Benutzer Diskussion:Ernst Heim/Bürgerbegehren: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Als [[w:Moral|Moral]] wird der Teil der Handlungskonventionen bzw. -regeln bezeichnet, deren Befolgung im zwischenmenschlichen Miteinander als „gut“/„richtig“ und deren Nichtbefolgung als „böse“/„falsch“ bewertet wird.
Als [[w:Moral|Moral]] wird der Teil der Handlungskonventionen bzw. -regeln bezeichnet, deren Befolgung im zwischenmenschlichen Miteinander als „gut“/„richtig“ und deren Nichtbefolgung als „böse“/„falsch“ bewertet wird.


== Kommentare ==
== Konkordanzregierung / Konzentrationsregierung ==
Habe mir überlegt, ob/wie eine Konkordanzregierung funktionieren könnte. Es hat natürlich wenig Sinn, von einer Wunschlösung zu träumen, wenn Parteien, Verfassung und vielleicht auch das Volk nicht mitspielen. Österreich wird NICHT 1:1 die Schweiz kopieren! Das hätten zwar vielleicht manche gern – aber dazu bräuchte es andere Strukturen, Personen und Machtverhältnisse…
 
Was man aber machen könnte: alle Parteien einladen, sich an der Regierung zu beteiligen. Und möglichst viele Posten durch offene Abstimmungen im Parlament zu besetzen. Dabei stellt sich allerdings die Frage, wie viele Ministerien soll es überhaupt geben; mit welcher Kompetenzverteilung; mit welchem Budget? (Dazu gibt es sicher sehr unterschiedliche Präferenzen.)
 
Es hat sicher wenig Sinn, die Rechnung ohne den Wirt zu machen – genau daran sind wohl bisher alle Reformvorschläge gescheitert! Gegen JEDE Idee gibt es Widerstände – und dies muss man antizipieren. Die Verfassung ist sehr kompliziert und durchaus ausgeklügelt. Es ist daher schwierig, einzelne Elemente zu verändern – ohne alles zu verändern. Wer sollte ein gänzlich neue Verfassung formulieren?
 
Die meisten Reformvorschläge waren bisher so geartet, dass gewisse Wünsche geäußert wurden – dabei aber die damit verbundenen Nachteile, vor allem aber die Gegner solcher Reformen, ignoriert wurden. Daher war das Scheitern dieser Vorschläge vorprogrammiert…
 
Insbesondere bedürfte es einer Verfassungsänderung, wofür wahrscheinlich die Mehrheit fehlt. (Beziehungsweise einer Volksabstimmung – gegen die sich die politischen Parteien instinktiv wehren, weil ihnen klar ist, dass sie dadurch an Macht verlieren – ganz egal, welche Partei gerade regiert.) Dennoch einige Ideen – wie gesagt, sehr theoretisch: 
 
#Der Bundespräsident könnte ALLE Parteien einladen, sich an einer Regierung zu beteiligen. Er könnte einen Bundeskanzler vorschlagen, von dem er annimmt, dass dieser im Nationalrat eine Mehrheit der Stimmen erhalten kann.
#Jede Partei könnte sich auf einen Kandidaten einigen, der dem Bundespräsidenten vorgeschlagen wird – wobei man natürlich schauen müsste, dass diese Person über die Parteigrenzen hinweg attraktiv ist. Der gleiche Vorgang könnte für sämtliche Minister wiederholt werden.
 
Also jede Partei, die möchte, nominiert einen Kandidaten – und dann gibt es eine Abstimmung im Parlament – notfalls mit Stichwahl, bis ein Kandidat eine Mehrheit erhält. Die Zahl der Ministerien sollte möglichst niedrig sein. Eventuell könnte es auch über Zahl und Aufgabenbereiche der Ministerien eine Abstimmung geben. Am besten in der Form, dass jede Partei hier einen vollständigen Vorschlag abgibt: also Zahl der Ministerien und grober Umriss der jeweiligen Aufgabenbereiche – und welches Budget für jedes Ministerium vorgesehen werden soll.
 
Das hätte den Vorteil, dass alle Parteien auch einen Anreiz hätten, bei der Zahl der Minister, bei deren Kompetenzen - vor allem aber natürlich beim dafür veranschlagten Budget - möglichst sparsam zu sein! (Zumindest würden dann die Wähler sehen, wer wieviel Geld ausgeben möchte – und wofür?) Bei schwierigen Themen könnte es auch eine Volksbefragung oder Volksabstimmung geben.
 
Dieser Prozess würde einige Zeit in Anspruch nehmen – aber immerhin sind auch jetzt schon etwa drei Monate seit der Wahl vergangen; und sich für eine grundlegende Neuorientierung Zeit zu nehmen, könnte sich zumindest auszahlen. Jegliche Aufgaben des Staates (und die dafür aufgewendeten Steuermittel) sollten einmal grundsätzlich hinterfragt werden. Der gesamte Prozess wäre äußerst demokratisch und transparent.
Niemand würde gezwungen, sich daran zu beteiligen. Notfalls wären immer noch Neuwahlen möglich. Dann könnten die Parteien mit ihren Vorschlägen für Personal, Aufgabenverteilung - und entsprechende Ausgaben - gleich auch zur Wahl antreten.
 
Stärkung der Demokratie, größere Effizienz und Sparsamkeit, mehr Kompetenz und weniger Polarisierung wären zu erwarten. Wenn sich eine Mehrheit des Nationalrates gegen dieses Prozedere ausspricht, gibt es eben Neuwahlen. Doch was sollten die Wähler dagegen haben dass:
#Möglichst kompetente Persönlichkeiten, die von einer Mehrheit unterstützt werden, die wichtigsten Staatsämter bekleiden?
#Mit den Steuergeldern endlich sparsam umgegangen wird – was letztlich zu niedrigeren Steuern führen müsste?
#Sämtliche politischen Kräfte dazu gezwungen würden zusammenzuarbeiten – statt weiter zu versuchen, die Bürger gegeneinander auszuspielen?
#Schwer lösbare Streitfälle durch Instrumente der direkten Demokratie gelöst würden?
*Christoph Bösch, Wien
 
== Kommentare zum Bürgerbegehren ==
=== aam ===
Eine gute Zukunft für unser Land kann nur mit echter Demokratie, d.h. mit verbindlichen Volksrechten zur Mitgestaltung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens in unserem Land gelingen, ganz nach Art. 1 unserer Bundesverfassung, wonach das Recht vom Volke auszugehen hat.
 
Wenn wir die Demokratie retten wollen, muss das unerträgliche Gegeneinander unter den Parteien im Sinne eines guten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens in unserem Land umgehend  durch ein echtes Miteinander ersetzt werden, denn ohne ein konstruktives Zusammenwirken können wir die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen nicht nachhaltig bewältigen.
 
=== ffw ===
Ich glaube es ist an der Zeit, eine intensive Debatte über alle in dem TREND-Artikel angesprochenen Varianten des Wahlrechts und der Regierungsbildung zu führen. Natürlich ergebnisoffen.
 
=== lcb ===
Heutzutage braucht man für alles Marketing. Die Konzentrationsregierung wäre eine gute Idee. Aber man sollte das meines Erachtens in eine Form bringen, die auch Leute, die sich nicht für grundsätzliche politische Systemfragen interessieren, anspricht. Also nicht das technische, sondern eher das emotionale Moment anspricht. Eigentlich müsste ja der Kicker das ins Spiel bringen. Allerdings lebt er wahrscheinlich besser von der Oppositionshaltung. [...] Aber meines Erachtens kann man generell viel mehr über Medien erreichen, als über Politiker direkt denn die Politiker sind ausschließlich nur daran interessiert, jede Idee zu ihrem eigenen ideologischen und Partei politischen und persönlichen Vorteil zu missbrauchen! So viel Charakterlosigkeit wie in der Politik, findet man selten woanders...
 
=== gzo ===
Deine Gedanken zum politischen Geschehen bzw. zu systemischen Verbesserungen zeugen von wachem Interesse an den Entwicklungen. Die Schweiz scheint dir hier Vorbild zu sein - und dort funktioniert gewiss einiges besser. In Österreich, das geschichtlich und verfassungsmäßig andere Gegebenheiten hat, halte ich deinen vorgeschlagenen Modus als Denkanstoß gut. Nur, hier haben wir es leider vermehrt mit Geschichtsvergessenheit und Verblendung der Rechten Seite zu tun, die anstatt konstruktiv und verantwortungsbewusst zu handeln mit Menschenverachtung nach politischer Macht heischt! Und die "christlich soziale Mitte" versucht es mit inhaltlicher Deckungsgleichheit plus Mammon Kapitalismus - Klimaproblematik etc. wird untergeordnet!?! ... ein unfruchtbarer Boden für deine Ideen.
 
=== ehu ===
=== ehu ===
Eine «Löschwoche» einführen: Um die Sensibilisierung in der Politik zu stärken, wonach Legiferieren nicht nur aus Hinzufügen, sondern auch aus Weglassen besteht, sollte eine Art «Frühlingsputz» institutionalisiert werden. Ein bestimmter Zeitraum, z.B. eine Sondersession pro Jahr, sollte von den Räten ausschliesslich dafür genutzt werden, um überholte, fehlgeleitete oder zu teure Bestimmungen zu identifizieren und zu löschen.
Eine «Löschwoche» einführen: Um die Sensibilisierung in der Politik zu stärken, wonach [https://www.wissen.de/fremdwort/legiferieren Legiferieren] nicht nur aus Hinzufügen, sondern auch aus Weglassen besteht, sollte eine Art «Frühlingsputz» institutionalisiert werden. Ein bestimmter Zeitraum, z.B. eine Sondersession pro Jahr, sollte von den Räten ausschliesslich dafür genutzt werden, um überholte, fehlgeleitete oder zu teure Bestimmungen zu identifizieren und zu löschen.
*[https://www.avenir-suisse.ch/publication/vermessenes-staatswachstum/ Vermessenes Staatswachstum]
*[https://www.avenir-suisse.ch/publication/vermessenes-staatswachstum/ Vermessenes Staatswachstum]
Dadurch, dass die Zauberformel informell ist, haben die Schweizer Parteien ein Interesse daran, bei Ersatzwahlen Kandidaten vorzuschlagen, die nicht inakzeptabel für die anderen Parteien sind.  
Dadurch, dass die Zauberformel informell ist, haben die Schweizer Parteien ein Interesse daran, bei Ersatzwahlen Kandidaten vorzuschlagen, die nicht inakzeptabel für die anderen Parteien sind.  
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