Südstadt: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Infobox Gemeindeteil in Österreich | |||
|Name = Südstadt | |||
|Kennzeichnung = [[w:Siedlung|Siedlung]] | |||
|Bundesland = Niederösterreich | |||
|NUTS = AT127 | |||
|Bezirk = Mödling | |||
|Kfz = MD | |||
|Gerichtsbezirk = Mödling | |||
|Gemeinde = [[Maria Enzersdorf]] | |||
|Gemeindekennzahl = 31716 | |||
|Katastralgemeinde = Maria Enzersdorf | |||
|Katastralgemeindenummer = <!-- nein --> | |||
|Ortschaft = Maria Enzersdorf | |||
|Ortschaftskennziffer = <!-- nein --> | |||
|Zählsprengel = Südstadt-Süd<br />Südstadt-Zentrum | |||
|ZS-Kennziffer = 006/007 | |||
|Breitengrad = 48/5/42/N | |||
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|Koordinate-ANM= Tripelpunkt 1 |Koord-amtlich = nein | |||
|Höhe = 200 |Höhe-ANM = NÖGIS Laserscan an Koordinate | |||
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|Anmerkungen = | |||
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[[Datei:MaEnzersdorf-EVN-Zentrale 5074.JPG|thumb|Zentrale der EVN]] | [[Datei:MaEnzersdorf-EVN-Zentrale 5074.JPG|thumb|Zentrale der EVN]] | ||
Die '''Südstadt''' ist ein Ortsteil der Marktgemeinde [[Maria Enzersdorf]] in Niederösterreich. Mit den etwa 4.000 Einwohnern ist die Südstadt fast so groß wie der ''Altort'' von Maria Enzersdorf. Sie ist aber keine eigene [[w:Katastralgemeinde|Katastralgemeinde]]. | Die '''Südstadt''' ist ein Ortsteil der Marktgemeinde [[Maria Enzersdorf]] in Niederösterreich. Mit den etwa 4.000 Einwohnern ist die Südstadt fast so groß wie der ''Altort'' von Maria Enzersdorf. Sie ist aber keine eigene [[w:Katastralgemeinde|Katastralgemeinde]]. | ||
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In Maria Enzersdorf standen um diese Zeit zahlreiche Grünflächen zwischen dem [[w:Missionshaus St. Gabriel|Kloster Sankt Gabriel]] und der damaligen [[w:Wiener Neustädter Straße|Triesterstraße B17]] frei. Auf diesen Gründen waren auch nur wenige Großgrundbesitzer, was die Verhandlungen vereinfachte. Diese waren [[Georg Drasche-Wartinberg]] mit den landwirtschaftlichen Besitzungen, den [[w:Wienerberger|Wienerberger Ziegelwerken]] mit den Ziegelteichen, sowie das Missionshaus St. Gabriel. Als Käufer trat das Land Niederösterreich auf. | In Maria Enzersdorf standen um diese Zeit zahlreiche Grünflächen zwischen dem [[w:Missionshaus St. Gabriel|Kloster Sankt Gabriel]] und der damaligen [[w:Wiener Neustädter Straße|Triesterstraße B17]] frei. Auf diesen Gründen waren auch nur wenige Großgrundbesitzer, was die Verhandlungen vereinfachte. Diese waren [[Georg Drasche-Wartinberg]] mit den landwirtschaftlichen Besitzungen, den [[w:Wienerberger|Wienerberger Ziegelwerken]] mit den Ziegelteichen, sowie das Missionshaus St. Gabriel. Als Käufer trat das Land Niederösterreich auf. | ||
=== Planung === | === Planung === | ||
Zur Planung für das ''Gartenstadt Süd'', wie man das Projekt nannte, wurde einerseits von den Energieversorgern eine Architektengruppe um [[w:Gustav Peichl|Gustav Peichl]], | Zur Planung für das ''Gartenstadt Süd'', wie man das Projekt nannte, wurde einerseits von den Energieversorgern eine Architektengruppe um [[w:Gustav Peichl|Gustav Peichl]], [[Wilhelm Hubatsch]] und [[w:Franz Kiener|Franz Kiener]] bestellt, andererseits erstellte auch die ''Abteilung für Raumplanung'' der [[w:Niederösterrösterreichische Landesregierung|Niederösterrösterreichische Landesregierung]] einen Entwurf. Von der Jury wurde dabei im Jahr 1959 dem Architektenentwurf der Vorzug gegeben. Konzipiert wurde die ''Gartenstadt'' als Fußgängerstadt mit großen Grünflächen und klarer Gliederung nach Funktion. | ||
Da nicht die gesamten Grundstücksflächen auf Maria Enzersdorfer Gemeindegebiet lagen, waren noch Grenzänderungen der Gemeinden notwendig. So erfolgte mit [[Brunn am Gebirge]] ein Flächentausch, während [[Wiener Neudorf]] finanziell entschädigt wurde. Die Gemeinde wurde so um 96 [[w:Hektar|ha]] größer. | Da nicht die gesamten Grundstücksflächen auf Maria Enzersdorfer Gemeindegebiet lagen, waren noch Grenzänderungen der Gemeinden notwendig. So erfolgte mit [[Brunn am Gebirge]] ein Flächentausch, während [[Wiener Neudorf]] finanziell entschädigt wurde. Die Gemeinde wurde so um 96 [[w:Hektar|ha]] größer. | ||
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Der Spatenstich erfolgte am 12. September 1960 durch Landeshauptmann [[w:Johann Steinböck|Johann Steinböck]] mit dem Zentralgebäude der heutigen EVN. Mit den Wohnblocks wurde auch ein Fernheizwerk aufgebaut, da alle Gebäude von Anfang an mit der damals noch nicht sehr verbreiteten [[w:Fernwärme|Fernwärme]] versorgt wurden. Als Bauträger traten die ''Niobau'' und ''Arbau'', später die ''Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Austria AG'', die auch heute noch Gebäudeverwaltung in der Südstadt ist, auf. | Der Spatenstich erfolgte am 12. September 1960 durch Landeshauptmann [[w:Johann Steinböck|Johann Steinböck]] mit dem Zentralgebäude der heutigen EVN. Mit den Wohnblocks wurde auch ein Fernheizwerk aufgebaut, da alle Gebäude von Anfang an mit der damals noch nicht sehr verbreiteten [[w:Fernwärme|Fernwärme]] versorgt wurden. Als Bauträger traten die ''Niobau'' und ''Arbau'', später die ''Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Austria AG'', die auch heute noch Gebäudeverwaltung in der Südstadt ist, auf. | ||
Die ersten 400 Wohneinheiten konnten neben Infrastruktur von [[w:Leopold Figl|Leopold Figl]] übergeben und bezogen werden. [[w:Franz König|Kardinal König]] segnete sie. Die Straßenbenennungen erfolgten am 27. September 1963 nach Standorten von Kraftwerken der NEWAG. Bis Ende 1966 waren 1219 Wohneinheiten fertig. Den Schluss bildete im Jahr 1975 das sogenannte ''Y-Haus'' im Südstadtzentrum. Fertiggestellt wurden 478 Ein- und 48 Mehrfamilienhäuser, sowie mehrere Stelzen und Hochhäuser für | Die ersten 400 Wohneinheiten konnten neben Infrastruktur von [[w:Leopold Figl|Leopold Figl]] übergeben und bezogen werden. [[w:Franz König|Kardinal König]] segnete sie. Die Straßenbenennungen erfolgten am 27. September 1963 nach Standorten von Kraftwerken der NEWAG. Bis Ende 1966 waren 1219 Wohneinheiten fertig. Den Schluss bildete im Jahr 1975 das sogenannte ''Y-Haus'' im Südstadtzentrum. Fertiggestellt wurden 478 Ein- und 48 Mehrfamilienhäuser, sowie mehrere Stelzen und Hochhäuser für insgesamt 2.000 Familien. | ||
Im Jahr 1963 übersiedelte der Energieversorger selbst seine Zentrale in die Südstadt.<ref>[http://www.gpl.at/de/menu15/news372/ 50 JAHRE EVN IN DER SÜDSTADT] 15. September 2013 abgerufen am 4. Juni 2019</ref> | |||
=== Infrastruktur === | === Infrastruktur === | ||
Als Infrastruktur wurde im Jahr 1965 die Volksschule errichtet und laufend vergrößert. Der Kindergarten entstand 1966. Im Jahr 1964 konnte eine Haltestelle der [[w:Badner Bahn|Lokalbahn Wien–Baden]] eingerichtet werden. Busverbindungen gibt es im Rahmen des [[w:Verkehrsverbund Ost-Region|VOR]] nach Mödling und nach Wien. In den Altort fuhr seit 1964 auch der Bus des [[w:ÖBB-Postbus|Kraftwagendienstes der ÖBB]]. | Als Infrastruktur wurde im Jahr 1965 die Volksschule errichtet und laufend vergrößert. Der Kindergarten entstand 1966. Im Jahr 1964 konnte eine Haltestelle der [[w:Badner Bahn|Lokalbahn Wien–Baden]] eingerichtet werden. Busverbindungen gibt es im Rahmen des [[w:Verkehrsverbund Ost-Region|VOR]] nach Mödling und nach Wien. In den Altort fuhr seit 1964 auch der Bus des [[w:ÖBB-Postbus|Kraftwagendienstes der ÖBB]]. | ||
Entgegen den umliegenden Gemeinden, sowie dem Altort von Maria Enzersdorf, die über das [[w:Wiener Netze|Wiener Netze]] mit Strom versorgt wird, bildet die Versorgung in der Südstadt hier eine Insellösung der EVN. Auch die Gasversorgung erfolgt über Leitungen der EVN. Die Wärmeversorgung erfolgt über das EVN-eigene [[w:Biomasseheizkraftwerk Mödling|Biomasseheizkraftwerk Mödling]], das ursprünglich gleichzeitig mit dem Südstadtbau in [[Mödling]] als [[w:Erdgas|Erdgas]] als Primärenergieträger errichtet wurde. | |||
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* [http://mariaenzersdorf.vpnoe.at/fileadmin/_migrated/content_uploads/mers0413web.pdf 50 Jahre Südstadt] der ÖVP Maria Enzersdorf | * [http://mariaenzersdorf.vpnoe.at/fileadmin/_migrated/content_uploads/mers0413web.pdf 50 Jahre Südstadt] der ÖVP Maria Enzersdorf | ||
* [http://www.pfarre-suedstadt.at/ Pfarre Maria Enzersdorf-Zum heiligen Geist] | * [http://www.pfarre-suedstadt.at/ Pfarre Maria Enzersdorf-Zum heiligen Geist] | ||
* [http://www.architektur-noe.at/be/detailansicht.php?architekturobjekt_id=513 Südstadt] auf architekturlandschaft.niederösterreich | * [http://www.architektur-noe.at/be/detailansicht.php?architekturobjekt_id=513 Südstadt] auf architekturlandschaft.niederösterreich | ||
* [https://noe.orf.at/magazin/stories/3157380/ Die autofreie Stadt „mitten in der Pampa“] in 100 Jahre NÖ von [[ORF-Niederösterreich]] vom 27. Mai 2022 | |||
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[[Kategorie:Ort im Bezirk Mödling]] | [[Kategorie:Ort im Bezirk Mödling]] | ||
[[Kategorie:Maria Enzersdorf]] | [[Kategorie:Maria Enzersdorf]] | ||
Aktuelle Version vom 6. Juli 2024, 18:11 Uhr
Südstadt (Siedlung) | ||
---|---|---|
Ganzseitige Karten48.09516.305833333333 | ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Mödling (MD), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Mödling | |
Pol. Gemeinde | Maria Enzersdorf (KG Maria Enzersdorf) | |
Ortschaft | Maria Enzersdorf | |
Koordinaten(K) | 48° 5′ 42″ N, 16° 18′ 21″ O48.09516.305833333333200Koordinaten: 48° 5′ 42″ N, 16° 18′ 21″ O | |
Höhe | 200 m ü. A. | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Südstadt-Süd Südstadt-Zentrum (31716 006/007) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS; (K) Koordinate nicht amtlich
|
Die Südstadt ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Maria Enzersdorf in Niederösterreich. Mit den etwa 4.000 Einwohnern ist die Südstadt fast so groß wie der Altort von Maria Enzersdorf. Sie ist aber keine eigene Katastralgemeinde.
Die Südstadt ist neben der Gartenstadt mit ihrer Infrastruktur, als die sie konzipiert wurde, auch der Sitz der EVN AG und des Österreichischen Leistungssport-Zentrum Südstadt.
Geschichte und Entstehung
Ganzseitige Karten: Südstadt48.09495916.307107 |
48.09495916.307107Koordinaten: 48° 6′ N, 16° 18′ O
Für die Entstehung der Südstadt waren zwei Ereignisse maßgebend. Maria Enzersdorf wurde im Jahr 1954 von Groß-Wien losgelöst wieder eine eigenständige Gemeinde und im Jahr darauf zogen die sowjetischen Besatzungstruppen auf Grund des Staatsvertrages ab. Damit verbunden war auch, dass zahlreiche Betriebe, wie Koenig & Bauer aus der USIA-Verwaltung wieder in private Hände gelangte. Verbunden mit der Loslösung von Wien waren auch strukturelle Verbesserungen durch das Land Niederösterreich, bekannt unter dem Synonym 7-er Schlüssel.
Zu dieser Zeit suchten auch die NEWAG und NIOGAS, die beiden Energieversorger im Eigentum des Landes ihre Verwaltungsgebäude aus Wien nach Niederösterreich zu verlagern und dabei zu zentralisieren. Dazu waren auch Wohngebäude für die Angestellten, die mit übersiedeln sollten, notwendig.
In Maria Enzersdorf standen um diese Zeit zahlreiche Grünflächen zwischen dem Kloster Sankt Gabriel und der damaligen Triesterstraße B17 frei. Auf diesen Gründen waren auch nur wenige Großgrundbesitzer, was die Verhandlungen vereinfachte. Diese waren Georg Drasche-Wartinberg mit den landwirtschaftlichen Besitzungen, den Wienerberger Ziegelwerken mit den Ziegelteichen, sowie das Missionshaus St. Gabriel. Als Käufer trat das Land Niederösterreich auf.
Planung
Zur Planung für das Gartenstadt Süd, wie man das Projekt nannte, wurde einerseits von den Energieversorgern eine Architektengruppe um Gustav Peichl, Wilhelm Hubatsch und Franz Kiener bestellt, andererseits erstellte auch die Abteilung für Raumplanung der Niederösterrösterreichische Landesregierung einen Entwurf. Von der Jury wurde dabei im Jahr 1959 dem Architektenentwurf der Vorzug gegeben. Konzipiert wurde die Gartenstadt als Fußgängerstadt mit großen Grünflächen und klarer Gliederung nach Funktion.
Da nicht die gesamten Grundstücksflächen auf Maria Enzersdorfer Gemeindegebiet lagen, waren noch Grenzänderungen der Gemeinden notwendig. So erfolgte mit Brunn am Gebirge ein Flächentausch, während Wiener Neudorf finanziell entschädigt wurde. Die Gemeinde wurde so um 96 ha größer.
Im Jahr 1960 wurden die Bauarbeiten mit Wasserleitung und Kanalarbeiten begonnen. Die ersten Straßen entstanden mit jener In den Schnablern sowie mit der Johann Steinböckstraße.
Bau
Der Spatenstich erfolgte am 12. September 1960 durch Landeshauptmann Johann Steinböck mit dem Zentralgebäude der heutigen EVN. Mit den Wohnblocks wurde auch ein Fernheizwerk aufgebaut, da alle Gebäude von Anfang an mit der damals noch nicht sehr verbreiteten Fernwärme versorgt wurden. Als Bauträger traten die Niobau und Arbau, später die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Austria AG, die auch heute noch Gebäudeverwaltung in der Südstadt ist, auf.
Die ersten 400 Wohneinheiten konnten neben Infrastruktur von Leopold Figl übergeben und bezogen werden. Kardinal König segnete sie. Die Straßenbenennungen erfolgten am 27. September 1963 nach Standorten von Kraftwerken der NEWAG. Bis Ende 1966 waren 1219 Wohneinheiten fertig. Den Schluss bildete im Jahr 1975 das sogenannte Y-Haus im Südstadtzentrum. Fertiggestellt wurden 478 Ein- und 48 Mehrfamilienhäuser, sowie mehrere Stelzen und Hochhäuser für insgesamt 2.000 Familien.
Im Jahr 1963 übersiedelte der Energieversorger selbst seine Zentrale in die Südstadt.[1]
Infrastruktur
Als Infrastruktur wurde im Jahr 1965 die Volksschule errichtet und laufend vergrößert. Der Kindergarten entstand 1966. Im Jahr 1964 konnte eine Haltestelle der Lokalbahn Wien–Baden eingerichtet werden. Busverbindungen gibt es im Rahmen des VOR nach Mödling und nach Wien. In den Altort fuhr seit 1964 auch der Bus des Kraftwagendienstes der ÖBB.
Entgegen den umliegenden Gemeinden, sowie dem Altort von Maria Enzersdorf, die über das Wiener Netze mit Strom versorgt wird, bildet die Versorgung in der Südstadt hier eine Insellösung der EVN. Auch die Gasversorgung erfolgt über Leitungen der EVN. Die Wärmeversorgung erfolgt über das EVN-eigene Biomasseheizkraftwerk Mödling, das ursprünglich gleichzeitig mit dem Südstadtbau in Mödling als Erdgas als Primärenergieträger errichtet wurde.
Pfarrgemeinde
Für die Katholiken unter den neuen Bewohnern fanden die ersten Messen im Foyer des Direktionsgebäudes statt, die von Beginn an vom Hinterbrühler Pfarrer Franz Jantsch zelebriert wurden. Im Jahr 1965 schrieb die Erzdiözese Wien einen Wettbewerb für eine neue Kirche aus, die die Architekten Lintl-Düh für sich entschieden und die Pfarrkirche in der Südstadt errichteten. Ab 1993 war die Südstadt eine eigene Pfarre, die bis 2006 von Pfarrer Jantsch betreut wurde. Seither wird sie von St. Gabriel betreut. Im Jahr 2014 wurde auch die Pfarre Maria Enzersdorf der Pfarre Südstadt zugeschlagen, sodass die Kirche Pfarrkirche für die gesamte Pfarre Maria Enzersdorf ist.
Sportanlagen
Die von Beginn an geplante Gruppe von Sportanlagen liegt außerhalb der Wohnbereiche neben der B17 und dem EVN Hauptgebäude. Das Fußballstadion wurde von den Architekten Erich Majori und in den Jahren 1965 bis 1967 in rechteckiger Form angelegt.[2] Namhafte Sportler, die hier trainierten, waren Liese Prokop, Ilona Gusenbauer und Evqa Janko. Das Sportgelände wurde im Jahr 1967 vom Bund übernommen und die Architekten Hubatsch und Grünberger wurden mit weiteren Planungen beauftragt. In den Jahren 1971 bis 1975 entstand in der Folge das Bundessport- und Freizeitzentrum Südstadt, das in seiner Art die größte Anlage Europas darstellen soll.
Die ebenfalls zum Komplex gehörende Liese Prokop-Privatschule für Hochleistungssportler beinhaltet ein Oberstufenrealgymnasium und eine Handelsschule um Sommersportlern neben den Trainingsmöglichkeiten auch eine Ausbildung zu bieten. Der Bau der im Frühjahr 2013 begonnen wurde, konnte im Jahre 2014 trotz Bauverzögerungen, die sich durch den Konkurs der Firma Alpine Mayreder ergaben, fertiggestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt besuchten 238 Sportler die Schule.[3]
Neubau des Zentrums
Im Laufe der Jahrzehnte wechselte das Südstadtzentrum mit seinen Geschäftslokalen mehrmals den Besitzer, sodass schon des längeren vorgesehene Erneuerungen ausblieben und der Bauzustand sich zusehends verschlechterte. Zuletzt (Stand: 2018) standen von den 30 Geschäftslokalen zwei Drittel leer. Im Jahr 2019 wurde mit einem Neubau von fünf Baukörpern, die 13.000 Quadratmetern Nutzfläche bieten sollen, begonnen. So sollen in dem Zentrum neben einer Parkgarage ein Ärztezentrum, mehr als 100 Mietwohnungen und 30 Wohnungen für betreutes Wohnen Platz finden. Der Bau soll in zwei Jahren abgeschlossen sein.[4]. Während der Bauzeit werden die Geschäfte in einem Containerdorf Platz finden.[5]
Vereine
Literatur
- Hannelore Hubatsch: 50 Jahre Südstadt-Österreichs erste Fußgängerstadt in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 4/2013
Einzelnachweise
- ↑ 50 JAHRE EVN IN DER SÜDSTADT 15. September 2013 abgerufen am 4. Juni 2019
- ↑ Das Sportzentrum war Teil des Südstadt-Konzepts in Architekturlandschaft.niederösterreich abgerufen am 15. März 2015
- ↑ Prokop-Schule hat endlich ein Zuhause in der NÖN vom 9. Oktober 2014 abgerufen am 15. März 2015
- ↑ Maria Enzersdorf: Verjüngung für Südstadt auf ORF-Niederösterreich vom 17. März 2019 abgerufen am 17. März 2019
- ↑ Raumkonzept-Projekt voll in Fahrt in der NÖN vom 2. März 2017 abgerufen am 17. März 2019
Weblinks
Südstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- 50 Jahre Südstadt der ÖVP Maria Enzersdorf
- Pfarre Maria Enzersdorf-Zum heiligen Geist
- Südstadt auf architekturlandschaft.niederösterreich
- Die autofreie Stadt „mitten in der Pampa“ in 100 Jahre NÖ von ORF-Niederösterreich vom 27. Mai 2022
Katastralgemeinden: Maria Enzersdorf
Ortschaften: Maria Enzersdorf
Marktort: Maria Enzersdorf Siedlung: Südstadt Sonstige Ortslagen: Burg Liechtenstein • Ruine Pfefferbüchsel • Schloss Liechtenstein
Zählsprengel: Maria Enzersdf-Altortk.-N | Maria Enzersdf-Altortk.-S | Maria Enzersdf-Hochz.-SW | Maria Enzersdf-Hochz.-W | Maria Enzersdf-Tiefzone-O | Missionshaus St.Gabriel | Südstadt-Süd | Südstadt-Zentrum | Südstadt-Nordost | Südstadt-Nord