Zillertaler Doggl: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Löschantragstext|tag=8|monat=Juni|jahr=2021|titel=Zillertaler Doggl|text=Reine TF, Zillertaler Doggl also, ein SLA wäre angebracht, aber bitte, diskutieren wir es. In Welchem Beleg kommt denn der Doggl vor? Ich habe ihn nicht gefunden in den Referenzen, kann passieren, aber wieso? Ich schließe daraus, das ist ein Fake. Gut der Initiator des Artikels mag sie, findet es Schade, dass es keinen Artikel gibt, drum hat er ihn erstellt, das war sein erster Edit in WP, jetzt ist er gesperrt, kein Wille oder so. Egal, es gibt also keinen Beleg für die Existenz dieses Produktes, außer WP, echt jetzt? Gruß --[[Benutzer:SlartibErtfass der bertige|SlartibErtfass der bertige]] ([[Benutzer Diskussion:SlartibErtfass der bertige|Diskussion]]) 23:25, 8. Jun. 2021 (CEST)}}
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Der '''Zillertaler Doggl''' ([[Plural|Plur]]: ''Doggln'') ist ein traditionell gefertigter Schuh, der vorwiegend im Tiroler Unterland, speziell im [[Zillertal]], einem Seitental des Inntales, getragen und auch hergestellt wird. Der Zillertaler Doggl ist ein auf einem Holz[[leisten]] (Fußmodell aus Holz) in Schichten vernähter und verklebter Filzpatschen, der aus Stoffabfällen und Resten von abgetragener Arbeitsbekleidung gefertigt wurde. Die Schichten aus verfilzter Schafwolle und Baumwollgewebe werden durch eine Roggenmehl-Wassermischung, den sogenannten „Roggenpapp“, verklebt. Die oberste Schicht des Zillertaler Doggl besteht aus original Zillertaler [[Loden]], der auch bei der klassischen Zillertaler Männertracht als Jacke getragen wird. Die Sohle ist ein etwa 1 cm dicker hochfester Filz, der isoliert und der Schuhkonstruktion Halt gibt.
Der '''Zillertaler Doggl''' ([[w:Plural|Plur]]: ''Doggln'') ist ein traditionell gefertigter Schuh.


== Das Tiroler Steinschaf als Rohstofflieferant ==
== Fertigung ==
Das steingraue [[Tiroler Steinschaf]] liefert den Rohstoff für den Zillertaler Loden, der die Doggl-Außenhaut bildet. Es galt als nahezu ausgerottet. Durch persönliches Engagement einzelner Züchter konnte die Schafrasse bis 2015 wieder auf einen Bestand von etwa 670 Mutterschafen gebracht werden.<ref>[http://www.alpines-steinschaf.net/index.php alpines-steinschaf.net]</ref>
Der Doggl wird aus der Haut und der Wolle des [[w:Tiroler Steinschaf|Tiroler Steinschafs]] hergetellt. Herstellungsort ist vorwiegend das Tiroler Unterland, speziell im [[w:Zillertal|Zillertal]], einem Seitental des Inntales. Er wird nur noch von wenigen Schuhmachern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zillertalerzeitung.at/de/gemeinden/bruck/die-doggl-mocha-in-der-nms-mayrhofen |titel=Die „Doggl-Mocha“ in der NMS Mayrhofen |werk=zillertalerzeitung.at |abruf=2021-09-06 |zitat=Dieses Projekt wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung vom Schuhhaus Erler Wattens, das uns die Leisten zum Fertigen der Doggln gratis zur Verfügung gestellt hat}}</ref> und von einigen Hausfrauen und Bäuerinnen gefertigt. Von Schuhmacher Hartl in [[Stumm (Tirol)|Stumm]]  werden jährlich 2000 Paar Doggeln gefertigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tt.com/artikel/15488392/doggeln-statt-highheels-am-laufsteg?slide-id=1 |werk=tt.com |titel= Doggeln statt Highheels am Laufsteg |datum=2019-04-02 |abruf=2021-09-06}}</ref>


== Besonderheiten ==
Der Zillertaler Doggl wird auf einem [[w:Leisten|Holzleisten]] in Schichten vernäht und verklebt. Hierzu werden Filzpatschen genutzt, die aus Stoffabfällen und Resten von abgetragener Arbeitsbekleidung gefertigt wurde. Die Schichten aus verfilzter Schafwolle und Baumwollgewebe werden durch eine Roggenmehl-Wassermischung, den sogenannten „Roggenpapp“, verklebt. Die oberste Schicht des Zillertaler Doggl besteht aus original Zillertaler [[w:Loden|Loden]], der auch bei der klassischen Zillertaler Männertracht als Jacke getragen wird. Die Sohle ist ein etwa 1 cm dicker hochfester Filz, der isoliert und der Schuhkonstruktion Halt gibt.
Die Fertigung auf dem Holzleisten und die Verklebung und Vernähung der Stoffschichten schaffen eine feste Konstruktion, die die Körperwärme reflektiert, isoliert und sich nach und nach dem Fuß des Trägers anpasst. Die Loden-Außenhaut des Doggls gilt als besonders haltbar, weil sie reißfest ist.  


Der Zillertaler Doggl wird mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger und verhält sich geruchsneutral.
Der Zillertaler Doggl wird mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger und verhält sich geruchsneutral.


Varianten: Der Zillertaler Doggl ist als halboffener [[Pantoffel]] erhältlich, als Halbschuhvariante (die meistverbreitete Variante) wie auch als Winter-Outdoor-Variante mit einer halbhohen Konstruktion, die über den Knöchel reicht. Hier wird heute auch oft eine profilierte Kunststoff-Sohle aufgebracht, die den Zillertaler Doggl auch auf Eis, Schnee und Asphalt rutschfest macht.
Als Varianten gibt es den Doggl als halboffenen [[w:Pantoffel|Pantoffel]], als Halbschuhvariante und als Winter-Outdoor-Variante mit einer halbhohen Konstruktion, die über den Knöchel reicht. Hier wird heute auch oft eine profilierte Kunststoff-Sohle aufgebracht, die den Zillertaler Doggl auch auf Eis, Schnee und Asphalt rutschfest macht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/reise/article6977116/Auf-der-Suche-nach-der-perfekten-Berghuette.html |titel=Auf der Suche nach der perfekten Berghütte |werk=welt.de |zitat=Denn die "Doggln" sind allesamt zu 100 Prozent handgefertigt, die Basis bildet eine dicke Filzsohle, den Körper der geschlossenen Wärmespender bieten bis zu fünf Schichten Wollstoffe. … Es gibt sie offen, geschlossen, sogar als Hi-Tops mit Schuhbändern, auf Wunsch mit Gummisohle für den Einsatz im Freien |datum=2010-03-10 |abruf=2021-06-09}}</ref>
 
== Herstellung ==
Der Zillertaler Doggl wird noch von wenigen Schuhmachern und von einigen Hausfrauen und Bäuerinnen im Zillertal und Nachbartälern gefertigt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Karin Ceballos Betancur: ''Ab in die Puschen''. In: ''[[Die Zeit]]'' 49/2009 vom 26. November 2009 ([http://www.zeit.de/2009/49/Winter-Zillertal/komplettansicht online], abgerufen am 6. November 2016).
* Karin Ceballos Betancur: ''Ab in die Puschen''. In: ''[[w:Die Zeit|Die Zeit]]'' 49/2009 vom 26. November 2009 ([http://www.zeit.de/2009/49/Winter-Zillertal/komplettansicht online], abgerufen am 6. November 2016).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Webarchiv |url=http://kultur.tirol.at/de/artikel/19119/warm-weich-und-wollig |wayback=20160803011625 |text=
* {{Webarchiv |url=http://kultur.tirol.at/de/artikel/19119/warm-weich-und-wollig |wayback=20160803011625 |text=
Warm, weich und wollig}} auf kultur.tirol.at, 19. Oktober 2011.
Warm, weich und wollig}} auf kultur.tirol.at, 19. Oktober 2011.
* {{Internetquelle |url=https://www.tirol.at/blog/b-kulturleben/zillertaler-doggln |werk=tirol.at |titel=Eini in die Doggln! |
datum=2019-11-27|abruf=2021-06-09}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Schuh]]
[[Kategorie:Schuhe]]
[[Kategorie:Bezirk Schwaz]]
[[Kategorie:Bezirk Schwaz]]
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:54 Uhr

Der Zillertaler Doggl (Plur: Doggln) ist ein traditionell gefertigter Schuh.

Fertigung

Der Doggl wird aus der Haut und der Wolle des Tiroler Steinschafs hergetellt. Herstellungsort ist vorwiegend das Tiroler Unterland, speziell im Zillertal, einem Seitental des Inntales. Er wird nur noch von wenigen Schuhmachern[1] und von einigen Hausfrauen und Bäuerinnen gefertigt. Von Schuhmacher Hartl in Stumm werden jährlich 2000 Paar Doggeln gefertigt.[2]

Der Zillertaler Doggl wird auf einem Holzleisten in Schichten vernäht und verklebt. Hierzu werden Filzpatschen genutzt, die aus Stoffabfällen und Resten von abgetragener Arbeitsbekleidung gefertigt wurde. Die Schichten aus verfilzter Schafwolle und Baumwollgewebe werden durch eine Roggenmehl-Wassermischung, den sogenannten „Roggenpapp“, verklebt. Die oberste Schicht des Zillertaler Doggl besteht aus original Zillertaler Loden, der auch bei der klassischen Zillertaler Männertracht als Jacke getragen wird. Die Sohle ist ein etwa 1 cm dicker hochfester Filz, der isoliert und der Schuhkonstruktion Halt gibt.

Der Zillertaler Doggl wird mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger und verhält sich geruchsneutral.

Als Varianten gibt es den Doggl als halboffenen Pantoffel, als Halbschuhvariante und als Winter-Outdoor-Variante mit einer halbhohen Konstruktion, die über den Knöchel reicht. Hier wird heute auch oft eine profilierte Kunststoff-Sohle aufgebracht, die den Zillertaler Doggl auch auf Eis, Schnee und Asphalt rutschfest macht.[3]

Literatur

  • Karin Ceballos Betancur: Ab in die Puschen. In: Die Zeit 49/2009 vom 26. November 2009 (online, abgerufen am 6. November 2016).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die „Doggl-Mocha“ in der NMS Mayrhofen. In: zillertalerzeitung.at. Abgerufen am 6. September 2021: „Dieses Projekt wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung vom Schuhhaus Erler Wattens, das uns die Leisten zum Fertigen der Doggln gratis zur Verfügung gestellt hat“
  2. Doggeln statt Highheels am Laufsteg. In: tt.com. 2. April 2019, abgerufen am 6. September 2021.
  3. Auf der Suche nach der perfekten Berghütte. In: welt.de. 10. März 2010, abgerufen am 9. Juni 2021: „Denn die "Doggln" sind allesamt zu 100 Prozent handgefertigt, die Basis bildet eine dicke Filzsohle, den Körper der geschlossenen Wärmespender bieten bis zu fünf Schichten Wollstoffe. … Es gibt sie offen, geschlossen, sogar als Hi-Tops mit Schuhbändern, auf Wunsch mit Gummisohle für den Einsatz im Freien“