Paul Heuberger: Unterschied zwischen den Versionen
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Paul Heuberger gehörte zu einer der sogenannten Bürgermeisterfamilien des 15. Jahrhunderts von Hall.<ref name ="brandstätter169">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 169</ref> Er war ein Verwandter von [[Peter Heuberger]], dem Stifter der [[Stadtpfarrkirche Hall in Tirol#Die Kapellen in der Nikolauskirche und um diese|Elisabethkapelle]]. | Paul Heuberger gehörte zu einer der sogenannten Bürgermeisterfamilien des 15. Jahrhunderts von Hall.<ref name ="brandstätter169">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 169</ref> Er dürfte ein Sohn von [[Peter Heuberger († 1452)]] gewesen sein, der eine Karriere im Fernhandel machte. Er war ein Verwandter, vermutlich der Vater, von [[Peter Heuberger († 1494)]], dem Stifter der [[Stadtpfarrkirche Hall in Tirol#Die Kapellen in der Nikolauskirche und um diese|Elisabethkapelle]]. Vermutlich war er der Großvater von [[Matthäus Heuberger]], der sich schließlich in [[Wien]] niederließ.<ref name ="brandstätter139">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 139</ref> Paul Heuberger war außerdem der Schwager von Jakob (II.) Kripp, der sich später nach seinen um 1474 in [[Baumkirchen]] erbauten Ansitz Freudeneck benannte.<ref name ="brandstätter190">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 190</ref> | ||
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Paul Heuberger war in Hall bis 1483 als Weinhändler tätig und führte außerdem eine Weinschänke. Um 1459/63 war er | Paul Heuberger war in Hall bis 1483 als Weinhändler tätig und führte außerdem eine Weinschänke. Um 1459/63 war er zudem als Lieferant für "Rauchwein" tätig.<ref name ="brandstätter296">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 296</ref> Er lieferte Stadt Hall außerdem Nägel, Windlichter und Wachs und gehörte zu den Teilnehmern an jenen Ausgleichsverhandlungen, die in [[w:Venedig|Venedig]] zwischen dem [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Landesfürsten]] und dem [[w:Nikolaus Cusanus|Bischof von Brixen]] geführt wurden. Auf der Rückreise von diesen besorgte er für die Stadt Hall das sogenannte Schützentuch und ein Buch in [[w:Bolzano|Bozen]].<ref name ="brandstätter139"/> Seit 1458 erwarb Paul Heuberger Güter in Baumkirchen, wo er um 1474 den Ansitz Wohlgemutsheim erbauen ließ, nach dem sich sein Sohn Hans später benannte.<ref>vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 190 mit Fußnote 70</ref> 1459 war er Baumeister der Stadt Hall.<ref name ="brandstätter289">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 289</ref>, 1448/49 Spital- und Sondersiechenpfleger. Zwischen 1437 und 1450 gehörte Paul Heuberger mehrmals dem Rat der Stadt Hall an, 1448, 1450-1459, 1463-1468, 1470/71 und 1473-1480 war er dort der erste Rat beziehungsweise der Bürgermeister von Hall.<ref>vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 280-284</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 4. Mai 2021, 09:29 Uhr
Paul Heuberger (* im 15.Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, vor 1480)[A 1] war im 15. Jahrhundert mehrmals der erste Rat beziehungsweise der Bürgermeister der Stadt Hall.
Herkunft und Familie
Paul Heuberger gehörte zu einer der sogenannten Bürgermeisterfamilien des 15. Jahrhunderts von Hall.[1] Er dürfte ein Sohn von Peter Heuberger († 1452) gewesen sein, der eine Karriere im Fernhandel machte. Er war ein Verwandter, vermutlich der Vater, von Peter Heuberger († 1494), dem Stifter der Elisabethkapelle. Vermutlich war er der Großvater von Matthäus Heuberger, der sich schließlich in Wien niederließ.[2] Paul Heuberger war außerdem der Schwager von Jakob (II.) Kripp, der sich später nach seinen um 1474 in Baumkirchen erbauten Ansitz Freudeneck benannte.[3]
Paul Heuberger war verheiratet und hatte mindestens drei Kinder:
- Hans Heuberger zu Wohlgemutsheim, er benannte sich seit 1481 nach dem von seinem Vater in Baumgarten erbauten Ansitz Wohlgemutsheim.[4]
- Kunigunde Heuberger, trat um 1482 in das Klarissenkloster in Brixen[5]
- Juliane Heuberger, trat um 1482 ebenfalls in das Klarissenkloster in Brixen ein und wurde später dessen Priorin[5]
- Tochter, die 1473 heiratete[6]
Leben
Paul Heuberger war in Hall bis 1483 als Weinhändler tätig und führte außerdem eine Weinschänke. Um 1459/63 war er zudem als Lieferant für "Rauchwein" tätig.[7] Er lieferte Stadt Hall außerdem Nägel, Windlichter und Wachs und gehörte zu den Teilnehmern an jenen Ausgleichsverhandlungen, die in Venedig zwischen dem Landesfürsten und dem Bischof von Brixen geführt wurden. Auf der Rückreise von diesen besorgte er für die Stadt Hall das sogenannte Schützentuch und ein Buch in Bozen.[2] Seit 1458 erwarb Paul Heuberger Güter in Baumkirchen, wo er um 1474 den Ansitz Wohlgemutsheim erbauen ließ, nach dem sich sein Sohn Hans später benannte.[8] 1459 war er Baumeister der Stadt Hall.[9], 1448/49 Spital- und Sondersiechenpfleger. Zwischen 1437 und 1450 gehörte Paul Heuberger mehrmals dem Rat der Stadt Hall an, 1448, 1450-1459, 1463-1468, 1470/71 und 1473-1480 war er dort der erste Rat beziehungsweise der Bürgermeister von Hall.[10]
Literatur
- Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter (= Tiroler Wirtschaftsstudien. Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der gewerblichen Wirtschaft. 54. Folge) . Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3-7030-0374-X, siehe Register
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 169
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 139
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 190
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 190, Fußnote 72
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 186, Fußnote 37
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 203
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 296
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 190 mit Fußnote 70
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 289
- ↑ vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 280-284
Anmerkungen
- ↑ Geburts- und Sterbedaten nach Hinweise von Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 72