Bürgertafel von Mödling: Unterschied zwischen den Versionen

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== Entstehung der Tafel ==
== Entstehung der Tafel ==
Die Tafel in der Loggia des Mödlinger Rathauses wurde im Jahr 1950 gestaltet und aufgehängt. Es war das Jubiläumsjahr, an dem sich die Stadterhebung zum 75. Mal jährte. Allerdings war der Zeitpunkt für diese Festlichkeit etwas heikel. Die Stadt war seit 1938 nicht eigenständig, sondern war ein Teil von [[w:Groß-Wien|Groß-Wien]]. Daher gab es auch keinen Bürgermeister. Außerdem war die Stadt noch Teil der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|sowjetischen Besatzungszone. Da es auch keinen amtierenden Archivar zu dieer Zeit gab, konnten so leicht Fehler bei der Aufstellung passiert sein.
Die Tafel in der Loggia des Mödlinger Rathauses wurde im Jahr 1950 gestaltet und aufgehängt. Es war das Jubiläumsjahr, an dem sich die Stadterhebung zum 75. Mal jährte. Allerdings war der Zeitpunkt für diese Festlichkeit etwas heikel. Die Stadt war seit 1938 nicht eigenständig, sondern war ein Teil von [[w:Groß-Wien|Groß-Wien]]. Daher gab es auch keinen Bürgermeister. Außerdem war die Stadt noch Teil der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|sowjetischen Besatzungszone]]. Da es auch keinen amtierenden Archivar zu dieser Zeit gab, konnten so leicht Fehler bei der Aufstellung passiert sein.
So schrieb [[Franz Waldner]] im Jahr 1967:
So schrieb [[Franz Waldner]] im Jahr 1967:
{{Zitat|Bis heute ist unklar geblieben, von welchem Gesichtspunkt aus man die Auswahl der Namen vornahm. Jedenfalls begann die Zählung mit der Türkeninvasion im Jahr 1683, ohne aber die ältereBesiedlung durch die heute noch in Mödling lebenden Familien zu berücksichtigen|Franz Waldner}}
{{Zitat|Bis heute ist unklar geblieben, von welchem Gesichtspunkt aus man die Auswahl der Namen vornahm. Jedenfalls begann die Zählung mit der Türkeninvasion im Jahr 1683, ohne aber die ältere Besiedlung durch die heute noch in Mödling lebenden Familien zu berücksichtigen|Franz Waldner}}


So versuchte man, ohne am Bürgermeister von Wien einerseits und andererseits an der Besatzungsmacht anzustreifen, eine recht einfache Tafel zu erstellen. Die Initiative dafür ging von einem ''alten'' Mödlinger ''Karl Strebl'' (* 22. September 1891; † 4. Jänner 1975) aus. Er gründete ein Komitee zur Finanzierung einer ''Widmungstafel für alte Mödlinger''. Die Finanzierung erfolgte weder durch die nicht existente ''Stadt Mödling'' noch durch die nicht mehr existente [[Sparkasse der Stadt Mödling]], sondern nur durch Mödlinger Bürger. Mehreinnahmen bei der vermutlichen Haussammlung wurden für Blumenschmuck und die 75-Jahr Feier selbst verwendet.
So versuchte man, ohne am Bürgermeister von Wien einerseits und andererseits an der Besatzungsmacht anzustreifen, eine recht einfache Tafel zu erstellen. Die Initiative dafür ging von einem ''alten'' Mödlinger ''Karl Strebl'' (* 22. September 1891; † 4. Jänner 1975) aus. Er gründete ein Komitee zur Finanzierung einer ''Widmungstafel für alte Mödlinger''. Die Finanzierung erfolgte weder durch die nicht existente ''Stadt Mödling'' noch durch die nicht mehr existente [[Sparkasse der Stadt Mödling]], sondern nur durch Mödlinger Bürger. Mehreinnahmen bei der vermuteten Haussammlung wurden für Blumenschmuck und die 75-Jahr Feier selbst verwendet.


Am 19. November 1950 fand zuerst ein Festgottesdienst in der [[w:Othmarkirche (Mödling)|Othmarkirche]] statt und anschließend in der [[w:Stadttheater Mödling|Mödlinger Bühne]] eine Feier statt. Die Ansprache hielt neben anderen auch der zu dieser Zeit amtiere Bezirksvorsteher-Stellvertreter [[Carl Zwilling]].
Am 19. November 1950 fand zuerst ein Festgottesdienst in der [[w:Othmarkirche (Mödling)|Othmarkirche]] statt und anschließend in der [[w:Stadttheater Mödling|Mödlinger Bühne]] eine Feier statt. Die Ansprache hielt neben anderen auch der zu dieser Zeit amtierende Bezirksvorsteher-Stellvertreter [[Carl Zwilling]].


Nach einer Steinmetzrechnung und Aufzeichnungen des späteren Museumskustos [[Walther Schwetz]] wurden im Jahr 1955 Ergänzungen auf der Tafel vorgenommen.
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== Quelle ==
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Aktuelle Version vom 4. Januar 2016, 22:00 Uhr

Die Bürgertafel von Mödling ist eine Tafel im Mödlinger Rathaus, die den ältesten Familien der Stadt Mödling gewidmet ist.

Entstehung der Tafel

Die Tafel in der Loggia des Mödlinger Rathauses wurde im Jahr 1950 gestaltet und aufgehängt. Es war das Jubiläumsjahr, an dem sich die Stadterhebung zum 75. Mal jährte. Allerdings war der Zeitpunkt für diese Festlichkeit etwas heikel. Die Stadt war seit 1938 nicht eigenständig, sondern war ein Teil von Groß-Wien. Daher gab es auch keinen Bürgermeister. Außerdem war die Stadt noch Teil der sowjetischen Besatzungszone. Da es auch keinen amtierenden Archivar zu dieser Zeit gab, konnten so leicht Fehler bei der Aufstellung passiert sein. So schrieb Franz Waldner im Jahr 1967:

„Bis heute ist unklar geblieben, von welchem Gesichtspunkt aus man die Auswahl der Namen vornahm. Jedenfalls begann die Zählung mit der Türkeninvasion im Jahr 1683, ohne aber die ältere Besiedlung durch die heute noch in Mödling lebenden Familien zu berücksichtigen“

Franz Waldner

So versuchte man, ohne am Bürgermeister von Wien einerseits und andererseits an der Besatzungsmacht anzustreifen, eine recht einfache Tafel zu erstellen. Die Initiative dafür ging von einem alten Mödlinger Karl Strebl (* 22. September 1891; † 4. Jänner 1975) aus. Er gründete ein Komitee zur Finanzierung einer Widmungstafel für alte Mödlinger. Die Finanzierung erfolgte weder durch die nicht existente Stadt Mödling noch durch die nicht mehr existente Sparkasse der Stadt Mödling, sondern nur durch Mödlinger Bürger. Mehreinnahmen bei der vermuteten Haussammlung wurden für Blumenschmuck und die 75-Jahr Feier selbst verwendet.

Am 19. November 1950 fand zuerst ein Festgottesdienst in der Othmarkirche statt und anschließend in der Mödlinger Bühne eine Feier statt. Die Ansprache hielt neben anderen auch der zu dieser Zeit amtierende Bezirksvorsteher-Stellvertreter Carl Zwilling.

Nach einer Steinmetzrechnung und Aufzeichnungen des späteren Museumskustos Walther Schwetz wurden im Jahr 1955 Ergänzungen auf der Tafel vorgenommen.

Familien auf der Bürgertafel

1683-1684 Weiss 1781 Löfler
1685 Lackher, Mayer, Steidl 1782 Leithner
1687 Finkh, Fockh 1784 Duntengraber, Strebl
1690 Edter, Lichtenecker, Wagner 1788 Drechsler, Hochmayer
1691 Bauer, Hofstätter 1789 Fegalle
1692 Fasching, Hoffmann, Hussmann 1797 Kaltner, Hansch
1694 Gloser 1802 List
1695 Goger, Schleicher 1801 Beck
1697 Schwaiger 1803 Neusser
1699 Niteral 1805 Hantsch
1698 Pöltl, Winckhler, Zimmermann, Kornberger 1807 Hauser
1702 Klug 1808 Zechmeister
1705 Niteral 1815 Eigl
1707 Weber 1816 Gravogel
1709 Mödelhamber, Lachmayer 1817 Gantner
1710 Gober 1821 Mahler
1712 Eybler, Schleglbauer 1823 Ullrich
1713 Repberber, Wisler 1828 Schürff
1714 Rusch, Wanzenböck 1831 Guny, Fackler, Hauk, Lustig
1717 Brunner 1832 Zehetner
1722 Blumauer, Buchgraber 1833 Thiel
1726 Zauner 1834 Kroneder
1732 Strebinger 1838 Rochata, Resch, Schleussner
1737 Kapitan, Stöger 1839 Müller
1741 Wunderl 1841 Kostka
1742 Kollmann 1842 Gassebner, Kusatz
1743 Schlager, Kornfeldt 1843 Sahora, Thoma
1744 Breyer 1844 Bartsch, Seipel
1748 Rachenzentner 1846 Schöffmann
1751 Fleischmann, Lichtenstöger 1847 Krawany, Kaps, Plenk
1765 Croneis 1849 Gschmeidler, Schwarzrock
1769 Böhmann 1850 Fischböck
1770 Walter 1851 Kneihs
1773 Moser, Raab, Ecker 1852 Fischer, Enderle, Opitzhauser
1774 Bigler, Grötzel 1853 Eitelbös
1778 Weindorfer, Flehberger

Reihenfolge nach Jahr und nicht nach Einfügungen sortiert

Quelle

  • Christian Matzner: Die Bürgertafel im Mödlinger Rathaus, in der Kulturzeitschrift Medelihha Nr. 12/2014