Sicherungseinsatz des Bundesheeres während der Ungarnkrise 1956: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Dienstag, 6. November 1956 ===
=== Dienstag, 6. November 1956 ===
Allein der Bevölkerung an der Grenze wurde klar, was der Abmarsch der Soldaten bedeutete: "Die Russen kommen - ihr lasst uns alleine." In den frühen Morgenstunden des 6.11. meldeten die Brigaden den Abschluss der Umgruppierung und die Abwehrbereitschaft.
Am Morgen des 6. Novembers meldeten die Brigadekommanden den Vollzug des Befehles. An der Grenze selbst verblieben nur motorisierte Spähtrupps. Diese versuchten auch möglichst viele Flüchtlinge zu befragen, um sich ein Bild über die militärische Lage in Ungarn zu verschaffen.  


Als im Lauf des Vormittags des 6. November ein Angriff auf Österreich nicht stattfand und auch die verbliebenen Spähtrupps von der Grenze "alles ruhig" meldeten, hob das BMLV die Verteidigungsmaßnahmen wieder auf. Die Anspannung, die alle erfasst hatte, wich.
Zur Erleichterung aller blieb ein sowjetischer Angriff auf Österreich aus.
 
Für die Kommandanten und Truppen stellte die nächtliche Verlegung und die Vorbereitung zur Verteidigung gleichzeitig eine ausgezeichnete Übung dar. Die militärische Führung entschied, dass die zurückgenommenen Kräfte gleich dort neue Verfügungsräume und Unterkünfte zu erkunden und beziehen hätten. Die Aufklärungskompanien übernahmen die Aufgaben der Grenzüberwachung. Aus der Tiefe wurden weitere Spähtrupps auf Jeeps, drei Mann unter Kommando eines Offiziers, an die Grenze vorgeschoben. Sie versahen rund um die Uhr Dienst mit dem Auftrag, möglichst viele Flüchtlinge über die (militärische) Lage zu befragen, v.a. aber die Verteilung der sowjetischen Kräfte im ungarischen Raum sowie deren Verhalten in Erfahrung zu bringen. Motorisierte Kräfte der 1. Brigade überwachten das Mittelburgenland.
 
Der 500 m-Sicherheitsabstand zur Staatsgrenze, der nicht betreten/befahren werden sollte, wurde eingehalten. Die Kompanien und Bataillone richteten sich in ihren neuen Verfügungsräumen für einen längeren Verbleib ein und knüpften gleichzeitig neue, enge Kontakte mit der örtlichen Bevölkerung, die die Soldaten wiederum mit großer Freude bei sich aufnahm.
 
Noch am 6. November wollte man den Verteidigungsattachés im Rahmen einer Gefechtsübung im scharfen Schuss die Einsatzbereitschaft der Truppe präsentieren. Allerdings erwies sich das Interesse der Attachés als so gering, dass Besuch und Übung abgesagt werden mussten.


=== Aktionen bis zum Jahresende ===
=== Aktionen bis zum Jahresende ===
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