unweit der [[Niederösterreichische Landesfeuerwehrschule|Landesfeuerwehrschule]]. Am selben Standort befindet sich auch die zuständige Abteilung der NÖ Landesregierung. | ||
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Der Verband übersiedelte mit Fertigstellung der Schule im Jahr 2007 auch an die Peripherie von Tulln. Die ursprünglichen Büros befanden sich in der Wiener Bankgasse, nahe der Landesregierung in der Herrengasse. Als [[St. Pölten]] Landeshauptstadt wurde, zog die Landesregierung aus Wien aus. So übersiedelte im Jahr 1993 der Landesfeuerwehrverband nach Tulln am Minoritenplatz in die ehemalige ''Pionierkaserne'', der sich auch unweit der Feuerwehrschule, die in der Nußallee beheimatet war, befand. | Der Verband übersiedelte mit Fertigstellung der Schule im Jahr 2007 auch an die Peripherie von Tulln. Die ursprünglichen Büros befanden sich in der Wiener Bankgasse, nahe der Landesregierung in der Herrengasse. Als [[St. Pölten]] Landeshauptstadt wurde, zog die Landesregierung aus Wien aus. So übersiedelte im Jahr 1993 der Landesfeuerwehrverband nach Tulln am Minoritenplatz in die ehemalige ''Pionierkaserne'', der sich auch unweit der Feuerwehrschule, die in der Nußallee beheimatet war, befand. | ||
Gleich von Beginn an diesem Satndort wird eine ''Funkwerkstatt'' betrieben, die sich sowohl um die Funkgeräte bei den Feuerwehren, als auch der Infrastruktur bei den Alarmzentralen und Sendeeinrichtungen kümmern.<ref>[https://www.noe122.at/service/funkwerkstatt Funkwerkstatt] abgerufen am 4. Mai 2017</ref> An Bedeutung gewann die Funkwerkstatt bei der Umstellung auf [[w:Funksystem der BOS in Österreich#Digitalfunk BOS Austria|Digitalfunk]], beginnend 2010< | Gleich von Beginn an diesem Satndort wird eine ''Funkwerkstatt'' betrieben, die sich sowohl um die Funkgeräte bei den Feuerwehren, als auch der Infrastruktur bei den Alarmzentralen und Sendeeinrichtungen kümmern.<ref>[https://www.noe122.at/service/funkwerkstatt Funkwerkstatt] abgerufen am 4. Mai 2017</ref> An Bedeutung gewann die Funkwerkstatt bei der Umstellung auf [[w:Funksystem der BOS in Österreich#Digitalfunk BOS Austria|Digitalfunk]], beginnend 2010<ref>[http://noev1.orf.at/stories/439361 Funksystem in Niederösterreich vereint] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 29. April 2010 abgerufen am 4. Mai 2017</ref>, da hier auch die notwendigen Programmierungen und Konfigurationen der Geräte vor Auslieferung an die einzelnen Feuerwehren stattfindet.<ref>[https://www.noe122.at/service/funkwerkstatt/digitalfunk Digitalfunk] abgerufen am 4. Mai 2017</ref> | ||
Im Jahr 2017 wurde der Standort durch die Eröffnung einer ''Atemschutzwerkstatt'' erweitert. In der vom Landesfeuerwehrverband betriebenen Serviceeinrichtung besteht die Möglichkeit, die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen 9.800 [[w:Atemschutzgerät|Atemschutzgeräte]] und 40.000 [[w:Druckluftflasche|Pressluftflaschen]] bei den Feuerwehren im Bundesland zu warten und zu überprüfen. Bereits 2015 wurde mit einem Probebetrieb begonnen und in der Folge ein Zubau um 850.000 Euro errichtet.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2840940/ Erste Atemschutzwerkstatt in Tulln eröffnet] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 4. Mai 2017 abgerufen am 4. Mai 2017</ref> | Im Jahr 2017 wurde der Standort durch die Eröffnung einer ''Atemschutzwerkstatt'' erweitert. In der vom Landesfeuerwehrverband betriebenen Serviceeinrichtung besteht die Möglichkeit, die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen 9.800 [[w:Atemschutzgerät|Atemschutzgeräte]] und 40.000 [[w:Druckluftflasche|Pressluftflaschen]] bei den Feuerwehren im Bundesland zu warten und zu überprüfen. Bereits 2015 wurde mit einem Probebetrieb begonnen und in der Folge ein Zubau um 850.000 Euro errichtet.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2840940/ Erste Atemschutzwerkstatt in Tulln eröffnet] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 4. Mai 2017 abgerufen am 4. Mai 2017</ref> | ||
== Wahlen == | Im selben Jahr erwarb der Landesfeuerwehrverband mit Eigenmittel ein Nachbargrundstück in der Größe von vier [[w:Hektar|Hektar]] von der Stadtgemeinde, worauf die Errichtung eines Katastrophenlagers geplant ist. Das Lager soll aus überdachten [[w:Container|Containerstellplätzen]] bestehen, in denen beispielsweise [[w:Ölsperre|Ölsperren]] für die [[Donau]] oder Material für den Hochwasserfall gelagert werden können und bei Bedarf auf die entsprechenden Wechselladefahrzeuge aufgesattelt werden.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2854490/ Katastrophenschutz-Zentrum wird ausgebaut] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 13. Juli 2017 abgerufen am 13. Juli 2017</ref> | ||
==Wahlen== | |||
In Niederösterreich werden alle Funktionäre vom Kommandantstellvertreter aufwärts gewählt. Die Funktionsperiode dauert fünf Jahre. Die Wahltermine sind jeweils das erste und sechste Jahr jeder Dekade. Für die örtlichen Feuerwehrfunktionäre, also Kommandant und Stellvertreter ist die jeweilige Aktiv- und Reservemannschaft der betroffenen Wehr. Die Funktionäre von Unterabschnittskommandant aufwärts bis Bezirkskommandant wird von den jeweiligen Feuerwehrkommandanten und deren Stellvertreter gewählt. Darüber hinaus sind die Bezirkskommandanten und Stellvertreter wahlberechtigt. | In Niederösterreich werden alle Funktionäre vom Kommandantstellvertreter aufwärts gewählt. Die Funktionsperiode dauert fünf Jahre. Die Wahltermine sind jeweils das erste und sechste Jahr jeder Dekade. Für die örtlichen Feuerwehrfunktionäre, also Kommandant und Stellvertreter ist die jeweilige Aktiv- und Reservemannschaft der betroffenen Wehr. Die Funktionäre von Unterabschnittskommandant aufwärts bis Bezirkskommandant wird von den jeweiligen Feuerwehrkommandanten und deren Stellvertreter gewählt. Darüber hinaus sind die Bezirkskommandanten und Stellvertreter wahlberechtigt. | ||
== Sonderdienste == | ==Sonderdienste== | ||
Der Landesverband betreibt als überörtlicher Verband einige Sonderdienste, die je nach Einsatzszenario zum Einsatz kommen. Dazu gehören: | Der Landesverband betreibt als überörtlicher Verband einige Sonderdienste, die je nach Einsatzszenario zum Einsatz kommen. Dazu gehören: | ||
;Katastrophenhilfsdienst:Der [[Katastrophenhilfsdienst]] ist bezirksweise organisiert und wird zur überörtlichen Hilfeleistung bei Katastrophen eingesetzt. | ;Katastrophenhilfsdienst:Der [[Katastrophenhilfsdienst]] ist bezirksweise organisiert und wird zur überörtlichen Hilfeleistung bei Katastrophen eingesetzt. | ||
;Feuerwehrstreife:Die [[Feuerwehrstreife]] besteht aus je einer Gruppe pro [[Landesviertel]]. Die Aufgaben bestehen beipielsweise aus Unterstützung der Polizei bei verkehrs- und ordnungspolizeilichen Tätigkeiten bei Großeinsätzen, ebenso wie [[w:Lotse|Lotsendiensten]] | ;Feuerwehrstreife:Die [[Feuerwehrstreife]] besteht aus je einer Gruppe pro [[Landesviertel]]. Die Aufgaben bestehen beipielsweise aus Unterstützung der Polizei bei verkehrs- und ordnungspolizeilichen Tätigkeiten bei Großeinsätzen, ebenso wie [[w:Lotse|Lotsendiensten]] | ||
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;Versorgungsdienst:Der [[Versorgungsdienst]] ist landesweit organisiert und besteht aus Mitgliedern aus dem ganzen Bundesland. Zur Aufgabe gehört der Nachschub mit technischen Einsatzmittel genauso wie die Versorgung der eingesetzten Kräfte. Auch für den Einsatz von in Not geratenen Zivilpersonen ist der Versorgungsdienst ausgerüstet. | ;Versorgungsdienst:Der [[Versorgungsdienst]] ist landesweit organisiert und besteht aus Mitgliedern aus dem ganzen Bundesland. Zur Aufgabe gehört der Nachschub mit technischen Einsatzmittel genauso wie die Versorgung der eingesetzten Kräfte. Auch für den Einsatz von in Not geratenen Zivilpersonen ist der Versorgungsdienst ausgerüstet. | ||
==Medien== | |||
* [[w:Brandaus|Brandaus]], monatliche Zeitschrift | |||
* Seit 2024 werden Podcasts zum Thema ''Feuerwehr'' und [[w:Brandschutz|Brandschutz]] für Feuerwehrangehörige aber auch für Nichtfeuermitglieder angeboten.<ref>[https://www.podcast.de/podcast/3383627/brandaus-der-podcast-des-noe-landesfeuerwehrkommandos Podcasts bei Podcaster.de abgerufen am 22. Februar 2024</ref> | |||
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== Partner == | == Partner == | ||
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== Geschichte == | ==Geschichte== | ||
Nachdem in Niederösterreich im Jahr 1861 in [[Krems an der Donau|Krems]] die erste Feuerwehr als Turnerfeuerwehr gegründet wurde, | Nachdem in Niederösterreich im Jahr 1861 in [[Freiwillige Feuerwehr Krems an der Donau|Krems]] die erste Feuerwehr als Turnerfeuerwehr gegründet wurde, folgten im Jahr darauf [[Freiwillige Feuerwehr Hainburg an der Donau|Hainburg]], [[Freiwillige Feuerwehr Leobersdorf|Leobersdorf]] (Turner- und Fabriksfeuerwehr) und [[Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt|Wiener Neustadt]]. Die Feuerwehr in [[Krems and er Donau|Krems]] versuchte eine einheitliche Turnerfeuerwehr-Ordnung für Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg zu verabschieden, scheiterte aber damit. Trotzdem waren die Turnvereine die treibende Kraft im ganzen Land neue Wehren zu gründen. | ||
[[Datei:Baden-bei-Wien,-Redoutengebäude-(um-1900).jpg|mini|hochkant|der ehemalige Redoutensaal in Baden]] | |||
Am 16. und 17. Mai 1869 wurde eine erste Versammlung für alle niederösterreichischen Feuerwehren auf Initiative der [[Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt|Turnerfeuerwehr Baden]] einberufen. Es waren zu diesem Zeitpunkt 23 Freiwillige , 9 Turner- und eine Fabriksfeuerwehr. 18 dieser Feuerwehren nahmen daran teil. Hier wurde erstmals die Forderung nach einem ''Verband der Freiwilligen Feuerwehren von Niederösterreich'' laut. Dieses Jahr gilt mit dem ''Vororte-Ausschuss'' als erstes geschäftsführendes Organ des Landesfeuerwehrverbandes als Gründungsjahr. | |||
Beim zweiten Landesfeuerwehrtag 1870 wurde das ''Verbands-Grundgesetz der Freiwilligen und Turner-Feuerwehren Niederoesterreichs'' beschlossen, nachdem die Feuerwehren vom Turnverband abgetrennt wurden. Behördlich genehmigt wurde das Gesetz am 13. Juni 1871. | |||
In der heutigen Form, in der sich der NÖ Landesfeuerwehrverband als [[w:Körperschaft des öffentlichen Rechts (Österreich)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]] findet, besteht seit 1. Jänner 1970. Zu diesem Zeitpunkt gehörten 1.873 [[w:Freiwillige Feuerwehr|Freiwillige Feuerwehren]] mit 62.112 Mann (davon 11.880 in der Reserve) an. Der Stand an Tanklöschfahrzeugen betrug 361.<ref>{{ANNO|bra|||1970|199|Erfolg durch hartes Training|anno-plus=ja}}</ref> Er folgt damit dem | Eine erste Bedeutung kam dem Verband für Stellungnahmen bei der Entwicklung einer neuen [[w:Feuerwehrgesetz (Österreich)|Feuerlöschordnung für Niederösterreich]] zu. Eingebunden waren dabei die beiden Pioniere [[w:Ferdinand Jergitsch|Jergitsch]] (1836-1900) und [[w:Carl Metz|Carl Metz]] (1818-1877). In dieser ''Feuerpolzei-Ordnung für Oesterreich unter der Enns, mit Ausnahme von Wien'' wurde ein geordnetes Feuerwehrwesen, die Gemeinden mit mehr als 50 Hausnummern den Betrieb einer Feuerwehr vorschrieb, festgelegt. Aus dieser Zeit rührt es unter anderem her, dass Niederösterreich noch heute über eine so große Dichte von Wehren verfügt. | ||
=== Ehemalige Landeskommandanten === | |||
Im Jahr 1882 wurde die Feuerpolzeiordnung novelliert und präzisiert. So wurde die nachbarliche Hilfeleitung ebenso wie eine Gebührenfestlegung für die Beistellung von Bespannung von Spritzen- Mannschafts- und Wasserwagen festgelegt. | |||
Nachdem bald Kritik an als ''Paradeuniformen'' titulierten Uniformen der Wehren rund um Wien laut wurde, wurde schon 1870 beschlossen, keine militärischen Abzeichen zu tragen. Eine einheitliche Uniformierung ohne ''Distinktionsabzeichen'' wurde 1879 beschlossen. Dabei wurde auch das Tragen von Schwertern und Dolchen als ''dem Ansehen der Feuerwehr schadend'' untersagt. Auf Initiative des Mödlinger Gerichtsbeamten und Sprecher des Mödlinger Turnvereins [[Josef Kaudella]] und den beiden Landtagsabgeordneten [[w:Josef Wedl|Josef Wedl]] und [[w:Moriz Weitlof|Moriz Weitlof]] wurde eine Unterstützungskassa als Hilfe für im Dienst verunglückte Mitglieder zuerst freiwillig und ab 1886 als Pflichtmitgliedschaft eingerichtet. | |||
In der heutigen Form, in der sich der NÖ Landesfeuerwehrverband als [[w:Körperschaft des öffentlichen Rechts (Österreich)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]] findet, besteht seit 1. Jänner 1970. Zu diesem Zeitpunkt gehörten 1.873 [[w:Freiwillige Feuerwehr|Freiwillige Feuerwehren]] mit 62.112 Mann (davon 11.880 in der Reserve) an. Der Stand an Tanklöschfahrzeugen betrug 361.<ref>{{ANNO|bra|||1970|199|Erfolg durch hartes Training|anno-plus=ja}}</ref> Er folgt damit dem ''Niederösterreichischer Landes-Feuerwehrverband'', der als Verein nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] am 8. Mai 1947 wiederbegründet wurde. | |||
Im Jahr 1951 wurden die ersten [[w:Feuerwehrleistungsbewerb|Landesfeuerwehrleistungsbewerbe]] in [[Haag (Niederösterreich)|Haag]] abgehalten. Es waren die ersten österreichweit. In der Folge richteten sinch auch die anderen Verbände und schließlich auch der [[w:CTIF|CTIF]] mit Abweichungen an diese Bewerbsbestimmungen. | |||
Am 26. Juli 1994 genehmigte der Landesfeuerwehrrat rückwirkend die Aufnahme von Frauen im Feuerwehrdienst. Die ersten Feuerwehrfrauen gab es bei der [[Freiwillige Feuerwehr Kleinhöflein|FF Kleinhöflein]], die bereits 1991 der Wehr beitraten. Gesetzlich sprach dem nichts entgegen, allerdings wurde sie vom Landesfeuerwehrverband vorerst nicht anerkannt. Auch weitere Frauen in Kleinhöflein konnten den damaligen Landesfeuerwehrkommandanten umstimmen. Erst ein juristischer Vorstoß bei der Landesregierung änderte die Situation zu Gunsten der bereits Dienst versehenden Frauen insofern dass auch ihre bisherigen Sienstzeiten anerkannt wurden.<ref>[https://www.fireworld.at/2017/12/12/erste-frauen-bei-der-feuerwehr-in-niederoesterreich-25-jahre-danach/ Erste Frauen bei der Feuerwehr in Niederösterreich → 25 Jahre danach] auf Fireworld.at vom 12. Dezember 2017 abgerufen am 25. Juni 2020</ref> | |||
===Ehemalige Landeskommandanten=== | |||
[[Datei:WP Josef Wedl.jpg|thumb|Josef Wedl, der erste Landeskommandant]] | [[Datei:WP Josef Wedl.jpg|thumb|Josef Wedl, der erste Landeskommandant]] | ||
=== Ehemalige Landeskommandantstellvertreter === | *[[w:Josef Wedl|Josef Wedl]], Wiener Neustadt, 1876-1893 | ||
* [[Eduard Ulrich]], 1867-1877, Wien-Sechshaus | *[[w:Karl Schneck (Feuerwehrmann)|Karl Schneck]], St. Pölten, 1893-1922 | ||
* [[Karl Scholz]], 1877-1884, Poysdorf | *[[w:Carl Jukel|Karl Jukel]], Schönau an der Triesting, 1922-1931 | ||
* [[w:Karl Schneck|Karl Schneck]], 1884-1893, St. Pölten | *[[Ernst Polsterer]], Enzersdorf an der Fischa, 1931-1939 | ||
* [[Adolf Prüfer]], 1893-1902, Weitra, Wiener Neustadt | *[[Heinrich Eigenbauer]], Bad Tatzmannsdorf, 8.August- 8.September 1939 | ||
* [[Josef Cavallar]], 1902-1905, Weitra | *[[Rudolf Handlos]], Amstetten, 1939-1945 | ||
* [[Julius Anton Schwarz]], 1905-1914, Wiener Neustadt | *[[Josef Jukel]], Schönau an der Triesting, provisorischer Landeskommandant 1945/1946 | ||
* [[w:Carl Jukel|Karl Jukel]], 1915-1922, Schönau an der Tristing | *[[Karl Drexler (Feuerwehrmann)|Karl Drexler]], Möllersdorf, 1947-1959 | ||
* [[Ernst Polsterer]], 1922-1931, Enzersdorf an der Fischa | *[[w:Ferdinand Heger|Ferdinand Heger]], Mistelbach, 1959-1976 | ||
* [[Josef Franz Bauer]], 1931-1939, Wiener Neustadt | *[[w:Sepp Kast|Sepp Kast]], Marchegg, 1976-1982 | ||
* [[Erich Lauberer]], 15. September 1939-28.November 1939, Wiener Neustadt | *[[w:Erwin Nowak (Feuerwehrmann)|Erwin Nowak]], Krems an der Donau, 1982-1995 | ||
* [[Alfred Schmid]], 1947-1959, St. Pölten | *[[w:Wilfried Weissgärber|Wilfried Weissgärber]], St. Pölten, 1995-2006 | ||
* [[Wilhelm Hummel]], 1959-1968, Tulln | *[[w:Josef Buchta|Josef Buchta]], Rabensburg, 2006-2013 | ||
* [[w:Sepp Kast|Sepp Kast]], 1968-1976, Marchegg | *[[Dietmar Fahrafellner]], St. Pölten, seit 2013 | ||
* [[w:Erwin Nowak (Feuerwehrmann)|Erwin Nowak]], 1976-1982 Krems | |||
* [[Adolf Walter]], 1982-1985, Waidhofen an der Thaya | ===Ehemalige Landeskommandantstellvertreter=== | ||
* [[Vinzenz Staffel]], 1985-1996, Mistelbach | |||
* [[Herbert Schanda]], 1996-2006, Wiener Neustadt | *[[Eduard Ulrich]], 1867-1877, Wien-Sechshaus | ||
*[[Karl Scholz]], 1877-1884, Poysdorf | |||
*[[w:Karl Schneck|Karl Schneck]], 1884-1893, St. Pölten | |||
*[[Adolf Prüfer]], 1893-1902, Weitra, Wiener Neustadt | |||
*[[Josef Cavallar]], 1902-1905, Weitra | |||
*[[Julius Anton Schwarz]], 1905-1914, Wiener Neustadt | |||
*[[w:Carl Jukel|Karl Jukel]], 1915-1922, Schönau an der Tristing | |||
*[[w:Ernst_Polsterer|Ernst Polsterer]], 1922-1931, Enzersdorf an der Fischa | |||
*[[Josef Franz Bauer]], 1931-1939, Wiener Neustadt | |||
*[[Erich Lauberer]], 15. September 1939-28.November 1939, Wiener Neustadt | |||
*[[Alfred Schmid]], 1947-1959, St. Pölten | |||
*[[Wilhelm Hummel]], 1959-1968, Tulln | |||
*[[w:Sepp Kast|Sepp Kast]], 1968-1976, Marchegg | |||
*[[w:Erwin Nowak (Feuerwehrmann)|Erwin Nowak]], 1976-1982 Krems | |||
*[[Adolf Walter]], 1982-1985, Waidhofen an der Thaya | |||
*[[Vinzenz Staffel]], 1985-1996, Mistelbach | |||
*[[Herbert Schanda]], 1996-2006, Wiener Neustadt | |||
*[[w:Armin Blutsch|Armin Blutsch]], 2006-2021, Amstetten | |||
* [[Martin Boyer]], seit 2021, Krems an der Donau | |||
==Literatur== | |||
*140 Jahre Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband ISBN 978-3-9502364-7-7 | |||
*150 Jahre Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband von 1869 bis 2019, 2019 NÖLFV | |||
*[https://www.noe122.at/feuerwehrgeschichte/fg_publikation_feuerwehrstudien_band_8.pdf Bibliograpie zur niederösrterreichischen Feuerwehrgeschichte], Band 8 | |||
*''Mitteilungen des NÖ Landesfeuerwehrverbandes'', (1886-1959) [http://www.brandaus.at/index.php?mitteilungen-des-noe-landesfeuerwehrverbandes Online] | |||
*Zeitschrift ''Brandaus'' [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=bra Online 1961-2008] auf ANNO | |||
*Zeitschrift ''Brandaus'' [http://www.brandaus.at/index.php?brandaus Online 1960-heute] | |||
==Einzelnachweise== | |||
<references /> | |||
== | ==Weblinks== | ||
*[https://www.noe122.at/ NÖ Landesfeuerwehrverband] | |||
== | {{Normdaten|TYP=k|GND=5519564-7|WIKIDATA=Q59770369}} | ||
{{Navigationsleiste Landesfeuerwehrverbände}} | {{Navigationsleiste Landesfeuerwehrverbände}} | ||
[[Kategorie:Feuerwehrwesen in Niederösterreich|Landesfeuerwehverband]] | [[Kategorie:Feuerwehrwesen in Niederösterreich|!Landesfeuerwehverband]] | ||
[[Kategorie:Gegründet 1869]] | |||
[[Kategorie:Landesfeuerwehrverband]] |
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