Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern''' (ca. {{Höhe|420|AT|link=true}} Fahrbahn der Dienstbahn) war eine Brücke der [[w:Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung|Dienstbahn]] der [[w: Rheinregulierung (Alpenrhein)|Internationalen Rheinregulierung]] (IRR) zwischen den Orten [[Mäder]] in [[Vorarlberg]] und [[w:Kriessern|Kriessern]] in der [[w:Schweiz|Schweiz]], die über den [[w:Alpenrhein|Alpenrhein]] führte.  
Die '''Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern''' (ca. {{Höhe|420|AT|link=true}} Fahrbahn der Dienstbahn) war eine Brücke der [[w:Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung|Dienstbahn]] der [[w: Rheinregulierung (Alpenrhein)|Internationalen Rheinregulierung]] (IRR) zwischen den Orten [[Mäder]] in [[Vorarlberg]] und [[w:Kriessern|Kriessern]] in der [[w:Schweiz|Schweiz]], die über den [[w:Alpenrhein|Alpenrhein]] führte.  


== Lage ==
== Lage ==
Diese Dienstbahnbrücke befand sich zwischen den Grenzübergängen Mäder und Kriessern, südwestlich von der heute noch bestehenden Straßenbrücke, etwa 110 Meter flußaufwärts. Die Dienstbahnbrücke führte relativ parallel zur Straßenbrücke (Grenzbrücke) über den Alpenrhein und die dazugehörigen Rheinvorlande (Überschwemmungsgebiete).
Diese Dienstbahnbrücke befand sich zwischen den [[w:Österreichische_Grenzübergänge_in_die_Nachbarstaaten#Straßen-_und_Wegübergänge_8|Grenzübergängen Mäder]] und Kriessern, südwestlich von der heute noch bestehenden Straßenbrücke, etwa 110 Meter flußaufwärts. Die Dienstbahnbrücke führte relativ parallel zur Straßenbrücke (Grenzbrücke) über den Alpenrhein und die dazugehörigen Rheinvorlande (Überschwemmungsgebiete).


== Daten und Geschichte ==
== Daten und Geschichte ==
Diese Dienstbahnbrücke wurde 1947/1948 errichtet und seit 1948 befahren und hatte eine Gesamtlänge von rund 350 Meter (ohne Berücksichtigung der Anschlusserdrampen). 1951 kam es zu einem Teileinsturz der Brücke. Die Brücke wurde wieder aufgebaut.  
Diese Dienstbahnbrücke wurde 1947/1948 errichtet und seit 1948 befahren und hatte eine Gesamtlänge von rund 350 Meter (ohne Berücksichtigung der Anschlusserdrampen). 1951 kam es zu einem Teileinsturz der Brücke. Die Brücke wurde wieder aufgebaut.  


Der etwa 73 Meter lange Hauptteil der Brücke über den Alpenrhein bestand aus einer zweiteiligen [[w:Brücke|Fachwerkbrücke]] (Parallelgurtiges Stahl-Fachwerk, Träger mit Pfosten und diagonalen [[w:Windverband|Windverbänden]]), die auf drei Betonpfeilern auflagen. Zwischen diesen beiden Teilen der Fachwerkbrücke befand sich das Grenztor, durch welches der unbefugte Grenzübertritt verhindert wurde. Der Hauptteil der Brücke befand sich etwa 9 bis 10 Meter über dem Normalniveau des Alpenrheins. Links und rechts des Hauptteils der Brücke über das sogenannte Rheinvorland waren einfache Stahlträger auf Betonpfeilern waagrecht verlegt, auf denen die Dienstbahn fuhr. Die Brückenpfeiler hatten auf der Schweizerischen Seite zueinander einen Abstand von nur 15 Metern. Diese Anschlussteile der Hauptbrücke waren auf der österreichischen Seite im Rheinvorland etwa 77 Meter lang und auf der Schweizerischen Seite rund 200 Meter.
Der etwa 73 Meter lange Hauptteil der Brücke über den Alpenrhein bestand aus einer zweiteiligen [[w:Brücke|Fachwerkbrücke]] (Parallelgurtiges Stahl-Fachwerk, Träger mit Pfosten und diagonalen [[w:Windverband|Windverbänden]]), die auf drei Betonpfeilern auflagen. Zwischen diesen beiden Teilen der Fachwerkbrücke befand sich das Grenztor, durch welches der unbefugte Grenzübertritt verhindert wurde. Der Hauptteil der Brücke befand sich etwa 9 bis 10 Meter über dem Normalniveau des Alpenrheins. Links und rechts des Hauptteils der Brücke über das sogenannte Rheinvorland waren einfache Stahlträger auf Betonpfeilern waagrecht verlegt, auf denen die Dienstbahn fuhr. Die Brückenpfeiler hatten auf der Schweizerischen Seite zueinander einen Abstand von nur 15 Metern. Diese Anschlussteile zur Hauptbrücke waren auf der österreichischen Seite im Rheinvorland etwa 77 Meter lang und auf der Schweizerischen Seite rund 200 Meter.


Die Brücke wurde überwiegend für den Transport von Kies und Wasserbausteinen vom Steinbruch Kadelberg  in [[Koblach]] zur Rheinmündung benötigt. Ab 2007, als der Steinbruch in Koblach geschlossen wurde, wurde die Dienstbahn nur noch im Rahmen der Fahrten des [[Vereins Rhein-Schauen]] genutzt.
Die Brücke wurde überwiegend für den Transport von Kies und Wasserbausteinen vom Steinbruch Kadelberg  in [[Koblach]] zur Rheinmündung benötigt. Ab 2007, als der Steinbruch in Koblach geschlossen wurde, wurde die Dienstbahn nur noch im Rahmen der Fahrten des [[Verein Rhein-Schauen|Vereins Rhein-Schauen]] genutzt.


2012 wurde die Brücke auf der Schweizer Seite teilweise abgebrochen, weil festgestellt wurde, dass dieser Teil im Hochwasserfall ein zu großes Risiko für eine Verklausung darstellen würde. Nach Prüfung der Möglichkeit einer Neuerrichtung der Brücke wurde schlussendlich jedoch der Abbruch beschlossen. Im Herbst 2019 begannen die Vorarbeiten für den Abbruch der Brücke und im Jänner 2020 wurden die ersten Stahlträger auf der österreichischen Seite entfernt. Am 13. März 2020 wurde ein Kran im Schweizerischen Rheinvorland aufgebaut und am 16. März 2020 am Nachmittag die letzten Brückenbauwerksteile entfernt. Diese wurden dann im Rheinvorland zerteilt. Aufgrund der Last, eines der Brückensegmente hatte etwa 70 Tonnen sowie der großen Ausladung, musste ein Liebherr-Raupenkran LR 11000 der Fa. Emil Egger eingesetzt werden.<ref>https://www.vol.at/vorarlberg-kompletter-abbruch-der-rhein-bruecke-kriessern-maeder/6553994</ref><ref>Siehe auch: Informationstafeln vor Ort.</ref><ref>s’Blättle, Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder, KW12, 19. März 2020, S. 39.</ref>
2012 wurde die Brücke auf der Schweizer Seite teilweise abgebrochen, weil festgestellt wurde, dass dieser Teil im Hochwasserfall ein zu großes Risiko für eine Verklausung darstellen würde. Nach Prüfung der Möglichkeit einer Neuerrichtung der Brücke wurde schlussendlich jedoch der Abbruch beschlossen. Im Herbst 2019 begannen die Vorarbeiten für den Abbruch der Brücke und im Jänner 2020 wurden die ersten Stahlträger auf der österreichischen Seite entfernt. Am 13. März 2020 wurde ein Kran im Schweizerischen Rheinvorland aufgebaut und am 16. März 2020 am Nachmittag die letzten Brückenbauwerksteile entfernt. Diese wurden dann im Rheinvorland zerteilt. Aufgrund der Last, eines der Brückensegmente hatte etwa 70 Tonnen sowie der großen Ausladung, musste ein Liebherr-Raupenkran LR 11000 der Fa. Emil Egger eingesetzt werden.<ref>https://www.vol.at/vorarlberg-kompletter-abbruch-der-rhein-bruecke-kriessern-maeder/6553994</ref><ref>Siehe auch: Informationstafeln vor Ort.</ref><ref>s’Blättle, Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder, KW12, 19. März 2020, S. 39.</ref>

Aktuelle Version vom 24. März 2020, 05:05 Uhr

47.3567189.612073Koordinaten: 47° 21′ 24,2″ N, 9° 36′ 43,5″ O

Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern
Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern
Blick von Mäder nach Kriessern
Nutzung Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung
Überführt Alpenrhein
Ort Mäder-Kriessern
Unterhalten durch Internationale Rheinregulierung
Konstruktion Fachwerkträger
Gesamtlänge 350 Meter
Pfeilerachsabstand min. 15 Meter
Baubeginn 1947
Fertigstellung 1948
Eröffnung 1948
Bauzeit 1 Jahr
Zustand Abgebrochen
Schließung 2012/2020
Lage
Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern (Vorarlberg)
Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern
Mit diesem 1000 Tonnen Kran, Liebherr LR 11000, wurde die Brücke am 16. März 2020 endgültig demontiert. Standort des Kranes ist die Schweizerische Seite des Rheinvorlandes

Die Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern (ca. 420 m ü. A. Fahrbahn der Dienstbahn) war eine Brücke der Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung (IRR) zwischen den Orten Mäder in Vorarlberg und Kriessern in der Schweiz, die über den Alpenrhein führte.

Lage

Diese Dienstbahnbrücke befand sich zwischen den Grenzübergängen Mäder und Kriessern, südwestlich von der heute noch bestehenden Straßenbrücke, etwa 110 Meter flußaufwärts. Die Dienstbahnbrücke führte relativ parallel zur Straßenbrücke (Grenzbrücke) über den Alpenrhein und die dazugehörigen Rheinvorlande (Überschwemmungsgebiete).

Daten und Geschichte

Diese Dienstbahnbrücke wurde 1947/1948 errichtet und seit 1948 befahren und hatte eine Gesamtlänge von rund 350 Meter (ohne Berücksichtigung der Anschlusserdrampen). 1951 kam es zu einem Teileinsturz der Brücke. Die Brücke wurde wieder aufgebaut.

Der etwa 73 Meter lange Hauptteil der Brücke über den Alpenrhein bestand aus einer zweiteiligen Fachwerkbrücke (Parallelgurtiges Stahl-Fachwerk, Träger mit Pfosten und diagonalen Windverbänden), die auf drei Betonpfeilern auflagen. Zwischen diesen beiden Teilen der Fachwerkbrücke befand sich das Grenztor, durch welches der unbefugte Grenzübertritt verhindert wurde. Der Hauptteil der Brücke befand sich etwa 9 bis 10 Meter über dem Normalniveau des Alpenrheins. Links und rechts des Hauptteils der Brücke über das sogenannte Rheinvorland waren einfache Stahlträger auf Betonpfeilern waagrecht verlegt, auf denen die Dienstbahn fuhr. Die Brückenpfeiler hatten auf der Schweizerischen Seite zueinander einen Abstand von nur 15 Metern. Diese Anschlussteile zur Hauptbrücke waren auf der österreichischen Seite im Rheinvorland etwa 77 Meter lang und auf der Schweizerischen Seite rund 200 Meter.

Die Brücke wurde überwiegend für den Transport von Kies und Wasserbausteinen vom Steinbruch Kadelberg in Koblach zur Rheinmündung benötigt. Ab 2007, als der Steinbruch in Koblach geschlossen wurde, wurde die Dienstbahn nur noch im Rahmen der Fahrten des Vereins Rhein-Schauen genutzt.

2012 wurde die Brücke auf der Schweizer Seite teilweise abgebrochen, weil festgestellt wurde, dass dieser Teil im Hochwasserfall ein zu großes Risiko für eine Verklausung darstellen würde. Nach Prüfung der Möglichkeit einer Neuerrichtung der Brücke wurde schlussendlich jedoch der Abbruch beschlossen. Im Herbst 2019 begannen die Vorarbeiten für den Abbruch der Brücke und im Jänner 2020 wurden die ersten Stahlträger auf der österreichischen Seite entfernt. Am 13. März 2020 wurde ein Kran im Schweizerischen Rheinvorland aufgebaut und am 16. März 2020 am Nachmittag die letzten Brückenbauwerksteile entfernt. Diese wurden dann im Rheinvorland zerteilt. Aufgrund der Last, eines der Brückensegmente hatte etwa 70 Tonnen sowie der großen Ausladung, musste ein Liebherr-Raupenkran LR 11000 der Fa. Emil Egger eingesetzt werden.[1][2][3]

Trivia

Der bei dieser Dienstbrücke befindliche kuppelförmiger Leichtstand in Betonbunkerausführung mit Öffnungen für Maschinengewehre (auch: Schindler-Bunker genannt) aus dem Zweiten Weltkrieg wurde nicht entfernt.

Weblinks

 Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern (Q88315768) auf Wikidata (via Reasonator)
 Dienstbahnbrücke Mäder-Kriessern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. https://www.vol.at/vorarlberg-kompletter-abbruch-der-rhein-bruecke-kriessern-maeder/6553994
  2. Siehe auch: Informationstafeln vor Ort.
  3. s’Blättle, Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder, KW12, 19. März 2020, S. 39.

47.3567189.612073Koordinaten: 47° 21′ 24″ N, 9° 36′ 43″ O