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'''Gerhard Hauer''' [[w:Zisterzienser|OCist]] (* [[4. Jänner]] [[1693]] zu [[w:Wien|Wien]]; † [[28. Dezember]] [[1766]] in [[Kaisersteinbruch|Kaisersteinbruch]]) war [[w:Zisterzienser|Zisterzienser]] und römisch-katholischer Geistlicher, er wirkte im Stift Neuberg, im | '''Gerhard Hauer''' [[w:Zisterzienser|OCist]] (* [[4. Jänner]] [[1693]] zu [[w:Wien|Wien]]; † [[28. Dezember]] [[1766]] in [[Kaisersteinbruch|Kaisersteinbruch]]) war [[w:Zisterzienser|Zisterzienser]] des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] und römisch-katholischer Geistlicher, er wirkte im Stift Neuberg, im [[w:Heiligenkreuzerhof (Wien)|Heiligenkreuzer Hof]] zu [[w:Wien|Wien]], in einigen Heiligenkreuzer Pfarreien. Er war Prior, Senior und feierte seine Jubelprofess. | ||
== | == Stationen seines Lebensweges == | ||
Gerhard Hauer legte am 8. Dezember 1709 die Profess ab und feierte am 4. April 1717 seine Primiz. Er | Gerhard Hauer legte am 8. Dezember 1709 die [[w:Ordensgelübde|Profess]] ab und feierte am 4. April 1717 seine [[w:Primiz|Primiz]]. Er wirkte im [[Stift Neuberg]] als Professor für [[w:Moraltheologie|Moraltheologie]], kam als [[w:Pfarrverweser|Pfarrverweser]] nach [[Kaisersteinbruch|Steinbruch]] von Oktober 1722 – 28. Feber 1726, als [[w:Kaplan|Cooperator]] nach [[Mönchhof]], betreute die Pfarren [[Winden am See|Winden]] und [[Alland]], 1735-1738 kam Gerhard Hauer als [[w:Klosterhofmeister|Hofmeister]] in den [[w:Heiligenkreuzerhof (Wien)|Heiligenkreuzer Hof]] nach [[w:Wien|Wien]]. | ||
Bis 1741 verwaltete er [[w:Burg Wildegg|Wildeck]], das Stift Heiligenkreuz hatte diese Burg gekauft, Abt [[w:Clemens Schäffer|Clemens Schäffer]] ließ die notwendigen, durch die [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweite Türkenbelagerung 1683]] entstandenen Beschädigungen, renovieren. Bis 1776 wohnten dort zahlreiche vom Stift entsandte Verwalter. Das Kloster war in der [[w:Gegenreformation#Direkter Machtbereich der Habsburger|Gegenreformation]] wieder erstarkt. Er wurde beauftragt, [[w:Kloster Szentgotthárd|Kloster St. Gotthard]] als Pater [[w:Prior|Prior]]-Administrator interimistisch zu leiten, darauf folgte die Ernennung zum Sekretär von Abt [[w:Robert Leeb|Robert Leeb]] (1744–1748) und war ab 1748 wieder Hofmeister in Wien. | |||
== Wirken in Kaisersteinbruch 1722–1726 == | |||
==== Situation im kayserlichen Steinbruch ==== | |||
In diesen Jahren arbeiteten [[w:Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch|Meister, Gesellen, Lehrjungen und viele Hilfskräfte]] in den Steinbrüchen auf Hochtouren, das kaiserliche Hofbauamt vergab eine Reihe von Großaufträgen (Kleine Auswahl): | |||
* die [[w:Wiener Karlskirche|Karl Borromäus-Kirche]], die [[w:Hofstallungen (Wien)|Pferdestallungen]] mit Architekt [[w:Johann Bernhard Fischer von Erlach|Johann Bernhard Fischer von Erlach]], | |||
* [[w:Eugen von Savoyen|Prinz Eugen von Savoyen]] erbaute seinen Gartenpalast, zuerst den [[w:Schloss Belvedere|kleineren am Rennweg, den oberen als Repräsentationsgebäude]] entsprechend seiner Stellung, Architekt [[w:Johann Lucas von Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]] | |||
== Als Dank an den Schöpfer errichteten die Steinmetzen gemeinsam den Kaisersteinbrucher Hochaltar, Leitung Elias Hügel == | |||
[[Datei:Hochaltar Kaisersteinbrucher Kirche2a.jpg|mini|hochkant=1|Die Meister des Steinmetzhandwerkes errichteten 1720 einen neuen Hochaltar. Foto von 1924]] | |||
[[w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für den Hochaltar der Kaisersteinbrucher Kirche, Leitung Elias Hügel]] | |||
Der Tod hatte die Weichen gestellt, der Erste im Steinbruch, Meister [[w:Johann Georg Haresleben|Johann Georg Haresleben]] war 1716 gestorben, er kam aus [[w:Eggenburg|Eggenburg]] in Niederösterreich, der Onkel [[w:Adam Haresleben|Adam Haresleben]] und der ältere Bruder [[w:Thomas Haresleben|Thomas Haresleben]] waren [[w:Dombaumeister|Dombaumeister]] zu [[w:Stephansdom|St. Stephan]] in Wien. So übernahm Meister [[w:Elias Hügel|Elias Hügel]] diese Stellung und er vereinigte alle erforderlichen Fähigkeiten in sich. 1722 wählten ihn die Steinbrucher zu ihrem Richter. | |||
Wallfahrt | == Wallfahrt von Bruck an der Leitha == | ||
Die Wallfahrt von [[Bruck an der Leitha]] ist seit 1721 nachweisbar.<ref>Stadtarchiv [[Bruck an der Leitha]], Kirchenrechnungsbücher der St. Martins-Pfarre: ''Brucker Prozession nach [[Kaisersteinbruch]] ab 1721''. Prozessionen der Brucker Stadt-Pfarrkirche nach [[Jois]], [[Göttlesbrunn]], [[Rohrau]], Maria [[Loretto]], [[Bad Deutsch-Altenburg|Deutsch-Altenburg]], Kaisersteinbruch. Erstmals am 16. August 1741 nach Mariazell. Zu lesen in: ''Festschrift: Das löbliche Gotteshaus St. Rochi und Sebastiani in Kaisersteinbruch'', [[Helmuth Furch]], Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch. S. 67f, Nr. 40, Dezember 1995.</ref> | |||
{{Zitat|In Festo S:Matthäi kommen jährlich die Brucker, haben Predigt und Hochamt mit ausgesetztem Hochwürdigen, werden mit der Bruderschaft ein- und ausgeleitet. - Sonsten wird keine Prozession ein- und ausgeleitet.|Messordnung für die Brucker Prozession}} | |||
* 1723 nacher Stainbruch, für den Fahn tragen 15 kr, denen Statuentragern 14 kr, den ''Fahnl'' und ''Körzen'' tragen 9 kr. | |||
1725 gleichergestalten bezahle ich wegen der Procession in den Stainbruch dem Todtengraber | * 1724 den 20. September so man mit der Procession in den Steinbruch geht, bezahle ich dem [[w:Totengräber (Beruf)|Todtengraber]] für das Fahntragen 15 kr, für die ''Geheimnuß Trager'' 21 kr, für die große Kerzen zu tragen 3 kr. | ||
* 1725 gleichergestalten bezahle ich wegen der Procession in den Stainbruch dem Todtengraber für das Fahn tragen 15 kr, denen Gehaimnuß Tragern 21 kr, denen 2 kleinen ''Fähnl Tragern'', wegen der großen Kerzen zu tragen 3 kr. | |||
== 1725 Eine Barockkirche für die Heiligenkreuzer Nachbargemeinde Winden == | |||
Gerhard Hauers Vorgänger in [[Kaisersteinbruch]], Pfarrer Matthäus Schenk, wurde nach Winden versetzt, blieb dort bis 1729. Ihm folgte wieder Gerhard Hauer. Beide, Schenk und Hauer waren mit dem Kirchenbau bestens vertraut.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz: ''Das Windener Pfarrgedenkbuch, 1726 … „der ehrengerechte und kunstreiche Herr Elias Hügel“''. In: ''Mitteilungen des [[w:Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch|Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch]]'', Nr. 16, März '''1992''', S. 10–12, ISBN 978-3-9504555-3-3.</ref><ref>[[w:Andreas Rohatsch|Andreas Rohatsch]], [[Sepp Gmasz]] (Hrsg.) u. a.: ''800 Jahre Winden am See : 1217-2017'', ''Kirche und Schule'', S. 295ff, Gemeinde Winden am See, '''2017'''</ref> | |||
→[[w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für Abt Gerhard Weixelberger vom Stift Heiligenkreuz, die Windener Kirche]] | |||
== Der Tod == | |||
Gerhard Hauer starb mit 73 Jahren als Senior und Jubelprofess am 28. Dezember 1766. | |||
{{Zitat|„Vir omnino laudabilis, qui nova oeconomiae ratione praecipue S. Gotthardum administravit“|Ambros Seywitz, Edler von Muggenthal 1757 in St. Gotthard gestorben}} | |||
[[Datei:Epitaph Hauer Gerhard.jpg|mini|hochkant=0.8|Epitaph Gerhard Hauer 1766]] | |||
==== Epitaph Kaisersteinbrucher Kirche ==== | ==== Epitaph Kaisersteinbrucher Kirche ==== | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* {{Watzl|Gerhard Hauer| | * {{Watzl|Gerhard Hauer|623|157|174|source=623. Gerhard Hauer,}} | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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[[Kategorie:Zisterzienser]] | [[Kategorie:Zisterzienser]] | ||
[[Kategorie:Geistlicher (18. Jahrhundert)]] | [[Kategorie:Geistlicher (18. Jahrhundert)]] | ||
[[Kategorie:Kirchenhistoriker (Theologe)]] | |||
[[Kategorie:Verwalter]] | |||
[[Kategorie:Person (Stift Heiligenkreuz)]] | [[Kategorie:Person (Stift Heiligenkreuz)]] | ||
[[Kategorie: Prior]] | |||
[[Kategorie:Pfarrseelsorger (Kaisersteinbruch)]] | |||
[[Kategorie:Pfarrseelsorger (Winden am See)]] | |||
[[Kategorie:Person (Wien)]] | |||
[[Kategorie:Person (Winden am See)]] | |||
[[Kategorie:Geboren 1693]] | |||
[[Kategorie:Geboren in Wien]] | |||
[[Kategorie:Gestorben 1766]] | |||
[[Kategorie:Gestorben in Bruckneudorf]] |