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|Hersteller          = LeTTo GmbH
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[[Datei:Cropped-LeTTo Logo neu.webp|mini|Offizielles LeTTo Logo ]]
'''LeTTo''' [{{IPA|/leːto/}}] ist eine lizenzierbare, webbasierte [[Lernplattform]] im Sinne einer Lern- und Prüfungsumgebung. LeTTo ist ein [[Akronym]] für '''''L'''earning, '''e'''valuating, '''T'''eaching, '''T'''esting '''o'''nline''. Die [[Software]] wird seit 2010 von der LeTTo GmbH entwickelt und bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung subjektorientierter Lehr- und Lernmethoden. Der Fokus der LeTTo-Entwicklung liegt in der Aus- und Weiterbildung der [[MINT-Fächer]] vom Kindergarten bis zur Universität. Neben der vollständigen Unterstüztung der Einheitenrechnung (basierend auf den 7 [[SI-Einheiten]]) ermöglicht LeTTo eine Folgefehlerbehandlung mit dem Fokus auf individuelle Aufgabenstellungen und zeitnahem (direktem Feedback) beim Lernprozess.
Voraussetzung für die Installation ist ein JavaEE-Server unter Docker (Windows oder Linux). Als Datenbank wird eine [[MySQL]] -Datenbank verwendet, welche idealerweise am gleichen Server wie der TomEE läuft. Es ist jedoch auch mögliche einen zentralen MySQL-Server zu verwenden, welcher im LAN zur Verfügung steht.


Eingesetzt wird LeTTo in privaten Unternehmen [[Wiener Netze|(bsp: Wiener Netze]]) öffentliche Bildungseinrichtungen wie Kindergarten, Schulen wie Berufsschulen, Gymnasien, Mittelschulen, HTLs und Universitäten als auch im Bereich privater Bildungsträger.  
'''LeTTo''' [{{IPA|/leːto/}}] ist eine webbasierte [[w:Lernplattform|Lernplattform]] im Sinne einer Lern-, Übungs und Prüfungsumgebung<ref>{{Internetquelle |autor=Hermann Binder |url=https://eeducation.at/index.php?id=651&L=0&tx_eeducation_frontend%5Baction%5D=codeweek&tx_eeducation_frontend%5Bid%5D=OAJ03ar8F3Dw |titel=LETTO - elektronisch Prüfen |hrsg=Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung |datum=2018-03-12 |sprache=de |abruf=2023-01-09}}</ref>. LeTTo ist ein [[w:Akronym|Akronym]] für '''''L'''earning, '''e'''valuating, '''T'''eaching, '''T'''esting '''o'''nline''<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Asch |Titel=Learning - Evaluating - Teaching - Testing - Online --> LeTTo |Verlag=Pädagogische Hochschule Niederösterreich |Datum=2020-04-02}}</ref> und in der Eduthek<ref>{{Internetquelle |autor=Erich Schubert |url=https://eeducation.at/fileadmin/user_upload/Programm_eEducation_Fachtagung_15_11_18.pdf |titel=LETTO, die ultimative Übungs-, Prüfungs- und Beurteilungssoftware |werk=eeducation.at |hrsg=Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung |datum=2018-11-15 |sprache=de |abruf=2023-01-10}}</ref> des [[w:Bundesministerium für Bildung und Forschung|BMFBF]] gelistet<ref>{{Internetquelle |url=https://eduthek.at/resource_details?full_data=0&resource_id=6243872&return_url=/xhr/filter_resources |titel=Eduthek |abruf=2023-01-09}}</ref>. Die [[w:Software|Software]] wird seit 2010 von den HTL-Lehrern Werner Damböck<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.htlstp.ac.at/lehrer/lehrer |titel=Lehrer |hrsg=https://www.htlstp.ac.at |sprache=de |abruf=2023-01-09}}</ref> und Thomas Mayer<ref name=":0" /> in Zusammenarbeit mit duzenden Lehrerinnen und Lehrern als auch der Schülerschaft entwickelt. Sie bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung subjektorientierter<ref>{{Internetquelle |autor=Lisa Röhrer |url=https://www.noen.at/niederoesterreich/politik/digitalisierung-mit-noe-software-laeuft-test-fast-selbst-niederoesterreich-bildung-digitalisierung-unterricht-homeschooling-distance-learning-letto-daniel-asch-222788641 |titel=Mit NÖ-Software läuft Test fast selbst |datum=2020-09-09 |sprache=de |abruf=2023-01-14}}</ref> als auch interaktiver Lehr- und Lernmethoden und übernimmt das vollständige Leistungsmonitoring. Der Fokus der LeTTo-Entwicklung liegt in der Aus- und Weiterbildung der [[w:MINT-Fächer|MINT-Fächer]]. Neben der vollständigen Unterstützung der Einheitenrechnung ermöglicht LeTTo eine vollautomatische<ref>{{Literatur |Autor=Erich Schubert |Titel=Prüfungsautomatisierung und Notenverwaltung mit LETTO |Sammelwerk=eEducation Praxistage Linz 2019 |Verlag=Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung |Datum=2019-11}}</ref> Folgefehlerbehandlung mit dem Fokus auf individuelle Aufgabenstellungen und zeitnahem Feedback beim Lernprozess.


== Aufbau ==
== Aufbau ==
LeTTo bildet die Organisiation der Bildungseinrichtungen virtuell ab. Dies geschieht in Klassen bzw. Kursen. In diesen werden Arbeitsmaterialien und interaktive sowie individuelle Lernaktivitäten bereitgestellt. Die Erstellung dieser interaktivien Aktivitäten kann vollständig in LeTTo erfolgen. Die Kurseinschreibung erfolgt über den zentralen Import von csv-Files durch den Administrator oder durch den Lehrbeauftragten (Lehrpersonal) über eine digitale Einschreibung. Arbeitsmaterialien in Kursen sind Texte, Links und Dateien wie Videos, Audios etc. Die Besonderheit von LeTTo ist, dass Übungsaktivitäten wie Hausübungen, Rechenübungen bzw. Test und Schularbeiten stehts indivuduell (für jeden Teilnehmer oder Teilnehmerin) verschieden sind.
LeTTo bildet die Organisation der Bildungseinrichtungen virtuell ab. Dies geschieht in Klassen bzw. Kursen. In diesen werden Arbeitsmaterialien sowie interaktive und individuelle Lernaktivitäten bereitgestellt. Die Erstellung dieser interaktiven und individualisierten Aktivitäten wird vollständig in LeTTo unterstützt. Neben nummerischen sind auch analytische Ausdrücke als Lösungen zulässig. Ein CAS-System (Maxima) erleichtert die Fragenerstellung sowie Lösungsformulierung und erhöht die Usability des Systems. Neben den gängigsten Fragentypen werden auch boolsche Fragen und Fragen mit grafischen Antworten ermöglicht. Die erstellten Inhalte/Fragen können sehr leicht mit der Kollegenschaft von anderen Bildungsstandorten ausgetauscht werden. Üblich ist der Fragenaustausch über einen exchange-server, welchen die Firma LeTTo zur Verfügung stellt. Jeder Lehrer bzw. Lehrerin entscheidet individuell, welche Inhalte der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden.
 
Die Nutzer haben über ihnen zugewiesene Rollen im Kursraum oder für einzelne Aktivitäten unterschiedliche Rechte als Trainer/Dozent/Lehrer oder Teilnehmer/Student/Schüler. Alle erbrachten Leistungen werden vom System vollautonom gesammelt. Diese können in Form von parametrisierbaren Beurteilungskriterien als Grundlage einer Gesamtbeurteilung (Note) dienen.


== Module ==
Die Kurseinschreibung erfolgt über den zentralen Import von csv-Files durch den Administrator oder durch den Lehrbeauftragten (Lehrpersonal) über eine digitale Einschreibung (Einschreibelink). Die Lehrer-Fächer-Klassenzuordnung wird ebenfalls seitens des Administrators über ein csv-File definiert - ist aber auch manuell möglich. Arbeitsmaterialien in Kursen sind Texte, Links und Dateien wie Videos, Audios etc. Die Besonderheit von LeTTo ist, dass Übungsaktivitäten wie Angaben in Hausübungen, Rechenübungen bzw. Tests, Schul- und Maturaarbeiten individuell (für jeden Teilnehmer oder Teilnehmerin) verschieden sind - und somit auch die Lösungen individuell sind.
Zu den standardmäßig in Moodle enthaltenen Lernaktivitäten zählt beispielsweise die „Abstimmung“, die einer kleinen Umfrage entspricht, oder „Feedback“ zur Durchführung von Bewertungen („evaluations“). Mit einer „Aufgabe“ kann der Lehrende eine Übung vorgeben, die von Kursteilnehmern bearbeitet werden muss und dann als Text oder hochzuladende Datei termingerecht abzugeben ist. Dies können beispielsweise Ausarbeitungen, Präsentationen oder Berichte sein.


Neben den weiteren Kommunikationsmodulen wie Chat, Forum und dem Mitteilungssystem (Messenger) beinhaltet Moodle auch eine Wikifunktion, die das gemeinsame Arbeiten an Texten ermöglicht. [[Blog]]s können im System direkt betrieben werden. Ein Testmodul zur bewerteten Abfrage der Lernerfolge kann über diverse Fragetypen – wie z.&nbsp;B. Multiple-Choice, Zuordnung und freien Text – verwendet werden. Lernlektionen können direkt in Moodle angelegt werden. Zusätzlich lassen sich [[SCORM]]-Lerneinheiten einbinden. Kurse und Lerneinheiten können jedoch nicht in diesen Formaten exportiert werden, sondern nur zwischen Moodle-Systemen ausgetauscht werden. Die SCORM-Funktionalität wurde von [[Advanced Distributed Learning Initiative|ADL]] zertifiziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Helen Foster |hrsg=moodle |sprache=en |titel=Moodle 1.9.5 is certified SCORM 1.2 compliant |url=https://moodle.org/mod/forum/discuss.php?d=135994 |datum=2009-10-23 |abruf=2012-07-26}}</ref>
Die Nutzer haben über ihnen zugewiesene Rollen im Kursraum unterschiedliche Rechte als Trainer/Dozent/Lehrer oder Teilnehmer/Student/Schüler. Alle erbrachten Leistungen der Studenten werden vom System vollautonom in einem Beurteilungsmodul bewertet und gesammelt. Dieses ist frei parametrierbar und orientiert sich an die Österreichische [[w:Leistungsbeurteilung (Schule)|Leistungsbeurteilung]]. Diese kann und wird häufig als Grundlage einer Gesamtbeurteilung (Note) herangezogen.


Moodle-Systeme können untereinander zum Austausch von Kursinhalten und zum übergreifenden Kurszugriff miteinander vernetzt werden. Seit Moodle 2.1 wird der ''IMS Learning Tools Interoperability''-Standard (LTI)<ref>[https://www.imsglobal.org/activity/learning-tools-interoperability IMS Learning Tools Interoperability (LTI)]</ref> unterstützt. Damit können externe Inhalte und Aktivitäten nahtlos integriert werden.
== Einsatz und Nutzung ==
Eingesetzt wird LeTTo in Unternehmen (bsp: [[w:Wiener Netze|Wiener Netze]]) öffentlichen Bildungseinrichtungen wie Kindergarten<ref>{{Internetquelle |autor=Petra Weichhart |url=https://www.krone.at/2827350 |titel=Neue Lernmethoden in digitalem Zeitalter |datum=2022-10-09 |sprache=de |abruf=2023-01-09}}</ref>, Schulen (Berufsschulen, AHS<ref>{{Internetquelle |url=https://eeducation.at/codeweek/RYR5yLNsmmG6 |titel=Aktivitäten - eEducation |abruf=2023-01-10}}</ref>, Mittelschulen, BHS<ref>{{Internetquelle |autor=OÖ-Krone |url=https://www.krone.at/2251090 |titel=Schummeln ist mit dieser App nicht mehr möglich! |datum=2020-10-13 |sprache=de |abruf=2023-01-09}}</ref> etc.) und Universitäten als auch im Bereich privater Bildungsträger. Im Hochschulsektor wird LeTTo an der [[w:Technische Universität Wien|TU Wien]] eingesetzt.


Über die Standardmodule hinaus gibt es eine große Zahl optionaler Zusatzmodule. Die hohe Flexibilität in der Gestaltung des Kursraums findet ihre Ergänzung in einem frei gestaltbaren Rollen- und Rechtemodell und der visuellen Anpassbarkeit auf der Basis von [[Cascading Style Sheets]] (CSS).
Im Zuge der [[Chronologie der Corona-Krise in Österreich|COVID-19-Pandemie]] ab März 2020 wurde LeTTo eines der Hauptportale zur Ausrichtung des Online-Übungsangebots und Prüfungstool am Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe der TU Wien. Dabei werden die Studierenden über eine LTI-Schnittstelle von der unieigenen Lernplattform TUWEL auf eine separate LeTTo-Instanz umgeleitet. Dort können sie ihre individuellen Aufgaben abarbeiten. Die individuellen Lösungen der Studierenden stehen den Dozenten sofort zur Einsicht zur Verfügung. Durch den Einsatz von LeTTo konnten trotz COVID-19-Pandemie-Unischließungen etwaige Prüfungen in einem Online-Format angeboten werden. Eine Unterbrechung des Studiums bzw. eine verlängerte Studiendauer konnte so für viele Studierende verhindert werden.


=== Zusatzmodule ===
== Installation ==
Erweiterungsmodule, die nicht zum Standard-Installationsumfang von Moodle gehören, sind z.&nbsp;B. „Certificate“ (zum Erstellen von Teilnehmer-Zertifikaten als PDF-Datei), „Individual Learning Plan“ (ILP, dient der Erstellung individueller Lernpläne). Schnittstellen zu [[LiveClassRoom]]-Systemen können ergänzt werden. Circa tausend verfügbare Zusatzmodule können über die Moodle-Website heruntergeladen oder auch eingestellt werden – Moodle ermuntert ausdrücklich Programmierer, ihre eigenen Entwicklungen dem Projekt beizusteuern. Bei der Implementierung von Zusatzmodulen sollte man sich immer vergewissern, dass diese von der verwendeten Moodle-Version auch unterstützt werden.<ref>[https://moodle.org/plugins/ Übersicht über Moodle-Zusatzmodule]</ref>
Voraussetzung für die Installation ist ein JavaEE-Server unter Docker (Windows oder Linux). Als Datenbank wird eine [[w:MySQL|MySQL]] -Datenbank verwendet, welche idealerweise am gleichen Server wie der TomEE läuft. Es ist jedoch auch möglich einen zentralen MySQL-Server zu verwenden, welcher im LAN zur Verfügung steht.  


== Plugin ==
[[w:Plug-in|Plugins]] sind kleine Unterprogramme innerhalb von LeTTo, welche in allen Fragetypen verwendet werden können. Sie generieren Grafiken, Texte, Berechnungen etc. automatisch. Sie unterstützen den Autor der Frage bei der Fragenerstellung und übernimmt die Individualisierung der Inhalte und notwendige Berechnungen, sodass kein Mehraufwand für den Fragenautor entsteht und dennoch ein hoher Individualisierungsgrad für jede Frage erzielt wird. LeTTo-Plugins<ref>[https://wiki.letto.at/wiki/index.php/Plugins Übersicht über LeTTo-Plugins]</ref> erhöhen die Haptik des Systems und ermöglichen die Erstellung von interaktiven Fragen und Aufgabenstellungen.
== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Martin Dougiamas.jpg|mini|Moodle-Entwickler Martin Dougiamas]]
LeTTo wurde seit 2010 von den Lehrern Thomas Mayer und Werner Damböck entwickelt. Ausgangspunkt war ein Tool (MakeMoodle) welches ermöglichte Fragen außerhalb der Moodle-Plattform zeiteffizienter zu erstellen als auf Moodle selbst. Diese Fragen wurden nachträglich über XML-Files importieren. Damals fehlende Funktionen wie die vollständige Einheintenbehandlung verhinderten die Umsetzung spezieller didaktisch pädagogischer Konzepte. Dieser Umstand motivierte die Entwickler zur autonomen LeTTo-Programmierung. Über Jahre lieferten dutzende Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Österreich mit ihren konstruktiven Kritiken (Bug-Reports) und pädagogischen Ideen wertvolle Vorschläge, wie LeTTo die Lernraten von Lernenden weiter anheben kann<ref>{{Internetquelle |autor=Nikolaus Frings |url=https://www.krone.at/2416894 |titel=„Mathe-Lernsoftware“ sorgt für bessere Noten |datum=2021-05-24 |sprache=de |abruf=2023-01-09}}</ref>. Bis heute dienen diese Vorschläge und Rückmeldungen der Lernenden als Basis der LeTTo-Entwicklung.


Moodle wurde seit 1999 von Martin Dougiamas (Australien) entwickelt. Ausgangspunkt war die Kritik an klassischen Lernplattformen, die ausschließlich als Materialverteilstationen dienten. Dougiamas hatte Informatik und später Pädagogik studiert. Er beschäftigte sich umfassend mit sozial [[Konstruktivistische Didaktik|konstruktivistischen Lernansätzen]].<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Dougiamas |url=https://dougiamas.com/archives/ |sprache=en |titel=Martin Dougiamas |datum=2014-09-08 |abruf=2015-02-04}}</ref> Im Rahmen einer (nicht abgeschlossenen) Promotion entwickelte er eine neue Lernplattform: Moodle. Die erste Version wurde im August 2002 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/dev/Releases |sprache=en |titel=Moodle Releases |datum=2015-01-31 |abruf=2015-02-04}}</ref>
2021 wurde die anfangs ehrenamtliche Entwicklung von LeTTo in die Gründung der LeTTo GmbH von Thomas Mayer, Werner Damböck und Daniel Asch-Goiser<ref name=":0" /> übergeführt und ein Lizenzmodell definiert.


Moodle 2.0 wurde am 24. November 2010 veröffentlicht. Bestehende Funktionalitäten wurden grundlegend überarbeitet (z.&nbsp;B. Kurssicherung, Editor, Designs, interne Dateiverwaltung) und eine Reihe neuer Funktionalitäten implementiert (u. a. externe Repositories, „Community Hubs“).<ref>[https://docs.moodle.org/dev/Moodle_2.0_release_notes Moodle 2.0 Versionsinformationen] (englisch)</ref>
== Sicherheit und Update ==
 
Da LeTTo ein webbasiertes System ist kann jedes webfähige (mobile) Endgerät als Zugang zu einem LeTTo-Server verwendet werden. Der nötige Datentransfer wird über das [[Hypertext Transfer Protocol Secure|https]]-Protokoll verrichtet. Ausschließlich jene persönlichen Nutzerdaten die für den Unterrichts- bzw. Kursbetrieb absolut notwendig sind werden in der Datenbank gespeichert.
Moodle 3.0 wurde am 16. November 2015 veröffentlicht. Während Moodle 2.0 viele grundsätzliche Veränderungen enthielt, ist Moodle 3.0 das 'nächste halbjährliche Release'<ref>[https://docs.moodle.org/dev/Releases#Moodle_3.0 Moodle 3.0 Versionsinformationen]</ref> und enthielt vier neue Fragetypen für Tests.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/30/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.0 |abruf=2020-12-30}}</ref> Moodle 3.5 im Mai 2018 setzte den Fokus auf die Einhaltung der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie verbesserte Bedienbarkeit und Barrierefreiheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/35/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.5 |abruf=2020-12-30}}</ref>
Moodle 3.6 im Dezember 2018 brachte weitere Neuerungen zum Datenschutz, neue Dashboard-Blöcke und Verbesserungen in Kursübersicht sowie bei Mitteilungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/36/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.6 |abruf=2020-12-30}}</ref> Moodle 3.7 im Mai 2019 setzte den Fokus auf Verbesserungen von Forum und Barrierefreiheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/37/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.7 |abruf=2020-12-30}}</ref> Mit Moodle 3.8 im Dezember 2019 wurde StudentQuiz integriert, eine neue Forumsansicht und Bewertung von Forumsbeiträgen bereitgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/38/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.8 |abruf=2020-12-30}}</ref> Mit Moodle 3.9 im Juni 2020 wurden [[H5P]] und Safe Exam Browser integriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/39/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.9 |abruf=2020-12-30}}</ref> Moodle 3.10 im November 2020 brachte die Download-Möglichkeit des gesamten Kursinhalts als zip-Datei und Verbesserungen des H5P-Inhaltsspeichers.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/310/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.10 |abruf=2020-12-30}}</ref> Mit Moodle 3.11 im Mai 2021 gab es weitere Verbesserungen an H5P, Tests und Fragetypen sowie Aktivitätsabschluss.<ref>{{Internetquelle |url=https://docs.moodle.org/311/de/Neue_Funktionalit%C3%A4ten |titel=Neue Funktionalitäten Moodle 3.11 |abruf=2021-07-27}}</ref>
 
== Nutzung an Schulen und Hochschulen ==
Die Nutzung von Moodle ist an Schulen und Hochschulen weit verbreitet. Neben schuleigenen Installationen bieten viele Bundesländer Moodle zentral für Schulen an, z.&nbsp;B. Bayern als „mebis“ mit über 800.000 Nutzern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mebis.bayern.de/infoportal/lernplattform/lernplattform-schnelleinstieg/ |titel=Was ist die mebis Lernplattform? |abruf=2020-12-30}}</ref>, Berlin als „lernraum-berlin“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lernraum-berlin.de |titel=Lernraum Berlin |abruf=2020-12-30}}</ref>, Baden-Württemberg als „DAKORA“<ref>{{Internetquelle |url=https://lehrerfortbildung-bw.de/st_digital/elearning/moodle/ |titel=Moodle / DAKORA |abruf=2021-01-02}}</ref> via BelWü-Webserver oder Landesbildungsserver<ref>{{Internetquelle |url=https://www.belwue.de/angebot/dienste/moodle.html |titel=Moodle auf BelWü-Webservern |abruf=2020-12-30}}</ref>, Hessen über den Bildungsserver<ref>{{Internetquelle |url=https://moodle.bildung.hessen.de/ |titel=Lernplattform Moodle / ePortfolio Mahara für hessische Lehrkräfte |abruf=2020-12-30}}</ref>, Nordrhein-Westfalen als „Logineo“<ref>{{Internetquelle |url=https://logineonrw-lms.de/ |titel=LOGINEO NRW-Lernmanagementsystem |abruf=2020-12-30}}</ref>, Niedersachsen über den Bildungsserver (NiBiS)<ref>{{Internetquelle |url=https://moodle.nibis.de/vsn/ |titel=Moodle in Niedersachsen |abruf=2020-12-30}}</ref>, Rheinland-Pfalz via „Lernplattform@RLP“<ref>{{Internetquelle |url=https://lernenonline.bildung-rp.de/ |titel=Moodle@RLP |abruf=2020-12-30}}</ref> und seit 1. März 2021 via „SchulcampusRLP“<ref>{{Internetquelle |url=https://schulcampus.bildung-rp.de/ |titel=Schulcampus RLP |abruf=2020-12-30}}</ref>, Saarland via „Online-Schule Saarland“<ref>{{Internetquelle |url=https://online-schule.saarland/ |titel=Online-Schule Saarland |abruf=2020-12-30}}</ref> oder Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM)<ref>{{Internetquelle |url=https://moodle.lpm.uni-sb.de/moodle/ |titel=Moodle am LPM |abruf=2020-12-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210116135348/https://moodle.lpm.uni-sb.de/moodle/ |archiv-datum=2021-01-16 |offline=ja |archiv-bot=2022-12-17 05:53:20 InternetArchiveBot }}</ref>, Sachsen-Anhalt über den Bildungsserver<ref>{{Internetquelle |url=https://moodle.bildung-lsa.de/ |titel=
Moodle-System des Bildungsservers Sachsen-Anhalt |abruf=2020-12-30}}</ref>, Sachsen über den Bildungsserver<ref>{{Internetquelle |url=https://elearn.sachsen.schule/moodle/ |titel=moodle am Sächsischen Bildungsserver |abruf=2020-12-30}}</ref>, Hamburg als „LMS Lernen Hamburg“<ref>{{Internetquelle |url=https://lms.lernen.hamburg |titel=LMS Lernen Hamburg |abruf=2020-12-30}}</ref>.
Darüber hinaus unterstützt moodleSCHULE e.V. beim Einsatz von Moodle an deutschen Schulen und bietet Kursräume zum Ausprobieren an.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurse.moodleschule.de/ |titel=Kursraumserver MoodleSchule e.V. + KRZN |abruf=2020-12-30}}</ref>
 
Im Hochschulsektor wird Moodle an über 265 deutschsprachigen Hochschulen als zentrale Lernplattform genutzt, davon über 200 deutsche Hochschulen. Eine Addition deren Studierenden ergibt, dass Moodle für über 1,7 Millionen Studierende angeboten wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.e-learning.tu-darmstadt.de/2010/04/09/moodle-instanzen-an-deutschsprachigen-hochschulen/#comment-1904 |titel=Moodle-Instanzen an deutschsprachigen Hochschulen |hrsg=Technische Universität Darmstadt |abruf=2022-11-13}}</ref>
 
Im Zuge der [[COVID-19-Pandemie]] ab März 2020 wurde Moodle eines der Hauptportale zur Ausrichtung des Online-Unterrichtsangebots an deutschen Schulen während der Zeiten des Lockdowns und dem darin enthaltenen Schulbesuchsverbot.
 
== Sicherheit ==
Nutzer von Moodle, die ihr System haben registrieren lassen, erhalten sicherheitsrelevante Informationen automatisch und vorab. Damit haben sie die Möglichkeit, ihr System zu aktualisieren. Informationen hierzu werden in den ''Security Announcements''<ref>{{Internetquelle |hrsg=moodle |url=https://moodle.org/security/ |sprache=en |titel=Security Announcements |datum=2011-07-17 |abruf=2013-02-28}}</ref> veröffentlicht. Die Meldung von Sicherheitsproblemen erfolgt im [[Bugtracker|Tracker]].<ref>{{Internetquelle |hrsg=moodle |url=https://tracker.moodle.org/projects/MDL/ |sprache=en |titel=Summary |datum=2012-09-10 |abruf=2012-07-26}}</ref> Sofern Einträge als „Serious security issue“ gekennzeichnet werden, werden sie nicht veröffentlicht, bevor das „security team“ diese geprüft hat.


== Datenschutz und Kritik ==
== Datenschutz und Kritik ==
Verschiedene Anwender haben unterschiedliche Anforderungen an die Bereitstellung von Daten zur Nutzung der Kurse und des Lernfortschritts. Unternehmen müssen häufig die Durchführung und das Ergebnis von Pflichtschulungen nachweisen. An Hochschulen wird die Einsicht in studentische Aktivitäten durch Dozenten zum Teil sehr kritisch gesehen. Schulen achten sehr sorgfältig auf den Schutz der Daten minderjähriger Schüler. Zugleich benötigen Lehrer aber Informationen über die Schüleraktivitäten in den Kursen, um die individuelle Förderung zu gestalten.
Verschiedene Anwender haben unterschiedliche Anforderungen an die Bereitstellung von Daten zur Nutzung der Kurse und des Lernfortschritts. Unternehmen müssen häufig die Durchführung und das Ergebnis von Pflichtschulungen nachweisen. An Hochschulen wird die Einsicht in studentische Aktivitäten durch Dozenten zum Teil sehr kritisch gesehen. Schulen achten sehr sorgfältig auf den Schutz der Daten minderjähriger Schüler. Zugleich benötigen Lehrer aber Informationen über die Schüleraktivitäten in den Kursen, um die individuelle Förderung zu gestalten. LeTTo kann für die verschiedenen Einsatzzwecke über Einstellungen individuell angepasst werden, um die unterschiedlichen Situationen zu gestalten.
Moodle kann für die verschiedenen Einsatzzwecke über Einstellungen<ref>[https://docs.moodle.org/33/de/Website-Rechte Einstellungen]</ref> und Berechtigungen<ref>[https://docs.moodle.org/de/Rollen_und_Rechte Berechtigungen]</ref> individuell angepasst werden, um die unterschiedlichen Situationen zu gestalten.
 
Da sich die Benutzer des Moodle-Systems personalisiert anmelden, besteht die Möglichkeit, Verhaltensprofile von ihnen anzulegen. Durch die Option der Kurs-Veranstalter, Einblick in die Präsenzzeiten („login“, „logout“) oder Zeitpunkte des Herunterladens von Materialien zu nehmen, können Benutzer überwacht werden.
 
In Moodle existieren keine klassischen Ordnerstrukturen, stattdessen werden die einzelnen Dateien listenförmig unterhalb des jeweiligen übergeordneten Ordners gezeigt. Dies hat den Vorteil, dass alle Dateien schnell ersichtlich sind. Bei tief verschachtelten Ordnern ergibt sich daraus jedoch der Nachteil, dass die Ordnerstruktur unübersichtlich erscheinen kann, da die gesamte Datenstruktur listenförmig angezeigt wird.
 
== Siehe auch ==
* [[H5P]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
* {{Literatur
   |Autor=Kay Hoeksema, Markus Kuhn
   |Autor=Felix Pfahler
   |Titel=Unterrichten mit Moodle 2 – Praktische Einführung in das E-Teaching
   |Titel=Kompetenzentwicklung und Motivationssteigerung durch den Einsatz des E-Learning Systems LeTTo
   |Verlag=Open Source Press
   |Verlag=Pädagogische Hochschule Niederösterreich
   |Ort=München
   |Ort=
   |Datum=2011
   |Datum=2020-05
   |ISBN=978-3-941841-02-4}}
   |ISBN=
  |Kommentar=Bachelorarbeit
  |Online=[https://letto.at/wordpress/wp-content/uploads/2022/09/Kompetenzentwicklung_u_Motivationssteigerung_LeTTo.pdf Volltext] PDF, kostenfrei, 95 Seiten, 2'904 KB}}
* {{Literatur
* {{Literatur
   |Autor=Ulrike Höbarth
   |Autor=Daniel Asch, Felix Pfahler, Andreas Hopfeld
   |Titel=Konstruktivistisches Lernen mit Moodle. Praktische Einsatzmöglichkeiten in Bildungsinstitutionen
   |Titel=Nachhaltiger LeTTo-Effekt in der Landesberufsschule Stockerau
   |Auflage=3., aktualisierte, ergänzte
   |Auflage=
   |Verlag=Hülsbusch
   |Verlag=
   |Ort=Boizenburg
   |Ort=
   |Datum=2013
   |Datum=2021-06
   |ISBN=978-3-86488-033-9}}
   |Kommentar=White Paper
  |Online=[https://letto.at/wordpress/wp-content/uploads/2022/06/LeTTo_Effekt_LBS_Stockerau_10_06_2022.pdf Volltext] PDF, kostenfrei, 390 KB}}
* {{Literatur
* {{Literatur
   |Autor=Ralph Meiers
   |Autor=Daniel Asch, Felix Pfahler
   |Titel=Die Einführung von Learning-Management-Systemen an deutschen Hochschulen: fördernde und hemmende Faktoren
   |Titel=LeTTo-Effekt an der HTL St. Pölten
   |Ort=Saarbrücken
   |Ort=
   |Datum=2012
   |Datum=2021-04
   |Kommentar=Dissertation Universität Saarbrücken 2012, 247 Seiten
   |Kommentar=White Paper
   |Online=[https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/25691 Volltext] PDF, kostenfrei, 255 Seiten, 3'175 KB
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* Hermann Binder: ''LETTO - elektronisch üben, prüfen und Noten verwalten,'' BMBWF ''-'' eEducation Praxistage 2018, März 2022.
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  |Autor=Wolfgang Hausberger
  |Titel=Warum und wie kommt es zu dem sogenannten LeTTo-Effekt und welche Unterschiede werden an den Schulen LBS Stockerau und an der HTL St. Pölten dargestellt/aufgezeigt?
  |Verlag=Pädagogische Hochschule Oberösterreich
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  |Datum=2022-12
   |Kommentar=Bachelorarbeit}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://letto.at/ Offizielle LeTTo-Homepage]
* [https://moodle.org/ Offizielle Moodle-Projektseite] (mehrsprachig)
* [https://verein.moodleschule.de/ moodleSCHULE e.V.] – MoodleAmbassador
* [https://docs.moodle.org/de Deutschsprachige Dokumentation]
* [https://www.moodletreff.de/ MoodleTreff der Lehrerfortbildung im Regierungsbezirk Düsseldorf]
* [https://lehrerfortbildung-bw.de/st_digital/elearning/moodle/ Deutsche Seite mit Tipps für den Einsatz in Schulen]
* {{GitHub|moodle/moodle}}
 
== Fußnoten ==
<references />


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== Einzelnachweis ==
<references responsive />


[[Kategorie:Freie Lern-Software]]
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[[Kategorie:ÖsterreichWiki:Von Wikipedia importiert]]

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:11 Uhr

LeTTo
LETTO Logo.pdf
Maintainer LeTTo GmbH
Entwickler LeTTo GmbH
Erscheinungsjahr 2010
Betriebssystem Docker (Linux Ubuntu, Windows)
Programmier­sprache Java für JavaEE
Kategorie LMS
Deutschsprachig ja
letto.at

LeTTo [/leːto/] ist eine webbasierte Lernplattform im Sinne einer Lern-, Übungs und Prüfungsumgebung[1]. LeTTo ist ein Akronym für Learning, evaluating, Teaching, Testing online[2] und in der Eduthek[3] des BMFBF gelistet[4]. Die Software wird seit 2010 von den HTL-Lehrern Werner Damböck[5] und Thomas Mayer[5] in Zusammenarbeit mit duzenden Lehrerinnen und Lehrern als auch der Schülerschaft entwickelt. Sie bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung subjektorientierter[6] als auch interaktiver Lehr- und Lernmethoden und übernimmt das vollständige Leistungsmonitoring. Der Fokus der LeTTo-Entwicklung liegt in der Aus- und Weiterbildung der MINT-Fächer. Neben der vollständigen Unterstützung der Einheitenrechnung ermöglicht LeTTo eine vollautomatische[7] Folgefehlerbehandlung mit dem Fokus auf individuelle Aufgabenstellungen und zeitnahem Feedback beim Lernprozess.

Aufbau

LeTTo bildet die Organisation der Bildungseinrichtungen virtuell ab. Dies geschieht in Klassen bzw. Kursen. In diesen werden Arbeitsmaterialien sowie interaktive und individuelle Lernaktivitäten bereitgestellt. Die Erstellung dieser interaktiven und individualisierten Aktivitäten wird vollständig in LeTTo unterstützt. Neben nummerischen sind auch analytische Ausdrücke als Lösungen zulässig. Ein CAS-System (Maxima) erleichtert die Fragenerstellung sowie Lösungsformulierung und erhöht die Usability des Systems. Neben den gängigsten Fragentypen werden auch boolsche Fragen und Fragen mit grafischen Antworten ermöglicht. Die erstellten Inhalte/Fragen können sehr leicht mit der Kollegenschaft von anderen Bildungsstandorten ausgetauscht werden. Üblich ist der Fragenaustausch über einen exchange-server, welchen die Firma LeTTo zur Verfügung stellt. Jeder Lehrer bzw. Lehrerin entscheidet individuell, welche Inhalte der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden.

Die Kurseinschreibung erfolgt über den zentralen Import von csv-Files durch den Administrator oder durch den Lehrbeauftragten (Lehrpersonal) über eine digitale Einschreibung (Einschreibelink). Die Lehrer-Fächer-Klassenzuordnung wird ebenfalls seitens des Administrators über ein csv-File definiert - ist aber auch manuell möglich. Arbeitsmaterialien in Kursen sind Texte, Links und Dateien wie Videos, Audios etc. Die Besonderheit von LeTTo ist, dass Übungsaktivitäten wie Angaben in Hausübungen, Rechenübungen bzw. Tests, Schul- und Maturaarbeiten individuell (für jeden Teilnehmer oder Teilnehmerin) verschieden sind - und somit auch die Lösungen individuell sind.

Die Nutzer haben über ihnen zugewiesene Rollen im Kursraum unterschiedliche Rechte als Trainer/Dozent/Lehrer oder Teilnehmer/Student/Schüler. Alle erbrachten Leistungen der Studenten werden vom System vollautonom in einem Beurteilungsmodul bewertet und gesammelt. Dieses ist frei parametrierbar und orientiert sich an die Österreichische Leistungsbeurteilung. Diese kann und wird häufig als Grundlage einer Gesamtbeurteilung (Note) herangezogen.

Einsatz und Nutzung

Eingesetzt wird LeTTo in Unternehmen (bsp: Wiener Netze) öffentlichen Bildungseinrichtungen wie Kindergarten[8], Schulen (Berufsschulen, AHS[9], Mittelschulen, BHS[10] etc.) und Universitäten als auch im Bereich privater Bildungsträger. Im Hochschulsektor wird LeTTo an der TU Wien eingesetzt.

Im Zuge der COVID-19-Pandemie ab März 2020 wurde LeTTo eines der Hauptportale zur Ausrichtung des Online-Übungsangebots und Prüfungstool am Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe der TU Wien. Dabei werden die Studierenden über eine LTI-Schnittstelle von der unieigenen Lernplattform TUWEL auf eine separate LeTTo-Instanz umgeleitet. Dort können sie ihre individuellen Aufgaben abarbeiten. Die individuellen Lösungen der Studierenden stehen den Dozenten sofort zur Einsicht zur Verfügung. Durch den Einsatz von LeTTo konnten trotz COVID-19-Pandemie-Unischließungen etwaige Prüfungen in einem Online-Format angeboten werden. Eine Unterbrechung des Studiums bzw. eine verlängerte Studiendauer konnte so für viele Studierende verhindert werden.

Installation

Voraussetzung für die Installation ist ein JavaEE-Server unter Docker (Windows oder Linux). Als Datenbank wird eine MySQL -Datenbank verwendet, welche idealerweise am gleichen Server wie der TomEE läuft. Es ist jedoch auch möglich einen zentralen MySQL-Server zu verwenden, welcher im LAN zur Verfügung steht.

Plugin

Plugins sind kleine Unterprogramme innerhalb von LeTTo, welche in allen Fragetypen verwendet werden können. Sie generieren Grafiken, Texte, Berechnungen etc. automatisch. Sie unterstützen den Autor der Frage bei der Fragenerstellung und übernimmt die Individualisierung der Inhalte und notwendige Berechnungen, sodass kein Mehraufwand für den Fragenautor entsteht und dennoch ein hoher Individualisierungsgrad für jede Frage erzielt wird. LeTTo-Plugins[11] erhöhen die Haptik des Systems und ermöglichen die Erstellung von interaktiven Fragen und Aufgabenstellungen.

Geschichte

LeTTo wurde seit 2010 von den Lehrern Thomas Mayer und Werner Damböck entwickelt. Ausgangspunkt war ein Tool (MakeMoodle) welches ermöglichte Fragen außerhalb der Moodle-Plattform zeiteffizienter zu erstellen als auf Moodle selbst. Diese Fragen wurden nachträglich über XML-Files importieren. Damals fehlende Funktionen wie die vollständige Einheintenbehandlung verhinderten die Umsetzung spezieller didaktisch pädagogischer Konzepte. Dieser Umstand motivierte die Entwickler zur autonomen LeTTo-Programmierung. Über Jahre lieferten dutzende Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Österreich mit ihren konstruktiven Kritiken (Bug-Reports) und pädagogischen Ideen wertvolle Vorschläge, wie LeTTo die Lernraten von Lernenden weiter anheben kann[12]. Bis heute dienen diese Vorschläge und Rückmeldungen der Lernenden als Basis der LeTTo-Entwicklung.

2021 wurde die anfangs ehrenamtliche Entwicklung von LeTTo in die Gründung der LeTTo GmbH von Thomas Mayer, Werner Damböck und Daniel Asch-Goiser[5] übergeführt und ein Lizenzmodell definiert.

Sicherheit und Update

Da LeTTo ein webbasiertes System ist kann jedes webfähige (mobile) Endgerät als Zugang zu einem LeTTo-Server verwendet werden. Der nötige Datentransfer wird über das https-Protokoll verrichtet. Ausschließlich jene persönlichen Nutzerdaten die für den Unterrichts- bzw. Kursbetrieb absolut notwendig sind werden in der Datenbank gespeichert.

Datenschutz und Kritik

Verschiedene Anwender haben unterschiedliche Anforderungen an die Bereitstellung von Daten zur Nutzung der Kurse und des Lernfortschritts. Unternehmen müssen häufig die Durchführung und das Ergebnis von Pflichtschulungen nachweisen. An Hochschulen wird die Einsicht in studentische Aktivitäten durch Dozenten zum Teil sehr kritisch gesehen. Schulen achten sehr sorgfältig auf den Schutz der Daten minderjähriger Schüler. Zugleich benötigen Lehrer aber Informationen über die Schüleraktivitäten in den Kursen, um die individuelle Förderung zu gestalten. LeTTo kann für die verschiedenen Einsatzzwecke über Einstellungen individuell angepasst werden, um die unterschiedlichen Situationen zu gestalten.

Literatur

  •  Felix Pfahler: Kompetenzentwicklung und Motivationssteigerung durch den Einsatz des E-Learning Systems LeTTo. Pädagogische Hochschule Niederösterreich, 2020 (Bachelorarbeit, Volltext PDF, kostenfrei, 95 Seiten, 2'904 KB).
  •  Daniel Asch, Felix Pfahler, Andreas Hopfeld: Nachhaltiger LeTTo-Effekt in der Landesberufsschule Stockerau. 2021 (White Paper, Volltext PDF, kostenfrei, 390 KB).
  •  Daniel Asch, Felix Pfahler: LeTTo-Effekt an der HTL St. Pölten. 2021 (White Paper, Volltext PDF, kostenfrei, 443 KB).
  • Hermann Binder: LETTO - elektronisch üben, prüfen und Noten verwalten, BMBWF - eEducation Praxistage 2018, März 2022.
  •  Wolfgang Hausberger: Warum und wie kommt es zu dem sogenannten LeTTo-Effekt und welche Unterschiede werden an den Schulen LBS Stockerau und an der HTL St. Pölten dargestellt/aufgezeigt?. Pädagogische Hochschule Oberösterreich, 2022 (Bachelorarbeit).

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Hermann Binder: LETTO - elektronisch Prüfen. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 12. März 2018, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  2.  Daniel Asch: Learning - Evaluating - Teaching - Testing - Online --> LeTTo. Pädagogische Hochschule Niederösterreich, 2. April 2020.
  3. Erich Schubert: LETTO, die ultimative Übungs-, Prüfungs- und Beurteilungssoftware. In: eeducation.at. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 15. November 2018, abgerufen am 10. Jänner 2023 (deutsch).
  4. Eduthek. Abgerufen am 9. Jänner 2023.
  5. 5,0 5,1 5,2 Lehrer. https://www.htlstp.ac.at, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  6. Lisa Röhrer: Mit NÖ-Software läuft Test fast selbst. 9. September 2020, abgerufen am 14. Jänner 2023 (deutsch).
  7.  Erich Schubert: Prüfungsautomatisierung und Notenverwaltung mit LETTO. In: eEducation Praxistage Linz 2019. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 2019.
  8. Petra Weichhart: Neue Lernmethoden in digitalem Zeitalter. 9. Oktober 2022, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  9. Aktivitäten - eEducation. Abgerufen am 10. Jänner 2023.
  10. OÖ-Krone: Schummeln ist mit dieser App nicht mehr möglich! 13. Oktober 2020, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  11. Übersicht über LeTTo-Plugins
  12. Nikolaus Frings: „Mathe-Lernsoftware“ sorgt für bessere Noten. 24. Mai 2021, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).