Heinrich Chrannest: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Heinrich Chrannest''' (* [[14. April]] [[1288]]; vor dem 28. Oktober 1323)<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#C Chrannest Heinrich], Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten, eingesehen am 3. November 2017</ref> war [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] der Stadt [[Wien]]. Er war der erste Wiener Bürgermeister aus einer Handwerkerfamilie. | |||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Heinrich Chrannest entstammte einer jener Handwerkerfamilien, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu Reichtum kamen und denen in Wien ohne soziales Spannungsverhältnis der Aufstieg in die Schicht der [[Erbbürger]] gelang. Seine Eltern (belegt Ende des 13. Jahrhunderts) hießen Herrant und Margret, in zweiter Ehe war er mit einer Christine († um / nach 1334) verheiratet, die nur als seine Witwe nachgewiesen ist. Sein Bruder Wernhard, der 1302 und 1304 in Wien als [[w:Münzmeister|Münzmeister]] belegt ist, stiftete die untere Kapelle des Neuen Karners bei [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]], die den Heiligen [[w: St. Erasmus|Erasmus]] und [[w:Virgil von Salzburg|Virgil(ius)]] geweiht war.<ref name ="Czeike">vgl. {{Czeike|1|571||Chrannest Heinrich}}</ref> | Heinrich Chrannest entstammte einer jener Handwerkerfamilien, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu Reichtum kamen und denen in Wien ohne soziales Spannungsverhältnis der Aufstieg in die Schicht der [[Erbbürger]] gelang. Seine Eltern (belegt Ende des 13. Jahrhunderts) hießen Herrant und Margret, in zweiter Ehe war er mit einer Christine († um / nach 1334) verheiratet, die nur als seine Witwe nachgewiesen ist. Sein Bruder Wernhard, der 1302 und 1304 in Wien als [[w:Münzmeister|Münzmeister]] belegt ist, stiftete die untere Kapelle des Neuen Karners bei [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]], die den Heiligen [[w: St. Erasmus|Erasmus]] und [[w:Virgil von Salzburg|Virgil(ius)]] geweiht war.<ref name ="Czeike">vgl. {{Czeike|1|571||Chrannest Heinrich}}</ref> Er war Bürger zu Wien und ist zudem als Zeuge einer Urkunde vom 14. Juni 1307 belegt, in welcher er gemeinsam mit Meister Otto, dem Pfarrer von Rußbach und Chunrat, dem Hubmeister des Herzogtums Österreich, eine Schenkung an das Wiener [[Clarakloster]] bezeugt.<ref name ="Stoklaska67">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'' (= Dissertationen der Universität Wien 175). VWGÖ, Wien, 1986, S. 67</ref> | ||
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Heinrich Chrannest war Tuchhändler und seit dem 14. April 1288 in der Stadt Wien nachgewiesen. Sein Bruder Wernhard und er waren Anhänger der [[ | Heinrich Chrannest war Tuchhändler und seit dem 14. April 1288 in der Stadt Wien nachgewiesen. Sein Bruder Wernhard und er waren Anhänger der [[Habsburger|Grafen von Habsburg (Habsburger)]], die 1282 offiziell die Herrschaft über das [[Herzogtum Österreich]] übernommen hatten. Nach dem gescheiterten Aufstand 1309 zählten Heinrich und Wernhard Chrannest zu den Nutznießern der Vermögenskonfiskationen, die [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich I. von Österreich ("''Friedrich dem Schönen''")]] (als (Gegen-)König Friedrich III.) anordnete. Dieser schenkte den Brüdern den späteren [[Seitzerhof]] (heute: [[Tuchlauben]] 7-7a), dessen vorheriger Besitzer [[Johann von Stadlau]] wegen Hochverrat hingerichtet worden war. Der Seitzerhof wurde 1310 ihr gemeinsamer Wohnsitz.<ref name ="Czeike"/> | ||
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2022, 08:01 Uhr
Heinrich Chrannest (* 14. April 1288; vor dem 28. Oktober 1323)[1] war Bürgermeister der Stadt Wien. Er war der erste Wiener Bürgermeister aus einer Handwerkerfamilie.
Herkunft und Familie
Heinrich Chrannest entstammte einer jener Handwerkerfamilien, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu Reichtum kamen und denen in Wien ohne soziales Spannungsverhältnis der Aufstieg in die Schicht der Erbbürger gelang. Seine Eltern (belegt Ende des 13. Jahrhunderts) hießen Herrant und Margret, in zweiter Ehe war er mit einer Christine († um / nach 1334) verheiratet, die nur als seine Witwe nachgewiesen ist. Sein Bruder Wernhard, der 1302 und 1304 in Wien als Münzmeister belegt ist, stiftete die untere Kapelle des Neuen Karners bei St. Stephan, die den Heiligen Erasmus und Virgil(ius) geweiht war.[2] Er war Bürger zu Wien und ist zudem als Zeuge einer Urkunde vom 14. Juni 1307 belegt, in welcher er gemeinsam mit Meister Otto, dem Pfarrer von Rußbach und Chunrat, dem Hubmeister des Herzogtums Österreich, eine Schenkung an das Wiener Clarakloster bezeugt.[3]
Leben
Heinrich Chrannest war Tuchhändler und seit dem 14. April 1288 in der Stadt Wien nachgewiesen. Sein Bruder Wernhard und er waren Anhänger der Grafen von Habsburg (Habsburger), die 1282 offiziell die Herrschaft über das Herzogtum Österreich übernommen hatten. Nach dem gescheiterten Aufstand 1309 zählten Heinrich und Wernhard Chrannest zu den Nutznießern der Vermögenskonfiskationen, die Herzog Friedrich I. von Österreich ("Friedrich dem Schönen") (als (Gegen-)König Friedrich III.) anordnete. Dieser schenkte den Brüdern den späteren Seitzerhof (heute: Tuchlauben 7-7a), dessen vorheriger Besitzer Johann von Stadlau wegen Hochverrat hingerichtet worden war. Der Seitzerhof wurde 1310 ihr gemeinsamer Wohnsitz.[2]
Heinrich Chrannest bekleidete seit ca. 1301 immer wieder öffentliche Ämter, so war er 1301/02, 1304, 1312 und 1315-1318 Ratsherr der Stadt Wien, 1311 Amtmann im Herzogtum Österreich und von 25. Mai 1305 bis 13. Jänner 1307 der Bürgermeister der Stadt Wien.[2]
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Chrannest Heinrich. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 571. digital
Weblinks
- Chrannest Heinrich, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
- Heinrich Chrannest im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Chrannest Heinrich, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten, eingesehen am 3. November 2017
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Chrannest Heinrich. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 571.
- ↑ vgl. Anneliese Stoklaska: Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster (= Dissertationen der Universität Wien 175). VWGÖ, Wien, 1986, S. 67
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Konrad Poll | Bürgermeister von Wien 1305-1307 | Dietrich von Kahlenberg |