Altwiener Christkindlmarkt: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 11:36 Uhr
Der Altwiener Christkindlmarkt ist ein seit 1987 jährlich abgehaltener Weihnachtsmarkt auf der Freyung im 1. Wiener Gemeindebezirk.
Geschichte
In der ersten Hälfte der 1980er Jahre hatte der Schriftsteller und Kulturpolitiker Jörg Mauthe (1924–1986), der damals gemeinsam mit einigen anderen Wiener Intellektuellen wie Manfried Welan und Alfred Worm zu Erhard Buseks „Bunten Vögeln“ zählte, die Idee, einen beschaulichen Christkindlmarkt nach altem Vorbild ins Leben zu rufen. Die „Bunten Vögel“, die damals der Wiener ÖVP ein neues, lebensfrohes, junges und dynamisches Erscheinungsbild verliehen, propagierten neben Umweltschutz, Ausbau der direkten Demokratie und Stadterneuerung in besonderem Maße die Kultur des Wiener Grätzls. In diesem Sinne gründete Jörg Mauthe den Altwiener Christkindlmarkt.
Im Dezember 1987 – knapp zwei Jahre nach Mauthes Tod – fand auf dem Michaelerplatz vor der Wiener Hofburg der erste Altwiener Christkindlmarkt statt. Im Zuge der Neugestaltung des Michaelerplatzes im Jahr 1992 wurde es sodann notwendig, für den Altwiener Christkindlmarkt einen neuen Standort zu suchen, der schließlich mit der geschichtsträchtigen Freyung gefunden wurde. Dort konnte man sogar einschlägig an alte Traditionen anknüpfen, denn Weihnachtsmärkte hatte es auf der Freyung bereits in den Jahren von 1772 bis 1841 gegeben.
Der Marktbetrieb
Da sich der Altwiener Christkindlmarkt von Anfang an als Gegenmodell zur gesteigerten Kommerzialisierung der Vorweihnachtszeit verstand, sind die Marktstandler an besondere Vorschriften gebunden. Beispielsweise bleibt warmes Essen am Altwiener Christkindlmarkt ausgespart, damit die Besucher nicht mit Geruchsbelästigungen konfrontiert sind. Punschstandln sind zwar zugelassen, jedoch sind diese nur an den Rändern des Platzes situiert. Plastik und sonstige synthetische Stoffe sind in den Standln nur rudimentär (etwa als Abdeckung von Lebensmitteln) anzutreffen, bei den feilgebotenen Produkten stehen Naturmaterialien im Vordergrund.
Die Organisatoren achten strikt darauf, dass der Charakter des Marktes als beschauliches Refugium erhalten bleibt und dieser nicht zum Rummelplatz wird. In diesem Sinne ist der Altwiener Christkindlmarkt eine weihnachtsmann- und berieselungsfreie Zone. Im Zuge eines reichhaltigen Rahmenprogramms (das zum Teil speziell auf Kinder ausgerichtet ist) gibt es immer wieder Liveauftritte von Musikern.
Geöffnet ist der Markt jeweils in der Vorweihnachtszeit. Seit Dezember 2011 wird der Altwiener Christkindlmarkt von der längsten Weihnachtskrippe Österreichs flankiert.
Literatur
- Beschauliches Wiener Weihnachtsgrätzl Artikel von Johann Werfring in der „Wiener Zeitung“ vom 2. Dezember 2011, Beilage „Wiener Journal“, S. 30f. Abgerufen am 9. Februar 2012
- Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 401.