Schwanenbussi: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Schwanenbussi''' ist zum einem eine [[Ortsspottnamen|humorvolle Bezeichnung]] oder Kosename im gesamten Salzkammergut für die Bewohner von [[Gmunden]]. In einer gleichnamigen Sage vom österreichischen Geschichtenerzähler [[w:Helmut Wittmann|Helmut Wittmann]] wird beschrieben, wie es im Laufe der Zeit zu diesem Namen gekommen sei.<ref name ="on">[http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Imagekampagne-Schwanenbussis-beweisen-Selbstironie;art71,1393530 Imagekampagne-Schwanenbussis-beweisen-Selbstironie], [[w:Oberösterreichische Nachrichten|OÖNachrichten]] vom 23. Mai 2014, abgerufen am 8. April 2016.</ref> Weiters bezeichnet es ein Mürbteig-Windgebäck in Form eines Schwans.<ref>[[w:Ostarrichi (Wörterbuch)|ostarrichi <small>(Wörterbuch)</small>]]: [http://www.ostarrichi.info/wort-16916-Bewohner*von*Gmunden-Schwanenbussi.html Schwanenbussi – Bewohner von Gmunden], abgerufen am 8. April 2016.</ref>
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[[File:Die-sage-vom-schwanenbussi.jpg|thumb|Die Sage vom Schwanenbussi]]
Das '''Schwanenbussi''' ist zum einem eine humorvolle Bezeichnung oder Kosename im gesamten Salzkammergut für die Bewohner von [[Gmunden]]. In einer gleichnamigen Sage vom österreichischen Geschichtenerzähler [[Helmut Wittmann]] wird beschrieben, wie es im Laufe der Zeit zu diesem Namen gekommen sei.<ref>http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Imagekampagne-Schwanenbussis-beweisen-Selbstironie;art71,1393530 Imagekampagne-Schwanenbussis-beweisen-Selbstironie], OÖNachrichten</ref> Das Schwanenbussi hat mittlerweile auch schon einen Platz im österreichischen Wörterbuch gefunden. Weiters bezeichnet es ein Mürbteig-Windgebäck in Form eines Schwans.<ref>[http://www.ostarrichi.info/wort-16916-Bewohner*von*Gmunden-Schwanenbussi.html ostarrichi]</ref>


== Die Sage ==
== Die Sage ==
In der Sage vom Schwanenbussi nimmt der österreichische Geschichtenerzähler Helmut Wittmann auf liebevolle die Bewohner der Stadt Gmunden auf die Schippe. Sie beginnt mit den Worten: „Wår‘s a so, oder wår‘s net a so, und wad‘s net a so gwen, daunn kunnt i‘ s net a so vazöln...” Die Bewohner der Stadt waren verwöhnt vom Wohlstand, den sie durch das weiße Gold der Berge - dem Salz - erlangt hatten. Die so wunderschön unterhalb des [[Traunstein (Berg)|Traunsteins]] am glitzernden Traunsee liegende Stadt Gmunden wurde zwar immer wohlhabender aber der Menschen Gemüt ward immer salziger. Ein heilkundiger Fremder besuchte die Stadt, er verwunderte sich sehr, als er bemerkte, dass die Menschen keinen Blick mehr hatten, für diesen wunderbaren Ort und die ihn umgebende Natur. Verbittert und hochnäsig stapften die Menschen umher, das Grüßen viel ihnen schwer und auch sonst wurden sie mehr und mehr zu einem in der Umgebung unbeliebten Völkchen.
In der Sage vom Schwanenbussi nimmt der österreichische Geschichtenerzähler Helmut Wittmann auf liebevolle Art die Bewohner der Stadt Gmunden auf die Schippe. Sie beginnt mit den Worten: „Wår‘s a so, oder wår‘s net a so, und wad‘s net a so gwen, daunn kunnt i‘ s net a so vazöln...” Die Bewohner der Stadt waren verwöhnt vom Wohlstand, den sie durch das weiße Gold der Berge - dem Salz - erlangt hatten. Die so wunderschön unterhalb des [[w:Traunstein (Berg)|Traunsteins]] am glitzernden Traunsee liegende Stadt Gmunden wurde zwar immer wohlhabender aber der Menschen Gemüt ward immer salziger. Ein heilkundiger Fremder besuchte die Stadt, er verwunderte sich sehr, als er bemerkte, dass die Menschen keinen Blick mehr hatten, für diesen wunderbaren Ort und die ihn umgebende Natur. Verbittert und hochnäsig stapften die Menschen umher, das Grüßen viel ihnen schwer und auch sonst wurden sie mehr und mehr zu einem in der Umgebung unbeliebten Völkchen.


Der Fremde wies sie auf die Schönheit der Umgebung hin, sprach von dem Kuss der Muse und von den Schwänen, welche majestätisch über den funkelnden See gleiteten. So wie er verschwunden war, erinnerten sich die Einwohner nur noch an den Kuss der Muse und die Schwäne. Die Schlussfolgerung war, ein jeder müsse einen Schwan des Sees küssen, damit die Freude und die Lebenslust wieder zurückkehren könne. Einer fing an die Schwäne zu locken, um ihnen ein Bussi (Kuss) aufzwingen zu können. Der Schwan weigerte sich flügelschlagend und zwickte dem Angreifer mit aller Kraft in die Lippe. Dem Schwanenbussler mit der geschwollenen Lippe wurde ein Höchstmaß an Mut und Unerschrockenheit zugesprochen. Schnell entwickelte sich daraus ein Trend. Viele Einwohner wollten ein Schwanenbussi sein und holten sich eine dicke Lippe. In der Umgebung und auf dem Land stellten sie ihre Dicke Lippe mit Hochmut zur Schau. Sehr zum Ärgernis der Landbewohner. Und so wurden die Gmundner laut der Sage zu den Schwanenbussis. Die Geschichte geht noch weiter. Eines Tages spielen Kinder am See und fütterten die Schwäne. Einer der Schwäne ließ sich streicheln und legte aus Dankbarkeit seine Flügel ums Kind und drückte ihm ein Bussi auf die Stirn.  
Der Fremde wies sie auf die Schönheit der Umgebung hin, sprach von dem Kuss der Muse und von den Schwänen, welche majestätisch über den funkelnden See gleiteten. So wie er verschwunden war, erinnerten sich die Einwohner nur noch an den Kuss der Muse und die Schwäne. Die Schlussfolgerung war, ein jeder müsse einen Schwan des Sees küssen, damit die Freude und die Lebenslust wieder zurückkehren könne. Einer fing an die Schwäne zu locken, um ihnen ein Bussi (Kuss) aufzwingen zu können. Der Schwan weigerte sich flügelschlagend und zwickte dem Angreifer mit aller Kraft in die Lippe. Dem Schwanenbussler mit der geschwollenen Lippe wurde ein Höchstmaß an Mut und Unerschrockenheit zugesprochen. Schnell entwickelte sich daraus ein Trend. Viele Einwohner wollten ein Schwanenbussi sein und holten sich eine dicke Lippe. In der Umgebung und auf dem Land stellten sie ihre Dicke Lippe mit Hochmut zur Schau. Sehr zum Ärgernis der Landbewohner. Und so wurden die Gmundner laut der Sage zu den Schwanenbussis. Die Geschichte geht noch weiter. Eines Tages spielen Kinder am See und fütterten die Schwäne. Einer der Schwäne ließ sich streicheln und legte aus Dankbarkeit seine Flügel ums Kind und drückte ihm ein Bussi auf die Stirn.  


Mit der Erkenntnis, dass die Schwäne nicht zum Küssen gezwungen werden müssen, sondern das es vielmehr darauf ankommt, seine Herzenseinstellung zu überdenken und den Blick auf das Geschenk der Natur und die verzaubernde Umgebung zu richten, eilt das Kind zu den Einwohnern der Stadt. Und während die Einen gespannt die Worte des Kindes hörten und aufnahmen, winkten die Anderen nur ab und hielten an ihrem alten Muster weiter fest.<ref>[http://schwanenbussi.at/de/die-herkunft/die-sage.html Sage vom Schwanenbussi], schwanenbussi.at</ref>
Mit der Erkenntnis, dass die Schwäne nicht zum Küssen gezwungen werden müssen, sondern das es vielmehr darauf ankommt, seine Herzenseinstellung zu überdenken und den Blick auf das Geschenk der Natur und die verzaubernde Umgebung zu richten, eilt das Kind zu den Einwohnern der Stadt. Und während die Einen gespannt die Worte des Kindes hörten und aufnahmen, winkten die Anderen nur ab und hielten an ihrem alten Muster weiter fest.<ref>[http://www.schwanenbussi.at/maerchen Märchen vom Schwanenbussi], schwanenbussi.at</ref>
 
== Imagekampagne ==
Im Jahr 2014 wurde eine Imagekampgne von der Stadt Gmunden unter dem Motto „''Gmunden gibt Schwanenbussis''“ unter anderem mit einer Plakataktion gestartet, wobei sich die Gmundner selbstironisch als Schwanenbussi bezeichnen.<ref name ="on"/>
 
== Literatarische Verarbeitung ==
Im Buch »Schwanenkuss«, das im Jahr 2019 erscheint, erzählt die Autorin Lisa Grüner die Entstehungsgeschichte des Schwanenbussi und des gleichnamigen Mürbteiggebäcks. Sie verpackt die Story in einen spannenden Markenrechtsroman, in dem die Protagonistin Carina Senner von der großen Idee, die sie zu Geld machen kann, träumt. Inspiriert vom romantischen Bild schnäbelnder Schwäne lässt sie sich die Wortmarke »Schwanenbussi« schützen. Ein Konditor und die Stadt Gmunden versuchen ihr die Marke abzujagen und ziehen sie in einen dunklen Strudel von Intrigen. Nach einem Treffen mit dem Konditor in Gmunden wacht sie mit einer Handverletzung und einer Erinnerungslücke auf. Ihr bester Freund ist spurlos verschwunden, der Konditor untergetaucht und die Polizei ist hinter ihr her …
 
In ihren Debütroman »Schwanenkuss« stellt die Autorin Lisa Grüner ihr schreiberisches Können, Rechercheskills und ihren Riecher für gute Stories unter Beweis. Grüner war jahrelang als Journalistin tätig und schreckt nicht davor zurück, Geschichten die andere am liebsten unter den Teppich gekehrt sehen, schwungvoll unter diesem hervorzuholen. In ihrem Roman »Schwanenkuss« verarbeitet Grüner Themen wie Romantik, die Suche nach dem großen Glück, aber auch Existenzangst und Selbstüberwindung, verwoben mit aktuellem Zeitgeschehen. Dabei werden viele Geschehnisse rund um den Traunsee geschickt in das Romangeschehen verwoben. <ref>[http://www.schwanenbussi.com Die Geschichte vom Schwanenbussi], schwanenbussi.com</ref>
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Cover Schwanenkuss.jpg|Buchcover
D4S 7134.jpg||Lisa Grüner mit dem Schwan
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Sage aus Österreich]]
[[Kategorie:Sage aus Oberösterreich]]
[[Kategorie:Gmunden]]
[[Kategorie:Gmunden]]
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:40 Uhr

Die Sage vom Schwanenbussi

Das Schwanenbussi ist zum einem eine humorvolle Bezeichnung oder Kosename im gesamten Salzkammergut für die Bewohner von Gmunden. In einer gleichnamigen Sage vom österreichischen Geschichtenerzähler Helmut Wittmann wird beschrieben, wie es im Laufe der Zeit zu diesem Namen gekommen sei.[1] Weiters bezeichnet es ein Mürbteig-Windgebäck in Form eines Schwans.[2]

Die Sage

In der Sage vom Schwanenbussi nimmt der österreichische Geschichtenerzähler Helmut Wittmann auf liebevolle Art die Bewohner der Stadt Gmunden auf die Schippe. Sie beginnt mit den Worten: „Wår‘s a so, oder wår‘s net a so, und wad‘s net a so gwen, daunn kunnt i‘ s net a so vazöln...” Die Bewohner der Stadt waren verwöhnt vom Wohlstand, den sie durch das weiße Gold der Berge - dem Salz - erlangt hatten. Die so wunderschön unterhalb des Traunsteins am glitzernden Traunsee liegende Stadt Gmunden wurde zwar immer wohlhabender aber der Menschen Gemüt ward immer salziger. Ein heilkundiger Fremder besuchte die Stadt, er verwunderte sich sehr, als er bemerkte, dass die Menschen keinen Blick mehr hatten, für diesen wunderbaren Ort und die ihn umgebende Natur. Verbittert und hochnäsig stapften die Menschen umher, das Grüßen viel ihnen schwer und auch sonst wurden sie mehr und mehr zu einem in der Umgebung unbeliebten Völkchen.

Der Fremde wies sie auf die Schönheit der Umgebung hin, sprach von dem Kuss der Muse und von den Schwänen, welche majestätisch über den funkelnden See gleiteten. So wie er verschwunden war, erinnerten sich die Einwohner nur noch an den Kuss der Muse und die Schwäne. Die Schlussfolgerung war, ein jeder müsse einen Schwan des Sees küssen, damit die Freude und die Lebenslust wieder zurückkehren könne. Einer fing an die Schwäne zu locken, um ihnen ein Bussi (Kuss) aufzwingen zu können. Der Schwan weigerte sich flügelschlagend und zwickte dem Angreifer mit aller Kraft in die Lippe. Dem Schwanenbussler mit der geschwollenen Lippe wurde ein Höchstmaß an Mut und Unerschrockenheit zugesprochen. Schnell entwickelte sich daraus ein Trend. Viele Einwohner wollten ein Schwanenbussi sein und holten sich eine dicke Lippe. In der Umgebung und auf dem Land stellten sie ihre Dicke Lippe mit Hochmut zur Schau. Sehr zum Ärgernis der Landbewohner. Und so wurden die Gmundner laut der Sage zu den Schwanenbussis. Die Geschichte geht noch weiter. Eines Tages spielen Kinder am See und fütterten die Schwäne. Einer der Schwäne ließ sich streicheln und legte aus Dankbarkeit seine Flügel ums Kind und drückte ihm ein Bussi auf die Stirn.

Mit der Erkenntnis, dass die Schwäne nicht zum Küssen gezwungen werden müssen, sondern das es vielmehr darauf ankommt, seine Herzenseinstellung zu überdenken und den Blick auf das Geschenk der Natur und die verzaubernde Umgebung zu richten, eilt das Kind zu den Einwohnern der Stadt. Und während die Einen gespannt die Worte des Kindes hörten und aufnahmen, winkten die Anderen nur ab und hielten an ihrem alten Muster weiter fest.[3]

Imagekampagne

Im Jahr 2014 wurde eine Imagekampgne von der Stadt Gmunden unter dem Motto „Gmunden gibt Schwanenbussis“ unter anderem mit einer Plakataktion gestartet, wobei sich die Gmundner selbstironisch als Schwanenbussi bezeichnen.[1]

Literatarische Verarbeitung

Im Buch »Schwanenkuss«, das im Jahr 2019 erscheint, erzählt die Autorin Lisa Grüner die Entstehungsgeschichte des Schwanenbussi und des gleichnamigen Mürbteiggebäcks. Sie verpackt die Story in einen spannenden Markenrechtsroman, in dem die Protagonistin Carina Senner von der großen Idee, die sie zu Geld machen kann, träumt. Inspiriert vom romantischen Bild schnäbelnder Schwäne lässt sie sich die Wortmarke »Schwanenbussi« schützen. Ein Konditor und die Stadt Gmunden versuchen ihr die Marke abzujagen und ziehen sie in einen dunklen Strudel von Intrigen. Nach einem Treffen mit dem Konditor in Gmunden wacht sie mit einer Handverletzung und einer Erinnerungslücke auf. Ihr bester Freund ist spurlos verschwunden, der Konditor untergetaucht und die Polizei ist hinter ihr her …

In ihren Debütroman »Schwanenkuss« stellt die Autorin Lisa Grüner ihr schreiberisches Können, Rechercheskills und ihren Riecher für gute Stories unter Beweis. Grüner war jahrelang als Journalistin tätig und schreckt nicht davor zurück, Geschichten die andere am liebsten unter den Teppich gekehrt sehen, schwungvoll unter diesem hervorzuholen. In ihrem Roman »Schwanenkuss« verarbeitet Grüner Themen wie Romantik, die Suche nach dem großen Glück, aber auch Existenzangst und Selbstüberwindung, verwoben mit aktuellem Zeitgeschehen. Dabei werden viele Geschehnisse rund um den Traunsee geschickt in das Romangeschehen verwoben. [4]

Einzelnachweise