Otto II. von Maissau: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Otto (II.) von Maissau''' (* im 13. Jahrhundert; † [[1265]], auf der [[w:Burg Veveří|Burg Aichhorn]] bei [[w:Brünn|Brno]], heute [[w:Tschechien|Tschechien]], damals [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]]<ref name ="Trawnicek275">vgl. Peter Trawnicek: ''Pöggstall und die Grabdenkmäler'', 2002, S. 275</ref>) war ein Adeliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Unter ihm begann der Aufstieg der [[Maissauer (Adelsfamilie)|Maissauer]]. | '''Otto (II.) von Maissau''' (* im 13. Jahrhundert; † [[1265]], auf der [[w:Burg Veveří|Burg Aichhorn]] bei [[w:Brünn|Brno]], heute [[w:Tschechien|Tschechien]], damals [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]]<ref name ="Trawnicek275">vgl. Peter Trawnicek: ''Pöggstall und die Grabdenkmäler'', 2002, S. 275</ref>) war ein Adeliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] und wirkte im heutigen Bundesland Niederösterreich. Unter ihm begann der Aufstieg der Familie der [[Maissauer (Adelsfamilie)|Maissauer]]. | ||
== Herkunft == | == Herkunft == | ||
Otto (II.) von Maissau stammte aus einer [[ | Otto (II.) von Maissau stammte aus einer Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]]. Die Ministerialen im Herzogtum Österreich waren zunächst herzogliche Ministeriale, ehe sie zwischen 1246 und 1251 sich selbst als Ministerialen des Herzogtums Österreich verstanden. Otto (II.) von Maissau gehörte gemeinsam mit seinem Sohn und Nachfolger [[Stephan I. von Maissau|Stephan]] zu jenen, die sich selbst als Ministeriale des Herzogtums Österreich bezeichneten. In seinem Umfeld führten diesen Titel außerdem die [[Kuenringer]] sowie Hadmar und Leutwin von Sunnberg (oder Sonnberg), Pilgrim von Schwarzenau und Alold von Kaja. Vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 62</ref> des Herzogtums Österreich, die sich nach dem Ort beziehungsweise der Burg [[Maissau]] im [[Waldviertel]] benannte. Sie zählte im Spätmittelalter zu den angesehensten und mächtigsten Adelsfamilien des Herzogtums. Otto (II.) von Maissau führte seit ca. 1240 als Wappen ein schwarzes Einhorn in Gold, welches später auch als Wappen der Familie belegt ist.<ref>vgl. [https://gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/?tx_gdl_gdl%5Bperson%5d=712 Otto IV. von Maissau (der letzte Maissauer)], GedächtnisDesLandes.AT, abgerufen am 18. April 2020</ref> | ||
Verheiratet war Otto (II.) von Maissau mit Elisabeth von [[w:Sonnberger (Adelsgeschlecht)|Sonnberg]] († nach 1265), der Witwe von [[Ulrich von Staatz]], die aus einer im [[Weinviertel]] in der Nachbarschaft der Maissauer begüterten Ministerialenfamilie stammte.<ref name ="Rigele53">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 53</ref> Sie war eine Schwester von [[w:Hadmar von Sonnberg|Hadmar (II.) von Sonnberg]] und die Tante von Hugo und Hadmar von Liechtenfels.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 55 und S. 56</ref> | |||
Aus dieser Ehe sind Kinder belegt: | |||
:* [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]].<ref name ="Trawnicek275"/> | |||
:* Sophie von Maissau, sie besaß ein eigenes Siegel und war die Ehefrau von [[Heinrich von Haunfeld]]<ref name ="Rigele55">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 55</ref> | |||
:* Tochter, Nonne im Kloster Oslawan, damals Markgrafschaft Mähren<ref name ="Rigele56">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 56</ref> | |||
:* Tochter, Ehefrau von [[Hadmar von Schönberg]], Mutter von Alber von Schönberg und Hadmar von Schönberg<ref name ="Rigele56"/> | |||
:* Tochter, Ehefrau eines Adeligen aus der Markgrafschaft Mähren aus der Familie Wartenberg, Mutter von Benesch von Wartenberg<ref name ="Rigele56"/> Dieser verkaufte seinem Onkel Stephan (I.) von Maissau 1297 die Eigengüter, die er von einer Mutter geerbt hatte, darunter die halbe Feste in [[Ottenschlag (Niederösterreich)|Ottenschlag]] und Güter im Marchfeld bei [[Gänserndorf]], Siebenbrunn, [[Streifing]] und Dietrichsdorf sowie einen Weingarten und Burgrechte in [[Döbling]] und [[Grinzing]] (beide heute Teile der Stadt [[Wien]]).<ref name ="Rigele76>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 76</ref> | |||
Belegt ist außerdem eine weitere Tochter: Berta, die mit [[Dietrich von Hohenberg]] verheiratet war. Diese dürfte allerdings nur eine Stieftochter von Otto von Maissau gewesen sein und stammte wohl aus der ersten Ehe von Elisabeth von Sonnberg.<ref name ="Rigele56"/> | |||
Otto (II.) von Maissau war ein Onkel von Pilgrim und Heinrich von Schwarzenau.<ref name ="Rigele55">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 55</ref> Aus einigen Urkunden geht hervor, dass er einen jüngeren Bruder hatte: Alold von Maissau. | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Nach der deutschsprachigen Reimchronik war es Otto (II.) von Maissau, der im Wesentlichen den Aufstieg seiner Familie zu einer der angesehensten und mächtigsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich zu verantworten hatte. Er soll jene vier Herrschaften erworben haben, die diesen begründeten, die Herrschaften [[Pöggstall]], [[Horn]], | Nach der deutschsprachigen Reimchronik war es Otto (II.) von Maissau, der im Wesentlichen den Aufstieg seiner Familie zu einer der angesehensten und mächtigsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich zu verantworten hatte. Er soll jene vier Herrschaften erworben haben, die diesen begründeten, die Herrschaften [[Pöggstall]], [[Horn]], Ottenschlag und [[Burgruine Staatz|Staatz]].<ref name ="Zajic14">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 14</ref> | ||
Mitte des 13. Jahrhunderts gelang es Otto (II.) von Maissau seine Besitzungen im [[Waldviertel]] wesentlich zu vergrößern. In der Forschung ist bisher nicht geklärt, ob ihm dies durch Usurpation oder durch die (vorübergehende) Gunst des "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönigs]]" [[Ottokar II. Přemysl|König Ottokar]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> gelang.<ref name ="Trawnicek274"/> Bereits unter [[Friedrich der Streitbare|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]] war er einer der oberen Landrichter des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Neben ihm sind zu dieser Zeit als "obere Landrichter" bekannt: Otto von Haslau, Heinrich von Liechtenstein, Heinrich von Hardegg, [[Konrad von Zagging]], [[Albero von Feldsberg]] und Heinrich von Haßbach. Vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 39</ref>vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 13f.</ref> Diese Position konnte er zunächst auch unter König Ottokar halten.<ref name ="Trawnicek274"/> Als oberer Landrichter wirkte Otto von Maissau an verschiedenen Orten im Herzogtum Österreich und später auch in der Markgrafschaft Mähren, so in [[Wien]], [[Linz]], [[Ybbs an der Donau|Ybbs]] oder [[Krems an der Donau|Krems]].<ref name ="Rigele39">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 39</ref> | Mitte des 13. Jahrhunderts gelang es Otto (II.) von Maissau seine Besitzungen im [[Waldviertel]] wesentlich zu vergrößern. In der Forschung ist bisher nicht geklärt, ob ihm dies durch Usurpation oder durch die (vorübergehende) Gunst des "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönigs]]" [[Ottokar II. Přemysl|König Ottokar]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> gelang.<ref name ="Trawnicek274">vgl. Peter Trawnicek: Pöggstall und die Grabdenkmäler, 2002, S. 274</ref> Bereits unter [[Friedrich der Streitbare|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]] war er einer der oberen Landrichter des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Neben ihm sind zu dieser Zeit als "obere Landrichter" bekannt: Otto von [[Haslauer (Familie)|Haslau]], Heinrich von Liechtenstein, Heinrich von Hardegg, [[Konrad von Zagging]], [[Albero von Feldsberg]] und Heinrich von Haßbach. Vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 39</ref><ref>vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 13f.</ref> Diese Position konnte er zunächst auch unter König Ottokar halten.<ref name ="Trawnicek274"/> Als oberer Landrichter wirkte Otto von Maissau an verschiedenen Orten im Herzogtum Österreich und später auch in der Markgrafschaft Mähren, so in [[Wien]], [[Linz]], [[Ybbs an der Donau|Ybbs]] oder [[Krems an der Donau|Krems]].<ref name ="Rigele39">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 39</ref> | ||
Otto von Maissau schloss sich nach dem Tod von Herzog Friedrich "''dem Streitbaren''" dem [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser]] an und unterstützte daher zunächst dessen Statthalter [[Otto von Eberstein]], dem es trotz geringer finanzieller Mittel zunächst gelang, die Mehrheit der Grundherren im Herzogtum Österreich für sich zu gewinnen. 1247 wird er gemeinsam mit Otto von Haslau, dem Schenken von Kreuzenstein und Witigo ("scriba Austrie et Stirie") von diesem als Bürgen gegenüber dem Bischof von Freising urkundlich genannt.<ref name ="Rigele27">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 27</ref> Er dürfte zu jenen Adeligen gezählt haben, die sich Anfang der 1250er-Jahre dem Böhmenkönig anschlossen. Am 2. Februar 1251 ist er erstmals urkundlich im Umfeld von diesem belegt.<ref name ="Rigele30">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 30</ref> | Otto von Maissau schloss sich nach dem Tod von Herzog Friedrich "''dem Streitbaren''" dem [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser]] an und unterstützte daher zunächst dessen Statthalter [[Otto von Eberstein]], dem es trotz geringer finanzieller Mittel zunächst gelang, die Mehrheit der Grundherren im Herzogtum Österreich für sich zu gewinnen. 1247 wird er gemeinsam mit Otto von [[Haslauer (Familie)|Haslau]], dem Schenken von Kreuzenstein und Witigo ("scriba Austrie et Stirie") von diesem als Bürgen gegenüber dem Bischof von Freising urkundlich genannt.<ref name ="Rigele27">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 27</ref> Er dürfte zu jenen Adeligen gezählt haben, die sich Anfang der 1250er-Jahre dem Böhmenkönig anschlossen. Am 2. Februar 1251 ist er erstmals urkundlich im Umfeld von diesem belegt.<ref name ="Rigele30">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 30</ref> | ||
König Ottokar dürfte ihn 1255 mit der [[Burgruine Staatz|Herrschaft Staatz]] und 1259 mit dem "Passauer Zehent" in [[Weiten (Niederösterreich)|Weiten]], der zuvor Rudolf von Pottendorf gehört hatte, belehnt haben. Nach einer Urkunde von 1263 war Otto von Maissau damals an der Beilegung einer Streitsache im Weitental beteiligt.<ref name ="Zajic14"/> Im Dezember 1256 vertrat er zusammen mit [[Konrad von Zagging]] König Ottokar bei seiner Einigung mit dem Bischof von Bamberg in [[Krems an der Donau|Krems]]. Er führte am 7. März 1259 den Vorsitz im Landgericht zu [[Mautern]], auf dem Heinrich von Kuenring verurteilt wurde, die Burg Rappottenstein und das Patronatsrecht der Kirche von [[Rappottenstein]] und Meilan an Berta von Eggenburg und ihre Söhne zurückzugeben.<ref name ="Rigele37">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 37</ref> 1260 bekleidete er das Amt des Oberstmarschall für das Herzogtum Österreich.<ref name ="Trawnicek274"/> Noch 1263 bestätigte Otto von Maissau zusammen mit Otto von Haslau anlässlich des Landgerichtes in Korneuburg am 25. November eine Schenkung von Friedrich von Weikersdorf an das [[Stift Klosterneuburg]], wobei ihn Heinrich von Seefeld, der damals selbst einer der "oberen Landrichter" war, ersuchte, Besitzungen, die dieser gemeinsam mit [[Albero von Feldsberg|Albero von Feldsberg]] dem [[Stift Heiligenkreuz]] geschenkt hatten, gegen Übergriffe des Ritters Friedrich von Moosbrunn zu schützen.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 38f.</ref> | König Ottokar dürfte ihn 1255 mit der [[Burgruine Staatz|Herrschaft Staatz]] und 1259 mit dem "Passauer Zehent" in [[Weiten (Niederösterreich)|Weiten]], der zuvor Rudolf von Pottendorf gehört hatte, belehnt haben. Nach einer Urkunde von 1263 war Otto von Maissau damals an der Beilegung einer Streitsache im Weitental beteiligt.<ref name ="Zajic14"/> Im Dezember 1256 vertrat er zusammen mit [[Konrad von Zagging]] König Ottokar bei seiner Einigung mit dem Bischof von Bamberg in [[Krems an der Donau|Krems]]. Er führte am 7. März 1259 den Vorsitz im Landgericht zu [[Mautern an der Donau|Mautern]], auf dem Heinrich von Kuenring verurteilt wurde, die Burg Rappottenstein und das Patronatsrecht der Kirche von [[Rappottenstein]] und Meilan an Berta von Eggenburg und ihre Söhne zurückzugeben.<ref name ="Rigele37">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 37</ref> 1260 bekleidete er das Amt des Oberstmarschall für das Herzogtum Österreich.<ref name ="Trawnicek274"/> Noch 1263 bestätigte Otto von Maissau zusammen mit Otto von [[Haslauer (Familie)|Haslau]] anlässlich des Landgerichtes in Korneuburg am 25. November eine Schenkung von Friedrich von Weikersdorf an das [[Stift Klosterneuburg]], wobei ihn Heinrich von Seefeld, der damals selbst einer der "oberen Landrichter" war, ersuchte, Besitzungen, die dieser gemeinsam mit [[Albero von Feldsberg|Albero von Feldsberg]] dem [[Stift Heiligenkreuz]] geschenkt hatten, gegen Übergriffe des Ritters Friedrich von Moosbrunn zu schützen.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 38f.</ref> | ||
Dass König Ottokar seit Anfang der 1260er-Jahre kontinuierlich versuchte, den Einfluss der Landherren zu verringern, dürfte letztlich zum Konflikt Ottos mit ihm geführt haben, zudem dadurch auch seine Beratertätigkeit an Bedeutung verlor.<ref name ="Rigele36">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 36</ref> Bald nach 1260 fiel Otto bei König Ottokar in Ungnade. 1265 wurde er diesem in der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] gefangen gesetzt und dort getötet.<ref name ="Zajic14"/> | Dass König Ottokar seit Anfang der 1260er-Jahre kontinuierlich versuchte, den Einfluss der Landherren zu verringern, dürfte letztlich zum Konflikt Ottos mit ihm geführt haben, zudem dadurch auch seine Beratertätigkeit an Bedeutung verlor.<ref name ="Rigele36">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 36</ref> Bald nach 1260 fiel Otto bei König Ottokar in Ungnade. 1265 wurde er diesem in der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] gefangen gesetzt und dort getötet.<ref name ="Zajic14"/> Noch in seinem Todesjahr stiftete seine Witwe Elisabeth gemeinsam mit dem Sohn Stephan ein "Servitium" zu seinem Seelenheil.<ref name="Sigmund65">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981, S. 65</ref> | ||
== Orte mit Bezug zu Otto von Maissau im heutigen Niederösterreich == | |||
* [[Krems an der Donau|Krems]]: Otto von Maissau gilt als Wohltäter des dortigen Dominikanerklosters.<ref name ="Rigele54">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 54</ref> | |||
== Otto von Maissau in Legende und Sage == | |||
Ottos tragisches Ende, über das kaum etwas Konkretes bekannt ist, wurde in späteren Quellen wesentlich ausgeschmückt. Nach dem Prolog des Stifterbuches des Klosters [[Stift St. Bernhard|St. Bernhard]] wurde er hingerichtet, eine Information, die sich allerdings in keiner zeitgenössischen Quellen befindet. In der "Reimchronik", die [[w:Ottokar aus der Gaal|Ottokar aus der Gaal]] zugeschrieben wird und ca. eine Generation nach ihm entstanden ist, wird sein Tod auf Verrat zurückgeführt.<ref name ="Rigele51">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 51</ref> | |||
== Otto von Maissau in zeitgenössischen Quellen == | == Otto von Maissau in zeitgenössischen Quellen == | ||
Otto von Maissau dürfte jener "herr Otto von Mîssouwe" sein, über den [[w:Ulrich von Liechtenstein|Ulrich von Liechtenstein]] als Teilnehmer des Turniers in [[Wiener Neustadt]] (1240) im "Frauendienst" ausführlich berichtet. Ulrich berichtet außerdem, dass er bei diesem Turnier persönlich gegen Otto von Maissau angetreten war und gibt eine ausführliche Beschreibung von dessen Wappen.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 24f.</ref> Eine weitere Beschreibung von ihm findet sich bei [[w:Seifried Helbling|Seifried Helbling]].<ref name ="Rigele24">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 24</ref> Er kommt außerdem in der "Reimchronik" des | Otto von Maissau dürfte jener "herr Otto von Mîssouwe" sein, über den [[w:Ulrich von Liechtenstein|Ulrich von Liechtenstein]] als Teilnehmer des Turniers in [[Wiener Neustadt]] (1240) im "Frauendienst" ausführlich berichtet. Ulrich berichtet außerdem, dass er bei diesem Turnier persönlich gegen Otto von Maissau angetreten war und gibt eine ausführliche Beschreibung von dessen Wappen.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 24f.</ref> Eine weitere Beschreibung von ihm findet sich bei [[w:Seifried Helbling|Seifried Helbling]].<ref name ="Rigele24">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 24</ref> Er kommt außerdem in der "Reimchronik" des Ottokar aus der Gaal vor, die allerdings erst eine Generation später entstanden ist.<ref name ="Zajic14"/> Hier wird sein Fall als warnendes Beispiel einem Ulrich von Taufers berichtet.<ref name ="Rigele52">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 52</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Peter Trawnicek: ''Pöggstall und die Grabdenkmäler in der Kirche St. Anna im Felde''. In: Sbornik Praci filozoficke fakulty brnenske univerzity studia facultatis philosophicae universitatis brunensis C 49, 2002. S. 271-291 [https://digilib.phil.muni.cz/bitstream/handle/11222.digilib/101925/C_Historica_49-2002-1_18.pdf?sequence=1 digital] | * Peter Trawnicek: ''Pöggstall und die Grabdenkmäler in der Kirche St. Anna im Felde''. In: Sbornik Praci filozoficke fakulty brnenske univerzity studia facultatis philosophicae universitatis brunensis C 49, 2002. S. 271-291 [https://digilib.phil.muni.cz/bitstream/handle/11222.digilib/101925/C_Historica_49-2002-1_18.pdf?sequence=1 digital] | ||
* Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990 | * Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990 | ||
* Andreas Zajic | * [[Andreas Zajic]]: ''Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall''. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): ''Menschen und Denkmale''. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51 | ||
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Aktuelle Version vom 15. April 2022, 19:41 Uhr
Otto (II.) von Maissau (* im 13. Jahrhundert; † 1265, auf der Burg Aichhorn bei Brno, heute Tschechien, damals Markgrafschaft Mähren[1]) war ein Adeliger des Herzogtums Österreich und wirkte im heutigen Bundesland Niederösterreich. Unter ihm begann der Aufstieg der Familie der Maissauer.
Herkunft
Otto (II.) von Maissau stammte aus einer Ministerialenfamilie[A 1] des Herzogtums Österreich, die sich nach dem Ort beziehungsweise der Burg Maissau im Waldviertel benannte. Sie zählte im Spätmittelalter zu den angesehensten und mächtigsten Adelsfamilien des Herzogtums. Otto (II.) von Maissau führte seit ca. 1240 als Wappen ein schwarzes Einhorn in Gold, welches später auch als Wappen der Familie belegt ist.[2]
Verheiratet war Otto (II.) von Maissau mit Elisabeth von Sonnberg († nach 1265), der Witwe von Ulrich von Staatz, die aus einer im Weinviertel in der Nachbarschaft der Maissauer begüterten Ministerialenfamilie stammte.[3] Sie war eine Schwester von Hadmar (II.) von Sonnberg und die Tante von Hugo und Hadmar von Liechtenfels.[4] Aus dieser Ehe sind Kinder belegt:
- Stephan (I.) von Maissau.[1]
- Sophie von Maissau, sie besaß ein eigenes Siegel und war die Ehefrau von Heinrich von Haunfeld[5]
- Tochter, Nonne im Kloster Oslawan, damals Markgrafschaft Mähren[6]
- Tochter, Ehefrau von Hadmar von Schönberg, Mutter von Alber von Schönberg und Hadmar von Schönberg[6]
- Tochter, Ehefrau eines Adeligen aus der Markgrafschaft Mähren aus der Familie Wartenberg, Mutter von Benesch von Wartenberg[6] Dieser verkaufte seinem Onkel Stephan (I.) von Maissau 1297 die Eigengüter, die er von einer Mutter geerbt hatte, darunter die halbe Feste in Ottenschlag und Güter im Marchfeld bei Gänserndorf, Siebenbrunn, Streifing und Dietrichsdorf sowie einen Weingarten und Burgrechte in Döbling und Grinzing (beide heute Teile der Stadt Wien).[7]
Belegt ist außerdem eine weitere Tochter: Berta, die mit Dietrich von Hohenberg verheiratet war. Diese dürfte allerdings nur eine Stieftochter von Otto von Maissau gewesen sein und stammte wohl aus der ersten Ehe von Elisabeth von Sonnberg.[6]
Otto (II.) von Maissau war ein Onkel von Pilgrim und Heinrich von Schwarzenau.[5] Aus einigen Urkunden geht hervor, dass er einen jüngeren Bruder hatte: Alold von Maissau.
Leben
Nach der deutschsprachigen Reimchronik war es Otto (II.) von Maissau, der im Wesentlichen den Aufstieg seiner Familie zu einer der angesehensten und mächtigsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich zu verantworten hatte. Er soll jene vier Herrschaften erworben haben, die diesen begründeten, die Herrschaften Pöggstall, Horn, Ottenschlag und Staatz.[8]
Mitte des 13. Jahrhunderts gelang es Otto (II.) von Maissau seine Besitzungen im Waldviertel wesentlich zu vergrößern. In der Forschung ist bisher nicht geklärt, ob ihm dies durch Usurpation oder durch die (vorübergehende) Gunst des "Böhmenkönigs" König Ottokar[A 2] gelang.[9] Bereits unter Herzog Friedrich (II.) "dem Streitbaren" war er einer der oberen Landrichter des Herzogtums Österreich[A 3][10] Diese Position konnte er zunächst auch unter König Ottokar halten.[9] Als oberer Landrichter wirkte Otto von Maissau an verschiedenen Orten im Herzogtum Österreich und später auch in der Markgrafschaft Mähren, so in Wien, Linz, Ybbs oder Krems.[11]
Otto von Maissau schloss sich nach dem Tod von Herzog Friedrich "dem Streitbaren" dem Kaiser an und unterstützte daher zunächst dessen Statthalter Otto von Eberstein, dem es trotz geringer finanzieller Mittel zunächst gelang, die Mehrheit der Grundherren im Herzogtum Österreich für sich zu gewinnen. 1247 wird er gemeinsam mit Otto von Haslau, dem Schenken von Kreuzenstein und Witigo ("scriba Austrie et Stirie") von diesem als Bürgen gegenüber dem Bischof von Freising urkundlich genannt.[12] Er dürfte zu jenen Adeligen gezählt haben, die sich Anfang der 1250er-Jahre dem Böhmenkönig anschlossen. Am 2. Februar 1251 ist er erstmals urkundlich im Umfeld von diesem belegt.[13]
König Ottokar dürfte ihn 1255 mit der Herrschaft Staatz und 1259 mit dem "Passauer Zehent" in Weiten, der zuvor Rudolf von Pottendorf gehört hatte, belehnt haben. Nach einer Urkunde von 1263 war Otto von Maissau damals an der Beilegung einer Streitsache im Weitental beteiligt.[8] Im Dezember 1256 vertrat er zusammen mit Konrad von Zagging König Ottokar bei seiner Einigung mit dem Bischof von Bamberg in Krems. Er führte am 7. März 1259 den Vorsitz im Landgericht zu Mautern, auf dem Heinrich von Kuenring verurteilt wurde, die Burg Rappottenstein und das Patronatsrecht der Kirche von Rappottenstein und Meilan an Berta von Eggenburg und ihre Söhne zurückzugeben.[14] 1260 bekleidete er das Amt des Oberstmarschall für das Herzogtum Österreich.[9] Noch 1263 bestätigte Otto von Maissau zusammen mit Otto von Haslau anlässlich des Landgerichtes in Korneuburg am 25. November eine Schenkung von Friedrich von Weikersdorf an das Stift Klosterneuburg, wobei ihn Heinrich von Seefeld, der damals selbst einer der "oberen Landrichter" war, ersuchte, Besitzungen, die dieser gemeinsam mit Albero von Feldsberg dem Stift Heiligenkreuz geschenkt hatten, gegen Übergriffe des Ritters Friedrich von Moosbrunn zu schützen.[15]
Dass König Ottokar seit Anfang der 1260er-Jahre kontinuierlich versuchte, den Einfluss der Landherren zu verringern, dürfte letztlich zum Konflikt Ottos mit ihm geführt haben, zudem dadurch auch seine Beratertätigkeit an Bedeutung verlor.[16] Bald nach 1260 fiel Otto bei König Ottokar in Ungnade. 1265 wurde er diesem in der Markgrafschaft Mähren gefangen gesetzt und dort getötet.[8] Noch in seinem Todesjahr stiftete seine Witwe Elisabeth gemeinsam mit dem Sohn Stephan ein "Servitium" zu seinem Seelenheil.[17]
Orte mit Bezug zu Otto von Maissau im heutigen Niederösterreich
Otto von Maissau in Legende und Sage
Ottos tragisches Ende, über das kaum etwas Konkretes bekannt ist, wurde in späteren Quellen wesentlich ausgeschmückt. Nach dem Prolog des Stifterbuches des Klosters St. Bernhard wurde er hingerichtet, eine Information, die sich allerdings in keiner zeitgenössischen Quellen befindet. In der "Reimchronik", die Ottokar aus der Gaal zugeschrieben wird und ca. eine Generation nach ihm entstanden ist, wird sein Tod auf Verrat zurückgeführt.[19]
Otto von Maissau in zeitgenössischen Quellen
Otto von Maissau dürfte jener "herr Otto von Mîssouwe" sein, über den Ulrich von Liechtenstein als Teilnehmer des Turniers in Wiener Neustadt (1240) im "Frauendienst" ausführlich berichtet. Ulrich berichtet außerdem, dass er bei diesem Turnier persönlich gegen Otto von Maissau angetreten war und gibt eine ausführliche Beschreibung von dessen Wappen.[20] Eine weitere Beschreibung von ihm findet sich bei Seifried Helbling.[21] Er kommt außerdem in der "Reimchronik" des Ottokar aus der Gaal vor, die allerdings erst eine Generation später entstanden ist.[8] Hier wird sein Fall als warnendes Beispiel einem Ulrich von Taufers berichtet.[22]
Literatur
- Peter Trawnicek: Pöggstall und die Grabdenkmäler in der Kirche St. Anna im Felde. In: Sbornik Praci filozoficke fakulty brnenske univerzity studia facultatis philosophicae universitatis brunensis C 49, 2002. S. 271-291 digital
- Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990
- Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Peter Trawnicek: Pöggstall und die Grabdenkmäler, 2002, S. 275
- ↑ vgl. Otto IV. von Maissau (der letzte Maissauer), GedächtnisDesLandes.AT, abgerufen am 18. April 2020
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 53
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 55 und S. 56
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 55
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 56
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 76
- ↑ 8,0 8,1 8,2 8,3 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 14
- ↑ 9,0 9,1 9,2 vgl. Peter Trawnicek: Pöggstall und die Grabdenkmäler, 2002, S. 274
- ↑ vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 13f.
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 39
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 27
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 30
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 37
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 38f.
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 36
- ↑ vgl. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981, S. 65
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 54
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 51
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 24f.
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 24
- ↑ vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 52
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien. Die Ministerialen im Herzogtum Österreich waren zunächst herzogliche Ministeriale, ehe sie zwischen 1246 und 1251 sich selbst als Ministerialen des Herzogtums Österreich verstanden. Otto (II.) von Maissau gehörte gemeinsam mit seinem Sohn und Nachfolger Stephan zu jenen, die sich selbst als Ministeriale des Herzogtums Österreich bezeichneten. In seinem Umfeld führten diesen Titel außerdem die Kuenringer sowie Hadmar und Leutwin von Sunnberg (oder Sonnberg), Pilgrim von Schwarzenau und Alold von Kaja. Vgl. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 62
- ↑ Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.
- ↑ Neben ihm sind zu dieser Zeit als "obere Landrichter" bekannt: Otto von Haslau, Heinrich von Liechtenstein, Heinrich von Hardegg, Konrad von Zagging, Albero von Feldsberg und Heinrich von Haßbach. Vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 39