Evi Fersterer: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 07:41 Uhr
Evi Fersterer (* 31. Dezember 1948 in Leogang als Eva Gassner) ist eine österreichische Malerin und Bildhauerin. Sie wurde durch ihre „Klotzbilder“ international bekannt.[1]
Leben
Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner geboren. Sie besuchte die Volksschule in Leogang und die Hauptschule in Saalfelden. Hier wurde ihr künstlerisches Talent durch einen Lehrer gefördert. Von 1963 bis 1966 besuchte sie die Gastgewerbefachschule in Salzburg und absolvierte anschließend ein Praktikum in England.[1] 1968 heiratete sie den Hotelier und Erfinder Sepp Fersterer (1939–2003) und zog nach Saalbach.[2] Aus der Ehe stammen zwei Töchter und ein Sohn.
Ab 1979 nahm sie an der Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg sowie an der Ferienakademie in Bruneck in Südtirol bei Claus Pack (1921–1997) teil.[3] 1984 wurde sie von Peter Greenham in die Meisterklasse der Royal Academy of Arts in London aufgenommen.[1] Anthony Eyton wurde ihr Freund und Mentor.
Fersterer hat ein Atelier an ihrem Wohnort in Saalbach/Hinterhag und seit 1987 in Panzano in Chianti.[1] Sie eröffnete im Sommer 2018 ein Atelier in Saalbach zusammen mit ihrem Enkel.
Im Jahr 1988 widmete ihr der ORF ein Porträt, welches von Emmy-Preisträger Günther Degn produziert wurde. (noch keinen Beleg gefunden)
1991 übersiedelte die Familie nach Panzano in der Toskana. Nach ihrer Ausstellung in St. Petersburg gründete Fersterer 1998 das Hilfswerk „Salve“ zur Unterstützung von russischen Familien durch Sachspenden.
Werke
Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in Wien. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und Ludolf Müller wurde 1993 ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von Wladimir Sergejewitsch Solowjow veröffentlicht.
1996 begann Fersterer mit der Bildhauerei und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna. Der Autor Stefan Loos beschrieb Fersterers Malerei als „mystischen Realismus“. Im Jahr 2006 stellte der Schriftsteller Werner Müller sie erstmals als Autorin vor.
Klötze
Wiederkehrendes Motiv in Malerei und Bildhauerei ist eine stark abstrahierte anthropomorphe Gestalt: eine Holzstele. Dieser sogenannte "Klotzmensch" steht als archaische Metapher für ihre Familie und andere nahestehende Personen, mit der sie Gefühlszustände ausdrückt. Die Idee kam auf, als ihr Mann Sepp ein altes Haus abriss und die Holzstämme nach Saalbach brachte, um sie im Hotel zu verbauen. Fersterer entdeckte in den überflüssigen Stämmen das Bild einer Familie und begann fortan, diese Klötze in ihren Bildern zu benutzen und als Skulpturen zu gestalten.[4]
Neben den surrealistisch beeinflussten Gemälden entstehen auch Porträts und Selbstporträts.[1]
Im Jahr 2009 wurde ihr Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn dokumentiert.[5]
Kunstaktion „Nerzmantel“
Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt.
Ausstellungen
Fersterers erste Ausstellung fand im Arzthaus Maishofen statt. Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt (hier stellte sie u. a. gemeinsam mit Manfred Bockelmann aus.) Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, Hamburg und Zürich.
Einzelausstellungen
- 1988: Galerie Art 54 (Alena Adlung Gallery), New York[1]
- 1990: Galerie Würthle, Wien
- 1998: Russisches Museum, Schloss Mikhailovsky in Sankt Petersburg[1]
- 2000: Evi Fersterer: Mystischer Realismus 1979–2000, Galerie Wimmer, München
- 2006: Bergbau- und Gotikmuseum Leogang
- 2006: Retrospektive Evi Fersterer in Leogang, KubinKabinett Leogang
- 2006: Helga-Treichl-Hospiz, Salzburg
Gruppenausstellungen
- 1992: Art Hamburg
- 1995: Vernissage in Schloss Mittersill, Bezirk Zell am See
- 1996: Universitätskulturzentrum Klagenfurt (UNIKUM)
- 1997: 3. Internationalen Biennale „Dialogues 97“, Ausstellungshalle Manege, Sankt Petersburg[6][7]
- 2010: Von Innen Sehen, Palais Palffy, Wien
- 2019: Gemeinsamkeit Pinzgau, Trakl-Haus, Salzburg[8]
Auszeichnungen
- 1999 wurde sie mit dem Titel „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Wladimir Sergejewitsch Solowjow: Gedichte. mit Werken von Evi Fersterer. Art-Print-Verlag, Saalbach 1993, OCLC 699072417.
- Bilder und Texte. Lyrikband. 1, Art Print Verlag, Saalbach 1995, OCLC 77578298.
- Stefan Loos: Dir wächst ein Herz im Wald. mit Werken von Evi Fersterer. Sochor, Saalbach 2000, OCLC 314322303.
- Wenn das Herz spricht. Lyrikband. 2010
- Lyrik unterm Lindenbaum. Deutsche Literaturgesellschaft, Berlin 2012, ISBN 9783862152964.
Literatur
Aufgelistet nach Erscheinungsdatum:
- Ölbilder, Aquarelle, 1979 bis 1986. Zell am See 1986, OCLC 1005869518.
- Evi Fersterer. Katalog der Ausstellung in der Galerie Würthle, Wien, 1. bis 24. Februar 1990, Texte von Peter Greenham und Anthony Eyton. Galerie Würthle, Wien 1990, OCLC 987619212.
- Barbara Wally, Maria Baumgartner: Künstlerinnen in Salzburg. Salzburg 1991, ISBN 9783901014086.
- Evi Fersterer: Saalbach, Panzano. Österreich, Italien. Ausstellungskatalog. Saalbach 1992, OCLC 83458879.
- Christine Rettinger: Evi Fersterer: Mystischer Realismus 1979-2000. Katalog der Ausstellung in der Galerie Wimmer, München, 27. Oktober bis 25. November 2000. OCLC 906905453.
- Anton Gugg: Kunstschauplatz Salzburg. Lexikon zur Malerei, Skulptur, Grafik und Fotografie seit 1945. Anton Pustet, Salzburg 2002, ISBN 9783702504533.
- Anton Gugg: Fersterer, Evi (geb. Gassner). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 39, Saur, München u.a. 2004, ISBN 3-598-22779-5, S. 181
- Walter Thaler: Die Seele als Bild. Evi Fersterer – Mystischer Realismus 1979–2006. Monographie anlässlich der Retrospektive "Evi Fersterer in Leogang". Art Print Verlag, Saalbach 2006, ISBN 978-3-20000-621-8.
- Loys Egg (Hrsg.): Evi Fersterer. Gemälde. Ritter Verlag, Klagenfurt 2014, ISBN 978-3-85415-511-9.
- Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm. In: Walter Thaler: Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits. New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.
Weblinks
- Evi Fersterer beim Art Print Verlag, Salzburg
- Video auf YouTube Film von Mucky Degn.
- Video auf YouTube
- Evi Fersterer bei arthistoricum
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Anton Gugg: Fersterer, Evi (geb. Gassner). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 39, Saur, München u.a. 2004, ISBN 3-598-22779-5, S. 181
- ↑ Geschichte - Art & Ski-In Hotel Hinterhag. Abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Ritterverlag | EviFersterer. Abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Anthony Eyton: Evi Fersterer. In: Art Print Verlag. Abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Der Atem der Klötze. Abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Teilnehmerliste, abgerufen am 16. Februar 2019.
- ↑ Brigitte GAMPE: Große Auszeichnung für die Saalbacher Malerin Evi FERSTERER Utt: Einladung zur Ausstellung im Rahmen der DIALOGUES 1997 in St. Petersburg (mit Lebenslauf), abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Gememeinsamkeit Pinzgau, abgerufen am 29. Mai 2023.