Türkenkreuz (Perchtoldsdorf): Unterschied zwischen den Versionen
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== Das Türkenkreuz in Legende und Sage == | == Das Türkenkreuz in Legende und Sage == |
Aktuelle Version vom 16. August 2018, 13:44 Uhr
Das Türkenkreuz in der Brunner Gasse in Perchtoldsdorf erinnert an die Eroberung von Perchtoldsdorf im Zusammenhang mit der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683), bei der die Einwohnerschaft des damaligen Marktes zum größten Teil getötet oder verschleppt wurde.
Lage und Beschreibung
Das Kreuz ist ein steinerner Tabernakel-Bildstock[1], der sich heute beim Marienhof auf der Höhe der Brunner Gasse 57 bzw. 58 in Perchtoldsdorf befindet. Es handelt sich um einen Pfeilerbildstock aus dem 17. Jahrhundert mit einer Rippenbekrönung.
Es wird nicht ausgeschlossen, dass sich der Sockel, der Schaft und die Platte des Denkmals aus einer früheren Zeit erhalten haben. Die Bilder, die sich ursprünglich im Aufsatz des Bildstocks befunden haben, sind nicht mehr vorhanden.[1]
Historischer Hintergrund
Die Geschehnisse im Juli 1683
Im Juli 1683 wurde Perchtoldsdorf von osmanischen Streifscharen angegriffen. Nach kurzer Belagerung der Kirchenfestung kam es zu Verhandlungen, zur Zahlung eines Lösegeldes und zur Entwaffnung der Bürger. Danach wurde ein Teil der Bevölkerung ermordet und gefangen genommen.[1] Der Türkenkreuz soll an diese Geschehnisse erinnert.
Ein Pestkreuz?
Vermutet wird auch, dass das Türkenkreuz älter ist und Mitte des 15. Jahrhunderts auf einer Pestgrube, errichtet wurde.[1] Der Perchtoldsdorfer Architekt und Bürgermeister Paul Katzberger vermutet
„auf einer Pestgrube, Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet wurde. […] Im Zuge der Türkenbelagerung 1683 wurde die steinerne Laterne der Totenleuchte zerstört. Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie durch die Errichtung eines mit Ziegeln gemauerten barocken Bildstock-Aufsatzes sowie unter Verwendung des ehemaligen gotischen Bügelhelmes wieder hergestellt.“
Das Türkenkreuz in Legende und Sage
Der Sage nach frühstückte der Pascha, der die Osmanischen Truppen vor Perchtoldsdorf befehligte, gerade an jener Stelle, wo heute das Türkenkreuz steht, als eine vom Wehrturm abgefeuerte Musketenkugel seinen silbernen Löffel, mit dem er gerade seinen Kaffee umrühren wollte, aus der Hand riss. Darüber wäre er so erbost gewesen, dass er den Befehl gab, den Markt zu stürmen.[2] [1]
Literatur
- Johannes Sachslehner: Sagenhafter Wienerwald. Mythen, Schicksale, Mysterien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag, 2007, ISBN 978-3-85431-436-3. S. 116-124
Weblinks
- Simon Hadler, Türkenkreuz, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Türkengedächtnis, eingesehen am 15. Oktober 2017
- Sühnekreuz, Suehnekreuz.De, eingesehen am 15. Oktober 2017
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Simon Hadler, Türkenkreuz
- ↑ vgl. Sühnekreuz