Elisabeth Cremserin: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Elisabeth Cremserin''' (auch Krembserin, + vor dem [[9. Mai]] [[1692]] in [[Bruck an der Leitha]]) war [[w:Fleischer|Fleischhackerin]], stiftete testamentarisch einen neuen [[w:Hochaltar|Hochaltar]] für die [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kaisersteinbrucher Kirche]]
'''Elisabeth Cremserin''' (auch Krembserin, [[27. Februar]] [[1692]] in [[Bruck an der Leitha]]<ref>Matriken Bruck an der Leitha Sterbebuch 1692</ref>) war mit ihrem Mann Mathias 26 Jahre [[w:Fleischer|Fleischhauerin]] im [[Kaisersteinbruch|kayserlichen Steinbruch]], stiftete testamentarisch einen neuen [[w:Hochaltar|Hochaltar]] für die [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kaisersteinbrucher Kirche]]


Die Herrschaft [[w:Schloss Königshof|Königshoffen]] bestimmte in Kaisersteinbruch „seit Beginn“ den Pfarrer, den Schulmeister, den Fleischhauer und auch den Wirt, Thema Wein ausschenken. Das führte zur Rebellion, auch für einen selbstgewählten Fleischhauer.
== Gerichtsbarkeit der Herrschaft im Dorf ==
Herr Abt des Stiftes Heiligenkreuz, protokolliert 1646 Mißstände im Steinbruch: Es belangt von alters her, dass alle Gehorsam haben müssen dem Verwalter zu [[w:Schloss Königshof|Königshofen]] und Herrn Abt zu Heiligenkreuz. <ref>Archiv [[Stift Heiligenkreuz]], Abtprotocoll von 1646, Rubr. 51 Steinbruch</ref>Einer der Klagpunkte war:
* Sie haben den Fleischhacker, den Leutgeb, ohne Beymessung der Obrigkeit aufgenommen.
==== Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt ====
Andreas Leinwather, Fleischhauer von [[Breitenbrunn am Neusiedler See|Breitenbrunn]] wurde 1647 durch eine „Rebellion“ also ohne Einwilligung der Obrigkeit, (Verwalter v. Königshof),
zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt.
* Schreiben vom 2. April 1647 .. In Anwesenheit der gesamten Nachbarschaft, Meister [[w:Pietro Maino Maderno|Pietro Maino Maderno]], Meister [[w:Mathias Lorentisch|Mathias Lorentisch]], Meister [[w:Ambrosius Regondi|Ambrosius Regondi]], Meister [[w:Domenicus Petruzzy|Domenico Petruzzy]], Meister Martin Penn, [[w:Andre de Luca|Andre de Luca]], Thomas Ruffini, Hans Rancks, Wolf Uhrmann, [[w:Hans Eder|Hans Eder]], [[w:Paul Cleritz|Paul Cleritz]], Georg Seebacher, Melchior Zainer, Adam Faschko, Caspar Gschwandner (nicht Herr Richter [[w:Andre Ruffini|Andre Ruffini]] !) ist Meister Leinwather zu einem Fleischhacker aufgenommen worden. Aus gutem Willen verspricht er der Kirche 10 fl.
In einem Vertrag vom 3. Juli 1647 zwischen [[w:Michael Schnabel (Geistlicher)|Abt Michael]] und den Meistern wurde ihnen ''.. weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) eine Viehweide im Traxlgraben zugestanden.''<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/II/2</ref>Als Anerkennung sollen Sie jährlich deswegen am [[w:Bernhard von Clairvaux|St. Bernhardts-Fest]] ein gutes Kalb nach Heiligen Kreuz liefern, und weil für die Fleischbank die Kirche zuständig ist, soll künftig jeder Fleischhauer der Kirche 10 fl Zins jährlich zugeben schuldig sein.
== 1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch ==
Der Viehhandel muss sehr einträglich gewesen sein, und die Steinbrüche lagen direkt an der ungarisch-österreichischen Grenze waren ein Zentrum des Schmuggels, eine umkämpfte Marktgemeinde.
Bis 1648 waren Mathias Cremser und Ehefrau Fleischhauer in [[Parndorf]]. In diesem Jahr starb Adam Faschko, Fleischhauer in Steinbruch, das Gut wurde an Cremser verkauft.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1648.</ref><ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Kaufvertrag vom 8. März 1648 in: Protocolle der Herrschaft Königshof, 1630-1651</ref>Vereinfachte Darstellung: Faschko verkauft Hans Salzer, dieser verkauft dem Cremser, der seinem Mitmeister als Fleischhacker Andreas Kobel.<ref>Im „Register von Steinbruch“ (Grundbuch) ist von Kauf, Weiter-Verkauf dieser [[w:Spekulation (Wirtschaft)|Immobilie]] zu lesen.</ref>1655 kaufte der Fleischhauer von [[Purbach]] Hans Wurmb von den Erben des Steinmetzmeisters Thomas Ruffini Haus und Garten in Steinbruch und verkaufte es 1660 weiter an Meister Mathias Cremser und Frau Elisabeth. Sie besaßen damit das „Fleischhauer-Haus“, ''eine Behausung am [[w:Kaisersteinbrucher Friedhof|Friedhof]] der Kirchen St. Rochi anstoßend, samt einem eingezäunten Viehhof hinter dem Haus gegen den Brunnen gelegen''.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch ab 1655.</ref><ref>[[Hans Kietaibl]], ''Hans Wurmb Fleischhacker und heiligenkreuzerischer Unterthan am Leithaberg im Steinbruch und Gertraud seine Ehewirtin''. In Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr. 35, Dezember 1994, S. 16f.</ref>
==== Meister Mathias wird Kirchenvater ====
1672 ist er als [[w:Kirchvater|Kirchenvater]] dokumentiert. →[[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Kirchvater]]
==== Sein Testament ====
Am 16. Juni 1674 verfasste er sein Testament (nur eine Auswahl):
* verschaffe ich dem hiesigem Gotteshaus ein schönes Messgewand, in welches inwendig mein Name soll genäht oder gestickt werden, benenntlichen ... 150 Gulden.
* Den Herrn P.P. Capucinern auf [[Bruck an der Leitha|Prukh]] für Heylige Messen ... 50 Gulden.
== Verkauf an den nächsten Fleischhauer ==
1675 wurde der Besitz an den „nächsten“ Fleischhacker im Steinbruch Jonas Fückhler verkauft. Zwei wohlhabende Witwen führten diese Transaktion durch. Die Witwe Eliasabeth Cremserin verkaufte das Haus , ''alda am Friedhof der Kirche St. Rochi anstoßend'', und einen Garten der Cunigunde Nofärckin, Witwe nach dem [[w:k.k. Trabantenleibgarde#Geschichte|kayserlichen Hätschier]] Sebastian Nofärck. Diese hatte den Fleischhacker von Kaisersteinbruch Jonas Fückhler geheiratet.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, ''Register für Steinbruch'', 1675.</ref><ref>''Kirchenrechnung von 1683–1685, Kirchenvater Jonas Fückhler'', Archiv Stift Heiligenkreuz 51/II/12. In: [[Helmuth Furch]]: ''Festschrift 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990'', S. 19, Kaisersteinbruch</ref> Er starb 1694 als mehrfacher Weingartenbesitzer in Breitenbrunn.
[[Datei:Ehemaliges Augustinerkloster 10927 in A-2460 Bruck an der Leitha.jpg|mini|hochkant=0.9|Ehemaliges Augustinerkloster in Bruck. Foto 2012]]
=== Witwe Cremserin verlegte ihren Wohnsitz nach Bruck an der Leitha ===
==== Schenkung der Stadt Bruck an der Leitha ====
Elisabeth Krembser, Fleischackerin in Steinbruch schenkt am 20. Juni 1682 der Stadtgemeinde Bruck an der Leitha 1.000,- Gulden mit der Bedingung, dass die Gemeinde alle Jahre bei den '''R.R.P.P. Augustinern'''<ref>Augustiner Eremiten [http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.a/a884615.htm]</ref>vier heilige Messen lesen lasse und dafür 4 Gulden entrichte.<ref>Diözesanarchiv der [[w:Erzdiözese Wien|Erzdiözese Wien]], Franz Riedling, ''Regesten zur Geschichte der Pfarre Bruck an der Leitha'', 1899. In Wiener Diözesanblatt Nr. 12/1899.</ref>
* [[w:Kaisersteinbruch#Türkeneinfall 1683|Türkeneinfall im Steinbruch und Königshof vom 10. Juli bis 20. September 1683]]
* [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Zerstörung durch Krieg]]
[[Datei:Regondi-Altar, heute.JPG|mini|hochkant=0.9|[[w:Altäre der Kaisersteinbrucher Kirche#Der Regondi-Altar|Regondi-Altar]] mit dem Bild „Pfingstwunder“]]
[[Datei:Kai - Pery-Altar.JPG|left|mini|hochkant=0.8|[[w:Altäre der Kaisersteinbrucher Kirche#Der Pery/Schilck-Altar|Pery/Schilck-Altar]] mit der „Kreuzigung“]]
Zwei Seitenaltäre dieser Zeit sind erhalten geblieben, ein „Kreuzigungsaltar“ vom Bildhauer [[w:Antonius Pery|Antonius Pery]], der von seinem Schwiegersohn Steinmetzmeister und Richter [[w:Johann Paul Schilck|Johann Paul Schilck]] restauriert wurde und der „Antonius-Altar“ der Brüder, Steinmetzmeister [[w:Giorgio Regondi|Giorgio Regondi]] und Richter [[w:Ambrosius Regondi|Ambrosius Regondi]]. Ihr originales Aussehen ist unbekannt. Heute, mit „neuen“ kostbaren Bildern sind sie Beispiele hoher Steinmetzkunst des 17. Jahrhunderts aus dem weißen, marmorgleichen [[w:Kaiserstein (Gestein)|Kaiserstein]].
== Tod ==
Den 27. Februar 1692 Elisabeth Kremserin, Witwe, Inwohnerin allhier in Bruck, geweste Fleischhackerin in dem Steinbruch.
{{Zitat|Rasch verbreitete sich die Nachricht, dass Elisabeth Cremserin in ihrem Testament der Kirchen St. Rochus und Sebastian für einen neuen Altar 400 Gulden vermacht hatte.|Nach dem Türkenkrieg ein Hoffnungsschimmer 1692}}
== Stiftung eines neuen Hochaltares für die St. Rochus und Sebastian Kirche ==
Den 9. May Anno 1692 sind die verschafften 400 Gulden zu einem Altar in Steinbruch, von der Frau Cremserin sel. bei dem Herrn Bürgermeister Johann Wilhelm Brenner zu Prugg in Beisein [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Pater Rainardi, Verwalter zu Königshofen]]<ref>Pater Rainard Ruetz, Verwalter in Königshof 1689–1695 und 1709–1713</ref>, Meister [[w:Ambrosius Ferrethi|Ambrosius Ferrethi]], Richter in Steinbruch und Meister [[w:Reichardt Fux|Reichardt Fux]] empfangen worden.
Der Altar wurde nicht gänzlich neu erstellt, sondern von der Trumauer Kirche geliefert. [[Trumau]], auch eine Besitzung des Stiftes Heiligenkreuz. Er bestand aus Holz und wurde für die Kaisersteinbrucher Kirche künstlerisch ausgestaltet. Daran beteiligte Künstler: Johann Georg '''Aichner''', Adrianus '''Bloem''' und Heinrich '''Wildernt'''. (siehe Histor. Lexikon + Weblinks:Festschrift)
Nach 28 Jahren, also 1720, gestalteten die Meister [[w:Elias Hügel|Elias Hügel]], [[w:Johann Paul Schilck|Johann Paul Schilck]], [[w:Simon Sasslaber|Simon Sasslaber]], [[w:Johann Baptist Kral|Johann Baptist Kral]], [[w:Franz Trumler|Franz Trumler]], [[w:Joseph Winkler|Joseph Winkler]] den bis heute den Kirchenraum bestimmenden steinernen Hochaltar.


→[[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Neuer Hochaltar]]
→[[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Neuer Hochaltar]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd1.pdf Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1], [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd2.pdf 2004, Band 2] Index: Cremser Mathias, Cremserin Elisabeth, Faschko Adam, Fückhler Jonas, Kobel Andreas, Wurmb Hans, Fleischhacker dieser Zeit von Kaisersteinbruch.  
* [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd1.pdf Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1], [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd2.pdf 2004, Band 2] Index: Cremser Mathias, Cremserin Elisabeth, Faschko Adam, Fückhler Jonas, Kobel Andreas, Wurmb Hans, Fleischhacker. Aichner Joh. Georg, Bloem Adrianus, Wildernt Heinrich.
* [http://www.ribera-philosophie.at/pdf/kaisersteinbrucher_kirche_festschrift.pdf Kaisersteinbrucher Kirche Festschrift 1995] S. 13–16.
* [http://www.ribera-philosophie.at/pdf/kaisersteinbrucher_kirche_festschrift.pdf Kaisersteinbrucher Kirche Festschrift 1995] Die Altarstiftung der Elisabeth Cremserin siehe S. 13–16.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{SORTIERUNG:Cremserin, Elisabeth}}
 
[[Kategorie:Fleischhauer]]
[[Kategorie:Stifter]]
[[Kategorie:Person (Kaisersteinbruch)|Cremserin Elisabeth]]
[[Kategorie:Person (Bruck an der Leitha)|Cremserin Elisabeth]]
[[Kategorie:Gestorben 1692|Cremserin Elisabeth]]
[[Kategorie:Gestorben in Bruck an der Leitha|Cremserin Elisabeth]]
[[Kategorie:Frau]]

Aktuelle Version vom 25. Mai 2022, 08:03 Uhr

Elisabeth Cremserin (auch Krembserin, † 27. Februar 1692 in Bruck an der Leitha[1]) war mit ihrem Mann Mathias 26 Jahre Fleischhauerin im kayserlichen Steinbruch, stiftete testamentarisch einen neuen Hochaltar für die Kaisersteinbrucher Kirche

Die Herrschaft Königshoffen bestimmte in Kaisersteinbruch „seit Beginn“ den Pfarrer, den Schulmeister, den Fleischhauer und auch den Wirt, Thema Wein ausschenken. Das führte zur Rebellion, auch für einen selbstgewählten Fleischhauer.

Gerichtsbarkeit der Herrschaft im Dorf

Herr Abt des Stiftes Heiligenkreuz, protokolliert 1646 Mißstände im Steinbruch: Es belangt von alters her, dass alle Gehorsam haben müssen dem Verwalter zu Königshofen und Herrn Abt zu Heiligenkreuz. [2]Einer der Klagpunkte war:

  • Sie haben den Fleischhacker, den Leutgeb, ohne Beymessung der Obrigkeit aufgenommen.

Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt

Andreas Leinwather, Fleischhauer von Breitenbrunn wurde 1647 durch eine „Rebellion“ also ohne Einwilligung der Obrigkeit, (Verwalter v. Königshof), zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt.

In einem Vertrag vom 3. Juli 1647 zwischen Abt Michael und den Meistern wurde ihnen .. weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) eine Viehweide im Traxlgraben zugestanden.[3]Als Anerkennung sollen Sie jährlich deswegen am St. Bernhardts-Fest ein gutes Kalb nach Heiligen Kreuz liefern, und weil für die Fleischbank die Kirche zuständig ist, soll künftig jeder Fleischhauer der Kirche 10 fl Zins jährlich zugeben schuldig sein.

1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch

Der Viehhandel muss sehr einträglich gewesen sein, und die Steinbrüche lagen direkt an der ungarisch-österreichischen Grenze waren ein Zentrum des Schmuggels, eine umkämpfte Marktgemeinde. Bis 1648 waren Mathias Cremser und Ehefrau Fleischhauer in Parndorf. In diesem Jahr starb Adam Faschko, Fleischhauer in Steinbruch, das Gut wurde an Cremser verkauft.[4][5]Vereinfachte Darstellung: Faschko verkauft Hans Salzer, dieser verkauft dem Cremser, der seinem Mitmeister als Fleischhacker Andreas Kobel.[6]1655 kaufte der Fleischhauer von Purbach Hans Wurmb von den Erben des Steinmetzmeisters Thomas Ruffini Haus und Garten in Steinbruch und verkaufte es 1660 weiter an Meister Mathias Cremser und Frau Elisabeth. Sie besaßen damit das „Fleischhauer-Haus“, eine Behausung am Friedhof der Kirchen St. Rochi anstoßend, samt einem eingezäunten Viehhof hinter dem Haus gegen den Brunnen gelegen.[7][8]

Meister Mathias wird Kirchenvater

1672 ist er als Kirchenvater dokumentiert. →w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Kirchvater

Sein Testament

Am 16. Juni 1674 verfasste er sein Testament (nur eine Auswahl):

  • verschaffe ich dem hiesigem Gotteshaus ein schönes Messgewand, in welches inwendig mein Name soll genäht oder gestickt werden, benenntlichen ... 150 Gulden.
  • Den Herrn P.P. Capucinern auf Prukh für Heylige Messen ... 50 Gulden.

Verkauf an den nächsten Fleischhauer

1675 wurde der Besitz an den „nächsten“ Fleischhacker im Steinbruch Jonas Fückhler verkauft. Zwei wohlhabende Witwen führten diese Transaktion durch. Die Witwe Eliasabeth Cremserin verkaufte das Haus , alda am Friedhof der Kirche St. Rochi anstoßend, und einen Garten der Cunigunde Nofärckin, Witwe nach dem kayserlichen Hätschier Sebastian Nofärck. Diese hatte den Fleischhacker von Kaisersteinbruch Jonas Fückhler geheiratet.[9][10] Er starb 1694 als mehrfacher Weingartenbesitzer in Breitenbrunn.

Ehemaliges Augustinerkloster in Bruck. Foto 2012

Witwe Cremserin verlegte ihren Wohnsitz nach Bruck an der Leitha

Schenkung der Stadt Bruck an der Leitha

Elisabeth Krembser, Fleischackerin in Steinbruch schenkt am 20. Juni 1682 der Stadtgemeinde Bruck an der Leitha 1.000,- Gulden mit der Bedingung, dass die Gemeinde alle Jahre bei den R.R.P.P. Augustinern[11]vier heilige Messen lesen lasse und dafür 4 Gulden entrichte.[12]

Regondi-Altar mit dem Bild „Pfingstwunder“
Pery/Schilck-Altar mit der „Kreuzigung“

Zwei Seitenaltäre dieser Zeit sind erhalten geblieben, ein „Kreuzigungsaltar“ vom Bildhauer Antonius Pery, der von seinem Schwiegersohn Steinmetzmeister und Richter Johann Paul Schilck restauriert wurde und der „Antonius-Altar“ der Brüder, Steinmetzmeister Giorgio Regondi und Richter Ambrosius Regondi. Ihr originales Aussehen ist unbekannt. Heute, mit „neuen“ kostbaren Bildern sind sie Beispiele hoher Steinmetzkunst des 17. Jahrhunderts aus dem weißen, marmorgleichen Kaiserstein.

Tod

Den 27. Februar 1692 Elisabeth Kremserin, Witwe, Inwohnerin allhier in Bruck, geweste Fleischhackerin in dem Steinbruch.

„Rasch verbreitete sich die Nachricht, dass Elisabeth Cremserin in ihrem Testament der Kirchen St. Rochus und Sebastian für einen neuen Altar 400 Gulden vermacht hatte.“

Nach dem Türkenkrieg ein Hoffnungsschimmer 1692

Stiftung eines neuen Hochaltares für die St. Rochus und Sebastian Kirche

Den 9. May Anno 1692 sind die verschafften 400 Gulden zu einem Altar in Steinbruch, von der Frau Cremserin sel. bei dem Herrn Bürgermeister Johann Wilhelm Brenner zu Prugg in Beisein Pater Rainardi, Verwalter zu Königshofen[13], Meister Ambrosius Ferrethi, Richter in Steinbruch und Meister Reichardt Fux empfangen worden. Der Altar wurde nicht gänzlich neu erstellt, sondern von der Trumauer Kirche geliefert. Trumau, auch eine Besitzung des Stiftes Heiligenkreuz. Er bestand aus Holz und wurde für die Kaisersteinbrucher Kirche künstlerisch ausgestaltet. Daran beteiligte Künstler: Johann Georg Aichner, Adrianus Bloem und Heinrich Wildernt. (siehe Histor. Lexikon + Weblinks:Festschrift)

Nach 28 Jahren, also 1720, gestalteten die Meister Elias Hügel, Johann Paul Schilck, Simon Sasslaber, Johann Baptist Kral, Franz Trumler, Joseph Winkler den bis heute den Kirchenraum bestimmenden steinernen Hochaltar.

w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Neuer Hochaltar

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Matriken Bruck an der Leitha Sterbebuch 1692
  2. Archiv Stift Heiligenkreuz, Abtprotocoll von 1646, Rubr. 51 Steinbruch
  3. Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/II/2
  4. Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1648.
  5. Archiv Stift Heiligenkreuz, Kaufvertrag vom 8. März 1648 in: Protocolle der Herrschaft Königshof, 1630-1651
  6. Im „Register von Steinbruch“ (Grundbuch) ist von Kauf, Weiter-Verkauf dieser Immobilie zu lesen.
  7. Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch ab 1655.
  8. Hans Kietaibl, Hans Wurmb Fleischhacker und heiligenkreuzerischer Unterthan am Leithaberg im Steinbruch und Gertraud seine Ehewirtin. In Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr. 35, Dezember 1994, S. 16f.
  9. Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1675.
  10. Kirchenrechnung von 1683–1685, Kirchenvater Jonas Fückhler, Archiv Stift Heiligenkreuz 51/II/12. In: Helmuth Furch: Festschrift 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990, S. 19, Kaisersteinbruch
  11. Augustiner Eremiten [1]
  12. Diözesanarchiv der Erzdiözese Wien, Franz Riedling, Regesten zur Geschichte der Pfarre Bruck an der Leitha, 1899. In Wiener Diözesanblatt Nr. 12/1899.
  13. Pater Rainard Ruetz, Verwalter in Königshof 1689–1695 und 1709–1713