Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu''' ist ein Heiligenbild in | Die '''Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu''' ist ein Heiligenbild in der [[w:Pfarrkirche Starchant|Wallfahrtskirche Starchant zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu]] im [[Ottakring|16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring]]. Diese Kirche gehört zu den wenigen Kirchen im heutigen Österreich, die der Heiligen [[w:Theresia von Lisieux|Theresia von Lisieux]] geweiht sind.<ref name ="knoll64">vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 64</ref>. | ||
== Beschreibung des Gnadenbildes == | == Beschreibung des Gnadenbildes == | ||
Bei der "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" handelt es sich um eine monumentale Statue der | Bei der "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" handelt es sich um eine monumentale Statue der Thérèse von Lisieux (genannt "die kleine Heilige Theresia") (1873-1897, Seligsprechung 1923, Heiligsprechung 1925, Ernennung zur Kirchenlehrerin 1997), ein Werk des Bildhauers [[w:Alfred Crepaz|Alfred Crepaz]] (1904-1999) aus [[Hall in Tirol]].<ref name ="knoll63">vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 63</ref> Die Heilige ist als Nonne des Karmeliterordens dargestellt. In der einen Hand hält sie Rosen, in der anderen ein Kruzifix, das sie auf weitere Rosen über der Stelle, wo ihr Herz ist, presst.<ref group="A">Beschreibung nach dem Bild in Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 65</ref> | ||
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Die | Die ''Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu'' befindet sich in der Pfarrkirche in [[w:Pfarrkirche Starchant|Wallfahrts- und Pfarrkirche Starchant "zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu"]] in der Wiener Siedlung Starchant (heute Teil des 16. Wiener Gemeindebezirk).<ref name ="knoll63"/> | ||
== Die Siedlung Starchant == | == Die Siedlung Starchant == | ||
Die Siedlung Starchant befindet sich an den Ausläufern des Gallizinberges in jenem Teil des 16. Wiener Gemeindebezirkes, wo sich die älteste Ansiedlung (aus dem 9. oder 10. Jahrhundert) befunden haben dürfte. Das Gebiet wurde später als Weinbaugebiet landwirtschaftlich genutzt. Erbaut wurde die Siedlung Starchant in den 1920er-Jahren von der Baugenossenschaft | Die Siedlung Starchant befindet sich an den Ausläufern des Gallizinberges in jenem Teil des 16. Wiener Gemeindebezirkes, wo sich die älteste Ansiedlung (aus dem 9. oder 10. Jahrhundert) befunden haben dürfte. Das Gebiet wurde später als Weinbaugebiet landwirtschaftlich genutzt. Erbaut wurde die Siedlung Starchant in den 1920er-Jahren von der ''Baugenossenschaft Heim''. Sie galt damals als Vorzeigemodell christlich-sozialer Wohnpolitik der Zwischenkriegszeit.<ref name ="knoll63"/> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Für (römisch-katholische) Gottesdienste in der neu erbauten Siedlung Starchant gab es 1922-1927 eine provisorische Gottesdienststätte, die in einem Genossenschaftshaus untergebracht war. 1928 erfolgte die Grundsteinlegung für die spätere Wallfahrts- und Pfarrkirche. Diese wurde bereits am 3. November 1929 der Hl. Thérèse von Lisieux geweiht.<ref name ="knoll64"/> 1939 wurde die Kirche aus politischen Gründen zur Pfarrkirche erhoben.<ref name ="knoll64"/> | Für (römisch-katholische) Gottesdienste in der neu erbauten Siedlung Starchant gab es 1922-1927 eine provisorische Gottesdienststätte, die in einem Genossenschaftshaus untergebracht war. 1928 erfolgte die Grundsteinlegung für die spätere Wallfahrts- und Pfarrkirche. Diese wurde bereits am 3. November 1929 der Hl. Thérèse von Lisieux geweiht.<ref name ="knoll64"/> 1939 wurde die Kirche aus politischen Gründen zur Pfarrkirche erhoben.<ref name ="knoll64"/> | ||
Pilgerfahrten zur "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" sind seit ca. 1933 belegt. Für deren Belebung und Förderung dürfte im Wesentlichen der Seelsorger Hermann Franke, der später der erste Pfarrverweser von Starchant war, und als leidenschaftlicher Verehrer der Heiligen galt, verantwortlich gewesen sein. 1934 erhielt er für die "Starchant-Kirche" von der Priorin des Karmels in [w:Lisieux|Lisieux]] eine Körperreliquie der Heiligen geschenkt.<ref name ="knoll64"/> Nach dem Anschluss im Jahr 1938 organisierte Leopoldine Miklas, die Ehefrau des früheren Bundespräsidenten [[w:Wilhelm Miklas|Wilhelm Miklas]], dessen persönliche Anwesenheit bei der Weihe der Kirche belegt ist<ref name ="knoll63"/>, eine große Wallfahrt der christlichen Mütter dorthin, eine politische Aktion gegen die neuen nationalsozialistischen Machthaber. Obwohl die Anzahl der Wallfahrten bis 1945 zurückging, kamen diese nicht vollständig zum Erliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind wiederholt Wallfahrten belegt.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 65</ref> | Pilgerfahrten zur "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" sind seit ca. 1933 belegt. Für deren Belebung und Förderung dürfte im Wesentlichen der Seelsorger Hermann Franke, der später der erste Pfarrverweser von Starchant war, und als leidenschaftlicher Verehrer der Heiligen galt, verantwortlich gewesen sein. 1934 erhielt er für die "Starchant-Kirche" von der Priorin des Karmels in [[w:Lisieux|Lisieux]] eine Körperreliquie der Heiligen geschenkt.<ref name ="knoll64"/> Nach dem Anschluss im Jahr 1938 organisierte Leopoldine Miklas, die Ehefrau des früheren Bundespräsidenten [[w:Wilhelm Miklas|Wilhelm Miklas]], dessen persönliche Anwesenheit bei der Weihe der Kirche belegt ist<ref name ="knoll63"/>, eine große Wallfahrt der christlichen Mütter dorthin, eine politische Aktion gegen die neuen nationalsozialistischen Machthaber. Obwohl die Anzahl der Wallfahrten bis 1945 zurückging, kamen diese nicht vollständig zum Erliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind wiederholt Wallfahrten belegt.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 65</ref> | ||
Außer der "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" gibt es in der früheren Krypta, die seit 1983 als Pfarrsaal (Theresiensaal) genutzt wird, eine Holzfigur von ihr, die 1929 angefertigt wurde. Die Hl. Thérèse auch auf weiteren Gemälden und auf den Glasfenstern der Kirche dargestellt. Das Gemälde von ihr in einer der Seitenkapellen zeigt sie auf dem Sterbebett.<ref name ="knoll63"/> | Außer der "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" gibt es in der früheren Krypta, die seit 1983 als Pfarrsaal (Theresiensaal) genutzt wird, eine Holzfigur von ihr, die 1929 angefertigt wurde. Die Hl. Thérèse auch auf weiteren Gemälden und auf den Glasfenstern der Kirche dargestellt. Das Gemälde von ihr in einer der Seitenkapellen zeigt sie auf dem Sterbebett.<ref name ="knoll63"/> | ||
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2018, 14:04 Uhr
Die Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu ist ein Heiligenbild in der Wallfahrtskirche Starchant zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring. Diese Kirche gehört zu den wenigen Kirchen im heutigen Österreich, die der Heiligen Theresia von Lisieux geweiht sind.[1].
Beschreibung des Gnadenbildes
Bei der "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" handelt es sich um eine monumentale Statue der Thérèse von Lisieux (genannt "die kleine Heilige Theresia") (1873-1897, Seligsprechung 1923, Heiligsprechung 1925, Ernennung zur Kirchenlehrerin 1997), ein Werk des Bildhauers Alfred Crepaz (1904-1999) aus Hall in Tirol.[2] Die Heilige ist als Nonne des Karmeliterordens dargestellt. In der einen Hand hält sie Rosen, in der anderen ein Kruzifix, das sie auf weitere Rosen über der Stelle, wo ihr Herz ist, presst.[A 1]
Standort
Die Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu befindet sich in der Pfarrkirche in Wallfahrts- und Pfarrkirche Starchant "zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu" in der Wiener Siedlung Starchant (heute Teil des 16. Wiener Gemeindebezirk).[2]
Die Siedlung Starchant
Die Siedlung Starchant befindet sich an den Ausläufern des Gallizinberges in jenem Teil des 16. Wiener Gemeindebezirkes, wo sich die älteste Ansiedlung (aus dem 9. oder 10. Jahrhundert) befunden haben dürfte. Das Gebiet wurde später als Weinbaugebiet landwirtschaftlich genutzt. Erbaut wurde die Siedlung Starchant in den 1920er-Jahren von der Baugenossenschaft Heim. Sie galt damals als Vorzeigemodell christlich-sozialer Wohnpolitik der Zwischenkriegszeit.[2]
Geschichte
Für (römisch-katholische) Gottesdienste in der neu erbauten Siedlung Starchant gab es 1922-1927 eine provisorische Gottesdienststätte, die in einem Genossenschaftshaus untergebracht war. 1928 erfolgte die Grundsteinlegung für die spätere Wallfahrts- und Pfarrkirche. Diese wurde bereits am 3. November 1929 der Hl. Thérèse von Lisieux geweiht.[1] 1939 wurde die Kirche aus politischen Gründen zur Pfarrkirche erhoben.[1]
Pilgerfahrten zur "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" sind seit ca. 1933 belegt. Für deren Belebung und Förderung dürfte im Wesentlichen der Seelsorger Hermann Franke, der später der erste Pfarrverweser von Starchant war, und als leidenschaftlicher Verehrer der Heiligen galt, verantwortlich gewesen sein. 1934 erhielt er für die "Starchant-Kirche" von der Priorin des Karmels in Lisieux eine Körperreliquie der Heiligen geschenkt.[1] Nach dem Anschluss im Jahr 1938 organisierte Leopoldine Miklas, die Ehefrau des früheren Bundespräsidenten Wilhelm Miklas, dessen persönliche Anwesenheit bei der Weihe der Kirche belegt ist[2], eine große Wallfahrt der christlichen Mütter dorthin, eine politische Aktion gegen die neuen nationalsozialistischen Machthaber. Obwohl die Anzahl der Wallfahrten bis 1945 zurückging, kamen diese nicht vollständig zum Erliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind wiederholt Wallfahrten belegt.[3]
Außer der "Gnadenstatue Hl. Thérèse vom Kinde Jesu" gibt es in der früheren Krypta, die seit 1983 als Pfarrsaal (Theresiensaal) genutzt wird, eine Holzfigur von ihr, die 1929 angefertigt wurde. Die Hl. Thérèse auch auf weiteren Gemälden und auf den Glasfenstern der Kirche dargestellt. Das Gemälde von ihr in einer der Seitenkapellen zeigt sie auf dem Sterbebett.[2]
Literatur
- Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!). Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 63-68
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Beschreibung nach dem Bild in Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 65