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== Die Herren von Neudeck == | == Die Herren von Neudeck == | ||
Clara war mit Ulrich von Neudeck-Wildegg († vor 1579), dem Besitzer von [[w:Burg Wildegg|Burg Wildegg]] verheiratet.<ref name ="sachs">vgl. Johannes Sachslehner: ''Sagenhafter Wienerwald'', 2007, S. 146</ref>. | Clara war mit Ulrich von Neudeck-Wildegg († vor 1579), dem Besitzer von [[w:Burg Wildegg|Burg Wildegg]] verheiratet.<ref name ="sachs">vgl. Johannes Sachslehner: ''Sagenhafter Wienerwald'', 2007, S. 146</ref> Sie dürfte eine der beiden Töchter des Marschalls [[Burgruine Sichtenberg|Ernreich von Reichenau]] gewesen sein. | ||
Die Wildegg hatte Ulrichs Vorfahre Achaz von Neudeck am 9. Juli 1486 dem tschechischen Söldnerführer Hans Holuber abgekauft<ref name ="fenz">vgl. [http://www.wienerwald.org/history/p_hissit.htm Augustinus Kurt Fenz: Die Geschichte von Sittendorf]</ref>. 1493 war er mit dieser Burg vom späteren [[Maximilian I.|Kaiser Maximilian I.]] belehnt worden<ref name ="wildegg">vgl. [http://www.wienerwald.org/p_bghist.htm Geschichte der Burg Wildegg</ref>. Unter seinen Nachfahren wurde die Feste in ein Renaissance-Schloss umgestaltet.<ref name ="fenz"/> | Die Burg Wildegg hatte Ulrichs Vorfahre Achaz von Neudeck am 9. Juli 1486 dem tschechischen Söldnerführer Hans Holuber abgekauft<ref name ="fenz">vgl. [http://www.wienerwald.org/history/p_hissit.htm Augustinus Kurt Fenz: Die Geschichte von Sittendorf]</ref>. 1493 war er mit dieser Burg vom späteren [[Maximilian I.|Kaiser Maximilian I.]] belehnt worden<ref name ="wildegg">vgl. [http://www.wienerwald.org/p_bghist.htm Geschichte der Burg Wildegg]</ref>. Unter seinen Nachfahren wurde die Feste in ein Renaissance-Schloss umgestaltet.<ref name ="fenz"/> | ||
Die Herren von Neudeck (auch Neideck) waren ein im Herzogtum Österreich ansässiges Adelsgeschlecht. Im 16. Jahrhundert förderte die Familie die Reformation. Bis zum Übertritt von Ferdinand Raimund von Neudeck (nach 1650) zum katholischen Glauben wurden in der Schlosskapelle zu Wildegg lutherische Gottesdienste abgehalten. 1659 wurden die Herren von Neudeck in den Freiherrenstand erhoben.<ref name ="fenz"/> | Die Herren von Neudeck (auch Neideck) waren ein im Herzogtum Österreich ansässiges Adelsgeschlecht. Im 16. Jahrhundert förderte die Familie die Reformation. Bis zum Übertritt von Ferdinand Raimund von Neudeck (nach 1650) zum katholischen Glauben wurden in der Schlosskapelle zu Wildegg lutherische Gottesdienste abgehalten. 1659 wurden die Herren von Neudeck in den Freiherrenstand erhoben.<ref name ="fenz"/> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Als überzeugte Protestantin führte Clara von Neudeck seit 1579, damals bereits verwitwet, einen erbitterten Kampf mit | Als überzeugte Protestantin führte Clara von Neudeck seit 1579, damals bereits verwitwet, einen erbitterten Kampf mit [[w:Ulrich Molitor (Abt)|Ulrich Müller]], dem Abt des [[Stift Heiligenkreuz|Zisterzienserstifts Heiligenkreuz]] um die Pfarrkirche von [[Sittendorf (Gemeinde Wienerwald)|Sittendorf]].<ref name ="sachs"/>, in deren Krypta sich die Grablege der Neudecker befand, nachdem sie zum lutherischen Glauben übergetreten waren.<ref name ="wildegg"/> | ||
Überliefert ist der erfolglose Versuch des katholischen Pfarrers Jacob Stindl, sie in der Kirche zur Herausgabe der | Überliefert ist der erfolglose Versuch des katholischen Pfarrers Jacob Stindl, sie in der Kirche zur Herausgabe der Kirchenschlüssel an ihn zu zwingen, wofür er später von [[w:Rudolf II. (HRR)|Kaiser Rudolf II.]] bzw. dessen Regierung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Erst 1623 gelang es den Zisterziensern wieder die Pfarrkirche zu übernehmen.<ref name ="sachs"/> Noch 1626 kämpfte Maximiliana von Neudeck, die Witwe von Hans Ehrenreich von Neudeck, vergebens um die Rückgabe der Kirche.<ref name ="sachs"/> 1651 erhielt das Stift offiziell wieder alle Rechte über die Kirche in Sittendorf.<ref name ="wildegg"/> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[w:Johannes Sachslehner|Johannes Sachslehner]]: ''Sagenhafter Wienerwald''. Mythen, Schicksale, Mysterien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag, 2007, ISBN 978-3-85431-436-3. S. | * [[w:Johannes Sachslehner|Johannes Sachslehner]]: ''Sagenhafter Wienerwald''. Mythen, Schicksale, Mysterien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag, 2007, ISBN 978-3-85431-436-3. S. 146f. | ||
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Aktuelle Version vom 1. August 2020, 20:45 Uhr
Clara von Neudeck, auch Clara von Neideck (* im 16. Jahrhundert; † nach 1579) war eine Adelige des Herzogtums Österreich unter der Enns, die energisch für den protestantischen Glauben eintrat.
Die Herren von Neudeck
Clara war mit Ulrich von Neudeck-Wildegg († vor 1579), dem Besitzer von Burg Wildegg verheiratet.[1] Sie dürfte eine der beiden Töchter des Marschalls Ernreich von Reichenau gewesen sein.
Die Burg Wildegg hatte Ulrichs Vorfahre Achaz von Neudeck am 9. Juli 1486 dem tschechischen Söldnerführer Hans Holuber abgekauft[2]. 1493 war er mit dieser Burg vom späteren Kaiser Maximilian I. belehnt worden[3]. Unter seinen Nachfahren wurde die Feste in ein Renaissance-Schloss umgestaltet.[2]
Die Herren von Neudeck (auch Neideck) waren ein im Herzogtum Österreich ansässiges Adelsgeschlecht. Im 16. Jahrhundert förderte die Familie die Reformation. Bis zum Übertritt von Ferdinand Raimund von Neudeck (nach 1650) zum katholischen Glauben wurden in der Schlosskapelle zu Wildegg lutherische Gottesdienste abgehalten. 1659 wurden die Herren von Neudeck in den Freiherrenstand erhoben.[2]
Leben
Als überzeugte Protestantin führte Clara von Neudeck seit 1579, damals bereits verwitwet, einen erbitterten Kampf mit Ulrich Müller, dem Abt des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz um die Pfarrkirche von Sittendorf.[1], in deren Krypta sich die Grablege der Neudecker befand, nachdem sie zum lutherischen Glauben übergetreten waren.[3]
Überliefert ist der erfolglose Versuch des katholischen Pfarrers Jacob Stindl, sie in der Kirche zur Herausgabe der Kirchenschlüssel an ihn zu zwingen, wofür er später von Kaiser Rudolf II. bzw. dessen Regierung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Erst 1623 gelang es den Zisterziensern wieder die Pfarrkirche zu übernehmen.[1] Noch 1626 kämpfte Maximiliana von Neudeck, die Witwe von Hans Ehrenreich von Neudeck, vergebens um die Rückgabe der Kirche.[1] 1651 erhielt das Stift offiziell wieder alle Rechte über die Kirche in Sittendorf.[3]
Literatur
- Johannes Sachslehner: Sagenhafter Wienerwald. Mythen, Schicksale, Mysterien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag, 2007, ISBN 978-3-85431-436-3. S. 146f.
Weblinks
- Augustinus Kurt Fenz: Die Geschichte von Sittendorf, eingesehen am 15. Oktober 2017
- Geschichte der Burg Wildegg, eingesehen am 15. Oktober 2017