Burgkapelle St. Pankraz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Burgkapelle St. Pankraz''' ist heute die Ruine einer früheren Wehrkirche bei Nöstach (heute Teil von [[Altenmarkt an der Triesting]].
[[Datei:Wehrkirchenruine St Pankraz.jpg|mini|Ruine St. Pankraz]]
'''Die Burgkapelle St. Pankraz''', auch '''Kirche St. Pankraz''' oder '''Pankraziburg''', ist heute eine Ruine und befindet sich in der Nähe von Nöstach (heute Teil von [[Altenmarkt an der Triesting]]).
 
== Die Pankraziburg ==
Nicht geklärt ist, ob es sich bei der Kapelle St. Pankraz, die auch als Kirche bezeichnet wird, ursprünglich um den Teil einer mittelalterlichen Burganlage gehandelt hat, worauf die Bezeichnung als ''Pankraziburg''<ref>vgl. zum Beispiel [http://www.via-sacra.at/Gemeinden/Altenmarkt.php Altenmarkt], Via-Sacra.AT, eingesehen am 16. September 2018</ref> anspielt, oder ob St. Pankraz damals eine Wehrkirche war. Häufig wird von der Annahme ausgegangen, dass die Kapelle St. Pankraz Teil jener Burg war, auf der die Adeligen Heinrich und Rapoto ihren Sitz hatten. Heinrich und Rapoto aus der Familie der "österreichischen" Haderiche, werden in der Literatur gewöhnlich als Herren von Schwarzenburg-Nöstach bezeichnet. Sie gründeten 1136, gemeinsam mit [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold dem Heiligen]] (oder mit dessen Zustimmung), das Benediktinerkloster "Cella Sancte Marie" (heute: [[Klein-Mariazell]]).<ref>vgl. [http://www.altenmarkt-triesting.gv.at/Geschichte/index2.php Geschichte], Altenmarkt-Triesting.GV.AT, eingesehen am 16. September 2018</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Burgkapelle war einige Jahre auch ein Wallfahrtsort. Die Wallfahrten galten damals der Gnadenstatue des Heiligen Pankrazius.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 209</ref>
Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut.<ref name ="othmar">vgl. [http://www.othmar.at/kirchen/hl_pankratius/hl_pankratius.html St. Pankratius],  Othmar.AT, eingesehen am 16. September 2018</ref> Vor der Errichtung der Wallfahrtskirche am Hafnerberg war sie viele Jahre ein Wallfahrtsort. Die Wallfahrten galten damals einer Gnadenstatue des Heiligen Pankrazius.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 209</ref> 1683 wurde die St. Pankraz im Rahmen der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] vermutlich von den Osmanen zerstört, aber danach wieder aufgebaut.<ref name ="wienerwald21">vgl. Helmut Schneiderbauer: ''Wienerwald''. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf, 2011. ISBN 978-3-99024-024-3. S. 21</ref>Als im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts die [[w:Wallfahrtskirche Hafnerberg|Wallfahrtskirche]] am Hafnerberg erbaut wurde, wurde die Kirche St. Pankraz nicht mehr benötigt und begann zu verfallen. 1784 wurde sie als Folge der "[[w:Josephinismus#Klosteraufhebungen und Religionsfonds|Josephinischen Kirchenreform]]" von [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] profaniert und verödete daraufhin endgültig.<ref name ="othmar"/> Seit 1979 wurden die noch vorhandenen Reste restauriert. Seit 1993 finden in der Kirchenruine kulturelle Veranstaltungen statt.<ref name ="wienerwald21"/>
 
== Die neue Pankratius-Kapelle ==
Unterhalb der früheren Kirche St. Pankraz befindet sich heute eine Kapelle St. Pankraz, die der Abt des Zisterzienserstiftes [[Heiligenkreuz]] am 22. August 1987 einweihte. In dieser Kapelle befindet sich außer einer Statue des Hl. Pankraz ein schlichtes Holzkreuz, dessen Inschrift an die Bedrohung des [[w: Triestingtal|Triestingtals]] durch das Osmanische Reich und die damaligen Opfer in den Jahren 1529-1532 und 1683 erinnert.<ref name ="othmar"/>


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Aktuelle Version vom 22. Februar 2021, 10:23 Uhr

Ruine St. Pankraz

Die Burgkapelle St. Pankraz, auch Kirche St. Pankraz oder Pankraziburg, ist heute eine Ruine und befindet sich in der Nähe von Nöstach (heute Teil von Altenmarkt an der Triesting).

Die Pankraziburg

Nicht geklärt ist, ob es sich bei der Kapelle St. Pankraz, die auch als Kirche bezeichnet wird, ursprünglich um den Teil einer mittelalterlichen Burganlage gehandelt hat, worauf die Bezeichnung als Pankraziburg[1] anspielt, oder ob St. Pankraz damals eine Wehrkirche war. Häufig wird von der Annahme ausgegangen, dass die Kapelle St. Pankraz Teil jener Burg war, auf der die Adeligen Heinrich und Rapoto ihren Sitz hatten. Heinrich und Rapoto aus der Familie der "österreichischen" Haderiche, werden in der Literatur gewöhnlich als Herren von Schwarzenburg-Nöstach bezeichnet. Sie gründeten 1136, gemeinsam mit Markgraf Leopold dem Heiligen (oder mit dessen Zustimmung), das Benediktinerkloster "Cella Sancte Marie" (heute: Klein-Mariazell).[2]

Geschichte

Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut.[3] Vor der Errichtung der Wallfahrtskirche am Hafnerberg war sie viele Jahre ein Wallfahrtsort. Die Wallfahrten galten damals einer Gnadenstatue des Heiligen Pankrazius.[4] 1683 wurde die St. Pankraz im Rahmen der Zweiten Wiener Türkenbelagerung vermutlich von den Osmanen zerstört, aber danach wieder aufgebaut.[5]Als im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts die Wallfahrtskirche am Hafnerberg erbaut wurde, wurde die Kirche St. Pankraz nicht mehr benötigt und begann zu verfallen. 1784 wurde sie als Folge der "Josephinischen Kirchenreform" von Kaiser Joseph II. profaniert und verödete daraufhin endgültig.[3] Seit 1979 wurden die noch vorhandenen Reste restauriert. Seit 1993 finden in der Kirchenruine kulturelle Veranstaltungen statt.[5]

Die neue Pankratius-Kapelle

Unterhalb der früheren Kirche St. Pankraz befindet sich heute eine Kapelle St. Pankraz, die der Abt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz am 22. August 1987 einweihte. In dieser Kapelle befindet sich außer einer Statue des Hl. Pankraz ein schlichtes Holzkreuz, dessen Inschrift an die Bedrohung des Triestingtals durch das Osmanische Reich und die damaligen Opfer in den Jahren 1529-1532 und 1683 erinnert.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. zum Beispiel Altenmarkt, Via-Sacra.AT, eingesehen am 16. September 2018
  2. vgl. Geschichte, Altenmarkt-Triesting.GV.AT, eingesehen am 16. September 2018
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. St. Pankratius, Othmar.AT, eingesehen am 16. September 2018
  4. vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 209
  5. 5,0 5,1 vgl. Helmut Schneiderbauer: Wienerwald. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf, 2011. ISBN 978-3-99024-024-3. S. 21