Burgruine Grabensee: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Burgruine Grabensee wurde 1961/62 im Auftrag des Niederösterreichischen Landesmuseums archäologisch untersucht. Nach den Ergebnissen dieser Untersuchung dürfte sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut worden sein. Ursprünglich im Besitz der Adelsfamilie Walich von Greimsee, wurde sie 1334 von Rudolf Walich an Heinrich Wurmbrand zu Stuppach verkauft. Von diesem erwarben die Burg, die damals noch Greimsee genannt wurde, die Brüder Martin und Pankraz von Lichtenwörth. 1387 verkauften sie die Burg an | Die Burgruine Grabensee wurde 1961/62 im Auftrag des Niederösterreichischen Landesmuseums archäologisch untersucht. Nach den Ergebnissen dieser Untersuchung dürfte sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut worden sein. Ursprünglich im Besitz der Adelsfamilie Walich von Greimsee, wurde sie 1334 von Rudolf Walich an Heinrich Wurmbrand zu Stuppach verkauft. Von diesem erwarben die Burg, die damals noch Greimsee genannt wurde, die Brüder Martin und Pankraz von Lichtenwörth. 1387 verkauften sie die Burg an Wulfing von Stubenberg, über den die Burg in den Besitz von Rudolf von [[Scheuerbeck (Familie)|Scheuerbeck]] ("''Rudolf der Schewrbekch''") und dessen Sohn Kaspar kam. Beide verkauften die Burg 1394 an Ulrich und Friedrich von Stubenberg aus der jüngeren Linie der Adelsfamilie der Stubenberger. Bei einer Teilung, die wenig später erfolgte, erhielt Ulrich von Stubenberg die Burg. 1607/08 wird die Feste, jetzt mit Namen Gramsee, ein letztes Mal im Steyersberger Urbar im Zusammenhang mit Grundkäufen des Grafen Ehrenreich Wurmbrand genannt.<ref name ="schöndorfer228"/> | ||
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Es handelt sich um eine recht bekannte Sage. Auf der Ruine Grabensee haust ein Schuster, der den Tag des Herrn nicht heiligt. Als er am Sonntag arbeitet, versinkt er mit dem Schloss in der Tiefe. In der Folge wird er als Gespenst mehrmals von Hirten und Wanderern gesehen oder gehört. Gewöhnlich sitzt er auf der Ruine und repariert Schuhe.<ref name ="schöndorfer229"/><ref name =" | Es handelt sich um eine recht bekannte Sage. Auf der Ruine Grabensee haust ein Schuster, der den Tag des Herrn nicht heiligt. Als er am Sonntag arbeitet, versinkt er mit dem Schloss in der Tiefe. In der Folge wird er als Gespenst mehrmals von Hirten und Wanderern gesehen oder gehört. Gewöhnlich sitzt er auf der Ruine und repariert Schuhe.<ref name ="schöndorfer229"/><ref name ="sagen">vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoesterreich/industrieviertel/grabenseeschuster.html Grabenseeschuster], Sagen.AT, abgerufen am 9. August 2020</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2023, 08:55 Uhr
Die Burgruine Grabensee, ursprünglich Greimsee, ist eine im Raum von Neunkirchen gelegene frühere Burganlage. Sie zählt zu den unbekanntesten Ruinen im heutigen Niederösterreich.
Lage
Die Burgruine Grabensee ist heute Teil der Gemeinde Wartmannstetten. Sie befindet sich direkt auf einem zwischen zwei Bächen gelegenen Felsen und ist von einem sumpfigen Wiesengürtel umgeben.[1]
Das Bauwerk
Es handelt sich um die Ruine einer kleinen, mehrteiligen Steinburg.[2] Die Anlage erinnert an einen Turmhof mit überwiegend landwirtschaftlichen Charakter, dessen Funktion als Adelssitz durch den Wall und den Graben betont wurde. Neben der dreieckigen Vorburg bestand sie aus einem kegelstumpfförmigen Hauptwerk mit Wall und einem Graben. Im Osten, oberhalb des Zusammenflusses der beiden Bäche befand sich ein durch eine Mauer aufgestauter Teich. Aus einer ersten Bauphase sind ein relativ schlanker Turm im Südosten des Kernbereiches der Burg und ein Mauerbering im Norden und Osten erhalten. Aus einer späteren Bauphase stammt ein zum Teil freigelegter Bau im Südwesten des Bergfriedes.[3]
Historische Eckdaten
Die Burgruine Grabensee wurde 1961/62 im Auftrag des Niederösterreichischen Landesmuseums archäologisch untersucht. Nach den Ergebnissen dieser Untersuchung dürfte sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut worden sein. Ursprünglich im Besitz der Adelsfamilie Walich von Greimsee, wurde sie 1334 von Rudolf Walich an Heinrich Wurmbrand zu Stuppach verkauft. Von diesem erwarben die Burg, die damals noch Greimsee genannt wurde, die Brüder Martin und Pankraz von Lichtenwörth. 1387 verkauften sie die Burg an Wulfing von Stubenberg, über den die Burg in den Besitz von Rudolf von Scheuerbeck ("Rudolf der Schewrbekch") und dessen Sohn Kaspar kam. Beide verkauften die Burg 1394 an Ulrich und Friedrich von Stubenberg aus der jüngeren Linie der Adelsfamilie der Stubenberger. Bei einer Teilung, die wenig später erfolgte, erhielt Ulrich von Stubenberg die Burg. 1607/08 wird die Feste, jetzt mit Namen Gramsee, ein letztes Mal im Steyersberger Urbar im Zusammenhang mit Grundkäufen des Grafen Ehrenreich Wurmbrand genannt.[3]
Die Burgruine Grabensee in Sage und Legende
Das versunkene Schloss im Grabensee
Die Sage berichtet von einem Schloss, das beim Grabensee untergegangen ist, nachdem seine letzte Bewohnerin, eine Gräfin, ihren Kindern erlaubte, Unrat mit Brotschnitten abzuputzen. Außerdem wird von einem Mann berichtet, der einen kopflosen Schimmel reitet.[4]
Der Grabenseeschuster
Es handelt sich um eine recht bekannte Sage. Auf der Ruine Grabensee haust ein Schuster, der den Tag des Herrn nicht heiligt. Als er am Sonntag arbeitet, versinkt er mit dem Schloss in der Tiefe. In der Folge wird er als Gespenst mehrmals von Hirten und Wanderern gesehen oder gehört. Gewöhnlich sitzt er auf der Ruine und repariert Schuhe.[4][5]
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
Burgruine Grabensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Burgruine Grabensee, Ruine.AT
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 227f.
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 227
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 228
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 229
- ↑ vgl. Grabenseeschuster, Sagen.AT, abgerufen am 9. August 2020