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Das '''Frödischtal''' ist ein über rund 13 Kilometer langgezogenes Tal im [[Bezirk Feldkirch]] im Gemeindegebiet von [[Röthis]], [[Sulz (Vorarlberg)|Sulz]], [[Viktorsberg]] und [[Zwischenwasser]] in [[Vorarlberg]]. Das Tal bildet die nördliche Grenze der Gemeinde Zwischenwasser und ist überwiegend nicht bewohnt. | Das '''Frödischtal''' ist ein über rund 13 Kilometer langgezogenes Tal im [[Bezirk Feldkirch]] im Gemeindegebiet von [[Röthis]], [[Sulz (Vorarlberg)|Sulz]], [[Viktorsberg]] und [[Zwischenwasser]] in [[Vorarlberg]]. Das Tal bildet die nördliche Grenze der Gemeinde Zwischenwasser und ist überwiegend nicht bewohnt. | ||
== Name == | == Name == | ||
[[w:Frutz|Frutz]] ist [[w:Keltische Sprache|keltischen]] Ursprungs und bedeutet ''Wildbach''. ''Frödisch'' ist davon die Verkleinerungsform und bedeutet: ''kleiner Wildbach''.<ref>Angaben gemäß [[ | [[w:Frutz|Frutz]] ist [[w:Keltische Sprache|keltischen]] Ursprungs und bedeutet ''Wildbach''. ''Frödisch'' ist davon die Verkleinerungsform und bedeutet: ''kleiner Wildbach''.<ref>Angaben gemäß [[Masellahütte|Marsellabuch]] vor Ort.</ref> In früherer Zeit wurde ''Frödisch'' auch als ''Fridisch'' geschrieben.<ref>Eberhard Tiefenthaler: ''Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing'', Innsbruck 1968, S. 14.</ref> | ||
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Die Gesteine des Frödischtales gehören zum [[w:Helvetisches System|Helvetikum]]. Es finden sich im Tal, z. B. beim | Die Gesteine des Frödischtales gehören zum [[w:Helvetisches System|Helvetikum]]. Es finden sich im Tal, z. B. beim [[Molatobel]] (auch teilweise ''Valmala'' genannt), immer wieder sehr interessante Gesteinsfaltungen, welche die ursprüngliche Gesteinsbildung vor etwa 120 bis 70 Millionen Jahren durch Ablagerungssedimente aufzeigen. Es überwiegen [[w:Mergel|mergelige]] [[w: Drusbergschichten|Drusbergschichten]] und heller, teilweise hoch aufragender [[w:Schrattenkalk|Schrattenkalk]]. Die Talformen des Frödischtals und des Mühltobels stammen aus einer Zeit vor der letzten Eiszeit. Sie sind vermutlich im frühen [[w:Pleistozän|Pleistozän]] oder im jungen [[w:Tertiär|Tertiär]] entstanden.<ref>Martinus Jacobus Johannes Bik: Zur Geomorphologie und Glazialgeologie des Frödischbach- und Mühltobeltals in Vorarlberg (Österreich), Academisch Proefschrift, Amsterdam 1960, Universität Weonsdag, S. 35. Zur Gefällkurve unten, siehe in diesem Werk S. 26 - 27.</ref> | ||
Das Frödischtal war bis vor 17.000 Jahren noch mit Eis bedeckt ([[w:Würmeiszeit|Würmeiszeit]]). Die Eisschichten reichten bis etwa 1500 Meter Seehöhe. Dadurch, dass die Eismassen im Frödischtal schneller abschmolzen, als im [[w:Alpenrheintal|Alpenrheintal]] (Rheintal-/Ill-Gletscher), versperrten die Eismassen im Rheintal den Abfluss des Schmelzwasser. Dadurch kam es in verschiedene Bereichen zu sandig-kiesigen-schotte Ablagerungen, die bei Nässe weich und instabil werden können, was zu geologischen Unwägbarkeiten im Frödischtal führt. Nach dem Abschmelzen auch des Rheintal-/Ill-Gletschers konnte das Wasser aus dem Frödischtal mit großer Kraft abfließen und führte zu den für dieses Tal sehr markanten Eintiefungen (steile Felswänden z. B. im Bereich des [[Masellaweg]]es zu sehen). Im Bereich von Röthis und Sulz entstanden Schwemmfächer, auf denen die Dörfer gebaut wurden.<ref>[http://apps.vorarlberg.at/archiv/umweltschutz/biotopinventar/Viktorsberg.pdf Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg], Viktorsberg, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 8.</ref><ref>Siehe auch das „Masellabuch“ bei der Kunstinstallation bei der ehemaligen Masellahütte in der Nähe von Dafins-Dorf bzw. dem Beginn des [[ | Das Frödischtal war bis vor 17.000 Jahren noch mit Eis bedeckt ([[w:Würmeiszeit|Würmeiszeit]]). Die Eisschichten reichten bis etwa 1500 Meter Seehöhe. Dadurch, dass die Eismassen im Frödischtal schneller abschmolzen, als im [[w:Alpenrheintal|Alpenrheintal]] (Rheintal-/Ill-Gletscher), versperrten die Eismassen im Rheintal den Abfluss des Schmelzwasser. Dadurch kam es in verschiedene Bereichen zu sandig-kiesigen-schotte Ablagerungen, die bei Nässe weich und instabil werden können, was zu geologischen Unwägbarkeiten im Frödischtal führt. Nach dem Abschmelzen auch des Rheintal-/Ill-Gletschers konnte das Wasser aus dem Frödischtal mit großer Kraft abfließen und führte zu den für dieses Tal sehr markanten Eintiefungen (steile Felswänden z. B. im Bereich des [[Masellaweg]]es zu sehen). Im Bereich von Röthis und Sulz entstanden Schwemmfächer, auf denen die Dörfer gebaut wurden.<ref>[http://apps.vorarlberg.at/archiv/umweltschutz/biotopinventar/Viktorsberg.pdf Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg], Viktorsberg, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 8.</ref><ref>Siehe auch das „Masellabuch“ bei der Kunstinstallation bei der ehemaligen Masellahütte in der Nähe von Dafins-Dorf bzw. dem Beginn des [[Wiegentobel]]s.</ref> | ||
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=== Vorderes Frödischtal === | === Vorderes Frödischtal === | ||
Ein großer Teil des vorderen Frödischtals (zum Talausgang gesehen) ist über rund 3 Kilometer (Luftlinie) ein ausgewiesenes Biotop, welches jedoch nicht unter einem erweiterten Schutz steht. Das Biotop beginnt kurz vor dem Molatobel bei etwa GwKm 5,40 (etwa {{Höhe|685|AT}} {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.302306|EW=9.701178|type=landmark|region=AT-8|name=Beginn vorderes Biotop im Frödischtal}}) und endet in Röthis bei der Brücke über die Frödisch (Schlößlestraße, etwa {{Höhe|509|AT}}, bei GwKm 1,588) {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.290774|EW=9.666912|type=landmark|region=AT-8|name=Ende vorderes Biotop im Frödischtal}} Es ist dies der flachste Teil des Frödischtals. | Ein großer Teil des vorderen Frödischtals (zum Talausgang gesehen) ist über rund 3 Kilometer (Luftlinie) ein ausgewiesenes [[Biotop (Vorarlberg)|Biotop]], welches jedoch nicht unter einem erweiterten Schutz steht. Das Biotop beginnt kurz vor dem Molatobel bei etwa GwKm 5,40 (etwa {{Höhe|685|AT}} {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.302306|EW=9.701178|type=landmark|region=AT-8|name=Beginn vorderes Biotop im Frödischtal}}) und endet in Röthis bei der Brücke über die Frödisch (Schlößlestraße, etwa {{Höhe|509|AT}}, bei GwKm 1,588) {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.290774|EW=9.666912|type=landmark|region=AT-8|name=Ende vorderes Biotop im Frödischtal}} Es ist dies der flachste Teil des Frödischtals. | ||
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* der Bach aus dem ''Kühtobel'' kommend, links einmündend bei GwKm 6,23; | * der Bach aus dem ''Kühtobel'' kommend, links einmündend bei GwKm 6,23; | ||
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* der durch das [[Wiegentobel]] führende Bach, von links einmündend bei GwKm 3,94; | * der durch das [[Wiegentobel]] führende Bach, von links einmündend bei GwKm 3,94; | ||
Bei GwKm 2,33 wird von der Frödisch im Bereich des Steinbruchs in Röthis in den Mühlbach, einen rund 2,75 Kilometer langen Kanal, Wasser abgeleitet. Diese Wasserentnahme wird nicht wieder zurück in die Frödisch geleitet, sondern gelangt über den Mühlbach und zwei weitere Verzweigungen (Dorfbach und Bützengraben) direkt in die Frutz. Diese Wasserentnahme führt dazu, dass die Frödisch im Bereich von Röthis die letzten rund 2,3 Kilometer vor der Einmündung in die Frutz oft sehr wenig Wasser führt. | Bei GwKm 2,33 wird von der Frödisch im Bereich des Steinbruchs in Röthis in den [[Mühlbach (Sulz-Röthis)|Mühlbach]], einen rund 2,75 Kilometer langen Kanal, Wasser abgeleitet. Diese Wasserentnahme wird nicht wieder zurück in die Frödisch geleitet, sondern gelangt über den Mühlbach und zwei weitere Verzweigungen ([[Dorfbach (Sulz-Röthis)|Dorfbach]] und Bützengraben) direkt in die Frutz. Diese Wasserentnahme führt dazu, dass die Frödisch im Bereich von Röthis die letzten rund 2,3 Kilometer vor der Einmündung in die Frutz oft sehr wenig Wasser führt. | ||
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Die Frödisch wurde bis 1971 noch zur [[w:Holztrift|Trift]] für Holz aus dem Frödischtal genutzt. Im hinteren Bereich des Frödischtals befindet sich eine Staumauer {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.293946|EW=9.746891|type=landmark|region=AT-8|name=Staumauer zur Holztrift im Frödischtal}}, welche früher für die Holzdrift benötigt wurde um Schwallwasser zu erzeugen. Diese Staumauer steht unter Denkmalschutz | Die Frödisch wurde bis 1971 noch zur [[w:Holztrift|Trift]] für Holz aus dem Frödischtal genutzt. Im hinteren Bereich des Frödischtals befindet sich eine Staumauer {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.293946|EW=9.746891|type=landmark|region=AT-8|name=Staumauer zur Holztrift im Frödischtal}}, welche früher für die Holzdrift benötigt wurde um Schwallwasser zu erzeugen. Diese Staumauer steht unter Denkmalschutz<ref>BDA- ObjektID: 103445.</ref> (siehe: [[Wasserstube im Frödischtal]]). | ||
== Weblinks == | == Weblinks == |
Aktuelle Version vom 6. August 2020, 18:38 Uhr
Das Frödischtal ist ein über rund 13 Kilometer langgezogenes Tal im Bezirk Feldkirch im Gemeindegebiet von Röthis, Sulz, Viktorsberg und Zwischenwasser in Vorarlberg. Das Tal bildet die nördliche Grenze der Gemeinde Zwischenwasser und ist überwiegend nicht bewohnt.
Name
Frutz ist keltischen Ursprungs und bedeutet Wildbach. Frödisch ist davon die Verkleinerungsform und bedeutet: kleiner Wildbach.[1] In früherer Zeit wurde Frödisch auch als Fridisch geschrieben.[2]
Lagebeschreibung
Der Fluss des Frödischtals beginnt bei Gewässerkilometer 12,79 auf etwa 1484 m ü. A. 47.3029329.772853 in der Parzelle Fröschatäli (hdt.: Kleines Freschental), etwa 550 Meter Luftlinie vom Gipfels des Hohen Freschen 47.3068899.777639 entfernt. Der obere und mittlere Teil des Tales sind wenig begangen und weitgehend naturbelassen. Hier bildet das Frödischtal auch die Grenze zwischen der Gemeinde Viktorsberg und Zwischenwasser (Ortsteil Dafins). Erst im vordersten Bereich, etwa bei Gewässerkilometer (GwKm) 4,06 bis 1,78 bildet das Frödischtal bzw. die Frödisch (Fluss) die Grenze zur Gemeinde Röthis und Zwischenwasser (Dafins) bzw. ab GwKm 1,78 die Grenze zwischen der Gemeinde Sulz und Zwischenwasser (Dafins).
Das Frödischtal endet etwa mit der Einmündung des Mühltobels (Mühltobelbachs) in die Frödisch auf etwa 507 m ü. A. (GwKm 1,53) im Gemeindegebiet von Sulz 47.290349.666417 Der Frödischbach selbst mündet erst 1,53 Kilometer weiter und 31 Höhenmeter tiefer im Dorf Sulz in die Frutz auf etwa 476 m ü. A. 47.2814169.651541
Das Frödischtal ist rund 13 Kilometer Luftlinie lang und fällt dabei im gesamten Verlauf um rund 977 Höhenmeter ab (durchschnittliches Gefälle: 4,3° bzw. 7,52%) und verläuft in Form eines lang gezogenen, ungleichmäßigen „S“ weitgehend von Ost nach West (flussabwärts gesehen). Nordwestlich des Frödischtals befindet sich die Kesselschlucht mit dem Ratzbach als nächste relevante Eintiefung. Zwischen diesen beiden Tälern befindet sich die Ortschaft Viktorsberg auf einem ausgeprägten Höhenrücken. Südlich des Frödischtals liegt der Höhenrücken, auf welchem der Ortsteil Dafins liegt und dahinter als nächste Eintiefung das Mühltobel.
Geologie
Die Gesteine des Frödischtales gehören zum Helvetikum. Es finden sich im Tal, z. B. beim Molatobel (auch teilweise Valmala genannt), immer wieder sehr interessante Gesteinsfaltungen, welche die ursprüngliche Gesteinsbildung vor etwa 120 bis 70 Millionen Jahren durch Ablagerungssedimente aufzeigen. Es überwiegen mergelige Drusbergschichten und heller, teilweise hoch aufragender Schrattenkalk. Die Talformen des Frödischtals und des Mühltobels stammen aus einer Zeit vor der letzten Eiszeit. Sie sind vermutlich im frühen Pleistozän oder im jungen Tertiär entstanden.[3]
Das Frödischtal war bis vor 17.000 Jahren noch mit Eis bedeckt (Würmeiszeit). Die Eisschichten reichten bis etwa 1500 Meter Seehöhe. Dadurch, dass die Eismassen im Frödischtal schneller abschmolzen, als im Alpenrheintal (Rheintal-/Ill-Gletscher), versperrten die Eismassen im Rheintal den Abfluss des Schmelzwasser. Dadurch kam es in verschiedene Bereichen zu sandig-kiesigen-schotte Ablagerungen, die bei Nässe weich und instabil werden können, was zu geologischen Unwägbarkeiten im Frödischtal führt. Nach dem Abschmelzen auch des Rheintal-/Ill-Gletschers konnte das Wasser aus dem Frödischtal mit großer Kraft abfließen und führte zu den für dieses Tal sehr markanten Eintiefungen (steile Felswänden z. B. im Bereich des Masellaweges zu sehen). Im Bereich von Röthis und Sulz entstanden Schwemmfächer, auf denen die Dörfer gebaut wurden.[4][5]
Biotop
Neben den Tannen-Fichten-Wäldern finden sich im Frödischtal auch Fichten-Tannen-Buchenmischwälder und Edellaubhölzer (z. B. Bergahorn) eingestreut. Für zahlreiche Tiere ist das Frödischtal ein Rückzugsgebiet, weswegen es auch ein begehrtes Jagdgebiet ist, um z.B. Steinwild oder Rotwild etc. zu erlegen. Es finden sich hier auch relevante Bestände an Füchsen, Dachsen, Mardern und seit Kurzem auch an Luchsen.
Vorderes Frödischtal
Ein großer Teil des vorderen Frödischtals (zum Talausgang gesehen) ist über rund 3 Kilometer (Luftlinie) ein ausgewiesenes Biotop, welches jedoch nicht unter einem erweiterten Schutz steht. Das Biotop beginnt kurz vor dem Molatobel bei etwa GwKm 5,40 (etwa 685 m ü. A. 47.3023069.701178) und endet in Röthis bei der Brücke über die Frödisch (Schlößlestraße, etwa 509 m ü. A., bei GwKm 1,588) 47.2907749.666912 Es ist dies der flachste Teil des Frödischtals.
Mittleres Frödischtal
Zwischen dem vorderen ausgewiesenen Biotop und dem hinteren Großraumbiotop befindet sich eine Strecke von rund 1600 Meter (zwischen etwa 686 m ü. A. und etwa 781 m ü. A.), die nicht als Biotop ausgewiesen ist. Eine Erklärung für diese Unterbrechung ist nicht erkennbar, da auch in diesem Bereich das Frödischtal weitgehend schwer zugänglich ist.
Hinteres Frödischtal
Das Großraumbiotop Hinteres Frödischtal (Biotop Nr. 42415) beginnt beim Westabsturz des Hohen Freschen 47.3068899.777639 und endet bei GwKm 7,22 beim Engerestobelbach (etwa 781 m ü. A.) 47.3047569.721772 Es umfasst somit von der Länge her gesehen, fast die Hälfte des Frödischtals.
Dieses Großraumbiotop umfasst auf Gemeindegebiet von Viktorsberg 476,41 ha und dem Gemeindegebiet von Zwischenwasser 567,92 ha (Biotop Nr.: 42204). Daran anschließend befindet sich noch ein kleiner Teil von 43,68 ha auf Gemeindegebiet von Laterns (Biotop Nr. 41139 und 41141). Dadurch wurde ein Großteil des Wassereinzugsgebiets der Frödisch als Biotop ausgewiesen. Dieses Großraumbiotop grenzt wiederum an das Naturschutzgebiet Hohe Kugel - Hoher Freschen - Mellental.
Das Biotop Hintere Frödischtal ist der steilste Teil des Frödischtals und eines der letzten und größten zusammenhängenden Waldgebiete Vorarlbergs. Aufgrund der Unerschlossenheit[6] und Schwierigkeit der wirtschaftlichen Nutzung handelt es sich noch immer um ein sehr naturnahes Gebiet mit hochmontansubalpinem, heidelbeerreichem Fichten-(Tannen)wald. Im Biotop Hintere Frödischtal sind relevante Bestände von Auer-, Birk- und Haselhuhn, Waldschnepfe, Eulen und Spechten zu finden.[7][8]
Zuflüsse
Der Hauptfluss des Frödischtals, der selbst als Frödisch oder Frödischbach bezeichnet wird, hat mehrere Zuflüsse. Der Fluss Frödisch beginnt unterhalb des Hohen Freschens und vereinigt kurz nach dem Ursprung zwei namenlose Bäche. Das Einzugsgebiet der Frödisch ist etwa 34 km² groß. Die wichtigsten Zuflüsse sind (vom Ursprung gesehen):
- je ein unbenannter Bach von links und von recht kommend bei GwKm 12,55 in die Frödisch einmündend;
- ein unbenannter Bach in der Nähe des Freschenhaus entspringend von links kommend bei GwKm 12,46 einmündend;
- ein unbenannter Bach von rechts kommend aus der Parzelle Gemsbündt bei GwKm 12,09 einmündend;
- ein unbenannter Bach von links kommend von der Parzelle Rindereggerfräsen bei GwKm 11,96 einmündend;
- ein unbenannter Bach von rechts kommend von der Parzelle Fröschroa bei GwKm 11,925 einmündend;
- ein unbenannter Bach von rechts kommend von der Parzelle Rötner Valüra (Valüra Alp) bei GwKm 5,88 einmündend;
- der Valüratobelbach von rechtskommend, einmündend bei GwKm 11,074;
- der Rindereggtobelbach von links kommend bei GwKm 10,65 einmündend;
- der Schwammtobelbach / Bärenlachentobelbach von links kommend bei GwKm 9,71 einmündend;
- ein unbenannter Bach von rechts der Parzelle Huttawäldle (Hasaloch) kommend, einmündend bei GwKm 9,325;
- der Spiegeltobelbach von rechts kommend, einmündende bei GwKm 8,89;
- ein Bach aus dem Gunztobel von links kommend, einmündend bei GwKm 8,55;
- der Litatobelbach von rechts kommend, einmündende bei GwKm 8,08;
- der Bach aus dem Peter Paul Tobel und Breiteggtobel (Parzelle: Sulner Breitegg) von links kommend, bei GwKm 7,66;
- der Engerestobelbach von rechts kommend, einmündend bei GwKm 7,22;
- ein unbenannter Bach von rechts kommend, einmündend bei GwKm 7,16;
- der Fitzistobelbach von rechts kommend, einmündend bei GwKm 7,08;
- der Bach aus dem Lindenbodentobel von links kommend, einmündend bei GwKm 7,01;
- der unbenannte Bach aus der Parzelle Kreaßtanna von rechts kommend, einmündend bei GwKm 6,81;
- ein unbenannter Bach von rechts kommend, bei GwKm 6,66 einmündend;
- der Bach aus dem Cachäustobel (auch: Leuentobel genannt) kommend, links einmündend bei GwKm 6,53;
- der Bach aus Großes Ruchtobel kommend, links einmündend bei GwKm 6,38;
- der Bach aus Kleines Ruchtobel kommend, links einmündend bei GwKm 6,245;
- der Bach aus dem Kühtobel kommend, links einmündend bei GwKm 6,23;
- der Bach aus dem Molatobel (auch teilweise im unteren Bereich als Valmala genannt) kommend, links einmündend bei GwKm 5,285;
- der Bachtobelbach von rechts kommend, einmündend bei Gwkm 4,96;
- der durch das Wiegentobel führende Bach, von links einmündend bei GwKm 3,94;
Bei GwKm 2,33 wird von der Frödisch im Bereich des Steinbruchs in Röthis in den Mühlbach, einen rund 2,75 Kilometer langen Kanal, Wasser abgeleitet. Diese Wasserentnahme wird nicht wieder zurück in die Frödisch geleitet, sondern gelangt über den Mühlbach und zwei weitere Verzweigungen (Dorfbach und Bützengraben) direkt in die Frutz. Diese Wasserentnahme führt dazu, dass die Frödisch im Bereich von Röthis die letzten rund 2,3 Kilometer vor der Einmündung in die Frutz oft sehr wenig Wasser führt.
Außerhalb des Frödischtals (nach dem Steinbruch in Röthis) münden folgende Zuflüsse in die Frödisch:
- der Bach aus dem Mühltobel, von links kommend einmündend in die Frödisch bei GwKm 1,525;
- der Bach aus dem Schulertobel, von links kommend einmündend bei GwKm 1,13 und
- der Dalabisbach, von links kommend einmündend bei GwKm 0,262.
Begehung und touristische Erschließung
Das Tal selbst kann zu einem wesentlichen Teil auf alten Güter- und Wanderwegen begangen werden, jedoch nicht durchgehend. Das Frödischtal ist dennoch weitgehend unberührt und natürlich erhalten. Nur im Unterlauf wurden wesentliche Eingriffe gegen die Hochwassergefahr durch Dämme vorgenommen und befinden sich Siedlungen und Betriebe.
In der Region besonders bekannt ist der Vordere Ofen, ein von der Frödisch ausgewaschener kesselartiger Felsen mit Wasserfall. Im Sommer ist dies ein beliebter Ort der Naherholung.
Staumauer
Die Frödisch wurde bis 1971 noch zur Trift für Holz aus dem Frödischtal genutzt. Im hinteren Bereich des Frödischtals befindet sich eine Staumauer 47.2939469.746891, welche früher für die Holzdrift benötigt wurde um Schwallwasser zu erzeugen. Diese Staumauer steht unter Denkmalschutz[9] (siehe: Wasserstube im Frödischtal).
Weblinks
Frödischtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Angaben gemäß Marsellabuch vor Ort.
- ↑ Eberhard Tiefenthaler: Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing, Innsbruck 1968, S. 14.
- ↑ Martinus Jacobus Johannes Bik: Zur Geomorphologie und Glazialgeologie des Frödischbach- und Mühltobeltals in Vorarlberg (Österreich), Academisch Proefschrift, Amsterdam 1960, Universität Weonsdag, S. 35. Zur Gefällkurve unten, siehe in diesem Werk S. 26 - 27.
- ↑ Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Viktorsberg, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 8.
- ↑ Siehe auch das „Masellabuch“ bei der Kunstinstallation bei der ehemaligen Masellahütte in der Nähe von Dafins-Dorf bzw. dem Beginn des Wiegentobels.
- ↑ Mit Ausnahme des Forstwegs zur Pöpiswiesalpe ist der Bestand wenig erschlossen.
- ↑ Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Zwischenwasser, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 38.
- ↑ Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Viktorsberg, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 17.
- ↑ BDA- ObjektID: 103445.
47.304379.711691Koordinaten: 47° 18′ 16″ N, 9° 42′ 42″ O