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Aktuelle Version vom 21. Mai 2022, 08:02 Uhr
Thoman Siebenbürger (* 1512, in Wien; † vor 12. März 1578[A 1])[1], auch Thomas Siebenbürger, war Bürgermeister der Stadt[A 2].
Herkunft und Familie
Thoman Siebenbürger war der Sohn des Wiener Bürgermeisters Martin Siebenbürger aus dessen Ehe mit Helena (oder Elena) Kopp († 1558).[1] Über seine Mutter war er mit den Familien der Wiener Bürgermeister Sigmund Pernfuß, Wolfgang Kirchhofer und Hermes Schallautzer verwandt.[2]
Thoman Siebenbürger war zweimal verheiratet,
∞ in 1. Ehe seit 1549 mit Anna, der Witwe von Wolfgang Egrer[1],
- Johann Baptist Siebenbürger (* nach 1549; † 1590), erwarb 1579 die Herrschaft Oberseebarn (heute Teil der Gemeinde Grafenwörth), dem Ritterstand zugehörig, war er Mitglied der Landstände des Herzogtums Österreich "unter der Enns"[A 3].[3]
∞ in 2. Ehe mit Barbara († zwischen dem 30. November und 12. Dezember 1578; genannt 1560), Tochter von Leopold Ebersberger. Sie war die Witwe von Peter Meindl und Wolfgang Mägerl († 1558) sowie des Juristen Alexander Liephart († 1559). Nach Thomans Tod schloss sie eine weitere Ehe mit Hugo Blotius.[3]
Am 28. Mai 1560 wurde Thoman Siebenbürger eine Wappenbesserung verliehen, am 16. Dezember 1577 erfolgte die Erhebung in den Adelsstand.[3]
Leben
Zum Zeitpunkt der Hinrichtung seines Vaters Martin (1522) war Thoman Siebenbürger noch minderjährig. Die Vormundschaft übernahm Wolfgang Kirchhofer, dessen erste Ehefrau die Schwester seiner Mutter Elena gewesen war. 1560-1561 war er Bürgermeister der Stadt Wien, 1566-1567 Stadtrichter. Er war außerdem 1542-1543 Mitglied des äußeren Rats, 1544-1547 Stadtgerichtsbeisitzer, sowie 1548-1559, 1562-1565 und 1568-1571 Mitglied des inneren Rats. 1569 war er Hauptmann der Stadtguardia und 1573-1578 Superintendent der landesfürstlichen Bauten in Wien.[3]
Thoman Siebenbürger war um 1538 Besitzer des großen Hauses am Hohen Markt in Wien (heute: Wien 1, Hoher Markt 9 / Judengasse 1),, das bereits seinem Vater gehört hatte, und das er 1558 um ein angrenzendes Haus erweiterte.[3] Nach seinem Tod wurde er in St. Stephan beigesetzt. Seine Grabstätte gilt heute als verschollen.[3]
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Siebenbürger Thomas. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7–216. digital
Weblinks
- Siebenbürger Thoman, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
- Thomas Siebenbürger im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Siebenbürger Thoman, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
- ↑ vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Schallautzer (Schallauczer) Hermes. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 60.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Siebenbürger Thomas. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7–216.
Anmerkungen
- ↑ Nach Czeike wurde ist seine Testamentseröffnung für den 12. März 1578 belegt, vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Siebenbürger Thomas. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7–216.
- ↑ Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger, wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.
- ↑ Im 15.Jahrhundert waren aus dem Herzogtum Österreich die Teilherzogtümer Österreich "ob der Enns" (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich "unter der Enns" (heute im Wesentlichen: Niederösterreich) entstanden. Zum Herzogtum Österreich "unter der Enns" gehörten im 16. Jahrhundert das heutige Bundesland Wien und Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Georg Prantstetter | Bürgermeister von Wien 1560-1561 | Hermann Bayr |