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Das ursprüngliche Schloss wurde von [[ | Das ursprüngliche Schloss wurde von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht III.]] von [[Habsburger|Österreich]] († 1395) im Jahr 1381, vermutlich an jener Stelle errichtet, wo sich die frühere Burg Guntramsdorf befunden haben dürfte<ref>vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', Eigenverlag, Guntramsdorf, 1957, S. 30f.</ref>. Zu erwähnen ist allerdings ein früherer Herrensitz der [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Kuenringer]] in der heutigen [[Liste der Straßen in Guntramsdorf#K|Kirchengasse 2]], sowie ein Nachfolgebau in der [[Liste der Straßen in Guntramsdorf#K|Kern-]] und [[Liste der Straßen in Guntramsdorf#S|Schreinergasse]]. | ||
Nach einigen Besitzerwechsel wurde das Schloss in der [[w:Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten Türkenbelagerung]] im Jahr 1529 in Mitleidenschaft gezogen. Bei der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Türkenbelagerung]] im Jahr 1683 wurde es schließlich komplett zerstört. | Nach einigen Besitzerwechsel wurde das Schloss in der [[w:Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten Türkenbelagerung]] im Jahr 1529 in Mitleidenschaft gezogen. Bei der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Türkenbelagerung]] im Jahr 1683 wurde es schließlich komplett zerstört. | ||
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Im Jahr 1751 wurde das Gebäude nach einem Brand wieder hergestellt und als Cottonmanufaktur eingerichtet. Im Jahr 1770 wird das Schloss als Besitz eines [[w:Lobkowitz (Adelsgeschlecht)|Fürsten Lobkowitz]] ausgewiesen. Im Jahr 1844 wurde der ganze Komplex von ''Johann Kühn'' erworben<ref>[[w:Georg Clam Martinic|Georg Clam Martinic]]: ''Burgen & Schlösser in Österreich'', 1991, Seite 131</ref> und in der Folge in ein Mietshaus umgebaut und wurde als ''Kühnhof'' bekannt. Nur das Schloss selbst diente weiterhin für herrschaftliche Wohnzwecke. So wohnte zeitweise auch der Schwiegersohn [[w:Max Hussarek von Heinlein|Max Hussarek von Heinlein]], der kurze Zeit unter Kaiser Karl der letzte Ministerpräsident war. | Im Jahr 1751 wurde das Gebäude nach einem Brand wieder hergestellt und als Cottonmanufaktur eingerichtet. Im Jahr 1770 wird das Schloss als Besitz eines [[w:Lobkowitz (Adelsgeschlecht)|Fürsten Lobkowitz]] ausgewiesen. Im Jahr 1844 wurde der ganze Komplex von ''Johann Kühn'' erworben<ref>[[w:Georg Clam Martinic|Georg Clam Martinic]]: ''Burgen & Schlösser in Österreich'', 1991, Seite 131</ref> und in der Folge in ein Mietshaus umgebaut und wurde als ''Kühnhof'' bekannt. Nur das Schloss selbst diente weiterhin für herrschaftliche Wohnzwecke. So wohnte zeitweise auch der Schwiegersohn [[w:Max Hussarek von Heinlein|Max Hussarek von Heinlein]], der kurze Zeit unter Kaiser Karl der letzte Ministerpräsident war. | ||
Nach dem [[w:Erster | Nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war ein Pflegeheim, das von geistlichen Schwestern geführt wurde, untergebracht. Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 wurde das Schloss durch die [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] genutzt. Diese richtete für die in Guntramsdorf stationierte Panzerkompanie die Kommandozentrale ein. In der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Nachkriegszeit]] wurde das Schloss als Unterkunft für etwa 300 sowjetische Soldaten verwendet. | ||
Nach dem Krieg wurde das Schloss zwar wieder an die Familie Hussarek-Heinlein zurückerstattet. Da es aber durch die Sowjetarmee stark geplündert und devastiert wurde, wurde es im Jahr 1951 abgerissen. Einzig der Gartenpavillon, der von [[w:Johann Lukas von Hildebrandt|Johann Lukas von Hildebrandt]] oder anderen Vermutungen einem Schüler | Nach dem Krieg wurde das Schloss zwar wieder an die Familie Hussarek-Heinlein zurückerstattet. Da es aber durch die Sowjetarmee stark geplündert und devastiert wurde, wurde es im Jahr 1951 abgerissen. Einzig der Gartenpavillon, der von [[w:Johann Lukas von Hildebrandt|Johann Lukas von Hildebrandt]] oder anderen Vermutungen einem Schüler Hildebrandts stammen dürfte und erst 1715 entstanden sein, blieb erhalten. Die Decke des Saales hat Fresken von [[w:Jonas Drentwett|Jonas Drentwett]], die dieser im Jahr 1728 vollendet haben dürfte. Dieser Saal wird von der Gemeinde für Empfänge und auch als Standesamt genutzt.<ref>[http://www.guntramsdorf.at/cgi-bin/ONLWYSIWYG2008/ONL.cgi?WHAT=INFOSHOW&ONLFA=GUN&INFONUMMER=25350907&LAYOUTOVER=aktuelles Barockpavillon] auf der Seite der Marktgemeinde Guntramsdorf abgerufen am 14. Juni 2015</ref> | ||
== Literatur == | ==Literatur== | ||
*Eva Berger: ''Historische Gärten Österreichs:Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930'', 2002, Band 1, ISBN 3 205 99305 5 Seite 244 | |||
* [[ | *[[Josef Knoll]]: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', Eigenverlag, Guntramsdorf, 1957, S. 52 | ||
*{{HkM|Andreas Schmitt|Das Barockschloß Guntramsdorf und sein Gartenpavillon|5. Juni 2004 S.3}} | |||
== Weblinks == | ==Einzelnachweise und Quellen== | ||
*[[Heimatmuseum Ernst Wurth]] | |||
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==Weblinks== | |||
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Aktuelle Version vom 19. Mai 2024, 21:51 Uhr
Das Schloss Guntramsdorf (auch Künhof) war ein Schloss in Guntramsdorf im Bezirk Mödling. Es wurde 1951 abgerrissen. Heute ist nur mehr ein kleiner Teil in Form eines Gartenpavillons, der unter Denkmalschutz steht, erhalten.
Geschichte
Das ursprüngliche Schloss wurde von Herzog Albrecht III. von Österreich († 1395) im Jahr 1381, vermutlich an jener Stelle errichtet, wo sich die frühere Burg Guntramsdorf befunden haben dürfte[1]. Zu erwähnen ist allerdings ein früherer Herrensitz der Kuenringer in der heutigen Kirchengasse 2, sowie ein Nachfolgebau in der Kern- und Schreinergasse.
Nach einigen Besitzerwechsel wurde das Schloss in der Ersten Türkenbelagerung im Jahr 1529 in Mitleidenschaft gezogen. Bei der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 wurde es schließlich komplett zerstört.
Im Jahr 1711 wurde durch Lucas von Hildebrandt ein neues Schloss gebaut. Auf der Rückseite eines Gemäldes von Hartmann von Liechtenstein (1666–1728) von Peter van Roy ist vermerkt: .. den Hof von Guntramsdorf erbaut und die Gärten von neuen aufgerichtet....[2] Für das Jahr 1733 ist das Schloss als Besitz des Hauses Liechtenstein belegt.
Im Jahr 1751 wurde das Gebäude nach einem Brand wieder hergestellt und als Cottonmanufaktur eingerichtet. Im Jahr 1770 wird das Schloss als Besitz eines Fürsten Lobkowitz ausgewiesen. Im Jahr 1844 wurde der ganze Komplex von Johann Kühn erworben[3] und in der Folge in ein Mietshaus umgebaut und wurde als Kühnhof bekannt. Nur das Schloss selbst diente weiterhin für herrschaftliche Wohnzwecke. So wohnte zeitweise auch der Schwiegersohn Max Hussarek von Heinlein, der kurze Zeit unter Kaiser Karl der letzte Ministerpräsident war.
Nach dem Ersten Weltkrieg war ein Pflegeheim, das von geistlichen Schwestern geführt wurde, untergebracht. Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde das Schloss durch die Wehrmacht genutzt. Diese richtete für die in Guntramsdorf stationierte Panzerkompanie die Kommandozentrale ein. In der Nachkriegszeit wurde das Schloss als Unterkunft für etwa 300 sowjetische Soldaten verwendet.
Nach dem Krieg wurde das Schloss zwar wieder an die Familie Hussarek-Heinlein zurückerstattet. Da es aber durch die Sowjetarmee stark geplündert und devastiert wurde, wurde es im Jahr 1951 abgerissen. Einzig der Gartenpavillon, der von Johann Lukas von Hildebrandt oder anderen Vermutungen einem Schüler Hildebrandts stammen dürfte und erst 1715 entstanden sein, blieb erhalten. Die Decke des Saales hat Fresken von Jonas Drentwett, die dieser im Jahr 1728 vollendet haben dürfte. Dieser Saal wird von der Gemeinde für Empfänge und auch als Standesamt genutzt.[4]
Literatur
- Eva Berger: Historische Gärten Österreichs:Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930, 2002, Band 1, ISBN 3 205 99305 5 Seite 244
- Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, Eigenverlag, Guntramsdorf, 1957, S. 52
- Andreas Schmitt: Das Barockschloß Guntramsdorf und sein Gartenpavillon in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 5. Juni 2004 S.3
Einzelnachweise und Quellen
- ↑ vgl. Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, Eigenverlag, Guntramsdorf, 1957, S. 30f.
- ↑ Das Liechtenstein'sche Schloss in Guntramsdorf von Bruno Grimschitz, Seite 15
- ↑ Georg Clam Martinic: Burgen & Schlösser in Österreich, 1991, Seite 131
- ↑ Barockpavillon auf der Seite der Marktgemeinde Guntramsdorf abgerufen am 14. Juni 2015
Weblinks
Barockpavillon Guntramsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Fotos zum Schlagwort Schloss in der Topothek der Gemeinde/Region Guntramsdorf (Urheberrechte beachten)
- Schloss Guntramsdorf
- Eintrag über Schloss Guntramsdorf auf Burgen-Austria
48.05158516.317711Koordinaten: 48° 3′ 6″ N, 16° 19′ 4″ O