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'''Der Heilige Brunnen von St. Corona am Schöpfl''', auch '''Heiligbrunnen''', '''Gesundbrunnen''' oder '''Kayser Brunnen''' genannt, gilt als geschichtliche und religiöse Wurzel des Ortes St. Corona | '''Der Heilige Brunnen von St. Corona am Schöpfl''', auch '''Heiligbrunnen''', '''Gesundbrunnen''' oder '''Kayser Brunnen''' genannt, gilt als geschichtliche und religiöse Wurzel des Ortes St. Corona.<ref name ="knoll156">vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 156</ref> | ||
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Die heutige (neugotische) Fassung des Brunnens stammt aus dem Jahr 1877. Über dem Brunnen befindet sich ein Baldachin aus Gusseisen, der von einer vergoldeten Plastik gekrönt wird, welche die [[w:Dreifaltigkeit|Heilige Dreifaltigkeit]] darstellt<ref name ="knoll156"/>.<ref group="A">Beschreibung ergänzt nach der Abbildung in Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 157</ref> | Die heutige (neugotische) Fassung des Brunnens stammt aus dem Jahr 1877. Über dem Brunnen befindet sich ein Baldachin aus Gusseisen, der von einer vergoldeten Plastik gekrönt wird, welche die [[w:Dreifaltigkeit|Heilige Dreifaltigkeit]] darstellt<ref name ="knoll156"/>. Die Anlage erinnert an eine Kapelle beziehungsweise einen Tempel und hat Ähnlichkeit mit barocken Dreifaltigskeitssäulen.<ref group="A">Beschreibung ergänzt nach der Abbildung in Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 157</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Der | Der ''Heilige Brunnen'' bestand bereits im Mittelalter. Schon damals soll der, dessen zinnfarbenem Wasser heilende Kräfte zugeschrieben wurden, das Ziel von Pilgerinnen und Pilgern gewesen sein. Hilfe erwarteten diese sich bei Augenleiden und Viehkrankheiten.<ref name ="knoll156"/> 1444 wurde als Folge der Brunnenwahlfahrten in der Nähe des Brunnens eine hölzerne Kapelle zu Ehren der [[w:Maria (Mutter Jesu)|Muttergottes]], der [[w:Anna (Heilige)|Heiligen Anna]] und der [[w:Corona (Stephana)|Heiligen Corona]] errichtet. Aus dieser entstand zwischen 1719 und 1721<ref name ="wienerwald21">vgl. Helmut Schneiderbauer: ''Wienerwald''. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf, 2011. ISBN 978-3-99024-024-3. S. 21</ref> die [[w:Pfarrkirche St. Corona am Schöpfl|Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Corona]]. Es scheint, dass die Heilige Corona, die später hier die Kirchen- und Pfarrpatronin war und nach welcher der Ort benannt wurde, bereits damals die Heilige Anna als Patronin verdrängte.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 156 und S. 158</ref> Nach der Neufassung der Anlage wurde der ''Heilige Brunnen'' am 9. September 1877 neu eingeweiht.<ref name ="knoll156"/> Heute findet in St. Corona am letzten Sonntag jedes Monats eine Wallfahrt statt. Nach dem Abendgottesdienst mit Messe und Einzelsegen in der Pfarr- und Wallfahrtskirche folgt eine Lichterprozession zum "Heiligen Brunnen".<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 159</ref> | ||
== Der "Heilige Brunnen" von St. Corona in Legende und Sage == | == Der "Heilige Brunnen" von St. Corona in Legende und Sage == | ||
Einer Legende nach soll ein Benediktinermönch aus Klein-Mariazell | Einer Legende nach soll ein Benediktinermönch aus [[w:Kloster Klein-Mariazell|Klein-Mariazell]] 1683 eine Monstranz im ''Heiligen Brunnen'' versenkt haben, um sie vor den Osmanen zu schützen. Als eine Schar von diesen wenig später St. Corona am Schöpfl erreichte, sanken die Pferde vor dem Brunnen andächtig auf die Knie. Als die Monstanz 60 Jahre später nach dem Ende der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] wieder aus dem Brunnen geborgen wurde, war die in ihr befindliche Hostie zur Gänze unversehrt.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 157</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 10:54 Uhr
Der Heilige Brunnen von St. Corona am Schöpfl, auch Heiligbrunnen, Gesundbrunnen oder Kayser Brunnen genannt, gilt als geschichtliche und religiöse Wurzel des Ortes St. Corona.[1]
Lage des Brunnens
Der denkmalgeschützte Heilige Brunnen befindet sich im Ortszentrum von St. Corona am Schöpfl (heute Teil der Gemeinde Altenmarkt an der Triesting).[1]
Beschreibung des Brunnens
Die heutige (neugotische) Fassung des Brunnens stammt aus dem Jahr 1877. Über dem Brunnen befindet sich ein Baldachin aus Gusseisen, der von einer vergoldeten Plastik gekrönt wird, welche die Heilige Dreifaltigkeit darstellt[1]. Die Anlage erinnert an eine Kapelle beziehungsweise einen Tempel und hat Ähnlichkeit mit barocken Dreifaltigskeitssäulen.[A 1]
Geschichte
Der Heilige Brunnen bestand bereits im Mittelalter. Schon damals soll der, dessen zinnfarbenem Wasser heilende Kräfte zugeschrieben wurden, das Ziel von Pilgerinnen und Pilgern gewesen sein. Hilfe erwarteten diese sich bei Augenleiden und Viehkrankheiten.[1] 1444 wurde als Folge der Brunnenwahlfahrten in der Nähe des Brunnens eine hölzerne Kapelle zu Ehren der Muttergottes, der Heiligen Anna und der Heiligen Corona errichtet. Aus dieser entstand zwischen 1719 und 1721[2] die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Corona. Es scheint, dass die Heilige Corona, die später hier die Kirchen- und Pfarrpatronin war und nach welcher der Ort benannt wurde, bereits damals die Heilige Anna als Patronin verdrängte.[3] Nach der Neufassung der Anlage wurde der Heilige Brunnen am 9. September 1877 neu eingeweiht.[1] Heute findet in St. Corona am letzten Sonntag jedes Monats eine Wallfahrt statt. Nach dem Abendgottesdienst mit Messe und Einzelsegen in der Pfarr- und Wallfahrtskirche folgt eine Lichterprozession zum "Heiligen Brunnen".[4]
Der "Heilige Brunnen" von St. Corona in Legende und Sage
Einer Legende nach soll ein Benediktinermönch aus Klein-Mariazell 1683 eine Monstranz im Heiligen Brunnen versenkt haben, um sie vor den Osmanen zu schützen. Als eine Schar von diesen wenig später St. Corona am Schöpfl erreichte, sanken die Pferde vor dem Brunnen andächtig auf die Knie. Als die Monstanz 60 Jahre später nach dem Ende der Zweiten Wiener Türkenbelagerung wieder aus dem Brunnen geborgen wurde, war die in ihr befindliche Hostie zur Gänze unversehrt.[5]
Literatur
- Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!). Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 155-160
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 156
- ↑ vgl. Helmut Schneiderbauer: Wienerwald. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf, 2011. ISBN 978-3-99024-024-3. S. 21
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 156 und S. 158
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 159
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 157
Anmerkungen
- ↑ Beschreibung ergänzt nach der Abbildung in Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 157
48.0658315.92343Koordinaten: 48° 3′ 57″ N, 15° 55′ 24″ O