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'''Josef Eisemann''' (* [[22. Dezember]] [[1911]] in [[w:Novi Sad|Neusatz]] (Novi Sad in Serbien); † [[17. Juli]] [[1949]] in [[Wien]]) war ein [[w:Seiltänzer|Seiltänzer]], der beim Versuch den Wiener Donaukanal zu überqueren, gemeinsam mit seiner 16jährigen Tochter in den Tod stürzte. | '''Josef Eisemann''' (* [[22. Dezember]] [[1911]] in [[w:Novi Sad|Neusatz]] (Novi Sad in Serbien); † [[17. Juli]] [[1949]] in [[Wien]]) war ein [[w:Seiltänzer|Seiltänzer]], der beim Versuch den Wiener Donaukanal zu überqueren, gemeinsam mit seiner 16jährigen Tochter in den Tod stürzte. | ||
== | == Leben == | ||
Am 17. Juli 1949 fand am [[w:Donaukanal|Wiener Donaukanal]], nahe der [[w:Urania_(Wien)|Urania]], eine spektakuläre Aktion statt, zu der sich über 2.000 Zuschauer eingefunden hatten. Der Schneidermeister und Artist Josef Eisemann hatte vom Direktionsgebäude der [[w:Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft|Donaudampfschifffahrtsgesellschaft]] (DDSG) zu einem auf der anderen Seite des Donaukanals befindlichen Haus ein Seil gespannt, um darauf als Seiltänzer akrobatische Einlagen zu bieten. Die Spannung stieg, als Eisemann als Höhepunkt seiner Darbietung unter den Klängen einer Musikkapelle gemeinsam mit seiner Tochter Rosl das Seil betrat. Behutsam näherte er sich der Mitte des Flusses, ging dann zügig voran, begann aber kurz vor dem Ziel zu schwanken. Nachdem er gänzlich das Gleichgewicht verloren hatte, stürzte der 36jährige Mann zum blanken Entsetzen der Zuschauer gemeinsam mit seiner 16jährigen Tochter in die Tiefe. Hart schlugen die beiden Körper auf dem Pflaster des [[w:Leinpfad|Treppelwegs]] auf und blieben in einer riesigen Blutlache liegen. Auf der Fahrt ins Spital erlagen Vater und Tochter ihren schweren Verletzungen. | Seine Jugend erlebte Eisemann bei seinem Großvater - sein Vater starb im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Wetkrieg]] - Von diesem wurde er schon zeitig an das Seiltanzen herangeführt, stammte der Großvater doch aus der bekannten Artistenfamilie Strohschneider. So trainierte er eisern und hatte um 1930 seine ersten Auftritte. Auch in einem Film mit dem deutschen Schauspieler [[w:Harry Piel|Harry Piel]] [[w:Double (Film)|doublete]] er diesen. | ||
Als [[w:Jugoslawien|jugoslawischer]] Staatsbürger musste er 1941 im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] im jugoslawischen Miltär dienen. In der Folge verließ er mit seiner Familie seine Heimat in Richtung Wien, wo er noch 1945 zum [[w:Volkssturm|Volkssturm]] eingezogen wurde, kam aber in französische Gefangenschaft, von der erst 1947 wieder nach Wien zurückkehrte. | |||
Er bewohnte in Wien mit seiner Frau und den beiden Kindern Rosina (* 1933) und Peter (* 1937). So trainierte er jetzt in der [[w:Nachkriegszeit im besetzen Österreich|Nachkriegszeit]] wieder diese Kunst, um sich als Artist ein bisschen Geld dazuzuverdienen und machte Geschicklichkeitsübungen auf den Dächern von Häusern. | |||
== Absturz == | |||
Am 17. Juli 1949 fand am [[w:Donaukanal|Wiener Donaukanal]], nahe der [[w:Urania_(Wien)|Urania]], eine spektakuläre Aktion statt, zu der sich über 2.000 Zuschauer eingefunden hatten. Der Schneidermeister und Artist Josef Eisemann hatte vom Direktionsgebäude der [[w:Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft|Donaudampfschifffahrtsgesellschaft]] (DDSG) zu einem auf der anderen Seite des Donaukanals befindlichen Haus in der Unteren Donaustraße ein Seil in einer Höhe von 40 Meter gespannt, um darauf als Seiltänzer akrobatische Einlagen zu bieten. Die Spannung stieg, als Eisemann als Höhepunkt seiner Darbietung unter den Klängen einer Musikkapelle gemeinsam mit seiner Tochter Rosl das Seil betrat. Behutsam näherte er sich der Mitte des Flusses, ging dann zügig voran, begann aber kurz vor dem Ziel zu schwanken. Nachdem er gänzlich das Gleichgewicht verloren hatte, stürzte der 36jährige Mann zum blanken Entsetzen der Zuschauer gemeinsam mit seiner 16jährigen Tochter in die Tiefe. Hart schlugen die beiden Körper auf dem Pflaster des [[w:Leinpfad|Treppelwegs]] auf und blieben in einer riesigen Blutlache liegen. Auf der Fahrt ins Spital erlagen Vater und Tochter ihren schweren Verletzungen. | |||
== Gedenken == | == Gedenken == |