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1918 verstarb der Vater und im Zuge der Erbteilung übernahm Johann die Glaserei, den Bilderhandel und die Rahmenwerkstätte in der Badgasse (heute Schoberstraße) und sein Bruder Franz den Handelsbetrieb in Perg mit Haus- & Küchengeräte, Glas-, Porzellan- & Steingut-Niederlage samt dem Gebäude am Hauptplatz. | 1918 verstarb der Vater und im Zuge der Erbteilung übernahm Johann die Glaserei, den Bilderhandel und die Rahmenwerkstätte in der Badgasse (heute Schoberstraße) und sein Bruder Franz den Handelsbetrieb in Perg mit Haus- & Küchengeräte, Glas-, Porzellan- & Steingut-Niederlage samt dem Gebäude am Hauptplatz. | ||
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* Baumann/Glas/1886 GmbH, Perg und Franz Baumann (Herausgeber), Verena Hahn und Gerhard Obermüller (Autoren): ''125 Jahre Baumann/Glas/1886, Eine Unternehmensgeschichte im Spiegel der Zeit'', Perg, 2011 | * Baumann/Glas/1886 GmbH, Perg und Franz Baumann (Herausgeber), Verena Hahn und Gerhard Obermüller (Autoren): ''125 Jahre Baumann/Glas/1886, Eine Unternehmensgeschichte im Spiegel der Zeit'', Perg, 2011 | ||
* Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): ''Heimatbuch der Stadt Perg 2009'', Perg 2009 | * Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): ''Heimatbuch der Stadt Perg 2009'', Perg 2009 | ||
* [https://www.kopfarbeit.at/baumann.html Baumann Glas - ein Rückblick] Agentur für Geschichte, Linz. Referenz Baumann. | |||
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Aktuelle Version vom 19. September 2022, 12:51 Uhr
Johann Baumann (* 29. August 1892; † 6. November 1964) war ein Unternehmer und Lokalpolitiker in Perg.
Leben und Wirken
Baumann lernte 1909/1910 im Betrieb seines Vaters, Johann Baumann sen., und von 1910 bis 1912 bei Josef Perner in Krems an der Donau das Glaserhandwerk und verbrachte anschließend einige Monate in der Glaserei von Josef Janek in Brixen, Südtirol sowie zweinhalb Jahre bei Müller & Mumelter in Bozen. 1915 wurde er zum Heeresdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen und kehrte versehrt zurück.
1918 verstarb der Vater und im Zuge der Erbteilung übernahm Johann die Glaserei, den Bilderhandel und die Rahmenwerkstätte in der Badgasse (heute Schoberstraße) und sein Bruder Franz den Handelsbetrieb in Perg mit Haus- & Küchengeräte, Glas-, Porzellan- & Steingut-Niederlage samt dem Gebäude am Hauptplatz.
Das 1886 von Johann Baumann sen. gegründete Unternehmen wurde 1921 ins Handelsregister eingetragen. Johann Baumann sorgte trotz der schwierigen Zeiten in den 1930er-Jahren für eine Weiterentwicklung des Betriebes und ließ 1934 am Töpferweg 1 ein großes Flachglasmagazin erbauen, weil die alten Kellerräume das anwachsende Großhandelslager nicht mehr fassen konnte.
Die Ehe Baumanns blieb kinderlos und seine Erwartungen hinsichtlich einer Nachfolge im Betrieb ruhten auf seinem Neffen Franz Baumann, der sich für die Glaserei interessierte und 1937 auch die Glaserlehre dort begann. Es lag auf der Hand, dass er 1956 den Glasereibetrieb an diesen übergab.
Ein anderer Geschäftszweig es Unternehmens betraf den Devotionalienhandel, den Johann Baumann gemeinsam mit seiner Gattin Maria (geborene Mörth, 12. Jänner 1896 - 21. Jänner 1977) zu einem erfolgreichen Geschäft mit Büchern, Papier- und Spielwaren weiterentwickelt hatte. Die beiden adoptierten Anton Pilz mit seiner Familie und übergaben diesem 1962 das Geschäft und die Liegenschaft. Anton und seine Frau Johanna (geb. Leitner) führten das Geschäft gemeinsam bis in die 1990er-Jahre weiter.
Johann Baumann war sowohl vor (1922 bis 1934) als auch nach dem Zweiten Weltkrieg in der Kommunalpolitik tätig und von 1949 bis 1952 Bürgermeister von Perg. Von 1946 bis 1952 fungierte er als ÖVP Ortsgruppenobmann und von 1946 bis 1951 als Obmann des Österreichischen Wirtschaftsbundes.
Die Handwerker und Geschäftsleute beschlossen 1950, im Jahr 1951 eine Großausstellung in Perg, eine Art Perger Messe, zu veranstalten. Gleichzeitig richteten sie an Johann Baumann als Bürgermeister das Ansinnen, für den aufstrebenden Markt Perg die Erhebung zur Stadt anzustreben. Baumann richtete daher im Herbst 1950 einen Ausschuss der Gemeindevertretung ein, der sich mit den entsprechenden Vorarbeiten zu befassen hatte. Uneinigkeiten in der Gemeindestube, die schließlich auch zur Zurücklegung des Bürgermeisteramtes durch Johann Baumann führten, bewirkten, dass es nicht zu einem Ansuchen an die Oberösterreichische Landesregierung kam.
Im Rahmen der Marktkommune Perg war er von 1936 bis 1938 zunächst im Ausschuss und später als Direktionsvorstand der Sparkasse Perg tätig. Johann Baumann engagierte sich ab 1947 für die Rückstellung des 1938 in das Vermögen der Gemeinde übergangene Vermögen der ehemaligen Marktkommune Perg und war Obmann der zunächst ohne Rechtspersönlichkeit reaktivierten provisorischen Marktkommune Perg (ab 1952), später der mit Rechtspersönlichkeit ausgestatteten Agrargemeinschaft Marktkommune Perg (ab 1955) und nach Abänderung des Namens auf Agrargemeinschaft Perg (1964) bis zu seinem Tod Obmann.
Im Rahmen der Berufsvertretung war er vor 1938 Ausschussmitglied der damligen Glaserzunft, während des Krieges Mitglied der Meisterprüfungskommission und von 147 bis 1958 Ausschussmitglied in der Glaserinnung. Er gehörte von 1947 bis 1962 als Ausschussmitglied dem Landesgremium des Buchhandels und von 1950 bis 1960 dem Landesgremium des Papierhandels an.
Johann Baumann war von 1947 bis 1952 Obmann der Ortsgruppe Perg des Österreichischen Alpenvereins und gehörte mehr als 40 Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Perg als Mitglied an.
Quellen
- Baumann/Glas/1886 GmbH, Perg und Franz Baumann (Herausgeber), Verena Hahn und Gerhard Obermüller (Autoren): 125 Jahre Baumann/Glas/1886, Eine Unternehmensgeschichte im Spiegel der Zeit, Perg, 2011
- Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): Heimatbuch der Stadt Perg 2009, Perg 2009
- Baumann Glas - ein Rückblick Agentur für Geschichte, Linz. Referenz Baumann.