Fritz Malcher: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Fritz Malcher, der Sohn des aus Südafrika stammenden Rudolf Malcher und der in Baden zu Ehren gekommenen [[Adolfine Malcher]] als eines von neun Kindern. Er studierte Architektur an den Universitäten in Wien und [[w:München|München]]. Im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Welkrieg]] diente er bis 1916 an der Südfront, bevor er im Hochgebirge abstürzte.
Fritz Malcher kam als siebentes von neun Kindern des aus Südafrika stammenden Rudolf Malcher und der in Baden zu Ehren gekommenen [[Adolfine Malcher]] 1888 in Baden zur Welt. Er studierte Architektur an den Universitäten in Wien und [[w:München|München]]. Im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Welkrieg]] diente er bis 1916 an der Südfront, bevor er im Hochgebirge abstürzte.


Nach dem Krieg setzte er in Baden seine Arbeiten als Architekt fort. Fertiggestellt wurde beispielsweise in der [[Liste der Straßen in Baden#J|Josef Höfle-Gasse]] das Haus Nr. 3 im Stil der Vorkriegszeit.  
Nach dem Krieg setzte er in Baden seine Arbeiten als Architekt fort. Fertiggestellt wurde beispielsweise in der [[Liste der Straßen in Baden#J|Josef Höfle-Gasse]] das Haus Nr. 3 im Stil der Vorkriegszeit.  
Unter ihm auf einem Sportplatz, der nach internationalen Kriterien errichtet wurde, aber in der Zwischenzeit seine Funktion nicht mehr erfüllte, parzelliert und darauf ein Wohnbauprojekt realisiert. Diese Bauten wurden sparsam der Zwischenkriegszeit entsprechend ausgeführt.
Unter ihm wurde ein Sportplatz, der nach internationalen Kriterien errichtet wurde, aber in der Zwischenzeit seine Funktion nicht mehr erfüllte, parzelliert und darauf ein Wohnbauprojekt realisiert. Diese Bauten wurden der Zwischenkriegszeit entsprechend sparsam ausgeführt.


Bekanntheit in Fachkreisen erhielt er durch das ''Kärntner Straßenprojekt'', das auch Thema auf der ''Wiener Verkehrsausstellung'' im Jahr 1926 war. Ein noch größeres Projekt plante er für die [[w:Hohe Wand (Gutensteiner Alpen)|Hohe Wand]] mit der Bezeichnung ''Heil-Land''. Auf Grund der Wirtschaftssituation in der [[w:Zwischenkriegszeit|Zwischenkriegszeit]] konnte keines seines Projekte realisiert werden, sodass er sein Glück in Amerika versuchte. Nach missglückten Versuchen in [[w:Havanna|Havanna]] Fuß zu fassen, kam er 1929 nach New York.
Bekanntheit in Fachkreisen erhielt er durch das ''Kärntner Straßenprojekt'', das auch Thema auf der ''Wiener Verkehrsausstellung'' im Jahr 1926 war. Ein noch größeres Projekt plante er für die [[w:Hohe Wand (Gutensteiner Alpen)|Hohe Wand]] mit der Bezeichnung ''Heil-Land''. Auf Grund der Wirtschaftssituation in der [[w:Zwischenkriegszeit|Zwischenkriegszeit]] konnte keines seines Projekte realisiert werden, sodass er sein Glück in Amerika versuchte. Nach missglückten Versuchen in [[w:Havanna|Havanna]] Fuß zu fassen, kam er 1929 nach New York. Dort gelang es ihm in kurzer Zeit, dass in ''Redburn'' einem neuen Villenort in der Nähe New Yorks Straßen und Plätze nach seinen Plänen entstanden. Ein Platz in Redburn wurde nach ihm benannt. Auch amerikanische Fachzeitschriften berichteten darüber.  
Dort gelang es ihm in kurzer Zeit, dass in ''Redburn'' einem neuen Villenort in der Nähe New Yorks Straßen und Plätze nach seinen Plänen entstanden. Ein Platz in Redburn wurde nach ihm benannt. Auch amerikanische Fachzeitschriften berichteten darüber.  


Im Jahr 1932 kam Malcher auf Europaurlaub nach Baden, wo er auch noch Vorträge über sein ''Steady Flow-System'' hielt. Der verlängerte sich durch die Visavorschriften unfreiwillig, sodass er erst im Frühjahr 1933 wieder nach New York zurückkehren konnte, wo er schon an einem Projekt eines großen Straßenzuges der Stadt arbeitete. Mitten in diesen Arbeiten bekam er einen [[w:Appendizitis|Blinddarmdurchbruch]], an der schließlich im Oktober 1933 starb.
Im Jahr 1932 kam Malcher auf Europaurlaub nach Baden, wo er Vorträge über sein ''Steady Flow-System'' hielt. Der Aufenthalt verlängerte sich durch die Visavorschriften unfreiwillig, sodass er erst im Frühjahr 1933 wieder nach New York zurückkehren konnte, wo er schon an einem Projekt eines großen Straßenzuges der Stadt arbeitete. Mitten in diesen Arbeiten bekam er einen [[w:Appendizitis|Blinddarmdurchbruch]], an dem er schließlich im Oktober 1933 im Krankenhaus starb. Begraben wurde er in [[w:Brooklyn|Brooklyn]].
 
Malcher war mit ''Lore'', geborene ''Buchler'', aus [[w:Triest|Triest]] stammend, verheiratet und hatte die drei Töchter, ''Liselott, Lorelott, Annelott'', die auch während seines Aufenthaltes in Baden lebten. Annelott später mit [[Hansjörg Swetina]] wurde wie ihr Mann Maler.<ref>[https://swetina.com/biographie-annelott/ Biographie Annelott Swetina]  Biografie von Annelott Swetina (1924-2011) abgerufen am 6. Februar 2021</ref>
 
== Projekte in Österreich ==
=== Heil-Land ===
Am Fuß der Hohen Wand in Niederösterreich plante er eine Satellitenstadt. Die Geländemulde der ''Neuen Welt'' wollte er fluten. An diesem See sollten Infrastruktur dieser Stadt mit Theater, Opernhaus und Schulen entstehen. Auch ein Sportplatz und ein Botanischer Garten waren geplant. Auf der Hohen Wand selbst sollten Heilanstalten für Tuberkulosekranke und Kriegsinvalide aus dem Ersten Weltkrieg errichtet werden. Von [[Stollhof]] sollte eine Hängebahn nach Wien gebaut werden, um das Stadtzentrum in 15 Minuten zu erreichen. Ob das Projekt an den finanziellen Mitteln oder an Kompetenzen zwischen Wien und Niederösterreich scheiterte ist offen.<ref>''Mit der Hängebahn bis zum Karlsplatz'' in der Printausgabe der [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] Ausgabe Wiener Neustadt, Woche 03/2021 S. 20</ref><ref>{{ANNO|oiz|10|10|1926|10|Siedeln in der Zukunft}}</ref>


== Literatur ==
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== Weblinks ==
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[[Kategorie:Geboren in Baden]]
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Aktuelle Version vom 20. Februar 2024, 11:05 Uhr

Fritz Malcher (* 22. März 1888 in Baden; † 4. Oktober 1933 in New York) war Architekt und Verkehrsplaner.

Leben

Fritz Malcher kam als siebentes von neun Kindern des aus Südafrika stammenden Rudolf Malcher und der in Baden zu Ehren gekommenen Adolfine Malcher 1888 in Baden zur Welt. Er studierte Architektur an den Universitäten in Wien und München. Im Ersten Welkrieg diente er bis 1916 an der Südfront, bevor er im Hochgebirge abstürzte.

Nach dem Krieg setzte er in Baden seine Arbeiten als Architekt fort. Fertiggestellt wurde beispielsweise in der Josef Höfle-Gasse das Haus Nr. 3 im Stil der Vorkriegszeit. Unter ihm wurde ein Sportplatz, der nach internationalen Kriterien errichtet wurde, aber in der Zwischenzeit seine Funktion nicht mehr erfüllte, parzelliert und darauf ein Wohnbauprojekt realisiert. Diese Bauten wurden der Zwischenkriegszeit entsprechend sparsam ausgeführt.

Bekanntheit in Fachkreisen erhielt er durch das Kärntner Straßenprojekt, das auch Thema auf der Wiener Verkehrsausstellung im Jahr 1926 war. Ein noch größeres Projekt plante er für die Hohe Wand mit der Bezeichnung Heil-Land. Auf Grund der Wirtschaftssituation in der Zwischenkriegszeit konnte keines seines Projekte realisiert werden, sodass er sein Glück in Amerika versuchte. Nach missglückten Versuchen in Havanna Fuß zu fassen, kam er 1929 nach New York. Dort gelang es ihm in kurzer Zeit, dass in Redburn einem neuen Villenort in der Nähe New Yorks Straßen und Plätze nach seinen Plänen entstanden. Ein Platz in Redburn wurde nach ihm benannt. Auch amerikanische Fachzeitschriften berichteten darüber.

Im Jahr 1932 kam Malcher auf Europaurlaub nach Baden, wo er Vorträge über sein Steady Flow-System hielt. Der Aufenthalt verlängerte sich durch die Visavorschriften unfreiwillig, sodass er erst im Frühjahr 1933 wieder nach New York zurückkehren konnte, wo er schon an einem Projekt eines großen Straßenzuges der Stadt arbeitete. Mitten in diesen Arbeiten bekam er einen Blinddarmdurchbruch, an dem er schließlich im Oktober 1933 im Krankenhaus starb. Begraben wurde er in Brooklyn.

Malcher war mit Lore, geborene Buchler, aus Triest stammend, verheiratet und hatte die drei Töchter, Liselott, Lorelott, Annelott, die auch während seines Aufenthaltes in Baden lebten. Annelott später mit Hansjörg Swetina wurde wie ihr Mann Maler.[1]

Projekte in Österreich

Heil-Land

Am Fuß der Hohen Wand in Niederösterreich plante er eine Satellitenstadt. Die Geländemulde der Neuen Welt wollte er fluten. An diesem See sollten Infrastruktur dieser Stadt mit Theater, Opernhaus und Schulen entstehen. Auch ein Sportplatz und ein Botanischer Garten waren geplant. Auf der Hohen Wand selbst sollten Heilanstalten für Tuberkulosekranke und Kriegsinvalide aus dem Ersten Weltkrieg errichtet werden. Von Stollhof sollte eine Hängebahn nach Wien gebaut werden, um das Stadtzentrum in 15 Minuten zu erreichen. Ob das Projekt an den finanziellen Mitteln oder an Kompetenzen zwischen Wien und Niederösterreich scheiterte ist offen.[2][3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biographie Annelott Swetina Biografie von Annelott Swetina (1924-2011) abgerufen am 6. Februar 2021
  2. Mit der Hängebahn bis zum Karlsplatz in der Printausgabe der NÖN Ausgabe Wiener Neustadt, Woche 03/2021 S. 20
  3. Siedeln in der Zukunft. In: Österreichs Illustrierte Zeitung, 10. Oktober 1926, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oiz