Zillertaler Doggl: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Zillertaler Doggl wird auf einem [[w:Leisten|Holzleisten]] in Schichten vernäht und verklebt. Hierzu werden Filzpatschen genutzt, die aus Stoffabfällen und Resten von abgetragener Arbeitsbekleidung gefertigt wurde. Die Schichten aus verfilzter Schafwolle und Baumwollgewebe werden durch eine Roggenmehl-Wassermischung, den sogenannten „Roggenpapp“, verklebt. Die oberste Schicht des Zillertaler Doggl besteht aus original Zillertaler [[w:Loden|Loden]], der auch bei der klassischen Zillertaler Männertracht als Jacke getragen wird. Die Sohle ist ein etwa 1 cm dicker hochfester Filz, der isoliert und der Schuhkonstruktion Halt gibt. | |||
Der Zillertaler Doggl wird mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger und verhält sich geruchsneutral. | Der Zillertaler Doggl wird mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger und verhält sich geruchsneutral. | ||
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== | == Literatur == | ||
* Karin Ceballos Betancur: ''Ab in die Puschen''. In: ''[[w:Die Zeit|Die Zeit]]'' 49/2009 vom 26. November 2009 ([http://www.zeit.de/2009/49/Winter-Zillertal/komplettansicht online], abgerufen am 6. November 2016). | |||
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* | * {{Webarchiv |url=http://kultur.tirol.at/de/artikel/19119/warm-weich-und-wollig |wayback=20160803011625 |text= | ||
Warm, weich und wollig}} auf kultur.tirol.at, 19. Oktober 2011. | |||
* {{Internetquelle |url=https://www.tirol.at/blog/b-kulturleben/zillertaler-doggln |werk=tirol.at |titel=Eini in die Doggln! | | |||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:54 Uhr
Der Zillertaler Doggl (Plur: Doggln) ist ein traditionell gefertigter Schuh.
Fertigung
Der Doggl wird aus der Haut und der Wolle des Tiroler Steinschafs hergetellt. Herstellungsort ist vorwiegend das Tiroler Unterland, speziell im Zillertal, einem Seitental des Inntales. Er wird nur noch von wenigen Schuhmachern[1] und von einigen Hausfrauen und Bäuerinnen gefertigt. Von Schuhmacher Hartl in Stumm werden jährlich 2000 Paar Doggeln gefertigt.[2]
Der Zillertaler Doggl wird auf einem Holzleisten in Schichten vernäht und verklebt. Hierzu werden Filzpatschen genutzt, die aus Stoffabfällen und Resten von abgetragener Arbeitsbekleidung gefertigt wurde. Die Schichten aus verfilzter Schafwolle und Baumwollgewebe werden durch eine Roggenmehl-Wassermischung, den sogenannten „Roggenpapp“, verklebt. Die oberste Schicht des Zillertaler Doggl besteht aus original Zillertaler Loden, der auch bei der klassischen Zillertaler Männertracht als Jacke getragen wird. Die Sohle ist ein etwa 1 cm dicker hochfester Filz, der isoliert und der Schuhkonstruktion Halt gibt.
Der Zillertaler Doggl wird mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger und verhält sich geruchsneutral.
Als Varianten gibt es den Doggl als halboffenen Pantoffel, als Halbschuhvariante und als Winter-Outdoor-Variante mit einer halbhohen Konstruktion, die über den Knöchel reicht. Hier wird heute auch oft eine profilierte Kunststoff-Sohle aufgebracht, die den Zillertaler Doggl auch auf Eis, Schnee und Asphalt rutschfest macht.[3]
Literatur
- Karin Ceballos Betancur: Ab in die Puschen. In: Die Zeit 49/2009 vom 26. November 2009 (online, abgerufen am 6. November 2016).
Weblinks
- Warm, weich und wollig (Version vom 3. August 2016 im Internet Archive) auf kultur.tirol.at, 19. Oktober 2011.
- Eini in die Doggln! In: tirol.at. 27. November 2019, abgerufen am 9. Juni 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Die „Doggl-Mocha“ in der NMS Mayrhofen. In: zillertalerzeitung.at. Abgerufen am 6. September 2021: „Dieses Projekt wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung vom Schuhhaus Erler Wattens, das uns die Leisten zum Fertigen der Doggln gratis zur Verfügung gestellt hat“
- ↑ Doggeln statt Highheels am Laufsteg. In: tt.com. 2. April 2019, abgerufen am 6. September 2021.
- ↑ Auf der Suche nach der perfekten Berghütte. In: welt.de. 10. März 2010, abgerufen am 9. Juni 2021: „Denn die "Doggln" sind allesamt zu 100 Prozent handgefertigt, die Basis bildet eine dicke Filzsohle, den Körper der geschlossenen Wärmespender bieten bis zu fünf Schichten Wollstoffe. … Es gibt sie offen, geschlossen, sogar als Hi-Tops mit Schuhbändern, auf Wunsch mit Gummisohle für den Einsatz im Freien“