Gesellschaft der Ritter des Sanct Georgs-Ordens: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach dem Aussterben des [[w:Haus Luxemburg|Hauses Luxemburg]] Mitte des 15. Jahrhunderts war der Orden mit den Kaisern aus dem Hause Habsburg eng verbunden. Seit dem 19. Jahrhundert pflegt der Orden eine aufrichtige Treue und Bindung zum [[ | Nach dem Aussterben des [[w:Haus Luxemburg|Hauses Luxemburg]] Mitte des 15. Jahrhunderts war der Orden mit den Kaisern aus dem Hause Habsburg eng verbunden. Seit dem 19. Jahrhundert pflegt der Orden eine aufrichtige Treue und Bindung zum [[Habsburger|Haus Habsburg]]. 1938 wurde der nach Österreich verlegte Orden durch das NS-Regime aufgelöst. | ||
Nach 1945 wurde die Ordenstradition trotzdem weitergelebt und versucht, 1951 mit dem ''[[St. Georgs-Klub]]'' (dieser auch später unter dem Namen ''Alter Orden vom St. Georg'') und dann ab 2008 dem ''St. Georgs-Orden – Ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen'' (zwischenzeitlich ''Europäischer Sanct Georgs Orden'' <!--ESGO bzw. ''Ordo Europaeus Sancti Georgii'' OESG http://europaeischer-sanct-georgs-orden.de -->) an die alte Traditionen und Nähe zur Familie Habsburg anzuschließen. [[w:Otto Habsburg-Lothringen|Otto Habsburg-Lothringen]], Oberhaupt des Hauses, war von 1972 bis zu seinem Tod im Juli 2011 Schirmherr des Ordens. | Nach 1945 wurde die Ordenstradition trotzdem weitergelebt und versucht, 1951 mit dem ''[[St. Georgs-Klub]]'' (dieser auch später unter dem Namen ''Alter Orden vom St. Georg'') und dann ab 2008 dem ''St. Georgs-Orden – Ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen'' (zwischenzeitlich ''Europäischer Sanct Georgs Orden'' <!--ESGO bzw. ''Ordo Europaeus Sancti Georgii'' OESG http://europaeischer-sanct-georgs-orden.de -->) an die alte Traditionen und Nähe zur Familie Habsburg anzuschließen. [[w:Otto Habsburg-Lothringen|Otto Habsburg-Lothringen]], Oberhaupt des Hauses, war von 1972 bis zu seinem Tod im Juli 2011 Schirmherr des Ordens. | ||
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* Inge Wiesflecker-Friedhuber: ''Kaiser Maximilian und der St. Georgs-Ritterorden''. In: Markus Debertol et al. (Hrsg.): ''"Per tot discrimina rerum"''. Maximilian I. (1459-1519). Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2022. ISBN 978-3205-21602-5. S.117-127 | |||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 07:51 Uhr
Der Sanct Georgs-Orden oder Gesellschaft der Ritter des Sanct Georgs-Ordens ist ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen. Er ist ein aktiver höfischer weltlicher Ritterorden, dessen Wurzeln bis ins 14. Jhd. zurückreichen und ist seit dem Jahr 2011 ein Orden des Hauses Habsburg.
Geschichte
Durch die Übernahme der Funktion des Großmeisters durch Karl Habsburg-Lothringen sowie die vorhandene Schirmherrschaft des Hauses Habsburg-Lothringen setzt der Orden unter dem Namen St. Georgs-Orden - Ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen seine jahrhundertelange Tradition als ehrwürdiger Ritterorden in der Nachfolge des Alter Orden vom St. Georg|Alten St. Georg-Ritterordens, auch Orden der vier Römischen Kaiser genannt, fort.
Die Geschichte dieses Ordens reicht bis zu den beiden Rittergesellschaften des Hauses Luxemburg im 14. und 15. Jahrhundert, dem im Jahr 1308 vom späteren Kaiser Heinrich VII. gestifteten Orden vom Alten Adel und dem 1408 vom späteren Kaiser Sigismund gestifteten Drachenorden zurück. Beiden Stiftern war ausdrücklich an der Stärkung des Christentums und der ritterlichen Tugenden gelegen. Als Folge der Niederlage in der Schlacht von Nikopol 1396 stellte Sigismund die Gemeinschaft mit dem Drachen unter den Schutz des Heiligen Georg (und der heiligen Margaretha von Antiochien).
Nach dem Aussterben des Hauses Luxemburg Mitte des 15. Jahrhunderts war der Orden mit den Kaisern aus dem Hause Habsburg eng verbunden. Seit dem 19. Jahrhundert pflegt der Orden eine aufrichtige Treue und Bindung zum Haus Habsburg. 1938 wurde der nach Österreich verlegte Orden durch das NS-Regime aufgelöst.
Nach 1945 wurde die Ordenstradition trotzdem weitergelebt und versucht, 1951 mit dem St. Georgs-Klub (dieser auch später unter dem Namen Alter Orden vom St. Georg) und dann ab 2008 dem St. Georgs-Orden – Ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen (zwischenzeitlich Europäischer Sanct Georgs Orden ) an die alte Traditionen und Nähe zur Familie Habsburg anzuschließen. Otto Habsburg-Lothringen, Oberhaupt des Hauses, war von 1972 bis zu seinem Tod im Juli 2011 Schirmherr des Ordens.
Die Aufhebung des Alten St. Georg-Ritterordens (Orden der vier Kaiser) von 1935 respektive 1938 wurde bei einem Reorganisations-Konvent am 18. Jänner 2008 in München unter maßgeblicher Mitwirkung des Ordensprotektors Otto Habsburg-Lothringen, Vincenz Liechtenstein und Georg Mautner Markhof rückgängig gemacht.[1][2]
Bei einem Ordenskonvent am 30. April 2011 im Münster zu Neuberg a.d. Mürz wurde der Orden von Karl Habsburg-Lothringen als „Orden des Haus Habsburg“ etabliert.[1][3] Mit dem St. Georgs-Klub verbindet ihn nur die gemeinsame Herkunft.
Weitere Konvente und öffentliche Investituren (Aufnahmszeremonien) waren beispielsweise 2013 in Graz (Steiermark),[4] 2014 im Dom zu St. Pölten (Niederösterreich)[5] oder Schloss Maretsch (Südtirol)[6] und 2015 im Dom zu Linz (Oberösterreich)[7], am Heldenberg in Hollabrunn (Niederösterreich)[8] und in Mailand.
Der Orden hat inzwischen (Stand 2015) Komtureien – beziehungsweise Zungen – in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien und eine internationale Komturei.[9]
Grundsätze
Der St. Georgs-Orden, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Verehrung des Heiligen Georgs als Schutzpatron des Rittertums, die Pflege der Ritterlichkeit und einer ritterlichen Lebensauffassung. Er versteht sich als Teil eines europa-orientierten Netzwerkes, bezieht Stellung zu politischen Themen und ist karitativ.
Der Orden ist europäisch und überparteilich. Er unterstützt den multinationalen alt-österreichischen Staatsgedanken,[10] das verstärkte Erfordernis der Kooperation mit den Staaten Zentral- und Südosteuropas und bekennt sich zu einem geeinten, selbstbewussten Europa und zur Europäischen Union als Friedensprojekt.[2] Der Orden ist wertkonservativ, wirtschaftsliberal und bekennt sich (für Österreich) zur Umfassenden Landesverteidigung.
Der Orden ist elitär. Die Aufnahme erfolgt ausschließlich nach geprüftem Vorschlag eines Ordensmitgliedes durch den Großmeister. Frauen nimmt der Orden nicht auf, um die Tradition des Ritterordens weiterzuführen, fände es aber angemessen, wenn Frauen sich ebenfalls entsprechend organisieren würden.[2] Das bezieht sich nur auf den Ritterschlag: Ehrendamen nehmen im Ordensleben einen wichtigen Anteil ein.[4][3]
Ordensgouverneure und Mitglieder
Großmeister ist seit 2011 Karl Habsburg-Lothringen, Protektor für Ungarn ist Georg Habsburg-Lothringen. Prokurator des Ordens ist Norbert Handel, Kanzler ist Helmut Günther (2015).[9]
Mitglieder hat der St. Georgs-Orden in Europa inzwischen etwa 1000, davon 200 in Österreich (Stand 2014).[5]
Ehrenritter des Orden sind unter anderen:[9]
- Erhard Busek, ehemaliger Vizekanzler
- Jan Carnogursky, ehemaliger Staatspräsident der Slowakei
- Francisco Chacon, Botschafter
- Werner Fasslabend, ehemaliger Minister
- Massimiliano Fedriga, Präsident der Ital. Abgeordnetenkammer
- Norbert Hofer, Dritter Präsident des Nationalrates
- Gjorge Ivanov, Staatspräsident von Makedonien
- Harald Ofner,ehemaliger Minister
- Erwin Pröll, niederösterreichischer Landeshauptmann
- Josef Pühringer, oberösterreichischer Landeshauptmann
- Luigi Roth -- it: der ist Manager diverser Unternehmen -->
- Franz Schausberger, ehemaliger Salzburger Landeshauptmann
- Max Turnauer, Botschafter
- Herwig van Staa, ehemaliger Tiroler Landeshauptmann
Ehrendamen:[9]
- Ursula Stenzel
- Maria Gräfin Trauttmansdorff-Weinsberg
- Verica Trstenjak, Professor für Europarecht an der Universität Wien
Wappen und Ordensinsignien
Der Orden wird von einem gold- und weiß-emaillierten Malteserkreuz (55 × 55 mm) signifikant dargestellt. Überhöht wird das Ordenskreuz von einer goldenen Reichskrone. Auf dem gold umrahmten schwarzen Mittelmedaillon befindet sich die goldene Figur des berittenen und drachentötenden Heiligen Georg. Revers finden sich die goldenen Buchstaben VIRIBUS UNITIS auf schwarzem Grund.
Literatur
- Inge Wiesflecker-Friedhuber: Kaiser Maximilian und der St. Georgs-Ritterorden. In: Markus Debertol et al. (Hrsg.): "Per tot discrimina rerum". Maximilian I. (1459-1519). Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2022. ISBN 978-3205-21602-5. S.117-127
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Geschichte. europaeischer-sanct-georgs-orden.org, abgerufen am 28. November 2015.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Elitär, konservativ, europäisch – In München wurde der St. Georgs-Ritterorden neu gegründet. Peter Issig in Die Welt online, 3. Februar 2008.
- ↑ 3,0 3,1 Konvent des St. Georgs-Ordens. in: Paneuropa Österreich Nr. 03/2011 (als pdf, auf europaeischer-sanct-georgs-orden.org
- ↑ 4,0 4,1 St Georgs-Orden, Ordenstag Graz 2013. interpressmedia, Video auf youtube.com, 27.10.2013; insb. Aussagen Karl Habsburg-Lothringen 2:31–2:36.
- ↑ 5,0 5,1 St. Pölten: St.-Georgs-Orden feierte im Dom. In: Kurier online, 10. Mai 2014.
- ↑ Ordenstag des St.-Georgs-Orden auf Schloss Maretsch. Südtiroler Schützenbund, schuetzen.com, 13. Oktober 2014.
- ↑ Investitur des St. Georgs-Ordens mit Karl Habsburg. Bildergalerie, in: Oberösterreichische Nachrichten online, o.D. (18. April 2015).
- ↑ St. Georgs-Orden am Heldenberg. Alexandra Goll auf meinbezirk.at, 1. Juni 2015.
- ↑ 9,0 9,1 9,2 9,3 Ordensregierung. europaeischer-sanct-georgs-orden.org
- ↑ Vergl. dazu auch Der Name polarisiert noch. Spiegel-Gespräch Karl von Habsburg, 48, über Hausgesetze, visionäres Rittertum und die politisch-moralische Verpflichtung seiner Familie. Johannes Saltzwedel, Dietmar Pieper, in: Spiegel Geschichte 6/2009 (Heftauszug online, spiegel.de), Frage Klingt ja gut. Aber der Europäische Sanct Georgs-Orden, ….