Wallfahrtskirche Maria Schnee (Obermauern): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die  Wallfahrtskirche Maria Schnee''' in Obermauern (heute Teil der Gemeinde [[Virgen]]) gilt als eine der schönsten sakralen Bauten in Osttirol.  
[[Datei:Wallfahrtskirche Obermauern Außen.jpg|thumb|Wallfahrtskirche Maria Schnee]]
'''Die  Wallfahrtskirche Maria Schnee''' in Obermauern (heute Teil der Gemeinde [[Virgen]]) gilt als eine der schönsten sakralen Bauten in Osttirol<ref>vgl. [http://www.osttirol.com/osttirol-erleben/osttirol-das-ganze-jahr/sehenswertes-ausflugsziele/wallfahrtskirche-maria-schnee.html Wallfahrtskirche Maria Schnee], Osttirol.COM, eingesehen am 23. Dezember 2017</ref>.
== Das Bauwerk ==
Die befindet sich in Obermauern, heute Teil der Gemeinde Virgen.<ref name ="kraemer">vgl. Helmut Krämer - Anton Prock: ''Südtirol - Osttirol - Nordtirol'', S. 89</ref> Ein alter Kreuzweg verbindet das Zentrum von Virgen mit der Wallfahrtskirche.<ref name ="suedtirol">vgl. [https://www.suedtirol-tirol.com/sehenswuerdigkeiten/wallfahrtskirche--maria-schnee/ Wallfahrtskirche Maria Schnee], Suedtirol-Tirol.COM, eingesehen am 23. Dezember 2017</ref> Die heute erhaltene Kirche ist spätgotisch, beinhaltet aber auch frühgotische und möglicherweise noch ältere Bauteile einer Vorgängerkirche. An der Außenwand der Kirche befindet sich ein monumentales Christophorus-Fresko, das 1468 laut einer Inschrift von Sebastian Gerumer gemalt hat.<ref name ="suedtirol"/>


== Das Bauwerk ==
Innen kann ein geschlossener Freskenzyklus bewundert werden, der als "biblia pauperum" (also eine Bibel der Armen und des Lesens Unkundigen)<ref name ="suedtirol"/> um 1500 von [[w:Simon von Taisten|Simon Mareigl (Simon von Taisten)]] (1450-1515), dem Hofmaler der Grafen von Görz, geschaffen wurde.<ref name ="kraemer"/> Die Fresken an der Nordwand zeigen Szenen aus dem Osterevangelium, die in der Apsis aus der Weihnachtsgeschichte. Weitere Fresken zeigen den Tod und die Himmelfahrt Mariens sowie das Martyrium des Heiligen Sebastian.<ref name ="suedtirol"/> Im Hochaltar findet sich eine Plastik aus der Zeit um 1425, die Maria mit dem Jesuskind zeigt.<ref name ="kraemer"/>
Die spätgotische Wallfahrtskirche befindet sich in Obermauern, heute Teil der Geeminde Virgen. Im Hochaltar findet sich eine Plastik aus der Zeit um 1425, die Maria mit dem Jesuskind zeigt. Innen kann ein geschlossener Freskenzyklus bewundert werden, den um 1500 von Simon von Taisten, dem Hofmaler des Grafen Leonhard von Görz, geschaffen wurde. Er zeigte eine ganze Reihe Heiliger sowie Szenen aus dem Leben und Leiden Christi. Auf ein Gelöbnis zur Zeit der Pest im 17. Jahrhundert geht der Brauch zurück, dass am Weißen Sonntag zugunsten der Wallfahrtskirche in Obermauern ein weißer Widder versteigert wird.<ref name ="kraemer">vgl. Helmut Krämer - Anton Prock: ''Südtirol - Osttirol - Nordtirol'', S. 89</ref>  


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die heute erhaltene, spätgotische Kirche wurde um 1456 errichtet, beinhaltet aber auch frühgotische und möglicherweise noch ältere Bauteile einer Vorgängerkirche.  
Da in der Nähe der heutigen Wallfahrtskirche Gräber aus "römischer Zeit" bzw. aus der "Zeit der Völkerwanderung" entdeckt wurden, wird vermutet, dass die Wallfahrtskirche Maria Schnee auf einem vorchristlichen Kultplatz erbaut wurde. Die heute erhaltene Kirche stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, es handelt sich um den Aus- beziehungsweise Umbau eines älteren, frühgotischen Bauwerkes.<ref name ="suedtirol"/> Über die Ursprünge der Wallfahrt zu dieser Kirche ist nichts überliefert.<ref name ="kraemer"/> Vermutet werden Unwetterkatastrophen, von denen die Bevölkerung des Virgentales immer wieder heimgesucht wurde.<ref name ="suedtirol"/>
Über die Ursprünge der Wallfahrt zu dieser Kirche ist nichts überliefert.<ref name ="kraemer"/>
 
== Brauchtum ==
Angeblich auf ein Gelöbnis zur Zeit der Pest im 17. Jahrhundert geht der Brauch zurück, dass am [[w:Weißer Sonntag|Weißen Sonntag]] in Obermauern ein weißer Widder versteigert wird. Der Erlös aus dieser Versteigerung geht an die Wallfahrtskirche.<ref name ="kraemer"/> Nach einer anderen Version soll dieser Brauch auf eine jährliche Prozession mit einem Widder nach Lavant zurückgehen, die die Virgener 1635 gelobten, als die Pest in Tirol wütete. Ab 1920 wurde dann diese Prozession verkürzt und nach Obermauern verlegt.<ref name ="suedtirol"/>  


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Weblinks ==
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* [https://www.suedtirol-tirol.com/sehenswuerdigkeiten/wallfahrtskirche--maria-schnee/ Wallfahrtskirche Maria Schnee], Suedtirol-Tirol.COM
* [https://www.suedtirol-tirol.com/sehenswuerdigkeiten/wallfahrtskirche--maria-schnee/ Wallfahrtskirche Maria Schnee], Suedtirol-Tirol.COM


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Aktuelle Version vom 14. Januar 2020, 21:43 Uhr

Wallfahrtskirche Maria Schnee

Die Wallfahrtskirche Maria Schnee in Obermauern (heute Teil der Gemeinde Virgen) gilt als eine der schönsten sakralen Bauten in Osttirol[1].

Das Bauwerk

Die befindet sich in Obermauern, heute Teil der Gemeinde Virgen.[2] Ein alter Kreuzweg verbindet das Zentrum von Virgen mit der Wallfahrtskirche.[3] Die heute erhaltene Kirche ist spätgotisch, beinhaltet aber auch frühgotische und möglicherweise noch ältere Bauteile einer Vorgängerkirche. An der Außenwand der Kirche befindet sich ein monumentales Christophorus-Fresko, das 1468 laut einer Inschrift von Sebastian Gerumer gemalt hat.[3]

Innen kann ein geschlossener Freskenzyklus bewundert werden, der als "biblia pauperum" (also eine Bibel der Armen und des Lesens Unkundigen)[3] um 1500 von Simon Mareigl (Simon von Taisten) (1450-1515), dem Hofmaler der Grafen von Görz, geschaffen wurde.[2] Die Fresken an der Nordwand zeigen Szenen aus dem Osterevangelium, die in der Apsis aus der Weihnachtsgeschichte. Weitere Fresken zeigen den Tod und die Himmelfahrt Mariens sowie das Martyrium des Heiligen Sebastian.[3] Im Hochaltar findet sich eine Plastik aus der Zeit um 1425, die Maria mit dem Jesuskind zeigt.[2]

Geschichte

Da in der Nähe der heutigen Wallfahrtskirche Gräber aus "römischer Zeit" bzw. aus der "Zeit der Völkerwanderung" entdeckt wurden, wird vermutet, dass die Wallfahrtskirche Maria Schnee auf einem vorchristlichen Kultplatz erbaut wurde. Die heute erhaltene Kirche stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, es handelt sich um den Aus- beziehungsweise Umbau eines älteren, frühgotischen Bauwerkes.[3] Über die Ursprünge der Wallfahrt zu dieser Kirche ist nichts überliefert.[2] Vermutet werden Unwetterkatastrophen, von denen die Bevölkerung des Virgentales immer wieder heimgesucht wurde.[3]

Brauchtum

Angeblich auf ein Gelöbnis zur Zeit der Pest im 17. Jahrhundert geht der Brauch zurück, dass am Weißen Sonntag in Obermauern ein weißer Widder versteigert wird. Der Erlös aus dieser Versteigerung geht an die Wallfahrtskirche.[2] Nach einer anderen Version soll dieser Brauch auf eine jährliche Prozession mit einem Widder nach Lavant zurückgehen, die die Virgener 1635 gelobten, als die Pest in Tirol wütete. Ab 1920 wurde dann diese Prozession verkürzt und nach Obermauern verlegt.[3]  

Literatur

  • Helmut Krämer - Anton Prock: Südtirol - Osttirol - Nordtirol. Die schönsten Tiroler Burgen & Schlösser. Mit Tipps: Speisen und Logieren in alten Gemäuern. Tyrolia / Tappeiner, Innsbruck / Lana, 2009, ISBN 978-3-7022-2997-9, S. 89

Weblinks

 Wallfahrtskirche Maria Schnee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Wallfahrtskirche Maria Schnee, Osttirol.COM, eingesehen am 23. Dezember 2017
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Helmut Krämer - Anton Prock: Südtirol - Osttirol - Nordtirol, S. 89
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 vgl. Wallfahrtskirche Maria Schnee, Suedtirol-Tirol.COM, eingesehen am 23. Dezember 2017