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== Herkunft == | == Herkunft == | ||
Nach seiner Vita, die im 12. Jahrhundert aufgezeichnet wurde, war der Selige Domitian ein slawischer Adeliger, angeblich der Sohn eines Grafen aus den Tauern.<ref name ="Minichthaler25">vgl. Josef Minichthaler: ''Heilige in Österreich'', 1935, S. 25</ref> Nach einer Sage war er ein Herzog von Kärnten.<ref name="sagen">vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/Graber/enstehung_millstatt.html Millstatt], Sagen.AT, abgerufen am 14. Juni 2019</ref> | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Gesicherte Fakten über | Gesicherte Fakten über das Leben des Seligen Domitian fehlen, die Möglichkeit, dass er eine fiktive Figur ist, wird inzwischen für sehr wahrscheinlich gehalten. Der Legende lebte er gegen Ende des 8. Jahrhunderts zur Zeit von [[Karl der Große|Karl dem Großen]] im heutigen Kärnten, wo er über heidnische Slawen, die dort sesshaft geworden waren, herrschte. Als Heide aufgewachsen und zunächst den Christen feindlich gesinnt, nahm er später in [[Salzburg]] den christlichen Glauben an. Danach soll er ein eifriger Förderer des Christentums gewesen sein, wobei er sich durch die Zerstörung von heidnischen Heiligtümern um den Millstätter See hervortat. Er soll ein Volk so zum Christentum bekehrt und außerdem die erste Kirche am Millstätter See erbaut haben.<ref>vgl. Josef Minichthaler: ''Heilige in Österreich'', 1935, S. 25f.</ref><ref name ="stfitmuseum">vgl. [http://www.stiftsmuseum.at/museum/abteilungen/domitian-von-millstatt Domitian von Millstatt], Stiftsmuseum.AT, abgerufen am 14. Juni 2019</ref> | ||
== Verehrung des Seligen Domitian == | == Verehrung des Seligen Domitian == | ||
Der Selige Domitian wurde als Schutzpatron gegen die Gefahren des Millstätter Sees verehrt. Als sein Gedenktag gilt der 5. Februar.<ref name ="Minichthaler25"/> | Der Selige Domitian wurde als Schutzpatron gegen die Gefahren des Millstätter Sees verehrt. Als sein Gedenktag gilt der 5. Februar.<ref name ="Minichthaler25"/> Aus der Mitte des 14. Jahrhunderts hat sich ein Bericht erhalten, der als eine Abschrift der Vita über sein Leben und Wirken gilt, die um 1170 aufgezeichnet wurde.<ref name ="stfitmuseum"/> | ||
== Erinnerungsstätten an den Seligen Domitian in der Republik Österreich == | == Erinnerungsstätten an den Seligen Domitian in der Republik Österreich == | ||
[[File:Millstatt - Stiftsmuseum - Hl Domitian.jpg|thumb|Darstellung des Heiligen Domitian als Herzog von Kärnten, Stiftsmuseum Millstatt]] | |||
=== Kärnten === | === Kärnten === | ||
* [[Klagenfurt]]: Dem Seligen Domitian ist die Burgkapelle in Klagenfurt geweiht. | * [[Klagenfurt]]: Dem Seligen Domitian ist die Burgkapelle in Klagenfurt geweiht.<ref name ="Minichthaler25"/> | ||
* [[Millstatt]]: Reliquien, die ihm zugeschrieben werden, befinden sich in der Domitiankapelle, die 1492 an die Stiftskirche des Millstätter Stiftes angebaut wurde.<ref name ="Minichthaler25"/> | * [[Millstatt am See|Millstatt]]: Reliquien, die ihm zugeschrieben werden, befinden sich in der Domitiankapelle, die 1492 an die Stiftskirche des Millstätter Stiftes angebaut wurde.<ref name ="Minichthaler25"/> Die Geschichte seiner Verehrung ist in einem eigenen Raum des Stiftsmuseum in Millstatt dokumentiert. Ein Fragment aus dem 9. Jahrhundert, das als Teil seiner ursprünglichen Grabinschrift, kann dort zum Beispiel besichtigt werden. Erhalten ist außerdem ein romanischer Reliquienschrein.<ref name ="stfitmuseum"/> In der Pfarre Millstatt wurde ein Domitianweg eingerichtet. Teil von diesem ist eine Skuptur des Bildhauers Giorgio Igne aus dem Jahr 1994, die den Seligen Domitian darstellt und im Millstätter See aufgestellt wurde.<ref>vgl. [https://www.kath-kirche-kaernten.at/dioezese/detail/C3337/domitianweg Domitianweg], Kath-Kirche-Kaernten.At, abgerufen am 14. Juni 2019</ref> | ||
== Der Selige Domitian in Sage und Legende == | |||
Nach einer Kärntner Sage wurde der Selige Domitian, der sich am Millstätter See im heutigen Kärnten niedergelassen und von dort aus als Herzog über Kärnten geherrscht hatte, durch den Unfalltod seines Sohnes zum Christentum bekehrt.<ref name ="sagen"/> Diese Sage dürfte von der Gründungssage des Stiftes [[Kremsmünster]] beeinflusst sein. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Josef Minichthaler: ''Heilige in Österreich''. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck / Wien / München, 1935, S. 25f. | * [[w:Robert Eisler|Robert Eisler]]: ''Die Legende vom heiligen Karantanerherzog Domitianus''. In: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 28, 1907. S. 52-116 | ||
* [[Josef Minichthaler]]: ''Heilige in Österreich''. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck / Wien / München, 1935, S. 25f. | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/Graber/enstehung_millstatt.html Millstatt], Sagen.AT | * [https://www.millstatt.at/kultur/sehenswuerdigkeiten/407-heilige-domitian.html Heiliger Domitian], Millstatt.AT | ||
* [http://www.stiftsmuseum.at/museum/abteilungen/domitian-von-millstatt Domitian von Millstatt], Stiftsmuseum.AT | |||
* [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/Graber/enstehung_millstatt.html Millstatt], Sagen.AT | |||
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2023, 08:55 Uhr
Der Selige Domitian (* im 8. Jahrhundert; † im 8. Jahrhundert), auch Domitian von Millstatt oder Domitian von Kärnten, gilt als Förderer des Christentums in Kärnten. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei ihm um eine fiktive Figur handelt.
Herkunft
Nach seiner Vita, die im 12. Jahrhundert aufgezeichnet wurde, war der Selige Domitian ein slawischer Adeliger, angeblich der Sohn eines Grafen aus den Tauern.[1] Nach einer Sage war er ein Herzog von Kärnten.[2]
Leben
Gesicherte Fakten über das Leben des Seligen Domitian fehlen, die Möglichkeit, dass er eine fiktive Figur ist, wird inzwischen für sehr wahrscheinlich gehalten. Der Legende lebte er gegen Ende des 8. Jahrhunderts zur Zeit von Karl dem Großen im heutigen Kärnten, wo er über heidnische Slawen, die dort sesshaft geworden waren, herrschte. Als Heide aufgewachsen und zunächst den Christen feindlich gesinnt, nahm er später in Salzburg den christlichen Glauben an. Danach soll er ein eifriger Förderer des Christentums gewesen sein, wobei er sich durch die Zerstörung von heidnischen Heiligtümern um den Millstätter See hervortat. Er soll ein Volk so zum Christentum bekehrt und außerdem die erste Kirche am Millstätter See erbaut haben.[3][4]
Verehrung des Seligen Domitian
Der Selige Domitian wurde als Schutzpatron gegen die Gefahren des Millstätter Sees verehrt. Als sein Gedenktag gilt der 5. Februar.[1] Aus der Mitte des 14. Jahrhunderts hat sich ein Bericht erhalten, der als eine Abschrift der Vita über sein Leben und Wirken gilt, die um 1170 aufgezeichnet wurde.[4]
Erinnerungsstätten an den Seligen Domitian in der Republik Österreich
Kärnten
- Klagenfurt: Dem Seligen Domitian ist die Burgkapelle in Klagenfurt geweiht.[1]
- Millstatt: Reliquien, die ihm zugeschrieben werden, befinden sich in der Domitiankapelle, die 1492 an die Stiftskirche des Millstätter Stiftes angebaut wurde.[1] Die Geschichte seiner Verehrung ist in einem eigenen Raum des Stiftsmuseum in Millstatt dokumentiert. Ein Fragment aus dem 9. Jahrhundert, das als Teil seiner ursprünglichen Grabinschrift, kann dort zum Beispiel besichtigt werden. Erhalten ist außerdem ein romanischer Reliquienschrein.[4] In der Pfarre Millstatt wurde ein Domitianweg eingerichtet. Teil von diesem ist eine Skuptur des Bildhauers Giorgio Igne aus dem Jahr 1994, die den Seligen Domitian darstellt und im Millstätter See aufgestellt wurde.[5]
Der Selige Domitian in Sage und Legende
Nach einer Kärntner Sage wurde der Selige Domitian, der sich am Millstätter See im heutigen Kärnten niedergelassen und von dort aus als Herzog über Kärnten geherrscht hatte, durch den Unfalltod seines Sohnes zum Christentum bekehrt.[2] Diese Sage dürfte von der Gründungssage des Stiftes Kremsmünster beeinflusst sein.
Literatur
- Robert Eisler: Die Legende vom heiligen Karantanerherzog Domitianus. In: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 28, 1907. S. 52-116
- Josef Minichthaler: Heilige in Österreich. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck / Wien / München, 1935, S. 25f.
Weblinks
- Heiliger Domitian, Millstatt.AT
- Domitian von Millstatt, Stiftsmuseum.AT
- Millstatt, Sagen.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Josef Minichthaler: Heilige in Österreich, 1935, S. 25
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Millstatt, Sagen.AT, abgerufen am 14. Juni 2019
- ↑ vgl. Josef Minichthaler: Heilige in Österreich, 1935, S. 25f.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 vgl. Domitian von Millstatt, Stiftsmuseum.AT, abgerufen am 14. Juni 2019
- ↑ vgl. Domitianweg, Kath-Kirche-Kaernten.At, abgerufen am 14. Juni 2019
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