Anton Paulik: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „Kategorie:Wiki:Von Wikipedia importiert“ durch „Kategorie:ÖsterreichWiki:Von Wikipedia importiert“)
 
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 7: Zeile 7:
In der Folge dirigierte er zehn Jahre lang in den Ausweichquartieren der Staatsoper, überwiegend an der Volksoper, fallweise auch im Theater an der Wien und im [[w:Hofburg#Redoutensaaltrakt|Redoutensaal]] der Wiener Hofburg. Das Vorstellungsverzeichnis der Wiener Staatsoper listet zwischen 1938 und 1955 insgesamt 170 Dirigate von [[w:Wiener Blut|Wiener Blut]], 167 des [[w:Der Zigeunerbaron|Zigeunerbarons]], 160 der [[w:Die Fledermaus|Fledermaus]], 122 von [[w:Eine Nacht in Venedig|Eine Nacht in Venedig]] und 79 Vorstellungen von ''Tausend und eine Nacht'', allesamt Werke von Johann Strauss (Sohn). Darüber hinaus dirigierte er 124-mal den [[w:Der Bettelstudent|Bettelstudenten]] von Carl Millöcker, 67-mal den [[w:Der Vogelhändler|Vogelhändler]] von Carl Zeller, 54-mal [[w:Boccaccio (Suppè)|Boccaccio]] von Franz von Suppè und 50-mal [[w:Die lustige Witwe|Die lustige Witwe]] von Franz Lehár. Er wurde auch für Mozart, [[w:opera buffa|opera buffa]] sowie deutsche und tschechische Spielopern eingesetzt, beispielsweise für Werke von [[w:Gioachino Rossini|Rossini]] und [[w:Gaetano Donizetti|Donizetti]], [[w:Gustav Albert Lortzing|Lortzing]] und [[w:Friedrich von Flotow|Flotow]], [[w:Bedřich Smetana|Smetana]] und [[w:Jaromír Weinberger|Weinberger]]. In der Liste seiner Dirigate finden sich auch heute vergessene Werke wie [[w:Les dragons de Villars|Das Glöckchen des Eremiten]] von [[w:Aimé Maillart|Aimé Maillart]] oder [[w:Giroflé-Girofla|Giroflé-Girofla]] von [[w:Charles Lecocq|Charles Lecocq]]. Fallweise leitete Paulik an der Staatsoper auch Opern des dramatischen Fachs, beispielsweise Werke von [[w:Giuseppe Verdi|Verdi]] oder den [[w:Verismo|Veristen]].
In der Folge dirigierte er zehn Jahre lang in den Ausweichquartieren der Staatsoper, überwiegend an der Volksoper, fallweise auch im Theater an der Wien und im [[w:Hofburg#Redoutensaaltrakt|Redoutensaal]] der Wiener Hofburg. Das Vorstellungsverzeichnis der Wiener Staatsoper listet zwischen 1938 und 1955 insgesamt 170 Dirigate von [[w:Wiener Blut|Wiener Blut]], 167 des [[w:Der Zigeunerbaron|Zigeunerbarons]], 160 der [[w:Die Fledermaus|Fledermaus]], 122 von [[w:Eine Nacht in Venedig|Eine Nacht in Venedig]] und 79 Vorstellungen von ''Tausend und eine Nacht'', allesamt Werke von Johann Strauss (Sohn). Darüber hinaus dirigierte er 124-mal den [[w:Der Bettelstudent|Bettelstudenten]] von Carl Millöcker, 67-mal den [[w:Der Vogelhändler|Vogelhändler]] von Carl Zeller, 54-mal [[w:Boccaccio (Suppè)|Boccaccio]] von Franz von Suppè und 50-mal [[w:Die lustige Witwe|Die lustige Witwe]] von Franz Lehár. Er wurde auch für Mozart, [[w:opera buffa|opera buffa]] sowie deutsche und tschechische Spielopern eingesetzt, beispielsweise für Werke von [[w:Gioachino Rossini|Rossini]] und [[w:Gaetano Donizetti|Donizetti]], [[w:Gustav Albert Lortzing|Lortzing]] und [[w:Friedrich von Flotow|Flotow]], [[w:Bedřich Smetana|Smetana]] und [[w:Jaromír Weinberger|Weinberger]]. In der Liste seiner Dirigate finden sich auch heute vergessene Werke wie [[w:Les dragons de Villars|Das Glöckchen des Eremiten]] von [[w:Aimé Maillart|Aimé Maillart]] oder [[w:Giroflé-Girofla|Giroflé-Girofla]] von [[w:Charles Lecocq|Charles Lecocq]]. Fallweise leitete Paulik an der Staatsoper auch Opern des dramatischen Fachs, beispielsweise Werke von [[w:Giuseppe Verdi|Verdi]] oder den [[w:Verismo|Veristen]].


In den Nachkriegsjahren gastierte Paulik mehrfach bei den [[w:Bregenzer Festspiele|Bregenzer Festspielen]], von 1948 bis 1956 leitete er Operetten-Inszenierungen auf der dortigen Seebühne.<ref>Onlinearchiv der Bregenzer Festspiele: ''[https://chronik.bregenzerfestspiele.com/suche?begriff=Paulik&saison=All&spielort=All&sparte=All 19 TREFFER]'', abgerufen am 25. April 2023</ref> Ab 1955 dirigierte Paulik an der Volksoper. Es folgte eine Reihe von Auslandsengagements, beispielsweise als musikalischer Leiter der ''Fledermaus'' am [[w:Teatro Giuseppe Verdi (Triest)|Teatro Verdi]] von Triest (1957) oder an der [[w:English National Opera|English National Opera]] in London (1974). In den 1970er Jahren dirigierte er noch viermal die ''Fledermaus'' an der nunmehr renovierten Wiener Staatsoper, zuletzt am 1. Januar 1975. Zur Besetzung zählten [[w:Edda Moser|Edda Moser]], [[w:Rudolf Schock|Rudolf Schock]], [[w:Hans Beirer|Hans Beirer]], [[w:Erich Kunz|Erich Kunz]] und [[w:Renate Holm|Renate Holm]] sowie als Prinz Orlowski [[w:Christa Ludwig|Christa Ludwig]] und als Frosch [[w:Karl Paryla|Karl Paryla]].
In den Nachkriegsjahren gastierte Paulik mehrfach bei den [[w:Bregenzer Festspiele|Bregenzer Festspielen]], von 1948 bis 1956 leitete er Operetten-Inszenierungen auf der dortigen Seebühne.<ref>Onlinearchiv der Bregenzer Festspiele: ''[https://chronik.bregenzerfestspiele.com/suche?begriff=Paulik&saison=All&spielort=All&sparte=All 19 TREFFER]'', abgerufen am 25. April 2023</ref> Ab 1955 dirigierte Paulik an der Volksoper. Es folgte eine Reihe von Auslandsengagements, beispielsweise als musikalischer Leiter der ''Fledermaus'' am [[w:Teatro Giuseppe Verdi (Triest)|Teatro Verdi]] von Triest (1957) oder an der [[w:English National Opera|English National Opera]] in London (1974). In den 1970er Jahren dirigierte er noch viermal die ''Fledermaus'' an der nunmehr renovierten Wiener Staatsoper, zuletzt am 1. Jänner 1975. Zur Besetzung zählten [[w:Edda Moser|Edda Moser]], [[w:Rudolf Schock|Rudolf Schock]], [[w:Hans Beirer|Hans Beirer]], [[w:Erich Kunz|Erich Kunz]] und [[w:Renate Holm|Renate Holm]] sowie als Prinz Orlowski [[w:Christa Ludwig|Christa Ludwig]] und als Frosch [[w:Karl Paryla|Karl Paryla]].


Anton Paulik war auch kompositorisch tätig. Eine gewisse Bekanntheit erlangte sein ''Polisscher Hochzeitstanz'' für Blasorchester.<ref>PrestoMusic:''[https://www.prestomusic.com/sheet-music/products/8382994--anton-paulik-polisscher-hochzeits-tanz Anton Paulik: Polisscher Hochzeits Tanz]'', abgerufen am 1. Mai 2023</ref> Ansonsten war er überwiegend als Bearbeiter und Arrangeur beschäftigt.
Anton Paulik war auch kompositorisch tätig. Eine gewisse Bekanntheit erlangte sein ''Polisscher Hochzeitstanz'' für Blasorchester.<ref>PrestoMusic:''[https://www.prestomusic.com/sheet-music/products/8382994--anton-paulik-polisscher-hochzeits-tanz Anton Paulik: Polisscher Hochzeits Tanz]'', abgerufen am 1. Mai 2023</ref> Ansonsten war er überwiegend als Bearbeiter und Arrangeur beschäftigt.
Zeile 29: Zeile 29:


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{OeML|Paulik_Anton||AR}}
* {{OeML|Paulik_Anton||ARa}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
Zeile 55: Zeile 55:
[[Kategorie:Begraben am Wiener Zentralfriedhof]]
[[Kategorie:Begraben am Wiener Zentralfriedhof]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Regiowiki:Von Wikipedia importiert]]
[[Kategorie:ÖsterreichWiki:Von Wikipedia importiert]]

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 07:27 Uhr

Anton Paulik im Februar 1960 mit Johannes Heesters

Anton Paulik (* 14. Mai 1901 in Preßburg; † 22. April 1975 in Wien) war Dirigent, ab 1974 Ehrenmitglied der Volksoper Wien.

Leben, Werk

Anton Paulik absolvierte eine Klavierausbildung bei Felix Rosenthal am Neuen Wiener Konservatorium. Er war ab 1922 Theaterkapellmeister am Theater an der Wien und wurde an diesem nach Oskar Jascha erster Kapellmeister. Dort erzielte er Erfolge insbesondere mit den Emmerich-Kálmán-Operetten Gräfin Mariza und Die Zirkusprinzessin. 1926 zählte er – neben Emmerich Kálmán, Erich Wolfgang Korngold, Franz Lehár, Franz Schalk und anderen – zu den acht Dirigenten der Wiener Philharmoniker beim Festkonzert 125 Jahre Theater an der Wien.[1] 1931 studierte er die Operette Gräfin Mariza auch in Prag ein. 1936 dirigierte er erstmals als Gast an der Wiener Staatsoper, er leitete dort die Uraufführung des Balletts Der liebe Augustin mit Musik von Alexander Steinbrecher, choreographiert von Margarete Wallmann. 1938 wurde er definitiv an die Staatsoper übernommen und wurde dort insbesondere für Operetten, komische Opern und Ballettaufführungen eingesetzt. Seine letzte Aufgabe vor dem Bombentreffer, der am 12. März 1945 das Opernhaus weitgehend zerstörte, waren zwei Silvesterkonzerte des Jahres 1944, gewidmet Werken von Johann Strauss (Sohn). Bereits wenige Wochen nach der Befreiung Wiens stand er wieder am Pult des Staatsopernorchesters – am 7. Mai 1945 für Die Hochzeit des Figaro. Josef Krips hatte die ersten drei Aufführungen geleitet, danach kam Paulik zum Zug.[2]

In der Folge dirigierte er zehn Jahre lang in den Ausweichquartieren der Staatsoper, überwiegend an der Volksoper, fallweise auch im Theater an der Wien und im Redoutensaal der Wiener Hofburg. Das Vorstellungsverzeichnis der Wiener Staatsoper listet zwischen 1938 und 1955 insgesamt 170 Dirigate von Wiener Blut, 167 des Zigeunerbarons, 160 der Fledermaus, 122 von Eine Nacht in Venedig und 79 Vorstellungen von Tausend und eine Nacht, allesamt Werke von Johann Strauss (Sohn). Darüber hinaus dirigierte er 124-mal den Bettelstudenten von Carl Millöcker, 67-mal den Vogelhändler von Carl Zeller, 54-mal Boccaccio von Franz von Suppè und 50-mal Die lustige Witwe von Franz Lehár. Er wurde auch für Mozart, opera buffa sowie deutsche und tschechische Spielopern eingesetzt, beispielsweise für Werke von Rossini und Donizetti, Lortzing und Flotow, Smetana und Weinberger. In der Liste seiner Dirigate finden sich auch heute vergessene Werke wie Das Glöckchen des Eremiten von Aimé Maillart oder Giroflé-Girofla von Charles Lecocq. Fallweise leitete Paulik an der Staatsoper auch Opern des dramatischen Fachs, beispielsweise Werke von Verdi oder den Veristen.

In den Nachkriegsjahren gastierte Paulik mehrfach bei den Bregenzer Festspielen, von 1948 bis 1956 leitete er Operetten-Inszenierungen auf der dortigen Seebühne.[3] Ab 1955 dirigierte Paulik an der Volksoper. Es folgte eine Reihe von Auslandsengagements, beispielsweise als musikalischer Leiter der Fledermaus am Teatro Verdi von Triest (1957) oder an der English National Opera in London (1974). In den 1970er Jahren dirigierte er noch viermal die Fledermaus an der nunmehr renovierten Wiener Staatsoper, zuletzt am 1. Jänner 1975. Zur Besetzung zählten Edda Moser, Rudolf Schock, Hans Beirer, Erich Kunz und Renate Holm sowie als Prinz Orlowski Christa Ludwig und als Frosch Karl Paryla.

Anton Paulik war auch kompositorisch tätig. Eine gewisse Bekanntheit erlangte sein Polisscher Hochzeitstanz für Blasorchester.[4] Ansonsten war er überwiegend als Bearbeiter und Arrangeur beschäftigt.

Er war der erste Ehemann der Sopranistin Esther Réthy (1912–2004). Er wurde am Ehrenhain Kulturschaffender am Wiener Zentralfriedhof bestattet, sein Grab befindet sich in Gruppe 40, Nummer 39. Die Grabwidmung besteht ehrenhalber auf Friedhofsdauer.[5]

Tondokumente (Auswahl)

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

 Anton Paulik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Wiener Philharmoniker: Festkonzert 125 Jahre Theater An Der Wien, abgerufen am 26. April 2023
  2. Archiv der Wiener Staatsoper: Vorstellungen von 01.05.1945 bis 30.09.1945, abgerufen am 26. April 2023
  3. Onlinearchiv der Bregenzer Festspiele: 19 TREFFER, abgerufen am 25. April 2023
  4. PrestoMusic:Anton Paulik: Polisscher Hochzeits Tanz, abgerufen am 1. Mai 2023
  5. Anton Paulik in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
Wikipedia logo v3.svg
Zu diesem Artikel gibt es in den folgenden Sprachversionen der Wikipedia weitere Informationen:
italienischjapanischniederländisch