Neudeggerhof (Wien 19): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Der Neudeggerhof''' oder '''Neudegger Hof''' war ein im [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirk]] gelegener Wirtschaftshof der Dominikaner. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen [[Neudeggerhof (Wien 8)|Hof]] im [[Neubau (Wien)|7.]] / [[Josefstadt (Wien)|8.]] Wiener Gemeindebezirk und dem [[Neideckerhof (Wien 2)|Neideckerhof]] im [[Leopoldstadt (Wien)|2. Wiener Gemeindebezirk]].
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'''Der Neudeggerhof''', auch '''Neudegger Hof''' oder '''Neudeckerhof''', ist ein ehemaliger Wirtschaftshof in Nussdorf (heute: [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirk]]). Heute wird er als Bürocenter genutzt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen [[Neudeggerhof (Wien 8)|Hof]] im [[Neubau (Wien)|7.]] / [[Josefstadt (Wien)|8.]] Wiener Gemeindebezirk und dem [[Neideckerhof (Wien 2)|Neideckerhof]] im [[Leopoldstadt|2. Wiener Gemeindebezirk]].


== Lage ==
== Lage ==
Der Neudeggerhof befindet sich auf dem Areal des späteren [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirk]] an der Ecke Hackhofer Gasse 1 / Greinergasse 47-51.<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|4|372|Neudeggerhof|}}</ref> Seinem Namen verdankte er vermutlich der topographischen Bezeichnung "Im Neideck". Diese Geländebezeichnung, die vermutlich auf Straßen- oder Weggabelungen verweist, ist für das Areal der heutigen Stadt Wien im Mittelalter häufig zu finden.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Neudeggerhof_(19)||Neudeggerhof}}, abgerufen am 17. Oktober 2020</ref>
Der Neudeggerhof befindet sich auf dem Areal des späteren [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirk]] an der Ecke Hackhofer Gasse 1 / [[Greinergasse (Wien)|Greinergasse]] 47-51.<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|4|372|Neudeggerhof|}}</ref> Sein Name dürfte auf die topographischen Bezeichnung "Im Neideck" zurückgehen. Es handelt sich dabei um eine Geländebezeichnung, die auf Straßen- oder Weggabelungen verweist. Sie war im Mittelalter auf dem Areal der heutigen Stadt [[Wien]] häufig zu finden.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Neudeggerhof_(19)||Neudeggerhof}}, abgerufen am 17. Oktober 2020</ref>


== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
Der Neudeggerhof war ein breit angelegter Bau mit zwei Geschossen, Giebel und einem Schopfwalmdach. Vor der Halle, einem Stichkappentonnengewölbte, befindet sich ein  Rundbogenportal. Auf der Fassade der Südseite befindet sich eine gemalte Sonnenuhr mit der Jahreszahl 1577. An der Vorderfront ist vermerkt, dass der Hof 1684 renoviert wurde.<ref name ="wienwiki"/>
Der Neudeggerhof ist ein breit angelegter Bau mit zwei Geschossen, Giebel und einem Schopfwalmdach. Vor der Halle, einem Stichkappentonnengewölbte, befindet sich ein  Rundbogenportal. Auf der Fassade der Südseite befindet sich eine gemalte Sonnenuhr mit der Jahreszahl 1577. An der Vorderfront ist vermerkt, dass der Hof 1684 renoviert wurde.<ref name ="wienwiki"/> Um die Jahrtausendwende wurde der Hof unter Beibehaltung der historischen Bausubstanz behutsam adaptiert.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Neudeggerhof war ein Wirtschaftshof, der 1577 erbaut und 1684 renoviert wurde. Ursprünglich gehörte er den Dominikanern . Später befand sich hier das Wirtshaus "Zu den 3 Adlern".<ref name ="czeike"/> Das ursprüngliche Gebäude ist nicht mehr erhalten.
Der Neudeggerhof war ursprünglich ein Wirtschaftshof. Nach der Jahreszahl auf der Fassade dürfte er um 1577 erbaut worden sein. 1684 wurde er renoviert. Die Jahreszahl könnte ein Hinweis sein, dass der Hof während der "[[Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]]" (1683) beschädigt oder vielleicht sogar teilweise zerstört worden war. Ursprünglich gehörte der Neudeggerhof den Dominikanern. Später befand sich hier das Wirtshaus "Zu den 3 Adlern".<ref name ="czeike"/>  


== Der Neudeggerhof in Sage und Legende ==
== Der Neudeggerhof in Sage und Legende ==
Der Sage nach soll sich dort, wo sich später der Neudeggerhof befand, einmal ein Nonnenkloster gestanden haben.<ref name ="czeike"/>
Der Sage nach soll sich an jener Stelle, wo später der Neudeggerhof erbaut wurde, zuvor ein Nonnenkloster gestanden haben.<ref name ="czeike"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bundesdenkmalamt [Hrsg.]: ''Dehio-Handbuch''. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Verlag Anton Schroll, Wien, 1996, S. 585
* ''Döblinger Museumsblätter'' 11. 1967. S. 4
* {{Czeike|4|372|Neudeggerhof|Neudeggerhof (19., Hackhoferg. 1, Greinerg. 51}}
* {{Czeike|4|372|Neudeggerhof|Neudeggerhof (19., Hackhoferg. 1, Greinerg. 51}}
* Wolfgang Czerny et al. (Hrsg.): ''Dehio Wien''. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Verlag Anton Schroll, Wien, 1996. ISBN 3-7031-0693-X. S. 585
* [[w:Gustav Gugitz (Heimatforscher)|Gustav Gugitz]]: ''Die Sagen und Legenden der Stadt Wien'' (= ''Österreichische Heimat''. Bd. 17). Verlag Hollinek, Wien, 1952. S. 76f.
* [[w:Gustav Gugitz (Heimatforscher)|Gustav Gugitz]]: ''Die Sagen und Legenden der Stadt Wien'' (= ''Österreichische Heimat''. Bd. 17). Verlag Hollinek, Wien, 1952. S. 76f.
* Helmut Kretschmer: ''XIX. Döbling'' (= Wiener Bezirkskulturführer. Bd. 19). Verlag Jugend & Volk, Wien, 1982. S. 27
* Helmut Kretschmer: ''XIX. Döbling'' (= Wiener Bezirkskulturführer. Bd. 19). Verlag Jugend & Volk, Wien, 1982. S. 27
* Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling (Hrsg.): ''Döbling''. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling", Wien, 1922. Band 1, S. 128 und Band 2, S. 412
* Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling (Hrsg.): ''Döbling''. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling", Wien, 1922. Band 1, S. 128 und Band 2, S. 412
* ''Döblinger Museumsblätter'' 11. 1967. S. 4


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{WiWi|Neudeggerhof_(19)||Neudeggerhof}}
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* {{WiWi|Neudeggerhof_(19)||Neudeggerhof}} (mit Bild)


==Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2020, 11:40 Uhr

Neudeggerhof an der Ecke der Hackhofergasse

Der Neudeggerhof, auch Neudegger Hof oder Neudeckerhof, ist ein ehemaliger Wirtschaftshof in Nussdorf (heute: 19. Wiener Gemeindebezirk). Heute wird er als Bürocenter genutzt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Hof im 7. / 8. Wiener Gemeindebezirk und dem Neideckerhof im 2. Wiener Gemeindebezirk.

Lage

Der Neudeggerhof befindet sich auf dem Areal des späteren 19. Wiener Gemeindebezirk an der Ecke Hackhofer Gasse 1 / Greinergasse 47-51.[1] Sein Name dürfte auf die topographischen Bezeichnung "Im Neideck" zurückgehen. Es handelt sich dabei um eine Geländebezeichnung, die auf Straßen- oder Weggabelungen verweist. Sie war im Mittelalter auf dem Areal der heutigen Stadt Wien häufig zu finden.[2]

Das Bauwerk

Der Neudeggerhof ist ein breit angelegter Bau mit zwei Geschossen, Giebel und einem Schopfwalmdach. Vor der Halle, einem Stichkappentonnengewölbte, befindet sich ein Rundbogenportal. Auf der Fassade der Südseite befindet sich eine gemalte Sonnenuhr mit der Jahreszahl 1577. An der Vorderfront ist vermerkt, dass der Hof 1684 renoviert wurde.[2] Um die Jahrtausendwende wurde der Hof unter Beibehaltung der historischen Bausubstanz behutsam adaptiert.

Geschichte

Der Neudeggerhof war ursprünglich ein Wirtschaftshof. Nach der Jahreszahl auf der Fassade dürfte er um 1577 erbaut worden sein. 1684 wurde er renoviert. Die Jahreszahl könnte ein Hinweis sein, dass der Hof während der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" (1683) beschädigt oder vielleicht sogar teilweise zerstört worden war. Ursprünglich gehörte der Neudeggerhof den Dominikanern. Später befand sich hier das Wirtshaus "Zu den 3 Adlern".[1]

Der Neudeggerhof in Sage und Legende

Der Sage nach soll sich an jener Stelle, wo später der Neudeggerhof erbaut wurde, zuvor ein Nonnenkloster gestanden haben.[1]

Literatur

  • Döblinger Museumsblätter 11. 1967. S. 4
  • Felix Czeike (Hrsg.): Neudeggerhof (19., Hackhoferg. 1, Greinerg. 51. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 372–Neudeggerhof.
  • Wolfgang Czerny et al. (Hrsg.): Dehio Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Verlag Anton Schroll, Wien, 1996. ISBN 3-7031-0693-X. S. 585
  • Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien (= Österreichische Heimat. Bd. 17). Verlag Hollinek, Wien, 1952. S. 76f.
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling (= Wiener Bezirkskulturführer. Bd. 19). Verlag Jugend & Volk, Wien, 1982. S. 27
  • Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling (Hrsg.): Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling", Wien, 1922. Band 1, S. 128 und Band 2, S. 412

Weblinks

 Neudeggerhof (Wien 19) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 372–Neudeggerhof.
  2. 2,0 2,1 vgl. Neudeggerhof im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 17. Oktober 2020
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Neudeggerhof (Wien 19) behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).

48.259916.3655Koordinaten: 48° 15′ 36″ N, 16° 21′ 56″ O