Burgruine Stickelberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Es handelt sich um eine eher kleine Anlage, die einst sehr stark befestigt war, wie der ungewöhnliche tiefe Graben und die Reste von zwei Wällen verraten.<ref name ="schöndorfer215"/> Die ursprüngliche Anlage dürfte nur aus dem Palas, dem Zwinger und der inneren Ringmauer, von welcher gotische Reste erhalten sind, bestanden haben. Sie wurde vermutlich unter den Herren von Weißpriach erweitert.<ref name ="schöndorfer216">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 216</ref> | Es handelt sich um eine eher kleine Anlage, die einst sehr stark befestigt war, wie der ungewöhnliche tiefe Graben und die Reste von zwei Wällen verraten.<ref name ="schöndorfer215"/> Die ursprüngliche Anlage dürfte nur aus dem Palas, dem Zwinger und der inneren Ringmauer, von welcher gotische Reste erhalten sind, bestanden haben. Sie wurde vermutlich unter den Herren von Weißpriach erweitert.<ref name ="schöndorfer216">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 216</ref> | ||
== Historische Eckdaten == | == Historische Eckdaten == | ||
[[File:Hollenthon - Burg Stickelberg, Vischer (01).png|thumb|Burg Stickelberg vor 1674, Bild von Georg Matthäus Vischer (* 1628; † 1696)]] | |||
Die Burg wird erstmals als "''castrum meum in Steckilberc''" in einer undatierten Urkunde von [[Stift Heiligenkreuz]] genannt, die vermutlich zwischen 1252 und 1262 ausgestellt wurde. Nach dieser Urkunde gehörte sie damals dem Marschall Berthold von Trewen<ref group="A">Trewen beziehungsweise Treun ist der Name einer heute abgegangenen Burg, welche sich bei [[w:Pettau|Pettau]] im heutigen [[w:Slowenien|Slowenien]] befand. Teile von Slowenien bildeten damals die Mark Krain, welche im 13. Jahrhundert zum Teil unter der Herrschaft des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]] stand. Das Wappen der Familie von Trewen zeigte einen gestützten silbernen Anker mit Querholz im roten Schild.</ref>, welcher sie dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] vermachte, der zu dieser Zeit auch über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] herrschte.<ref name ="schöndorfer215"/> | Die Burg wird erstmals als "''castrum meum in Steckilberc''" in einer undatierten Urkunde von [[Stift Heiligenkreuz]] genannt, die vermutlich zwischen 1252 und 1262 ausgestellt wurde. Nach dieser Urkunde gehörte sie damals dem Marschall Berthold von Trewen<ref group="A">Trewen beziehungsweise Treun ist der Name einer heute abgegangenen Burg, welche sich bei [[w:Pettau|Pettau]] im heutigen [[w:Slowenien|Slowenien]] befand. Teile von Slowenien bildeten damals die Mark Krain, welche im 13. Jahrhundert zum Teil unter der Herrschaft des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]] stand. Das Wappen der Familie von Trewen zeigte einen gestützten silbernen Anker mit Querholz im roten Schild.</ref>, welcher sie dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] vermachte, der zu dieser Zeit auch über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] herrschte.<ref name ="schöndorfer215"/> | ||
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Aktuelle Version vom 9. August 2020, 16:44 Uhr
Die Burgruine Stickelberg ist eine im Raum von Neunkirchen gelegene frühere Höhenburg. Sie zählt zu den Ruinen in der "Buckligen Welt".
Lage
Die Burgruine Stickelberg ist heute Teil der Gemeinde Hollenthon. Sie befindet sich auf der Nordseite des Stickelbergs. Dort erhebt sie sich über einem tief eingeschnittenen Tal des Schlattenbachs.[1]
Das Bauwerk
Es handelt sich um eine eher kleine Anlage, die einst sehr stark befestigt war, wie der ungewöhnliche tiefe Graben und die Reste von zwei Wällen verraten.[1] Die ursprüngliche Anlage dürfte nur aus dem Palas, dem Zwinger und der inneren Ringmauer, von welcher gotische Reste erhalten sind, bestanden haben. Sie wurde vermutlich unter den Herren von Weißpriach erweitert.[2]
Historische Eckdaten
Die Burg wird erstmals als "castrum meum in Steckilberc" in einer undatierten Urkunde von Stift Heiligenkreuz genannt, die vermutlich zwischen 1252 und 1262 ausgestellt wurde. Nach dieser Urkunde gehörte sie damals dem Marschall Berthold von Trewen[A 1], welcher sie dem "Böhmenkönig" Ottokar vermachte, der zu dieser Zeit auch über die Herzogtümer Österreich und Steier herrschte.[1]
Die Burg dürfte vor 1250 erbaut worden sein. In seiner Topographie (um 1770) geht Friedrich Wilhelm Weiskern davon aus, dass die Burg Stickelberg einst vom 13. bis zum 15. Jahrhundert das Stammhaus einer Adelsfamilie war, der Stickelberger, war, ehe ein Georg von Stickelberg die Burg an die Freiherren Andreas und Ulrich von Weißpriach verkaufte. Wenig später gehörte die Burg der Familie der Neidegger. 1607 kam sie in den Besitz der Grafenfamilie Wurmbrand-Stuppach. Damals war sie Sitz eines Hochgerichtes und diente während der Osmaneneinfälle der in ihrer Umgebung ansässigen Bevölkerung als Fluchtburg. Um 1810 war Stickelberg bereits eine Ruine.[1]
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
Burgruine Stickelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Stickelberg, Ruine.AT
- Stickelberg, Wehrbauten.AT
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Trewen beziehungsweise Treun ist der Name einer heute abgegangenen Burg, welche sich bei Pettau im heutigen Slowenien befand. Teile von Slowenien bildeten damals die Mark Krain, welche im 13. Jahrhundert zum Teil unter der Herrschaft des Herzogtums Steier stand. Das Wappen der Familie von Trewen zeigte einen gestützten silbernen Anker mit Querholz im roten Schild.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Stickelberg behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |