KAV Danubia Wien-Korneuburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Katholisch akademische Verbindung Danubia Wien-Korneuburg''' ist eine [[Katholische Studentenverbindungen|katholische Studentenverbindung]] im [[Österreichischer Cartellverband|ÖCV]]. | Die '''Katholisch akademische Verbindung Danubia Wien-Korneuburg''' ist eine [[w:Katholische Studentenverbindungen|katholische Studentenverbindung]] im [[w:Österreichischer Cartellverband|ÖCV]]. | ||
== Name, Couleur und Wahlspruch == | == Name, Couleur und Wahlspruch == | ||
Der Verbindungsname Danubia ist an das [[Latein|lateinische]] ''Danubius'' angelehnt, den lateinischen Namen der [[Donau]]. Die Farben der Verbindung sind blau-weiß-gold. Das Burschenband ist blau-weiß-gold mit goldenem Durchstoß und blauem Vorstoß, das Fuchsenband ist blau-weiß-blau mit goldenem Durchstoß und blauem Vorstoß, der Deckel Danubiae besteht aus azurblauem Tuch mit goldenem Durchstoß, an der Perkussion befindet sich die Verbindungsfarben. Das Format ist das Halbschlappformat. | Der Verbindungsname Danubia ist an das [[w:Latein|lateinische]] ''Danubius'' angelehnt, den lateinischen Namen der [[Donau]]. Die Farben der Verbindung sind blau-weiß-gold. Das Burschenband ist blau-weiß-gold mit goldenem Durchstoß und blauem Vorstoß, das Fuchsenband ist blau-weiß-blau mit goldenem Durchstoß und blauem Vorstoß, der Deckel Danubiae besteht aus azurblauem Tuch mit goldenem Durchstoß, an der Perkussion befindet sich die Verbindungsfarben. Das Format ist das Halbschlappformat. | ||
Der Wahlspruch, der seinen Ursprung bei [[Seneca]] hat, lautet „Per aspera ad astra!“ und bedeutet wörtlich übersetzt „Durch das Raue zu den Sternen“, sinngemäß übersetzt heißt es „Durch den Fleiß zu den Sternen“. | Der Wahlspruch, der seinen Ursprung bei [[w:Seneca|Seneca]] hat, lautet „Per aspera ad astra!“ und bedeutet wörtlich übersetzt „Durch das Raue zu den Sternen“, sinngemäß übersetzt heißt es „Durch den Fleiß zu den Sternen“. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== Gründung === | === Gründung === | ||
Gegründet wurde die Verbindung aus dem Streichquartett „7 Schwaben“ am 21. | Gegründet wurde die Verbindung aus dem Streichquartett „7 Schwaben“ am 21. Jänner 1907 in Korneuburg<ref>E. H. Eberhard: ''Handbuch des studentischen Verbindungswesens.'' Leipzig, 1924/25, S. 181.</ref> (Niederösterreich) als „Vereinigung Christlich-Deutscher Hochschüler für Korneuburg, Stockerau und Umgebung“ <ref>Gerhart Hartmann, Der CV in Österreich, seine Entstehung. Seine Geschichte. Seine Bedeutung. (=Schriftenreihe der ÖCV-Bildungsakademie ; Bd. 4). 4. Auflage: Limburg, Kevelaer: Lahn-Verlag, 2011, ISBN 978-3-7840-3498-0 </ref>, bereits in Jahresfrist wurde diese in Christlich-Deutsche Studentenverbindung Danubia für Korneuburg, Stockerau und Umgebung umbenannt. Um die korneuburger Obermittelschüler und Besucher mittlerer Fachlehranstalten in Danubias Geiste zusammenzuschließen, wurde 1908 die Mittelschulverbindung KÖStV Marko-Danubia Korneuburg im [[w:Mittelschüler-Kartell-Verband|MKV]] gegründet. | ||
Im April 1910 erfolgte in Stockerau die Gründung der katholisch-deutschen Studentenverbindung ’Babenberg’-Stockerau, mit von Danubia gestellten Gründungsburschen. | Im April 1910 erfolgte in Stockerau die Gründung der katholisch-deutschen Studentenverbindung ’Babenberg’-Stockerau, mit von Danubia gestellten Gründungsburschen. | ||
=== Niederösterreichischer Landeskartellverband === | === Niederösterreichischer Landeskartellverband === | ||
In Wien waren alle katholischen Verbindungen, mit Ausnahme der katholischen akademischen Landsmannschaft „Amelungia“, im CV zusammengeschlossen. Das [[Singularitätsprinzip]] im CV war zwar bereits abgeschafft worden, jedoch konnten die drei katholischen "Provinzverbindungen" Danubia Korneuburg, Babenberg Stockerau und die ebenfalls 1910 gegründete Welfia Klosterneuburg, weil sie ihren Sitz nicht in Wien hatten, dem CV nicht beitreten. Der Wunsch ein Kartell zu schließen war aber groß, da alle drei Verbindungen heftigen Angriffen ausgesetzt waren. Zwischen Danubia und „Babenberg“ bestand schon eine kartellähnliche Beziehung, mit „Welfia“ an Bord stand einem Kartell nichts mehr im Weg wurde 1912 die Gründung eines "Niederösterreichischer (Landes-) Kartellverband (NöLKV)" mit dem Wahlspruch ''Unitate victoria!'' beschlossen. Zweck des Kartells sollte sein: | In Wien waren alle katholischen Verbindungen, mit Ausnahme der katholischen akademischen Landsmannschaft „Amelungia“, im CV zusammengeschlossen. Das [[w:Singularitätsprinzip|Singularitätsprinzip]] im CV war zwar bereits abgeschafft worden, jedoch konnten die drei katholischen "Provinzverbindungen" Danubia Korneuburg, Babenberg Stockerau und die ebenfalls 1910 gegründete Welfia Klosterneuburg, weil sie ihren Sitz nicht in Wien hatten, dem CV nicht beitreten. Der Wunsch ein Kartell zu schließen war aber groß, da alle drei Verbindungen heftigen Angriffen ausgesetzt waren. Zwischen Danubia und „Babenberg“ bestand schon eine kartellähnliche Beziehung, mit „Welfia“ an Bord stand einem Kartell nichts mehr im Weg wurde 1912 die Gründung eines "Niederösterreichischer (Landes-) Kartellverband (NöLKV)" mit dem Wahlspruch ''Unitate victoria!'' beschlossen. Zweck des Kartells sollte sein: | ||
#Zusammenschluss aller katholischen deutschen Studentenverbindungen Niederösterreichs außerhalb Wiens zu gemeinsamen Vorgehen in allen sie betreffenden studentischen Fragen | #Zusammenschluss aller katholischen deutschen Studentenverbindungen Niederösterreichs außerhalb Wiens zu gemeinsamen Vorgehen in allen sie betreffenden studentischen Fragen | ||
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=== Zwischenkriegszeit und Ständestaat === | === Zwischenkriegszeit und Ständestaat === | ||
In Ermangelung einer [[Hochschule]] in Korneuburg wurde 1922 der Sitz nach Wien verlegt und der Name in Katholisch-deutsche Hochschulverbindung Danubia Wien - Korneuburg umgewandelt. 1929 wurde Danubia auf der [[Cartellversammlung]] in Wien zur befreundeten Verbindung des CV erklärt, erst 1932 wurde Danubia als freie Vereinigung in den CV aufgenommen und war somit die letzte Verbindung, die in den gesamtdeutschen CV aufgenommen wurde. Diese Aufnahme gelang nur durch die unermüdliche Überzeugungsarbeit des damaligen Seniors der [[KÖStV Rudolfina Wien|Rudolfina Wien]] (und späteren Bundeskanzler) [[Josef Klaus]], da zuvor zu viele Verbindungsvertreter der Ansicht waren, dass es in Wien bereits genügend CV-Verbindungen gäbe<ref>Protokoll der Cartellversammlung 1932</ref>. 1933 spalteten sich die österreichischen Verbindungen im CV, geschlossen von diesem und es kam zur [[ | In Ermangelung einer [[w:Hochschule|Hochschule]] in Korneuburg wurde 1922 der Sitz nach Wien verlegt und der Name in Katholisch-deutsche Hochschulverbindung Danubia Wien - Korneuburg umgewandelt. 1929 wurde Danubia auf der [[w:Cartellversammlung|Cartellversammlung]] in Wien zur befreundeten Verbindung des CV erklärt, erst 1932 wurde Danubia als freie Vereinigung in den CV aufgenommen und war somit die letzte Verbindung, die in den gesamtdeutschen CV aufgenommen wurde. Diese Aufnahme gelang nur durch die unermüdliche Überzeugungsarbeit des damaligen Seniors der [[w:KÖStV Rudolfina Wien|Rudolfina Wien]] (und späteren Bundeskanzler) [[w:Josef Klaus|Josef Klaus]], da zuvor zu viele Verbindungsvertreter der Ansicht waren, dass es in Wien bereits genügend CV-Verbindungen gäbe<ref>Protokoll der Cartellversammlung 1932</ref>. 1933 spalteten sich die österreichischen Verbindungen im CV, geschlossen von diesem und es kam zur [[w:Österreichischer Cartellverband#Gründung des österreichischen Cartellverbandes|Gründung des ÖCV]], Danubia wurde somit Mitglied des Österreichischen Cartellverbandes. | ||
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=== Danubia ab 1945 === | === Danubia ab 1945 === | ||
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Die Gründungsmitglieder waren:<ref>''"Sieben Nationen gründeten Albertusring"'' erschienen in "Das kleine Volksblatt" am 19. November 1957</ref> | Die Gründungsmitglieder waren:<ref>''"Sieben Nationen gründeten Albertusring"'' erschienen in "Das kleine Volksblatt" am 19. November 1957</ref> | ||
* | * KAV Danubia Wien-Korneuburg im ÖCV | ||
* AV Rheinstein Köln im [[Cartellverband|CV]] (Deutschland) | * AV Rheinstein Köln im [[w:Cartellverband|CV]] (Deutschland) | ||
* [[AV Turicia Zürich|AV Turicia]] im [[Schw StV]] (Schweiz) | * [[w:AV Turicia Zürich|AV Turicia]] im [[w:Schw StV|Schw StV]] (Schweiz) | ||
* 'Katholische Studentenvereinigung Japans', heute [[AV Edo-Rhenania Tokio]] an den | * 'Katholische Studentenvereinigung Japans', heute [[w:AV Edo-Rhenania Tokio]] an den CV assoziiert | ||
* Groupe Catholique de la Faculté du Droit de Paris - Centre Saint Yves (Frankreich) | * Groupe Catholique de la Faculté du Droit de Paris - Centre Saint Yves (Frankreich) | ||
* Group des Etudiants - [[Université catholique de Louvain]] (Belgien) | * Group des Etudiants - [[w:Université catholique de Louvain|Université catholique de Louvain]] (Belgien) | ||
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Aus dem intensiven Kontakt der Gründungsjahre setzt sich bis heute eine Freundschaft zwischen der AV Edo-Rhenania, der AV Rheinstein, der AV Turicia und der KAV Danubia fort. Zu Ehren des Schutzheiligen des Albertusrings, dem deutschen Gelehrten und Schutzpatron aller Akademiker [[Albertus Magnus]], richtet die AV Edo-Rhenania alljährlich das sogenannte Albertusfest aus, welches neben einem [[Heilige Messe|katholischen Gottesdienst]] einen studentischen [[Kommers]] beinhaltet. | Aus dem intensiven Kontakt der Gründungsjahre setzt sich bis heute eine Freundschaft zwischen der AV Edo-Rhenania, der AV Rheinstein, der AV Turicia und der KAV Danubia fort. Zu Ehren des Schutzheiligen des Albertusrings, dem deutschen Gelehrten und Schutzpatron aller Akademiker [[w:Albertus Magnus|Albertus Magnus]], richtet die AV Edo-Rhenania alljährlich das sogenannte Albertusfest aus, welches neben einem [[w:Heilige Messe|katholischen Gottesdienst]] einen studentischen [[w:Kommers|Kommers]] beinhaltet. Diese Idee wird heute auch durch den [[w:Europäischer Kartellverband|EKV]] und das [[w:Erasmus-Programm|Erasmus-Programm]] verwirklicht. | ||
Diese Idee wird heute auch durch den [[Europäischer Kartellverband|EKV]] und das [[Erasmus-Programm]] verwirklicht. | |||
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* [[AV Turicia Zürich]] im SchwStV | * [[w:AV Turicia Zürich|AV Turicia Zürich]] im SchwStV | ||
== Bekannte Mitglieder <ref>Gesamtverzeichnisse des CV von 1909 bis 1931 bzw. Gesamtverzeichnisse des ÖCV seit 1935</ref> == | == Bekannte Mitglieder <ref>Gesamtverzeichnisse des CV von 1909 bis 1931 bzw. Gesamtverzeichnisse des ÖCV seit 1935</ref> == | ||
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* [[Girolamo Prigione]] - Erzbischof, Apostolischer Nuntius (Ehrenmitglied) | * [[w:Girolamo Prigione|Girolamo Prigione]] - Erzbischof, Apostolischer Nuntius (Ehrenmitglied) | ||
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* [[Josef Klaus]] - Bundeskanzler (1964–1970), (Bandphilster seit 4. Mai 1933, Urmitglied Rudolfina Wien) | * [[w:Josef Klaus|Josef Klaus]] - Bundeskanzler (1964–1970), (Bandphilster seit 4. Mai 1933, Urmitglied Rudolfina Wien) | ||
* [[Heinrich Gleißner]] – oberösterreichischer Landeshauptmann (Bandphilister h. c.) | * [[w:Heinrich Gleißner|Heinrich Gleißner]] – oberösterreichischer Landeshauptmann (Bandphilister h. c.) | ||
* [[Emmerich Czermak]] – Bundesminister für Unterricht (Bandphilister) | * [[w:Emmerich Czermak|Emmerich Czermak]] – Bundesminister für Unterricht (Bandphilister) | ||
* [[Alois Schönburg-Hartenstein]] – k.&k. Generaloberst, Bundesminister für Landesverteidigung (Ehrenmitglied) | * [[w:Alois Schönburg-Hartenstein|Alois Schönburg-Hartenstein]] – k.&k. Generaloberst, Bundesminister für Landesverteidigung (Ehrenmitglied) | ||
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* [[Kurt Bergmann (Politiker)|Kurt Bergmann]] - | * [[w:Kurt Bergmann (Politiker)|Kurt Bergmann]] - Journalist und Politiker (Abg.z.NR & Bundesgeschf. der ÖVP), Gründer der ORF-Aktionen [[w:Nachbar in Not|Nachbar in Not]] und [[w:Licht ins Dunkel|Licht ins Dunkel]] | ||
* [[Friedrich König (Politiker, 1933)|Fritz König]] - Abgeordneter zum Nationalrat, Klubobmann & Abgeordneter zum Europäischen Parlament | * [[w:Friedrich König (Politiker, 1933)|Fritz König]] - Abgeordneter zum Nationalrat, Klubobmann & Abgeordneter zum Europäischen Parlament | ||
* [[Engelbert Dvorak]] - Mitglied des Staatsrates (1937–1938), Wiener Landtagsabgeordneter (1945–1949) | * [[w:Engelbert Dvorak|Engelbert Dvorak]] - Mitglied des Staatsrates (1937–1938), Wiener Landtagsabgeordneter (1945–1949) | ||
* [[Viktor Trautzl]] - Wiener Landtagsabgeordneter (1945–1949), Schriftsteller | * [[Viktor Trautzl]] - Wiener Landtagsabgeordneter (1945–1949), Schriftsteller | ||
* [[Wolfgang Strunz]] - Wiener Landtagsabgeordneter (1959–1983) (Ehrenmitglied) | * [[Wolfgang Strunz]] - Wiener Landtagsabgeordneter (1959–1983) (Ehrenmitglied) | ||
* [[Leo Wallner]] - Generaldirektor der [[Casinos Austria]] (1968–2007), Präsident des [[ÖOC]] (1990–2009), Mitglied des [[IOC]] (seit 1998) | * [[w:Leo Wallner|Leo Wallner]] - Generaldirektor der [[w:Casinos Austria|Casinos Austria]] (1968–2007), Präsident des [[w:ÖOC|ÖOC]] (1990–2009), Mitglied des [[w:IOC|IOC]] (seit 1998) | ||
* [[Karl Fellinger]] - Universitätsprofessor | * [[w:Karl Fellinger|Karl Fellinger]] - Universitätsprofessor für Innere Medizin, Dekan der medizinischen Fakultät (1950/51) | ||
* [[Josef Isensee]] - Staatsrechtler und Staatsphilosoph | * [[w:Josef Isensee|Josef Isensee]] - Staatsrechtler und Staatsphilosoph | ||
* [[Herbert Berger]] - Österreichischer Journalist, Fernsehdramaturg und Schriftsteller | * [[w:Herbert Berger (Dramaturg)|Herbert Berger]] - Österreichischer Journalist, Fernsehdramaturg und Schriftsteller | ||
* [[Sigurt Bauer]] - Parlamentsvizedirektor | * [[w:Sigurt Bauer|Sigurt Bauer]] - Parlamentsvizedirektor | ||
* [[Julius Kallus]] - (Gründungsfuchs) Widerstandskämpfer; nach ihm wurde der Kallusweg in Wien benannt | * [[Julius Kallus]] - (Gründungsfuchs) Widerstandskämpfer; nach ihm wurde der Kallusweg in Wien benannt | ||
* [[Josef Marschall (österr. Beamter)|Josef Marschall]] - Vizepräsident des [[Rechnungshof (Österreich)|Rechnungshofes]] (1959–1986) | * [[Josef Marschall (österr. Beamter)|Josef Marschall]] - Vizepräsident des [[Rechnungshof (Österreich)|Rechnungshofes]] (1959–1986) | ||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:06 Uhr
KAV Danubia | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wappen | Zirkel | |||||||
Basisdaten | ||||||||
Hochschulort: | Wien | |||||||
Hochschule/n: | Wiener Hochschulen | |||||||
Gründung: | 21. Jänner 1907 | |||||||
Gründungsort: | Korneuburg | |||||||
Korporationsverband: | NöLKV 1912-1914 ÖCV seit 1932 | |||||||
Nummer im Verband: | 26 | |||||||
Kürzel: | Dan! | |||||||
Farbenstatus: | farbentragend | |||||||
Farben: |
| |||||||
Fuchsenfarben: |
| |||||||
Mütze: | azurblaues Halbschlappformat | |||||||
Art des Bundes: | Männerbund | |||||||
Religion / Konfession: | katholisch | |||||||
Stellung zur Mensur: | nichtschlagend | |||||||
Wahlspruch: | Per aspera ad astra! | |||||||
Website: | www.danubia.wien |
Die Katholisch akademische Verbindung Danubia Wien-Korneuburg ist eine katholische Studentenverbindung im ÖCV.
Name, Couleur und Wahlspruch
Der Verbindungsname Danubia ist an das lateinische Danubius angelehnt, den lateinischen Namen der Donau. Die Farben der Verbindung sind blau-weiß-gold. Das Burschenband ist blau-weiß-gold mit goldenem Durchstoß und blauem Vorstoß, das Fuchsenband ist blau-weiß-blau mit goldenem Durchstoß und blauem Vorstoß, der Deckel Danubiae besteht aus azurblauem Tuch mit goldenem Durchstoß, an der Perkussion befindet sich die Verbindungsfarben. Das Format ist das Halbschlappformat.
Der Wahlspruch, der seinen Ursprung bei Seneca hat, lautet „Per aspera ad astra!“ und bedeutet wörtlich übersetzt „Durch das Raue zu den Sternen“, sinngemäß übersetzt heißt es „Durch den Fleiß zu den Sternen“.
Geschichte
Gründung
Gegründet wurde die Verbindung aus dem Streichquartett „7 Schwaben“ am 21. Jänner 1907 in Korneuburg[1] (Niederösterreich) als „Vereinigung Christlich-Deutscher Hochschüler für Korneuburg, Stockerau und Umgebung“ [2], bereits in Jahresfrist wurde diese in Christlich-Deutsche Studentenverbindung Danubia für Korneuburg, Stockerau und Umgebung umbenannt. Um die korneuburger Obermittelschüler und Besucher mittlerer Fachlehranstalten in Danubias Geiste zusammenzuschließen, wurde 1908 die Mittelschulverbindung KÖStV Marko-Danubia Korneuburg im MKV gegründet. Im April 1910 erfolgte in Stockerau die Gründung der katholisch-deutschen Studentenverbindung ’Babenberg’-Stockerau, mit von Danubia gestellten Gründungsburschen.
Niederösterreichischer Landeskartellverband
In Wien waren alle katholischen Verbindungen, mit Ausnahme der katholischen akademischen Landsmannschaft „Amelungia“, im CV zusammengeschlossen. Das Singularitätsprinzip im CV war zwar bereits abgeschafft worden, jedoch konnten die drei katholischen "Provinzverbindungen" Danubia Korneuburg, Babenberg Stockerau und die ebenfalls 1910 gegründete Welfia Klosterneuburg, weil sie ihren Sitz nicht in Wien hatten, dem CV nicht beitreten. Der Wunsch ein Kartell zu schließen war aber groß, da alle drei Verbindungen heftigen Angriffen ausgesetzt waren. Zwischen Danubia und „Babenberg“ bestand schon eine kartellähnliche Beziehung, mit „Welfia“ an Bord stand einem Kartell nichts mehr im Weg wurde 1912 die Gründung eines "Niederösterreichischer (Landes-) Kartellverband (NöLKV)" mit dem Wahlspruch Unitate victoria! beschlossen. Zweck des Kartells sollte sein:
- Zusammenschluss aller katholischen deutschen Studentenverbindungen Niederösterreichs außerhalb Wiens zu gemeinsamen Vorgehen in allen sie betreffenden studentischen Fragen
- die Gründung von katholischen deutschen Verbindungen in Niederösterreich
Im Herbst desselben Jahres wurden die Satzungen vom provisorischen Vorort Danubia bei der niederösterreichischen Statthalterei eingereicht. Jedoch wurde die Genehmigung nicht erteilt, angeblich weil sie den Bestimmungen des Vereinsrechtes nicht entsprach. Das Übereinkommen der drei Verbindungen blieb aber in Kraft und die Kartellverpflichtungen wurden wahrgenommen. Am 29. Jänner 1913 sprachen alle drei Seniores persönlich in der Statthalterei vor, um die Statutengenehmigung zu beschleunigen, was jedoch nicht half. Auch die Fürsprache vom Reichsratsabgeordneten Wollek (Austria Innsbruck) nützte nichts und so ging 1914 ein neuer Entwurf der Statuten an die Statthalterei. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges beendete das Geschick des NöLKV und wurde auch nach Ende des Krieges nicht mehr aufgenommen da sich Welfia und Babenberg um Aufnahme im CV bewarben (Aufnahme 1920).
Zwischenkriegszeit und Ständestaat
In Ermangelung einer Hochschule in Korneuburg wurde 1922 der Sitz nach Wien verlegt und der Name in Katholisch-deutsche Hochschulverbindung Danubia Wien - Korneuburg umgewandelt. 1929 wurde Danubia auf der Cartellversammlung in Wien zur befreundeten Verbindung des CV erklärt, erst 1932 wurde Danubia als freie Vereinigung in den CV aufgenommen und war somit die letzte Verbindung, die in den gesamtdeutschen CV aufgenommen wurde. Diese Aufnahme gelang nur durch die unermüdliche Überzeugungsarbeit des damaligen Seniors der Rudolfina Wien (und späteren Bundeskanzler) Josef Klaus, da zuvor zu viele Verbindungsvertreter der Ansicht waren, dass es in Wien bereits genügend CV-Verbindungen gäbe[3]. 1933 spalteten sich die österreichischen Verbindungen im CV, geschlossen von diesem und es kam zur Gründung des ÖCV, Danubia wurde somit Mitglied des Österreichischen Cartellverbandes.
Danubia ab 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg, Danubia war wie alle katholischen Verbindungen im Deutschen Reich von den Nationalsozialisten verboten, fand das erste offizielle Treffen Danubia am 26. Juli 1945 in Wien statt. [4] 1947 konnte in der Rathausstraße 13 im 1. Wiener Gemeindebezirk in einer durch Bomben stark geschädigten Liegenschaft mehrere Geschoße erworben werden, die nach dem Wiederaufbau und vielen Sanierungsmaßnahmen auch heute noch als Bude der KAV Danubia dienen.
Albertus-Ring
Der Albertus-Ring ist eine Zusammenschluss katholischer Akademikergemeinschaften, der laut der Gründungsurkunde gegen den "Einfluß von Atheismus, Liberalismus, Chauvinismus und Materialismus auf die ethische und moralische Bewertung und die ständige Bedrohung durch den Kommunismus" eintreten und "den persönlichen Kontakt pflegen, den Studentenaustausch untereinander an ihren Universitäten fördern, sich jede Erleichterung und Hilfe gewähren und vorbildlich auf dem Gebiete der Völkerverständigung wirken."[5]
Die Gründungsmitglieder waren:[6]
- KAV Danubia Wien-Korneuburg im ÖCV
- AV Rheinstein Köln im CV (Deutschland)
- AV Turicia im Schw StV (Schweiz)
- 'Katholische Studentenvereinigung Japans', heute w:AV Edo-Rhenania Tokio an den CV assoziiert
- Groupe Catholique de la Faculté du Droit de Paris - Centre Saint Yves (Frankreich)
- Group des Etudiants - Université catholique de Louvain (Belgien)
- Katholische Studentenvereinigung Japans - Sophia-Universität (Japan)
- Rheinstein-Kreis - Universität Coimbra (Portugal)
- Omnes Gentes - Sorbonne (Frankriech)
Aus dem intensiven Kontakt der Gründungsjahre setzt sich bis heute eine Freundschaft zwischen der AV Edo-Rhenania, der AV Rheinstein, der AV Turicia und der KAV Danubia fort. Zu Ehren des Schutzheiligen des Albertusrings, dem deutschen Gelehrten und Schutzpatron aller Akademiker Albertus Magnus, richtet die AV Edo-Rhenania alljährlich das sogenannte Albertusfest aus, welches neben einem katholischen Gottesdienst einen studentischen Kommers beinhaltet. Diese Idee wird heute auch durch den EKV und das Erasmus-Programm verwirklicht.
Befreundete Verbindungen
- KÖStV Marko Danubia im MKV (Tochterverbindung gegründet 1908)
- KHV Babenberg Wien im ÖCV (Tochterverbindung gegründet 1910)
- KHV Welfia im ÖCV
- KDStV Hohenstaufen im CV
- KÖHV Neostadia - Wr. Neustadt im ÖCV
- KaV Theresiana im ÖCV
- AV Rheinstein zu Köln im CV
- KÖStV Veritas Baden im ÖCV
- AV Edo-Rhenania zu Tokio, assoziiertes Mitglied des CV
- AV Turicia Zürich im SchwStV
Bekannte Mitglieder [7]
- Opilio Rossi - Kardinal, Apostolischer Nuntius (Ehrenmitglied)
- Mario Cagna - Erzbischof, Apostolischer Nuntius (Ehrenmitglied)
- Michele Cecchini – Erzbischof, Apostolischer Nuntius (Ehrenmitglied)
- Donato Squicciarini - Erzbischof, Apostolischer Nuntius (Ehrenmitglied)
- Girolamo Prigione - Erzbischof, Apostolischer Nuntius (Ehrenmitglied)
- Alfred Sammer - Akademiedirektor an der Akademie der bildenden Künste Wien und Bischofsvikar der Militärdiözese der Republik Österreich
- Maximilian Fürnsinn – Probst des Augustinder Chorherrenstiftes Herzogenburg (Ehrenmitglied)
- Franz Isfired – 53. Abt von Stift Geras
- Alois Wildenauer – Domkapitular und Erzdechant von St. Stephan, Bergsteiger (Ehrenmitglied)
- Hans Lentze - Ordenspriester, Universitätsprofessor (Rechtshistoriker) und Mitglied der Akademie der Wissenschaften
- Anton Stilling – Priester, nach ihm wurde der Anton-Stilling-Platz in Wien benannt.
- Engelbert Dollfuß – Bundeskanzler (Bandphilister h. c.)
- Kurt Schuschnigg – Bundeskanzler (Bandphilister h. c.)
- Leopold Figl - Österreichischer Bundeskanzler (1945–1953), (Bandphilister h. c., Urmitglied Norica Wien)
- Julius Raab – Bundeskanzler (Bandphilister h. c.)
- Josef Klaus - Bundeskanzler (1964–1970), (Bandphilster seit 4. Mai 1933, Urmitglied Rudolfina Wien)
- Heinrich Gleißner – oberösterreichischer Landeshauptmann (Bandphilister h. c.)
- Emmerich Czermak – Bundesminister für Unterricht (Bandphilister)
- Alois Schönburg-Hartenstein – k.&k. Generaloberst, Bundesminister für Landesverteidigung (Ehrenmitglied)
- Richard Wollek – Reichsratsabgeordneter (Bandphilister h. c.)
- Kurt Bergmann - Journalist und Politiker (Abg.z.NR & Bundesgeschf. der ÖVP), Gründer der ORF-Aktionen Nachbar in Not und Licht ins Dunkel
- Fritz König - Abgeordneter zum Nationalrat, Klubobmann & Abgeordneter zum Europäischen Parlament
- Engelbert Dvorak - Mitglied des Staatsrates (1937–1938), Wiener Landtagsabgeordneter (1945–1949)
- Viktor Trautzl - Wiener Landtagsabgeordneter (1945–1949), Schriftsteller
- Wolfgang Strunz - Wiener Landtagsabgeordneter (1959–1983) (Ehrenmitglied)
- Leo Wallner - Generaldirektor der Casinos Austria (1968–2007), Präsident des ÖOC (1990–2009), Mitglied des IOC (seit 1998)
- Karl Fellinger - Universitätsprofessor für Innere Medizin, Dekan der medizinischen Fakultät (1950/51)
- Josef Isensee - Staatsrechtler und Staatsphilosoph
- Herbert Berger - Österreichischer Journalist, Fernsehdramaturg und Schriftsteller
- Sigurt Bauer - Parlamentsvizedirektor
- Julius Kallus - (Gründungsfuchs) Widerstandskämpfer; nach ihm wurde der Kallusweg in Wien benannt
- Josef Marschall - Vizepräsident des Rechnungshofes (1959–1986)
- August Maria Knoll - Jurist, Soziologe und katholischer Sozialreformer (Bandphilster h. c.)
- Helmar Kögl - Österreichischer Historiker
- Karl Peterlik - Österreichischer Botschafter
Literatur
- Kursbuch '87 / hrsg. anlässlich des 80. Stiftungsfestes der K.A.V. Danubia Wien-Korneuburg im ÖCV
- Festschrift 90 Jahre Danubia / hrsg. anlässlich des 90. Stiftungsfestes der K.A.V. Danubia Wien-Korneuburg im ÖCV im Sommersemester 1997
- Information in Blau-Weiss-Gold / Hrsg.: K.A.V. Danubia Wien Periodikum ab 1973
- Heinrich Obermüller: Verboten und verfolgt: Von den Anfängen bis 1918, Österreichischer Verein für Studentengeschichte, 1991, S. 302, 303 und 402
- Gerhard Popp: CV in Österreich, 1864–1938: Organisation, Binnenstruktur und politische Funktion, Böhlau, 1984
Einzelnachweise
- ↑ E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 181.
- ↑ Gerhart Hartmann, Der CV in Österreich, seine Entstehung. Seine Geschichte. Seine Bedeutung. (=Schriftenreihe der ÖCV-Bildungsakademie ; Bd. 4). 4. Auflage: Limburg, Kevelaer: Lahn-Verlag, 2011, ISBN 978-3-7840-3498-0
- ↑ Protokoll der Cartellversammlung 1932
- ↑ KAV Danubia Wien-Korneuburg, Diskursbuch 2007, 1. Auflage, Verlag Heumandl, 2007, ISBN 978-3-9502435-0-5
- ↑ https://danubia.wien/albertus-ring/
- ↑ "Sieben Nationen gründeten Albertusring" erschienen in "Das kleine Volksblatt" am 19. November 1957
- ↑ Gesamtverzeichnisse des CV von 1909 bis 1931 bzw. Gesamtverzeichnisse des ÖCV seit 1935