Jörg von Zwingenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Jörg von Zwingenstein''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1406/07 und vor 1433), auch '''Georg von Zwingenstein''' oder '''Gorig von Twingenstein''', war ein Adliger, der in den späteren Bundesländern Tirol und Oberösterreich wirkte.
[[File:Hagenberg Vischer 1674.jpg|thumb|Die Burg Hagenberg, der Sitz von Jörg von Zwingenstein, Stich von Georg Matthäus von Vischer (1674)]]
'''Jörg von Zwingenstein''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1413), auch '''Georg von Zwingenstein''' oder '''Gorig von Twingenstein''', war ein Adliger, der im späteren Bundesland Oberösterreich Besitzungen hatte.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Jörg von Zwingenstein entstammte einer Adelsfamilie in der [[w:Gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]]<ref group="A">Das Gebiet der Grafschaft Tirol umfasste neben dem heutigen Bundesland Tirol (ausgenommen den Städten [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], [[Kitzbühel]] und [[Kufstein]] sowie [[w:Osttirol|Osttirol]], das damals noch von den Grafen von Görz beherrscht wurde) auch [[w:Südtirol|Südtirol]]</ref> Seit 1387 gilt er als Ritter.<ref name ="Büchner107">vgl. Robert Büchner: ''Heinrich Findelkind''. In: Robert Büchner: ''St. Christoph am Arlberg''. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 107</ref> Er war ein Neffe von Erasmus von Zwingenstein und Cousin von dessen Söhnen Hans und Leopold, die als Mitglieder des (Tiroler) [[w:Elefantenbund|Elefantenbundes]] belegt sind und außerdem jenem Tiroler Adelsbund angehörten, der in der älteren Literatur häufig irrtümlich als "[[w:Falkenbund|Falkenbund]]" bezeichnet wird.<ref name ="Büchner108">vgl. Robert Büchner: ''Heinrich Findelkind''. In: Robert Büchner: ''St. Christoph am Arlberg''. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 108</ref>  
Jörg von Zwingenstein entstammte einer Adelsfamilie der [[Grafschaft Tirol]]. Seit 1387 gilt er als Ritter.<ref name ="Büchner107">vgl. Robert Büchner: ''Heinrich Findelkind''. In: Robert Büchner: ''St. Christoph am Arlberg''. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 107</ref> Er war ein Neffe von Erasmus von Zwingenstein und Cousin von dessen Söhnen Hans und Leopold, die als Mitglieder des (Tiroler) [[w:Elefantenbund|Elefantenbundes]] belegt sind und außerdem jenem Tiroler Adelsbund angehörten, der in der älteren Literatur häufig irrtümlich als "[[w:Falkenbund|Falkenbund]]" bezeichnet wird.<ref name ="Büchner108">vgl. Robert Büchner: ''Heinrich Findelkind''. In: Robert Büchner: ''St. Christoph am Arlberg''. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 108</ref>  


Jörg von Zwingenstein war verheiratet und hatte zwei Töchter:
Jörg von Zwingenstein war mit der Tochter von Albrecht Stadler verheiratet. Er hatte zwei Töchter:
* Elisabeth von Zwingenstein († nach 1407)
* Elisabeth von Zwingenstein († nach 1407)
::∞ um 1406/07 mit Wolfhart von Sinzendorf (oder Wolfhart Sinzendorfer), einem Pfleger des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]].<ref name ="Büchner108"/>
::∞ um 1406/07 mit Wolfhart von Sinzendorf (oder Wolfhart Sinzendorfer), einem Pfleger des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]].<ref name ="Büchner108"/>
* Beatrix von Zwingenstein († nach 1433), dreimal verheiratet<ref name ="Büchner108"/>
* Beatrix von Zwingenstein († nach 1433)<ref name ="Büchner108"/>
::∞ um 1432 mit Georg Schießenberger


== Leben ==
== Leben ==
Jörg von Zwingenstein war zwischen 1369 und 1387 im Eisacktal ansässig. 1384 war er Richter zu Niedervintl. 1393 verpflichtete er sich zu Spenden für das Hospiz St. Christoph am Arlberg, das [[Heinrich Findelkind|Heinrich von Kempten gegründet hatte und regte außerdem die Zeichnung von Wappen in den Arlbergbüchern an. 1403 ließ er sich in jenem Teil des Herzogtums [[w:Erzherzogtum Österreich|Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich)</ref> nieder, der heute zum Bundesland Oberösterreich gehört. Dort bewohnte er [[w:Schloss Hagenberg|Schloss Hagenberg]] (bei [[Wartberg ob der Aist]]).<ref name ="Büchner107"/>
Jörg von Zwingenstein war zwischen 1369 und 1387 im Eisacktal ansässig. 1384 war er Richter zu Niedervintl. 1393 verpflichtete er sich zu Spenden für das Hospiz St. Christoph am Arlberg, das [[Heinrich Findelkind|Heinrich von Kempten gegründet hatte und regte außerdem die Zeichnung von Wappen in den Arlbergbüchern an. 1403 ließ er sich in jenem Teil des Herzogtums [[Herzogtum Österreich|Österreich]] nieder, der heute zum Bundesland Oberösterreich gehört. Dort hatte er seinen Sitz auf der [[w:Schloss Hagenberg|Burg Hagenberg]] (bei [[Wartberg ob der Aist]]), in deren Besitz er durch seine Ehe gekommen war. Nach seinem Tod wurde er in der Pfarrkirche zu Wartberg beigesetzt.<ref name ="Büchner107"/>


== Literatur ==
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Adliger]]
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[[Kategorie:Geboren im 14. Jahrhundert]]
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Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 10:58 Uhr

Die Burg Hagenberg, der Sitz von Jörg von Zwingenstein, Stich von Georg Matthäus von Vischer (1674)

Jörg von Zwingenstein (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1413), auch Georg von Zwingenstein oder Gorig von Twingenstein, war ein Adliger, der im späteren Bundesland Oberösterreich Besitzungen hatte.

Herkunft und Familie

Jörg von Zwingenstein entstammte einer Adelsfamilie der Grafschaft Tirol. Seit 1387 gilt er als Ritter.[1] Er war ein Neffe von Erasmus von Zwingenstein und Cousin von dessen Söhnen Hans und Leopold, die als Mitglieder des (Tiroler) Elefantenbundes belegt sind und außerdem jenem Tiroler Adelsbund angehörten, der in der älteren Literatur häufig irrtümlich als "Falkenbund" bezeichnet wird.[2]

Jörg von Zwingenstein war mit der Tochter von Albrecht Stadler verheiratet. Er hatte zwei Töchter:

  • Elisabeth von Zwingenstein († nach 1407)
∞ um 1406/07 mit Wolfhart von Sinzendorf (oder Wolfhart Sinzendorfer), einem Pfleger des Hochstiftes Passau.[2]
  • Beatrix von Zwingenstein († nach 1433)[2]
∞ um 1432 mit Georg Schießenberger

Leben

Jörg von Zwingenstein war zwischen 1369 und 1387 im Eisacktal ansässig. 1384 war er Richter zu Niedervintl. 1393 verpflichtete er sich zu Spenden für das Hospiz St. Christoph am Arlberg, das [[Heinrich Findelkind|Heinrich von Kempten gegründet hatte und regte außerdem die Zeichnung von Wappen in den Arlbergbüchern an. 1403 ließ er sich in jenem Teil des Herzogtums Österreich nieder, der heute zum Bundesland Oberösterreich gehört. Dort hatte er seinen Sitz auf der Burg Hagenberg (bei Wartberg ob der Aist), in deren Besitz er durch seine Ehe gekommen war. Nach seinem Tod wurde er in der Pfarrkirche zu Wartberg beigesetzt.[1]

Literatur

  • Robert Büchner: Heinrich Findelkind. In: Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 107-110

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Robert Büchner: Heinrich Findelkind. In: Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 107
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Robert Büchner: Heinrich Findelkind. In: Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 108