Conservativer Delegierten-Convent: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Conservative Delegierten-Convent (CDC) ist ein Korporationsverband pflichtschlagender[1] und farbentragender Studentenverbindungen an höheren Lehranstalten, Akademien, (Fach-) Hochschulen und Universitäten in Österreich. 1909 als Verband der fachstudentischen Verbindungen Österreichs gegründet, öffnete er sich vor einigen Jahren über das Fachstudententum hinaus. Derzeit gehören ihm noch fünf Burschenschaften an.
Geschichte
Gründung als Verband der fachstudentischen Verbindungen
Der CDC wurde am 22. November 1909 durch die Wiener Verbindungen Markomannia, Nibelungia und Ghibellinnen als Verband der fachstudentischen Verbindungen Österreichs gegründet, die sich weder als pennale noch als akademische Verbindungen verstanden (siehe auch: Bildungssystem in Österreich). Er sah sich als eine Vereinigung Schläger schlagender fachstudentischer Korporationen.[2] Als erster nicht-akademischer Verband führte der CDC das Lebensprinzip für die studierenden Mitglieder ein.
1923 wird der Alt-Herren-Verband konservativer Fachstudenten gegründet. Dieser gibt die Zeitschrift Der konservative Fachstudent heraus.
Der Verband gab bis 1932 die Blätter für die Deutsche Studentenschaft an höheren Schulen heraus. Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und dem damit einhergehenden Verbot aller Korporationen hörte der CDC 1938 zu bestehen auf.
Wiedergründung und Annäherung an die Burschenschaften
1952 nahm der CDC seine Arbeit wieder auf. 1953 wurde das akademische Schlägerfechten verbindlich eingeführt. Die Mitgliedsverbindungen des CDC nahmen in der Folge die Bezeichnung „fachstudentische Burschenschaft“ an.
Abspaltung des SDC und Wiedervereinigung
1961 tritt die Mehrheit der aktiven Mitgliedsverbindungen aus und gründet den Salzburger Delegierten Convent (SDC), der eine stärkere Annäherung an die Deutsche Burschenschaft (DB) anstrebt. Seit 1964 besteht ein Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit der DB mit Sitz und Rederecht. Unter führender Mitwirkung des SDC kommt es 1964 zur Gründung des Verbandes Deutsche Ingenieur-Burschenschaft (DIB), der sich 1988 in Deutsche Hochschul-Burschenschaft (DHB) umbenennt und 1999 in der DB aufgeht.
1989 geht der SDC wieder im CDC auf, der daraufhin die Bezeichnung Conservativer Delegierten-Convent der fachstudentischen Burschenschaften in Österreich annimmt.
Öffnung über das Fachstudententum hinaus
Die Mehrheit der Mitgliedsverbindungen hat im Laufe der Zeit den Zusatz fachstudentisch abgelegt, um eine Öffnung über das Fachstudententum hinaus zu signalisieren. Auch der CDC nennt sich heute wieder Conservativer Delegierten-Convent ohne den Zusatz fachstudentisch.
Heute (2015) besteht der CDC noch aus fünf Burschenschaften. Davon sind seit 2003 bzw. 2005 zwei auch Mitglied der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG), eine zugleich auch Mitglied der Deutschen Burschenschaft (DB).
Mitgliedsburschenschaften
- Burschenschaft Germania Salzburg (auch BG)
- Burschenschaft Nibelungia Wien (auch DB & BG)
- Burschenschaft Rugia Wien
- Burschenschaft Stauffia Wien
- Burschenschaft Teutonia Innsbruck
Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre in der alphabetischen Reihenfolge der aktiven Bünde.
Ehemalige Mitglieder (unvollständig)
- Konservative Verbindung Ghibellinnen Wien (heute Akademisches Corps Hansea Wien)
- Akademische Burschenschaft Gothia Salzburg
- Burschenschaft Wiking Mödling
- Konservative Verbindung Rhaeto-Germania Mödling
- Burschenschaft Germania Graz (heute Grazer akademische Burschenschaft Marko-Germania)
- Technische Burschenschaft Marko-Germania Pinkafeld
- Wiener fachstudentische Burschenschaft Markomannia
- Konservative Verbindung Technologia Wien
- Arminia Wien
- Cheruskia Mödling
- Germania Mödling
- Franko-Germania Wien
- Franko-Saxonia Wien
Siehe auch
Literatur
- Paulgerhard Gladen: Die deutschsprachigen Korporationsverbände. WJK, Hilden 2014. S. 205–208.
- Ernst-Günter Glienke: Civis Academicus – Handbuch der deutschen, österreichischen und schweizerischen Korporationen und studentischen Vereinigungen an Universitäten und Hochschulen sowie Pennalien (Schülerverbindungen). Jahrgang 2005/2006, Edition Studentica, S. 318.
- Bernhard Grün, Christoph Vogel: Die Fuxenstunde. Handbuch des Korporationsstudententums. Bad Buchau 2014, S. 230, ISBN 978-3-925171-92-5.
- Oskar Waas: Die Pennalie. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte (= Geschichte des Europäischen Studententums, Band 2). Graz 1967, S. 339–345.
Einzelnachweise
- ↑ Hans Magenschab: Die geheimen Drahtzieher. Macht und Einfluss der Studentenverbindungen. Wien Graz Klagenfurt, 2011, Kap. 9.
- ↑ Hans-Georg Balder: Die Deutsche(n) Burschenschaft(en) – Ihre Darstellung in Einzelchroniken. Hilden 2005, S. 362.