Viktor Sohm: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Viktor Sohm''', (* [[19. Juni]] [[1869]] in [[Dornbirn]]; † [[15. Dezember]] [[1960]] in [[w:Appenzellerland|Appenzell]], [[w:Schweiz|Schweiz]]) war ein [[österreich]]ischer [[w:Skifahren|Skipionier]], gelernter [[w:Bierbrauer|Bierbrauer]] und [[w:Kaufmann|Kaufmann]] (Sportartikelhändler).
'''Viktor Sohm''', (* [[19. Juni]] [[1869]] in [[Dornbirn]]; † [[15. Dezember]] [[1960]] in [[w:Appenzellerland|Appenzell]], [[w:Schweiz|Schweiz]]) war ein [[österreich]]ischer [[w:Skifahren|Skipionier]], Skispringer<ref>Siehe z. B.: Vorarlberger Landes-Zeitung vom 28. Januar 1904, S. 2.</ref>, gelernter [[w:Bierbrauer|Bierbrauer]] und [[w:Kaufmann|Kaufmann]] (Sportartikelhändler).


== Leben ==
==Leben==
Viktor Sohm wurde als Sohn von Johann Michael Sohm (Buchhalter) und Elisabeth Sohm (geborene Stieffel) in [[w:Oberdorf (Dornbirn)|Dornbirn-Oberdorf]] geboren. Als er zwei Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach [[w:Heidelberg|Heidelberg]], dem Geburtsort der Mutter. Bereits 1873 nahm die Familie den Wohnsitz dann wieder in Vorarlberg, in [[Bregenz]]. Der Vater eröffnete in der Bahnhofstraße ein Bank- und Wechselgeschäft.<ref name=Bödele>Nikola Langreiter, Petra Zudrell: ''Wem gehört das Bödele? '', Salzburg/Wien 2019, Residenz Verlag, ISBN 978-3-7017-3511-2, S. 192 ff.</ref>
Viktor Sohm wurde als Sohn von Johann Michael Sohm (Buchhalter) und Elisabeth Sohm (geborene Stieffel) in [[w:Oberdorf (Dornbirn)|Dornbirn-Oberdorf]] geboren. Als er zwei Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach [[w:Heidelberg|Heidelberg]], dem Geburtsort der Mutter. Bereits 1873 nahm die Familie den Wohnsitz dann wieder in Vorarlberg, in [[Bregenz]]. Der Vater eröffnete in der Bahnhofstraße ein Bank- und Wechselgeschäft.<ref name="Bödele">Christof Thöny: ''Zur Geschichte des Skilaufens auf dem Bödele bis in die Zwischenkriegszeit'', in Nikola Langreiter, Petra Zudrell: ''Wem gehört das Bödele? '', Salzburg/Wien 2019, Residenz Verlag, ISBN 978-3-7017-3511-2, S. 192 ff.</ref>


Da Johann Michael Sohm Schweizer Staatsbüger war, musst auch Viktor Sohm keinen Militärdienst bei der [[w:Gemeinsame Armee|k. u. k. Armee]] leisten.<ref name=Bödele />
Da Johann Michael Sohm Schweizer Staatsbüger war, musste auch Viktor Sohm keinen Militärdienst bei der [[w:Gemeinsame Armee|k. u. k. Armee]] leisten.<ref name="Bödele" /><ref name="Volksblatt">Walther Flaig: ''Ein verdienter Skipionier Vorarlbergs'' in Vorarlberger Volksblatt vom 18. Juni 1949, S. 5.</ref>


Sohm hatte mit Therese Mathies, der Schwester von Albert Mathies, bereits zwei Kinder, bis sie heirateten. Insgesamt hatten beide fünf Kinder. Seinen Lebensabend verbrachte Sohm in Krumbach bei [[w:Trogen AR|Trogen]] ([[w:Appenzellerland|Appenzell]], Schweiz).
Sohm hatte mit Theresia Mathies, der Schwester von Albert Mathies, bereits zwei Kinder, bis sie heirateten. Insgesamt hatten beide fünf Kinder (Hilde, Arno, Viktor, Ingeborg und Sieglinde). Seinen Lebensabend verbrachte Sohm in Krumbach bei [[w:Trogen AR|Trogen]] ([[w:Appenzellerland|Appenzell]], Schweiz).<ref name="Museumsverein">''Viktor Sohm und die Familie Mathies in Stuben am Arlberg'', Ausstellung des Museumsvereins Klostertal 2020.</ref>


== Beruf ==
==Beruf==
Sohm lernte den Beruf des Bierbrauers. Von 1887 bis 1890 und 1893 war Viktor Sohm in den [[w:USA|USA]] bei einem Onkel in einer Bierbrauerei beschäftigt. Er war als Bierbrauer bis um etwa 1900 in [[w:Augsburg|Augsburg]], [[w:Genf|Genf]], [[w:München|München]], [[w:Winterthur|Winterthur]] und [[w:Zürich|Zurüch]] tätig. Danach gründete er in Bregenz in der Bahnhofstraße 10 einen Sportartikelhandel.<ref name=Bödele /> 1926 übersiedelte Sohm beruflich in die Schweiz.
Er besuchte die Volksschule in Bregenz, die Handelsschule in der Mehrerau und die Industrieschule in Freiburg (Schweiz), machte eine Lehre in der Bank seines Vaters in Bregenz. Von 1887 bis 1890 und 1893 war Viktor Sohm in den [[w:USA|USA]] bei einem Onkel in einer Bierbrauerei beschäftigt und erlernte das Bierbrauen.<ref name="Tagblatt">Viktor Sohm, 70 Jahre alt, Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 17. Juni 1939, S. 6 f.</ref> Er war als Bierbrauer bis um etwa 1900 in [[w:Augsburg|Augsburg]], [[w:Genf|Genf]], [[w:München|München]], [[w:Winterthur|Winterthur]] und [[w:Zürich|Zurüch]] tätig. Danach gründete er in Bregenz in der Bahnhofstraße 10 einen Sportartikelhandel.<ref name="Bödele" /> 1926 übersiedelte Sohm beruflich in die Schweiz.


== Skisport ==
==Skisport==
Viktor Sohms große Leidenschaft war der Skisport und der Alpinismus und er gilt in diesen Bereichen als Pionier in mehrerer Hinsicht in Österreich und der Schweiz.<ref>[http://www.alpinwiki.at/portal/navigation/erst-besteiger/erstbesteigerdetail.php?erstbesteiger=3563 Sohm Viktor], Webseite: alpinwiki.at.</ref> Er machte seine ersten unbeholfenen Versuche ohne jede Anleitung mit Ski im Winter 1877 am [[w:Gebhardsberg|Gebhardsberg]]. Er soll bei seiner ersten Abfahrt auf 2,5 m langen Schnabelskiern<ref>[https://gmbh.vorarlberg.travel/aktivitaet/vorarlberger-skigeschichte/ Der weiße Rausch], Webseite: vorarlberg.travel.</ref>, die er von seinem Bruder erhalten hatte, auf dem gebahnten Weg vom Gebhardsberg herunter die Frau des damaligen Bregenzer Bürgermeister ([[w:Andreas Fetz|Andreas Fetz]]) und ihre Freundin fast zusammengefahren haben.<ref>[https://100geschichten.bregenz.at/geschichte/merzwiese/ Merzwiese], Webseite: bregenz.at.</ref> 1899 dann verstärkte er sein Interesse am Skisport und konnte auch eine Vielzahl an anderen Sportlern dafür gewinnen.<ref>''Wem gehört das Bödele? '', S. 189 ff, 192 ff.</ref>
Viktor Sohms große Leidenschaft war das Turnen, das Rudern, Bergsteigen und genz speziell der Skisport und der Alpinismus im Allgemeinen und er gilt in diesen Bereichen als Pionier in mehrerer Hinsicht in Österreich und der Schweiz.<ref name="Volksblatt" /><ref name="Tagblatt" /><ref>[http://www.alpinwiki.at/portal/navigation/erst-besteiger/erstbesteigerdetail.php?erstbesteiger=3563 Sohm Viktor], Webseite: alpinwiki.at.</ref><ref name="VN1" /> Er machte seine ersten unbeholfenen Versuche mit Skis, ohne jede Anleitung, im Winter 1877 am [[w:Gebhardsberg|Gebhardsberg]] in Bregenz. Er soll bei seiner ersten Abfahrt auf 2,5 m langen Schnabelskiern<ref>[https://gmbh.vorarlberg.travel/aktivitaet/vorarlberger-skigeschichte/ Der weiße Rausch], Webseite: vorarlberg.travel.</ref>, die er am Dachboden gefunden hatte und die sein Bruder weggelegt hatte, auf dem gebahnten Weg vom Gebhardsberg herunter die Frau des damaligen Bregenzer Bürgermeister ([[w:Andreas Fetz|Andreas Fetz]]) und ihre Freundin fast zusammengefahren haben.<ref>[https://100geschichten.bregenz.at/geschichte/merzwiese/ Merzwiese], Webseite: bregenz.at.</ref> 1899 dann verstärkte er sein Interesse am Skisport und konnte auch eine Vielzahl an anderen Sportlern dafür gewinnen.<ref name="Volksblatt" /><ref>''Wem gehört das Bödele? '', S. 189 ff, 192 ff.</ref>


1903 legte er erste Pläne für eine Sprungschanze am Bödele vor<ref>''Wem gehört das Bödele?'', S. 170.</ref> und besuchte 1905 einen Skikurs beim [[w:Norwegen|Norweger]] Leif Berg in der [[w:Lenzerheide|Lenzerheide]] (Schweiz) und hielt dann selbst Skikurse in Vorarlberg, Tirol und der Schweiz ab. Er favorisierte die "Norweger"-Skitechnik und verbreitete diese in seinen Kursen. Der erste Kurs fand im November 1905 in Stuben am Arlberg statt. Bekannteste Kursteilnehmer der ersten Runde waren dabei [[w:Hannes Schneider|Hannes Schneider]] und [[Albert Mathies]] (später Schwager von Sohm).<ref>''Wem gehört das Bödele? '', S. 194.</ref> Ein weiterer bekannter Skischüler von Sohm war [[w:Sepp Bildstein|Sepp Bildstein]].<ref>[https://www.derweissering.ski/de/die-runde/geschichte Die Geschichte des weißen Rings], Webseite: derweissering.ski.</ref><ref>[https://kundencenter.arlberg.com/pioniere.html Pioniere aus Eis und Stahl], Webseite: arlberg.com.</ref><ref>[https://www.hannesschneiderfoundation.com/hannes-schneider/ Hannes Schneider], Webseite: hannesschneiderfoundation.com.</ref>
Am 1. Jänner 1900 erfolgte, zusammen mit Josef Ostler und Hermann Hartmann, mit Skiern die Erstbesteigung der [[w:Schesaplana|Schesaplana]], welcher noch viele Gipfelbesteigungen im Winter folgten.<ref name="Tagblatt" />


Im November 1920 übernahm Viktor Sohm die Vereinsleitung im Verein Vorarlberger Skiläufer, der am 14. Oktober 1905 im Hotel Rhomberg in Dornbirn gegründet wurde.<ref>''Wem gehört das Bödele? '', S. 203.</ref>
1903 legte er erste Pläne für eine Sprungschanze am Bödele vor<ref>''Wem gehört das Bödele?'', S. 170.</ref> und er baute auch die erste Sprungschanze am [[w:Lank (Berg)|Lank]] an der Stelle, an der sich auch heute noch eine Sprungschanze befindet.<ref name="Tagblatt" /> Er besuchte 1905 einen Skikurs beim [[w:Norwegen|Norweger]] Leif Berg in der [[w:Lenzerheide|Lenzerheide]] (Schweiz) und hielt dann selbst Skikurse in Vorarlberg, Tirol und der Schweiz ab. Er favorisierte die "Norweger"-Skitechnik und verbreitete diese in seinen Kursen. Der erste Kurs fand im November 1905 in Stuben am Arlberg statt. Bekannteste Kursteilnehmer der ersten Runde waren dabei [[w:Hannes Schneider|Hannes Schneider]] (Geburtsname: Johann Schneider) und [[Albert Mathies]] (später Schwager von Sohm).<ref>''Wem gehört das Bödele? '', S. 194.</ref> Weitere Teilnehmer: Fritz Iklé, Ferdinand Schallert, Franz-Josef Mathies (''[[Lawinen-Franz-Josef]]''), Engelbert Strolz, Theresia Mathies (später Ehegattin von Sohm). Ein weiterer bekannter Skischüler von Sohm war [[w:Sepp Bildstein|Sepp Bildstein]], der auch ein Freund von Sohm wurde.<ref name="VN1">Vorarlberger Nachrichten vom 7. Juli 1949, S. 3</ref><ref>[https://www.derweissering.ski/de/die-runde/geschichte Die Geschichte des weißen Rings], Webseite: derweissering.ski.</ref><ref>[https://kundencenter.arlberg.com/pioniere.html Pioniere aus Eis und Stahl], Webseite: arlberg.com.</ref><ref>[https://www.hannesschneiderfoundation.com/hannes-schneider/ Hannes Schneider], Webseite: hannesschneiderfoundation.com.</ref>


Sohm entwickelte und vertrieb in seinem Geschäft in Bregenz auch Skiwachse und Klebefelle für den Skisport.
Bei den ersten [[w:Österreichische Ski-Meisterschaften 1907|Österreichischen Ski-Meisterschaften]] (''Hauptverbandswettlauf des [[w:Österreichischer Skiverband|Österreichischen-Skiverbandes]]'') vom 5. bis 7. Januar 1907 in [[Kitzbühel]] im damaligen [[Tirol|Kronland Tirol]], gehörten dem verantwortlichen Sportausschuss als Vertretung des Österreichischen Ski-Verbandes


== Einzelnachweise ==
*Herr Walter aus [[w:Hohenelbe|Hohenelbe]],
<references/>
*der [[w:Malerei|Maler]] und [[w:Alpinist|Hochalpinist]] [[w:Gustav Jahn (Maler)|Gustav Jahn]] aus [[Wien]] und
*Viktor Sohm an (Sohm vertrat als Präsident auch den Mitteleuropäischen Ski-Verband, MESV)<ref>Der Mitteleuropäische Skiverband wurde am 4. November 1906 in [[w:München|München]] gegründet.</ref>


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Im November 1920 übernahm Viktor Sohm die Vereinsleitung im Verein Vorarlberger Skiläufer, der am 14. Oktober 1905 im Hotel Rhomberg in Dornbirn gegründet worden war.<ref>''Wem gehört das Bödele? '', S. 203.</ref>
 
Sohm entwickelte und vertrieb in seinem Geschäft in Bregenz auch Skiwachse und Klebefelle für den Skisport, die bis Japan verkauft wurden, und andere Hilfsmittel für den Alpinismus<ref name="Volksblatt" /> Daneben führte er auch weiterhin Skikurse durch, teilweise zusammen mit Walter Flaig.<ref>Siehe z. B. Feldkircher Anzeiger vom 20. Dezember 1924, S. 8.</ref> (z. B. Kletterhaken, Skisteigeisen etc.).<ref>Vorarlberger Volksfreund, 8. Dezember 1905, S. 8.</ref>
 
==Ehrung==
*Viktor Sohm wurde für seine Verdienste am 7. März 1908 in den [[w:Ski-Club Arlberg|Ski-Club Arlberg]] als Ehrenmitglied aufgenommen.<ref name="Museumsverein" />
*Ehrenmitglied im ''Verband Vorarlberger Skiläufer'' seit 11. Oktober 1925.<ref>Bludenzer Anzeiger vom 17. Oktober 1925, S. 1.</ref>
 
==Literatur==
*Christof Thöny: Vorarlberger Skigeschichte, Sutton Verlag, Erfurt 2012, ISBN: 978-3-95400-048-7.
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
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Aktuelle Version vom 17. Juni 2021, 13:12 Uhr

Viktor Sohm, (* 19. Juni 1869 in Dornbirn; † 15. Dezember 1960 in Appenzell, Schweiz) war ein österreichischer Skipionier, Skispringer[1], gelernter Bierbrauer und Kaufmann (Sportartikelhändler).

Leben

Viktor Sohm wurde als Sohn von Johann Michael Sohm (Buchhalter) und Elisabeth Sohm (geborene Stieffel) in Dornbirn-Oberdorf geboren. Als er zwei Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach Heidelberg, dem Geburtsort der Mutter. Bereits 1873 nahm die Familie den Wohnsitz dann wieder in Vorarlberg, in Bregenz. Der Vater eröffnete in der Bahnhofstraße ein Bank- und Wechselgeschäft.[2]

Da Johann Michael Sohm Schweizer Staatsbüger war, musste auch Viktor Sohm keinen Militärdienst bei der k. u. k. Armee leisten.[2][3]

Sohm hatte mit Theresia Mathies, der Schwester von Albert Mathies, bereits zwei Kinder, bis sie heirateten. Insgesamt hatten beide fünf Kinder (Hilde, Arno, Viktor, Ingeborg und Sieglinde). Seinen Lebensabend verbrachte Sohm in Krumbach bei Trogen (Appenzell, Schweiz).[4]

Beruf

Er besuchte die Volksschule in Bregenz, die Handelsschule in der Mehrerau und die Industrieschule in Freiburg (Schweiz), machte eine Lehre in der Bank seines Vaters in Bregenz. Von 1887 bis 1890 und 1893 war Viktor Sohm in den USA bei einem Onkel in einer Bierbrauerei beschäftigt und erlernte das Bierbrauen.[5] Er war als Bierbrauer bis um etwa 1900 in Augsburg, Genf, München, Winterthur und Zurüch tätig. Danach gründete er in Bregenz in der Bahnhofstraße 10 einen Sportartikelhandel.[2] 1926 übersiedelte Sohm beruflich in die Schweiz.

Skisport

Viktor Sohms große Leidenschaft war das Turnen, das Rudern, Bergsteigen und genz speziell der Skisport und der Alpinismus im Allgemeinen und er gilt in diesen Bereichen als Pionier in mehrerer Hinsicht in Österreich und der Schweiz.[3][5][6][7] Er machte seine ersten unbeholfenen Versuche mit Skis, ohne jede Anleitung, im Winter 1877 am Gebhardsberg in Bregenz. Er soll bei seiner ersten Abfahrt auf 2,5 m langen Schnabelskiern[8], die er am Dachboden gefunden hatte und die sein Bruder weggelegt hatte, auf dem gebahnten Weg vom Gebhardsberg herunter die Frau des damaligen Bregenzer Bürgermeister (Andreas Fetz) und ihre Freundin fast zusammengefahren haben.[9] 1899 dann verstärkte er sein Interesse am Skisport und konnte auch eine Vielzahl an anderen Sportlern dafür gewinnen.[3][10]

Am 1. Jänner 1900 erfolgte, zusammen mit Josef Ostler und Hermann Hartmann, mit Skiern die Erstbesteigung der Schesaplana, welcher noch viele Gipfelbesteigungen im Winter folgten.[5]

1903 legte er erste Pläne für eine Sprungschanze am Bödele vor[11] und er baute auch die erste Sprungschanze am Lank an der Stelle, an der sich auch heute noch eine Sprungschanze befindet.[5] Er besuchte 1905 einen Skikurs beim Norweger Leif Berg in der Lenzerheide (Schweiz) und hielt dann selbst Skikurse in Vorarlberg, Tirol und der Schweiz ab. Er favorisierte die "Norweger"-Skitechnik und verbreitete diese in seinen Kursen. Der erste Kurs fand im November 1905 in Stuben am Arlberg statt. Bekannteste Kursteilnehmer der ersten Runde waren dabei Hannes Schneider (Geburtsname: Johann Schneider) und Albert Mathies (später Schwager von Sohm).[12] Weitere Teilnehmer: Fritz Iklé, Ferdinand Schallert, Franz-Josef Mathies (Lawinen-Franz-Josef), Engelbert Strolz, Theresia Mathies (später Ehegattin von Sohm). Ein weiterer bekannter Skischüler von Sohm war Sepp Bildstein, der auch ein Freund von Sohm wurde.[7][13][14][15]

Bei den ersten Österreichischen Ski-Meisterschaften (Hauptverbandswettlauf des Österreichischen-Skiverbandes) vom 5. bis 7. Januar 1907 in Kitzbühel im damaligen Kronland Tirol, gehörten dem verantwortlichen Sportausschuss als Vertretung des Österreichischen Ski-Verbandes

Bei der 6. Österreichischen Ski-Meisterschaft (sechster Verbandswettlaufes des Österreichischen Skiverbandes) vom 3. bis 4. Februar 1912 auf dem Bödele bei Dornbirn im damaligen Kronland Vorarlberg, war der Verein Vorarlberger Skiläufer (VVS) verantwortlich. Die Gesamtleitung hatte Viktor Sohm inne. Bereits in den Jahren zuvor hat der VVS das jährlich durchgeführte Bödele-Skirennen ausgerichtete.

Im November 1920 übernahm Viktor Sohm die Vereinsleitung im Verein Vorarlberger Skiläufer, der am 14. Oktober 1905 im Hotel Rhomberg in Dornbirn gegründet worden war.[17]

Sohm entwickelte und vertrieb in seinem Geschäft in Bregenz auch Skiwachse und Klebefelle für den Skisport, die bis Japan verkauft wurden, und andere Hilfsmittel für den Alpinismus[3] Daneben führte er auch weiterhin Skikurse durch, teilweise zusammen mit Walter Flaig.[18] (z. B. Kletterhaken, Skisteigeisen etc.).[19]

Ehrung

  • Viktor Sohm wurde für seine Verdienste am 7. März 1908 in den Ski-Club Arlberg als Ehrenmitglied aufgenommen.[4]
  • Ehrenmitglied im Verband Vorarlberger Skiläufer seit 11. Oktober 1925.[20]

Literatur

  • Christof Thöny: Vorarlberger Skigeschichte, Sutton Verlag, Erfurt 2012, ISBN: 978-3-95400-048-7.

Einzelnachweise

  1. Siehe z. B.: Vorarlberger Landes-Zeitung vom 28. Januar 1904, S. 2.
  2. 2,0 2,1 2,2 Christof Thöny: Zur Geschichte des Skilaufens auf dem Bödele bis in die Zwischenkriegszeit, in Nikola Langreiter, Petra Zudrell: Wem gehört das Bödele? , Salzburg/Wien 2019, Residenz Verlag, ISBN 978-3-7017-3511-2, S. 192 ff.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Walther Flaig: Ein verdienter Skipionier Vorarlbergs in Vorarlberger Volksblatt vom 18. Juni 1949, S. 5.
  4. 4,0 4,1 Viktor Sohm und die Familie Mathies in Stuben am Arlberg, Ausstellung des Museumsvereins Klostertal 2020.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Viktor Sohm, 70 Jahre alt, Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 17. Juni 1939, S. 6 f.
  6. Sohm Viktor, Webseite: alpinwiki.at.
  7. 7,0 7,1 Vorarlberger Nachrichten vom 7. Juli 1949, S. 3
  8. Der weiße Rausch, Webseite: vorarlberg.travel.
  9. Merzwiese, Webseite: bregenz.at.
  10. Wem gehört das Bödele? , S. 189 ff, 192 ff.
  11. Wem gehört das Bödele?, S. 170.
  12. Wem gehört das Bödele? , S. 194.
  13. Die Geschichte des weißen Rings, Webseite: derweissering.ski.
  14. Pioniere aus Eis und Stahl, Webseite: arlberg.com.
  15. Hannes Schneider, Webseite: hannesschneiderfoundation.com.
  16. Der Mitteleuropäische Skiverband wurde am 4. November 1906 in München gegründet.
  17. Wem gehört das Bödele? , S. 203.
  18. Siehe z. B. Feldkircher Anzeiger vom 20. Dezember 1924, S. 8.
  19. Vorarlberger Volksfreund, 8. Dezember 1905, S. 8.
  20. Bludenzer Anzeiger vom 17. Oktober 1925, S. 1.
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