Rechnitz: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Rechnitz''' ([[w:ungarische Sprache|ungarisch]] ''Rohonc'', [[w:kroatische Sprache|kroatisch]] ''Rohunac'') ist eine Marktgemeinde mit mehr als 3.000 Einwohnern im [[Bezirk Oberwart]] im Burgenland. | |||
'''Rechnitz''' ist eine Marktgemeinde im [[Bezirk Oberwart]] im Burgenland. | |||
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== Gemeindegliederung == | == Gemeindegliederung == | ||
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== Sehenswürdigkeiten == | == Sehenswürdigkeiten == | ||
=== | === Aussichtswarte am Geschriebenstein === | ||
Der steinernde Turm wurde 1913 auf dem Geschriebenstein errichtet. Der Turm befindet sich genau | Der steinernde Turm wurde 1913 auf dem [[w:Geschriebenstein|Geschriebenstein]] errichtet. Der Turm befindet sich genau an der Staatsgrenze zu Ungarn und wird von vielen Touristen und Wanderern besucht. | ||
=== Jüdischer Friedhof === | === Jüdischer Friedhof === | ||
Erbaut 1682, wurde der Friedhof über die Jahrhunderte erweitert, bis er zu seiner heutigen Größe von 8215m² kam. Bereits während des 18. Jahrhunderts kam es zu Friedhofsschändungen, welche sich zur NS-Zeit vervielfachten. 1988 wurde der Friedhof wieder instand gesetzt. Der Friedhof ist nur mit Genehmigung zugänglich. | Erbaut 1682, wurde der Friedhof über die Jahrhunderte erweitert, bis er zu seiner heutigen Größe von 8215m² kam. Bereits während des 18. Jahrhunderts kam es zu Friedhofsschändungen, welche sich zur [[w:Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] vervielfachten. 1988 wurde der Friedhof wieder instand gesetzt. Der Friedhof ist nur mit Genehmigung zugänglich. | ||
=== Granarium === | === Granarium === | ||
Das Granarium, welches sich im Besitz der Familie Batthyány befand, wurde zur Lagerung von Getreide verwendet. Das Gebäude könnte auch eine Schutzfunktion zur Zeit der Türkenkriege gehabt haben, | Das [[w:Schüttkasten Rechnitz|Granarium]], welches sich im Besitz der [[w:Batthyány|Familie Batthyány]] befand, wurde zur Lagerung von Getreide verwendet. Das Gebäude könnte auch eine Schutzfunktion zur Zeit der [[w:Türkenkriege|Türkenkriege]] gehabt haben. Errichtet wurde der Schüttkasten, der zum Schloss gehörte, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. | ||
=== Weingebirge von Rechnitz === | |||
Das Weinbaugebiet ist am Südosthang des [[w:Geschriebenstein|Geschriebenstein]]s gelegen. Vom 12. Jhdt. bis ins 19. Jhdt. betrug die Weingartenfläche rund 400ha, damit bildete Rechnitz den zweitgrößten Weinort Westungarns. Durch die Aufgabe der Weingärten, aber vor allem durch eine Reblauskatastrophe schrumpfte die Fläche bis heute auf etwa 60ha. Typisch für das Weingebirge sind die Weinkeller, sowie die Kellerstöckel. In den letzten Jahren wurden manche Keller zu Buschenschänken ausgebaut. | |||
=== Röm. kath. Pfarrkirche === | === Stiefelmachermuseum === | ||
Die Pfarrkirche wurde von 1654 bis 1679 errichtet und ist der | Im Gemeindeamt von Rechnitz ist das sogenannte Stiefelmachermuseum untergebracht. Im Ungarischen nennt man es „Csizmenmachermuseum“. Es ist das einzige Museum dieser Art in Österreich und weißt auf eine Vergangenheit hin, in der die Stiefelmacher eine große Bedeutung hatten. Heute ist dieser Beruf fast ausgestorben. | ||
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Jüdischer Friedhof Rechnitz.jpg|Jüdischer Friedhof Rechnitz | |||
Rechnitz Blick-vom-Weingebirge2.JPG|Weingebirge Rechnitz | |||
Schüttkasten 8435 in A-7471 Rechnitz.jpg|Granarium | |||
Geschriebenstein A-H Grenze.JPG|Aussichstswarte am Geschriebenstein | |||
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=== Kirchen und Kapellen === | |||
==== Röm. kath. Pfarrkirche ==== | |||
Die [[w:Katholische Pfarrkirche Rechnitz|Pfarrkirche]] wurde von 1654 bis 1679 errichtet und ist der heiligen [[w:Katharina von Alexandrien|Katharina von Alexandrien]] gewidment. Die Kirche wurde im Stile des [[w:Barock|Barock]] errichtet. Die Seitenwände zieren Fresken. Die Kirche verfügt über einen frühbarocken [[w:Hochaltar|Hochaltar]], einen [[w:Volksaltar|Kreuzaltar]] und einen [[w:Liste von Marienaltären|Marienaltar]]. Vor der Kirche befindet sich eine [[w:Pietà|Pietà]], umgeben von vier Engelsfiguren. | |||
=== | ==== Evangelische Pfarrkirche ==== | ||
Nachdem 1781 das [[w:Toleranzpatent|Toleranzpatent]] in Kraft trat, welches den [[w:evangelisch|Evangelischen]] die freie Religionsausübung gestattete, begannen die [[w:Protestantismus|Protestanten]] in Rechnitz mit dem Errichten eines Gebetshauses. 1853 wurde die Kirche ausgebaut und erhielt so ihr heutiges Aussehen. Die Kirche erhielt eine neue Fassade, ein Treppenhaus, einen [[w:Neugotik|neugotischen]] Turm und Fenster. Auch der Eingang durfte nun an der Straße liegen, anfangs war dies verboten. | |||
==== Weinbergkapelle ==== | |||
Die Kapelle wurde 1700 von [[w:Adam II. Batthyány|Adam II. Graf Batthyany]] errichtet. Angeblich da es zu dieser Zeit viele Unwetter gab und da das Altarbild die Märtyrer und Wetterheiligen [[w:Johannes und Paulus|Johannes und Paulus]] darstellt. Es gibt auch die Annahme, dass die Kapelle dem Weinheiligen [[w:Urban I.|St. Urban]] gewidmet ist. 1950 wurde das alte Holztor durch ein schmiedeeisernes Gittertor ersetzt. | |||
==== Taborkapelle ==== | |||
Die Taborkapelle steht am Kreuzungspunkt zwischen Oberer und Unterer Taborgasse. Errichtet wurde die Kapelle im 18. Jhdt. Im 19. Jhdt. wurde das Holztor durch ein schmiedeeisernes ersetzt. | |||
==== Friedhofkapelle ==== | |||
Die Kapelle wurde zwischen 1703 und 1710 zur Zeit der Pest am höchsten Punkt des kath. Friedhofs angelegt. Sie wurde den Pestheiligen [[w:Sebastian (Heiliger)|Sebastian]] und [[w:Fabianus|Fabian]] geweiht. Während der Kampfhandlungen in Rechnitz im [[w:Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]], brannte die Kapelle ab. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie wieder aufgebaut. | |||
==== Donatikapelle ==== | |||
Die Kapelle ist am nördlichen Ende von Rechnitz gelegen. Sie wurde 1700 errichtet und dem Wetterheiligen [[w:Donatus von Münstereifel|St. Donatus]] gewidmet. 1820 wurde die neuerbaute Donatikapelle eingeweiht, warum und wie die alte Kapelle zerstört wurde ist nicht bekannt. Die Kapelle wurde dann 1939 von den [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] abgerissen und es sollte ein Jugendheim errichtet werden, dazu kam es jedoch durch den Kriegsbeginn nicht. Nach dem Krieg wurde die Kapelle wieder aufgebaut und 1949 eingeweiht. | |||
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Katholische Kirche Rechnitz.jpg|Katholische Kirche Rechnitz | |||
Rechnitz evang Pfarrkirche.JPG|Evangelische Pfarrkirche | |||
Kapelle 8452 bei A-7471 Rechnitz.jpg|Weinbergkapelle | |||
Friedhofskirche hl. Sebastian, Fabian und Florian - Rechnitz.jpg|Friedhofkapelle | |||
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== Gedenkstätten == | |||
=== Kreuzstadl === | |||
[[DATEI:Kreuzstadl Rechnitz Sued.jpg|mini|Kreuzstadl Rechnitz]] | |||
Der Kreuzstadl, der wegen seines kreuzförmigen Grundrisses so genannt wird, war Teil der Batthyány´schen Landwirtschaft. Heute ist er nur noch als Ruine erhalten. In der Nähe des Gebäudes wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. März ca. 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter ermordet und vergraben. Nach den Leichen wird heute noch gesucht, bisher aber vergeblich. 2012 wurde ein Freiluftmuseum errichtet, welches den Bau der Militärstellung [[w:Südostwall|"Südostwall"]] dokumentiert. Des Weiteren wird auf die jüdischen Zwangsarbeiter eingegangen. | |||
{{Hauptartikel|Kreuzstadl Rechnitz}} | |||
{{Siehe auch|Südostwall-Abschnitt Südburgenland}} | |||
=== Landesehrenmal am Geschriebenstein === | |||
[[DATEI:Geschriebenstein Kriegerdenkmal.JPG|mini|Landesehrenmal am Geschriebenstein]] | |||
Das Denkmal wurde 1961 vom [[Österreichischen Kameradschaftsbund – Landesverband Burgenland]], als Ehrenmal für die gefallenen der beiden Weltkriege errichtet. Das Ehrenmal besteht aus einer Gedächtniskapelle mit Glockenturm, welche ein Mosaik des [[w:Martin von Tours|Hl. Martin]] ziert. Des Weiteren gibt es sieben Gedenksteine, einen für jeden Bezirk des Burgenlandes. Nachträglich wurde das Ehrenmal um Gedenksteine für die [[w:Zollwache|Zollwache]], die [[w:Bundesgendarmerie|Gendarmerie]], das [[Österreichisches Rotes Kreuz Landesverband Burgenland|Rote Kreuz]] und den [[Landesfeuerwehrverband Burgenland|Landesfeuerwehrverband]] erweitert. | |||
== Freizeitanlagen == | == Freizeitanlagen == | ||
*Badesee im Faludital: Der erste künstlich angelegte See des Burgenlandes wurde in den Jahren 1962 bis 1964 errichtet. Der See wird mit Wasser aus dem Rechnitzbach gespeist. In den darauffolgenden Jahren wurde die Umgebung, mit Umkleidekabinen, einem Buffetgebäude, einem Steg, einer Seeterrasse, einem Sprungturm und einer künstlichen Insel im See erweitert. | *Badesee im Faludital: Der erste künstlich angelegte See des Burgenlandes wurde in den Jahren 1962 bis 1964 errichtet. Der See wird mit Wasser aus dem Rechnitzbach gespeist. In den darauffolgenden Jahren wurde die Umgebung, mit Umkleidekabinen, einem Buffetgebäude, einem Steg, einer Seeterrasse, einem Sprungturm und einer künstlichen Insel im See erweitert. | ||
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*Kartbahn | *Kartbahn | ||
== Blaulichtorganisationen == | <gallery> | ||
Badesee Rechnitz Panorama.jpg|Badesee im Faludital | |||
Badesee Rechnitz.jpg|Badesee Rechnitz | |||
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== Öffentliche Einrichtungen == | |||
=== Blaulichtorganisationen === | |||
[[Datei:Feuerwehrhaus, Rechnitz 2.jpg|mini|Feuerwehrhaus in Rechnitz]] | |||
*{{POL}} | *{{POL}} | ||
:Polizeiinspektion Rechnitz-AGM-SB | :Polizeiinspektion Rechnitz-AGM-SB | ||
*{{FF}} | *{{FF-1|VIII|1}} | ||
:[[Freiwillige Feuerwehr Rechnitz]] | :[[Freiwillige Feuerwehr Rechnitz|OF Rechnitz]] | ||
== Schulen == | |||
=== Schulen === | |||
* [[Volksschule Rechnitz]] | * [[Volksschule Rechnitz]] | ||
* [[NMS Rechnitz]] | * [[NMS Rechnitz]] | ||
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== Wirtschaft == | |||
Seit 1970 ist das Entsorgungsunternehmen der Familie Stipits hier ansässig. 1997 errichtete es eine Biogasanlage, mit der auch eine Biogastankstelle betrieben wird mit der ein großer Teil seiner LKW-Flotte betrankt wird.<ref>[https://burgenland.orf.at/stories/3108018/ Stipits: Halbe Lkw-Flotte CO2-neutral] auf [[ORF-Burgenland]] vom 12. Juni 2021 abgerufen am 12. Juni 2021</ref> | |||
== Vereine == | == Vereine == | ||
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* [[Weinbauverein Rechnitz]] | * [[Weinbauverein Rechnitz]] | ||
* [[Theatergruppe Rechnitz]] | * [[Theatergruppe Rechnitz]] | ||
* [[Gemischter Chor Rechnitz]] | |||
* [[Altherrensportverein]] | |||
== Personen == | == Personen == | ||
=== Bürgermeister === | === Bürgermeister === | ||
* Martin Kramelhofer ([[w:SPÖ|SPÖ]]) | * [[w:Alois Hofer|Alois Hofer]], (SPÖ) 1946–1962 | ||
* Josef Szerencsi, | |||
* [[w:Alois Gossi|Alois Gossi]], (SPÖ) 1973–1989 | |||
* [[w:Heribert Oswald|Heribert Oswald]], (SPÖ) 1989–1992 | |||
* [[Josef Saly]], (SPÖ) 1991–2007 | |||
* Engelbert Kenyeri, 2007-2016<ref>[http://www.soj.at/component/k2/item/1016-rechnitz-bgm-engelbert-kenyeri-sagte-zu-silvester-servus Rechnitz: Bgm. Engelbert Kenyeri sagte zu Silvester „Servus“] abgerufen am 14. Juni 2017</ref> | |||
* Martin Kramelhofer ([[w:SPÖ|SPÖ]]), seit 2017 | |||
=== Ehrenbürger === | === Ehrenbürger === | ||
* [[Erwin Loos]] (* 1932), Gendarmeriepostenkommandant<ref>[https://www.meinbezirk.at/oberwart/c-lokales/fuer-jubilar-erwin-loos-aus-rechnitz-ist-musik-alles_a2225652 Für Jubilar Erwin Loos aus Rechnitz ist Musik alles ] auf meinbezirk.at vom 12. September 2017 abgerufen am 8. September 2021</ref> und Ehrenmusikkapellmeister der Trachtenmusikkapelle Rechnitz<ref>[http://www.tmkr.at/de/mitgl/loos-erwin.php Loos Erwin] abgerufen am 14. Juni 2017</ref> | |||
* [[w:Christian Kolonowits|Christian Kolonowits]] (*1952), Komponist, Dirigent und Musikproduzent<ref>[https://www.meinbezirk.at/oberwart/leute/christian-kolonovits-wird-ehrenbuerger-von-rechnitz-d2054102.html Christian Kolonovits wird Ehrenbürger von Rechnitz] in den Bezirksblättern vom 14. März 2017 abgerufen am 1. April 2017</ref> | * [[w:Christian Kolonowits|Christian Kolonowits]] (*1952), Komponist, Dirigent und Musikproduzent<ref>[https://www.meinbezirk.at/oberwart/leute/christian-kolonovits-wird-ehrenbuerger-von-rechnitz-d2054102.html Christian Kolonovits wird Ehrenbürger von Rechnitz] in den Bezirksblättern vom 14. März 2017 abgerufen am 1. April 2017</ref> | ||
=== Sonstige === | |||
* ''Julius (Jay) Koch'' (1926-2011), der 1929 ausgewanderte Burgenländer galt als [[w:Doppelgänger|Doppelgänger]] des amerikanischen Präsidenten [[w:Ronald Reagan|Ronald Reagan]]. Als Sieger eines Wettbewerbes konnte er auch in einigen kleineren Rollen den Präsidenten doublen. Seine Lebensgeschichte nahm auch der Schriftsteller [[w:Clemens Berger (Schriftsteller)|Clemens Berger]] in seinen Roman ''Der Präsident'' mit auf.<ref>[https://burgenland.orf.at/stories/3053549/ Burgenländer war Ronald Reagan] auf [[ORF-Burgenland]] vom 5. Juli 2020 abgerufen am 5. Juli 2020</ref> | |||
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Im Rahmen des [[Dreschkirtag|Dreschkirtag]]s, der seit 2011 durchgeführt wird, finden auch Vorführungen alter bäuerlicher Techniken, sowie deren Maschinen statt. | |||
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* [http://rechnitz.at/gemeinde-rechnitz/die-gemeinde/ Homepage Rechnitz] | |||
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[[Kategorie:Hauptort einer Gemeinde im Bezirk Oberwart]] | [[Kategorie:Hauptort einer Gemeinde im Bezirk Oberwart]] |
Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 10:57 Uhr
Rechnitz (ungarisch Rohonc, kroatisch Rohunac) ist eine Marktgemeinde mit mehr als 3.000 Einwohnern im Bezirk Oberwart im Burgenland.
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47.306944444416.4383333333Koordinaten: 47° 18′ N, 16° 26′ O
Ganzseitige Karten: Rechnitz47.306944444416.4383333333 |
Gemeindegliederung
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Sehenswürdigkeiten
Aussichtswarte am Geschriebenstein
Der steinernde Turm wurde 1913 auf dem Geschriebenstein errichtet. Der Turm befindet sich genau an der Staatsgrenze zu Ungarn und wird von vielen Touristen und Wanderern besucht.
Jüdischer Friedhof
Erbaut 1682, wurde der Friedhof über die Jahrhunderte erweitert, bis er zu seiner heutigen Größe von 8215m² kam. Bereits während des 18. Jahrhunderts kam es zu Friedhofsschändungen, welche sich zur NS-Zeit vervielfachten. 1988 wurde der Friedhof wieder instand gesetzt. Der Friedhof ist nur mit Genehmigung zugänglich.
Granarium
Das Granarium, welches sich im Besitz der Familie Batthyány befand, wurde zur Lagerung von Getreide verwendet. Das Gebäude könnte auch eine Schutzfunktion zur Zeit der Türkenkriege gehabt haben. Errichtet wurde der Schüttkasten, der zum Schloss gehörte, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Weingebirge von Rechnitz
Das Weinbaugebiet ist am Südosthang des Geschriebensteins gelegen. Vom 12. Jhdt. bis ins 19. Jhdt. betrug die Weingartenfläche rund 400ha, damit bildete Rechnitz den zweitgrößten Weinort Westungarns. Durch die Aufgabe der Weingärten, aber vor allem durch eine Reblauskatastrophe schrumpfte die Fläche bis heute auf etwa 60ha. Typisch für das Weingebirge sind die Weinkeller, sowie die Kellerstöckel. In den letzten Jahren wurden manche Keller zu Buschenschänken ausgebaut.
Stiefelmachermuseum
Im Gemeindeamt von Rechnitz ist das sogenannte Stiefelmachermuseum untergebracht. Im Ungarischen nennt man es „Csizmenmachermuseum“. Es ist das einzige Museum dieser Art in Österreich und weißt auf eine Vergangenheit hin, in der die Stiefelmacher eine große Bedeutung hatten. Heute ist dieser Beruf fast ausgestorben.
Kirchen und Kapellen
Röm. kath. Pfarrkirche
Die Pfarrkirche wurde von 1654 bis 1679 errichtet und ist der heiligen Katharina von Alexandrien gewidment. Die Kirche wurde im Stile des Barock errichtet. Die Seitenwände zieren Fresken. Die Kirche verfügt über einen frühbarocken Hochaltar, einen Kreuzaltar und einen Marienaltar. Vor der Kirche befindet sich eine Pietà, umgeben von vier Engelsfiguren.
Evangelische Pfarrkirche
Nachdem 1781 das Toleranzpatent in Kraft trat, welches den Evangelischen die freie Religionsausübung gestattete, begannen die Protestanten in Rechnitz mit dem Errichten eines Gebetshauses. 1853 wurde die Kirche ausgebaut und erhielt so ihr heutiges Aussehen. Die Kirche erhielt eine neue Fassade, ein Treppenhaus, einen neugotischen Turm und Fenster. Auch der Eingang durfte nun an der Straße liegen, anfangs war dies verboten.
Weinbergkapelle
Die Kapelle wurde 1700 von Adam II. Graf Batthyany errichtet. Angeblich da es zu dieser Zeit viele Unwetter gab und da das Altarbild die Märtyrer und Wetterheiligen Johannes und Paulus darstellt. Es gibt auch die Annahme, dass die Kapelle dem Weinheiligen St. Urban gewidmet ist. 1950 wurde das alte Holztor durch ein schmiedeeisernes Gittertor ersetzt.
Taborkapelle
Die Taborkapelle steht am Kreuzungspunkt zwischen Oberer und Unterer Taborgasse. Errichtet wurde die Kapelle im 18. Jhdt. Im 19. Jhdt. wurde das Holztor durch ein schmiedeeisernes ersetzt.
Friedhofkapelle
Die Kapelle wurde zwischen 1703 und 1710 zur Zeit der Pest am höchsten Punkt des kath. Friedhofs angelegt. Sie wurde den Pestheiligen Sebastian und Fabian geweiht. Während der Kampfhandlungen in Rechnitz im 2. Weltkrieg, brannte die Kapelle ab. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie wieder aufgebaut.
Donatikapelle
Die Kapelle ist am nördlichen Ende von Rechnitz gelegen. Sie wurde 1700 errichtet und dem Wetterheiligen St. Donatus gewidmet. 1820 wurde die neuerbaute Donatikapelle eingeweiht, warum und wie die alte Kapelle zerstört wurde ist nicht bekannt. Die Kapelle wurde dann 1939 von den Nationalsozialisten abgerissen und es sollte ein Jugendheim errichtet werden, dazu kam es jedoch durch den Kriegsbeginn nicht. Nach dem Krieg wurde die Kapelle wieder aufgebaut und 1949 eingeweiht.
Gedenkstätten
Kreuzstadl
Der Kreuzstadl, der wegen seines kreuzförmigen Grundrisses so genannt wird, war Teil der Batthyány´schen Landwirtschaft. Heute ist er nur noch als Ruine erhalten. In der Nähe des Gebäudes wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. März ca. 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter ermordet und vergraben. Nach den Leichen wird heute noch gesucht, bisher aber vergeblich. 2012 wurde ein Freiluftmuseum errichtet, welches den Bau der Militärstellung "Südostwall" dokumentiert. Des Weiteren wird auf die jüdischen Zwangsarbeiter eingegangen.
Landesehrenmal am Geschriebenstein
Das Denkmal wurde 1961 vom Österreichischen Kameradschaftsbund – Landesverband Burgenland, als Ehrenmal für die gefallenen der beiden Weltkriege errichtet. Das Ehrenmal besteht aus einer Gedächtniskapelle mit Glockenturm, welche ein Mosaik des Hl. Martin ziert. Des Weiteren gibt es sieben Gedenksteine, einen für jeden Bezirk des Burgenlandes. Nachträglich wurde das Ehrenmal um Gedenksteine für die Zollwache, die Gendarmerie, das Rote Kreuz und den Landesfeuerwehrverband erweitert.
Freizeitanlagen
- Badesee im Faludital: Der erste künstlich angelegte See des Burgenlandes wurde in den Jahren 1962 bis 1964 errichtet. Der See wird mit Wasser aus dem Rechnitzbach gespeist. In den darauffolgenden Jahren wurde die Umgebung, mit Umkleidekabinen, einem Buffetgebäude, einem Steg, einer Seeterrasse, einem Sprungturm und einer künstlichen Insel im See erweitert.
- Wander- und Radwege
- Funpark
- Kartbahn
Öffentliche Einrichtungen
Blaulichtorganisationen
- Polizeiinspektion Rechnitz-AGM-SB
Schulen
Wirtschaft
Seit 1970 ist das Entsorgungsunternehmen der Familie Stipits hier ansässig. 1997 errichtete es eine Biogasanlage, mit der auch eine Biogastankstelle betrieben wird mit der ein großer Teil seiner LKW-Flotte betrankt wird.[2]
Vereine
- SV Rechnitz
- ASKÖ TC Rechnitz
- Trachtenmusikkapelle Rechnitz
- Weinbauverein Rechnitz
- Theatergruppe Rechnitz
- Gemischter Chor Rechnitz
- Altherrensportverein
Personen
Bürgermeister
- Alois Hofer, (SPÖ) 1946–1962
- Josef Szerencsi,
- Alois Gossi, (SPÖ) 1973–1989
- Heribert Oswald, (SPÖ) 1989–1992
- Josef Saly, (SPÖ) 1991–2007
- Engelbert Kenyeri, 2007-2016[3]
- Martin Kramelhofer (SPÖ), seit 2017
Ehrenbürger
- Erwin Loos (* 1932), Gendarmeriepostenkommandant[4] und Ehrenmusikkapellmeister der Trachtenmusikkapelle Rechnitz[5]
- Christian Kolonowits (*1952), Komponist, Dirigent und Musikproduzent[6]
Sonstige
- Julius (Jay) Koch (1926-2011), der 1929 ausgewanderte Burgenländer galt als Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan. Als Sieger eines Wettbewerbes konnte er auch in einigen kleineren Rollen den Präsidenten doublen. Seine Lebensgeschichte nahm auch der Schriftsteller Clemens Berger in seinen Roman Der Präsident mit auf.[7]
Veranstaltungen
Im Rahmen des Dreschkirtags, der seit 2011 durchgeführt wird, finden auch Vorführungen alter bäuerlicher Techniken, sowie deren Maschinen statt.
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Verbandsorganisation des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes abgerufen am Einstellungsdatum (Siehe Versionsgeschichte)
- ↑ Stipits: Halbe Lkw-Flotte CO2-neutral auf ORF-Burgenland vom 12. Juni 2021 abgerufen am 12. Juni 2021
- ↑ Rechnitz: Bgm. Engelbert Kenyeri sagte zu Silvester „Servus“ abgerufen am 14. Juni 2017
- ↑ Für Jubilar Erwin Loos aus Rechnitz ist Musik alles auf meinbezirk.at vom 12. September 2017 abgerufen am 8. September 2021
- ↑ Loos Erwin abgerufen am 14. Juni 2017
- ↑ Christian Kolonovits wird Ehrenbürger von Rechnitz in den Bezirksblättern vom 14. März 2017 abgerufen am 1. April 2017
- ↑ Burgenländer war Ronald Reagan auf ORF-Burgenland vom 5. Juli 2020 abgerufen am 5. Juli 2020
Weblinks
Rechnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Katastralgemeinde: Rechnitz
Ortschaft: Rechnitz
Marktort: Rechnitz Siedlung: Oberfeld • Point Rotte: Waldgebiet Zerstreute Häuser: Weingebirge Sonstige Ortslagen: Pflegeheim am Hirschenstein
Zählsprengel: Rechnitz-Zentrum | Rechnitz-Ost | Rechnitz-West
Bad Tatzmannsdorf | Badersdorf | Bernstein | Deutsch Schützen-Eisenberg | Grafenschachen | Großpetersdorf | Hannersdorf | Jabing | Kemeten | Kohfidisch | Litzelsdorf | Loipersdorf-Kitzladen | Mariasdorf | Markt Allhau | Markt Neuhodis | Mischendorf | Neustift an der Lafnitz | Oberdorf im Burgenland | Oberschützen | Oberwart | Pinkafeld | Rechnitz | Riedlingsdorf | Rotenturm an der Pinka | Schachendorf | Schandorf | Stadtschlaining | Unterkohlstätten | Unterwart | Weiden bei Rechnitz | Wiesfleck | Wolfau