Hans Aufschring: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Hans Aufschring''', genannt '''der Waldteufel''' († [[24. Jänner]] [[1371]], [[Wien]]<ref>vgl. Johannes Sachslehner: ''Sagenhafter Wienerwald'', 2007, S. 81</ref> ) ist eine Hauptfigur der Wiener Sage um den "Engelbrunnen auf der Wieden". Angeblich war er ein gefährlicher Räuber, der im Spätmittelalter im [[Wienerwald (Region)|Wienerwald]] sein Unwesen getrieben haben soll, bis ihm der Sage nach eine Wiener Fassbindertochter das Handwerk legte. | '''Hans Aufschring''', genannt '''der Waldteufel''', († [[24. Jänner]] [[1371]], [[Wien]]<ref>vgl. Johannes Sachslehner: ''Sagenhafter Wienerwald'', 2007, S. 81</ref> ) ist eine Hauptfigur der Wiener Sage um den "Engelbrunnen auf der Wieden". Angeblich war er ein gefährlicher Räuber, der im Spätmittelalter im [[Wienerwald (Region)|Wienerwald]] sein Unwesen getrieben haben soll, bis ihm der Sage nach eine Wiener Fassbindertochter das Handwerk legte. | ||
== Leben nach der Beschreibung in den Sagen == | == Leben nach der Beschreibung in den Sagen == | ||
Im 14. Jahrhundert macht der gefürchtete Räuber Hans Aufring den Wienerwald unsicher, wobei er sich bevorzugt im [[Gatterhölzl]] herumtreibt. Aber auch im [[Teufelsmühle am Wienerberg|Gasthaus des "Teufelsmüllers"]], | Im 14. Jahrhundert macht der gefürchtete Räuber Hans Aufring den Wienerwald unsicher, wobei er sich bevorzugt im [[Gatterhölzl]] herumtreibt. Aber auch im [[Teufelsmühle am Wienerberg|Gasthaus des "Teufelsmüllers"]], seines Komplizen, ist er oft anzutreffen. Dort stellt ihm Elsbeth, die Tochter eines Fassbinders aus der Wiener Vorstadt [[Wieden (Wien)|Wieden]] eine Falle. Beide Männer können gefangen genommen werden. Nachdem sie unter der Folter viele Verbrechen gestanden haben, werden sie am 24. Jänner 1371 in [[Innere Stadt (Wien)|Wien]] am [[Hohen Markt]] hingerichtet. Elsbeth heiratet später Sebastian Gundtl, den jungen Wirt des Wirtshauses "zum Wilden Mann", das sich in der späteren [[Kärntnerstraße]] (Wien 942, Kärntnerstraße 17) befindet. Zur Erinnerung an ihre Heldentat wird der [[w:Engelbrunnen|Engelbrunnen auf der Wieden]] errichtet.<ref name ="sachs">vgl. Johannes Sachslehner: ''Sagenhafter Wienerwald'', 2007, S. 80f.</ref> | ||
== Merkmale der Figur des "Waldteufels" == | == Merkmale der Figur des "Waldteufels" == | ||
Die Beschreibung, die die Sage vom "Waldteufel" gibt, zeigt ihn mit einer ganzen Reihe von Merkmalen, die für gefährliche Räuber typisch sind. Er wird wegen seiner körperlichen Kräfte gefürchtet, niemand kann ihn bei einem Kampf á la "Mann gegen Mann" überwinden. Er ist ein Sadist, der seine Opfer brutal und qualvoll, aber auch einfallsreich tötet, wobei sie auch noch erniedrigt werden. So durchbohrt er sie mit Spießen (Länge: zwei Klafter) und schleppt sie dann noch wie "Feldhühner" eine Weile mit sich herum, ehe er sie mit dem höhnischen Ruf "Futter für die Raben!" von sich wirft. Bei seiner Hinrichtung zieht er noch das ab, was heute als "coole Nummer" bezeichnet wird. So ruft er der gaffenden Zuseherschaft ebenfalls zu: "Futter für die Raben!". Er versetzt sogar noch den Henker in Angst, der das Urteil nur unter Zittern vollstrecken kann.<ref name ="sachs"/> Die Gefangennahme von Hans Aufring allerdings steht zu dieser Beschreibung im Widerspruch, lässt er sich doch von Elsbeth und ihren Helfern recht leicht übertölpeln. | |||
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* [http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagen-aus-wien-48/1 Die Judith von Wien], Gutenberg.DE | * [http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagen-aus-wien-48/1 Die Judith von Wien], Gutenberg.DE | ||
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2023, 08:53 Uhr
Hans Aufschring, genannt der Waldteufel, († 24. Jänner 1371, Wien[1] ) ist eine Hauptfigur der Wiener Sage um den "Engelbrunnen auf der Wieden". Angeblich war er ein gefährlicher Räuber, der im Spätmittelalter im Wienerwald sein Unwesen getrieben haben soll, bis ihm der Sage nach eine Wiener Fassbindertochter das Handwerk legte.
Leben nach der Beschreibung in den Sagen
Im 14. Jahrhundert macht der gefürchtete Räuber Hans Aufring den Wienerwald unsicher, wobei er sich bevorzugt im Gatterhölzl herumtreibt. Aber auch im Gasthaus des "Teufelsmüllers", seines Komplizen, ist er oft anzutreffen. Dort stellt ihm Elsbeth, die Tochter eines Fassbinders aus der Wiener Vorstadt Wieden eine Falle. Beide Männer können gefangen genommen werden. Nachdem sie unter der Folter viele Verbrechen gestanden haben, werden sie am 24. Jänner 1371 in Wien am Hohen Markt hingerichtet. Elsbeth heiratet später Sebastian Gundtl, den jungen Wirt des Wirtshauses "zum Wilden Mann", das sich in der späteren Kärntnerstraße (Wien 942, Kärntnerstraße 17) befindet. Zur Erinnerung an ihre Heldentat wird der Engelbrunnen auf der Wieden errichtet.[2]
Merkmale der Figur des "Waldteufels"
Die Beschreibung, die die Sage vom "Waldteufel" gibt, zeigt ihn mit einer ganzen Reihe von Merkmalen, die für gefährliche Räuber typisch sind. Er wird wegen seiner körperlichen Kräfte gefürchtet, niemand kann ihn bei einem Kampf á la "Mann gegen Mann" überwinden. Er ist ein Sadist, der seine Opfer brutal und qualvoll, aber auch einfallsreich tötet, wobei sie auch noch erniedrigt werden. So durchbohrt er sie mit Spießen (Länge: zwei Klafter) und schleppt sie dann noch wie "Feldhühner" eine Weile mit sich herum, ehe er sie mit dem höhnischen Ruf "Futter für die Raben!" von sich wirft. Bei seiner Hinrichtung zieht er noch das ab, was heute als "coole Nummer" bezeichnet wird. So ruft er der gaffenden Zuseherschaft ebenfalls zu: "Futter für die Raben!". Er versetzt sogar noch den Henker in Angst, der das Urteil nur unter Zittern vollstrecken kann.[2] Die Gefangennahme von Hans Aufring allerdings steht zu dieser Beschreibung im Widerspruch, lässt er sich doch von Elsbeth und ihren Helfern recht leicht übertölpeln.
Primärliteratur
- Johann Szegö: In Wien ist der Teufel los. Die Wahrheit über Wiens sagenhafte Orte. Wien: Metroverlag 2015, ISBN 978-3-99300-236-7
Texte online
- Der Engelsbrunnen auf der Wieden, Sagen.AT
- Die Judith von Wien, Gutenberg.DE
Sekundärliteratur
- Johannes Sachslehner: Sagenhafter Wienerwald. Mythen, Schicksale, Mysterien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag, 2007, ISBN 978-3-85431-436-3. S. 80f.