Hermann Riedl: Unterschied zwischen den Versionen

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Hermann (Franz) Riedl OCist. (*21. September 1910 in Siebenlinden (Waldviertel); + 14. März 1992 in Wien, Hanuschkrakenhaus) war ein Zisterziensermönch des Stiftes Zwettl und Dogmatikprofessor im Stift Heiligenkreuz.


Leben
==Leben==
Franz Riedl wurde 1910 in Siebenlinden, einer Waldviertler Katastralgemeinde von [[Schweiggers]], als Sohn des Landwirtes Ignaz Riedl und seiner Frau Maria, geb. Zwingenberger, geboren und noch am selben Tag vom damaligen Pfarradministrator [[w:Bertrand Koppensteiner|Bertrand Koppensteiner]], dem späteren Abt des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]], getauft<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/siebenlinden/01%252F02/?pg=181 Pfarre Siebenlinden – Taufbuch 1866-1938 (fol.175)] </ref>.


Franz Riedl wurde 1910 als Sohn des Bauern Ignaz Riedl und seiner Ehefrau Maria geb. Zwingenberger in Siebenlinden, einer Waldviertler Katastralgemeinde von Schweiggers geboren(1) und wurde vom Pfarrverweser Pater Bertrand Koppensteiner, dem späteren Abt des Stiftes Zwettl, noch am selben Tag getauft.
Nach seiner [[w:Firmung|Firmung]] anno 1921 in [[Gmünd (Niederösterreich)|Gmünd]] wurde er zunächst Sängerknabe im Stift Zwettl und besuchte das [[w:Gymnasium|Gymnasium]] im [[Stift Melk]].  Am 7. September 1930 trat er als [[w:Novize|Novize]] in das Zisterzienserstift Zwettl ein, nahm den Ordensnamen ''Hermann'' an und studierte von 1931 bis 1933 an der Theologischen Lehranstalt im Stift Heiligenkreuz. Am 8. September 1934 legte Riedl im Stift Zwettl die Feierliche Profess ab<ref name=":0" /> und setzte seine theologischen Studien in [[Innsbruck]] fort, wo er am 26. Juli 1935 zum Priester geweiht und zwei Jahre später, am 20. Juni 1937 zum Doktor der Theologie [[w:Promotion (Doktor)|promoviert]] wurde.  Seine [[w:Dissertation|Dissertation]] schrieb er über den Zwettler Abt Ulrich Hackel<ref>Hermann Riedl: [[w:Ulrich Hackel|Ulrich Hackel]], Abt zu Zwettl. Ein Prälat der Gegenreformation. Innsbruck 1935</ref>.  


Nach seiner Firmung anno 1921 in Gmünd wurde er zunächst Sängerknabe im Stift Zwettl und besuchte das Gymnasium im Stift Melk.  Am 7. September 1930 trat er als Novize in das Zisterzienserstift Zwettl ein, nahm den Ordennamen Hermann an und studierte von 1931 bis1933 an der theologischen Lehranstalt im Stift Heiligenkreuz. Am 8. September 1934 legte Riedl im Stift Zwettl die feierliche Profess ab(1) und setzte sein theologisches Studium in Innsbruck fort, wo er am 26. Juli 1935 zum Priester geweiht wurde und zwei Jahre später, am 20. Juni 1937 zum Doktor der Theologie promovierte.  Seine Dissertation schrieb er über den Zwettler Abt Ulrich Hackel(2) 
Riedl war ein volkstümlicher Redner, der es verstand, den dogmatischen Lehrstoff anschaulich zu vermitteln, was ihn bei seinen Zuhörern sehr beliebt machte und ihm den Spitznamen "Spatz" einbrachte. Seine Lehrtätigkeit als [[w:Professor|Professor]] an der [[w:Hochschule Heiligenkreuz|Hochschule Heiligenkreuz]] erstreckte sich über 100 [[w:Semester|Semester]] von 1937 bis 1990. Neben seiner Professur war er von 1955 bis 1972 auch in der Erwachsenenbildung tätig und hielt Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum. Von 1960 bis 1971 war er Mitglied der Erzbischöflichen Kommission für Dogmatik an der [[Universität Wien]]. Riedl unterstützte auch das [[w:Karmeliterkloster Mayerling|Karmeliterkloster Mayerling]] und pflegte engen Kontakt zu einigen Heiligenkreuzer Ortsbewohnern. Seinen Urlaub verbrachte er vorwiegend in [[w:Tux (Tirol)|Hintertux]], wo er auch Gastmessen zelebrierte.  
Riedl war ein volkstümlicher Redner, der den dogmatischen Lehrstoff anschaulich vermitteln konnte und dadurch bei seinen Hörern sehr beliebt war, sodass er von diesen und seinen Mitbrüdern den Spitznamen Spatz erhielt.
Seine Lehrtätigkeit als Professor an der Hochschule Heiligenkreuz erstreckte sich über 100 Semester von 1937 bis 1990. Auch war er neben seiner Professur von 1955 bis 1972 in der Erwachsenenbildung engagiert und hielt im gesamten deutschen Sprachraum Vorträge. Von 1960 bis 1971 war er Mitglied der erzbischöflichen Kommission für Dogmatik an der Universität Wien. Riedl unterstützte auch die Karmeliterinnen von Mayerling und hielt engen Kontakt zu einigen Heiligenkreuzer Ortsbewohnern. Seinen Urlaub verbrachte er vorwiegend in Hintertux, wo er auch Gastmessen abhielt.  


Pater Hermann Riedl verstarb am 14. März 1992 in Wiener Hanusch-Krankenhaus und wurde auf dem Klosterfriedhof des Stiftes Zwettl beerdigt. Sein Abt schrieb nach seinem Tod: „Zwettl verliert mit P. Hermann einen gelehrten, tief gläubigen, fleißigen, liebenswürdigen und originellen Mitbruder“ (3)
Pater Hermann Riedl starb am 14. März 1992<ref name=":0" /> im [[w:Hanusch-Krankenhaus|Hanusch-Krankenhaus]] in Wien und wurde auf dem Klosterfriedhof des Stiftes Zwettl beerdigt. Sein Abt schrieb nach seinem Tod: „''Zwettl verliert mit P. Hermann einen gelehrten, tiefgläubigen, fleißigen, liebenswürdigen und originellen Mitbruder.“''<ref>Sancta Crux 53 (1992) S. 98</ref>. Ein Blumenzüchter im Stift benannte einer seiner gezüchtete Dahlien nach P. Dr. Hermann Riedl.


Literatur
==Literatur==
Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist † In: Sancta Crux 53 (1992), S. 97–98 (Parte des Stiftes Zwettl) •
Dominicus Trojahn: Nachruf auf den Theologieprofessor Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist (1910–1992). In: Sancta Crux 53 (1992), S. 98–102
Alkuin Schachenmayr: Riedl, Hermann In: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Riedl,_Hermann


*''Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist'' † In: Sancta Crux 53 (1992), S. 97–98 (Parte des Stiftes Zwettl)
Einzelnachweise
*Dominicus Trojahn: ''Nachruf auf den Theologieprofessor Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist (1910–1992)''. In: Sancta Crux 53 (1992), S. 98–102
(1) r.k. Pfarre Siebenlinden – Taufbuch 1866-1938 (fol.175) auf Matricula Online
*[[w:Alkuin Schachenmayr|Alkuin Schachenmayr]]: ''Riedl, Hermann'' In: [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Riedl,_Hermann Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography)]
(2) Hermann Riedl: Ulrich Hackel, Abt zu Zwettl. Ein Prälat der Gegenreformation. Innsbruck 1935
 
(3) Sancta Crux 53 (1992) S. 98
==Einzelnachweise==
<references />
==Weblinks==
 
* {{Tthek|s|Heiligenkreuz||Riedl+P.+Hermann}}
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[[Kategorie:Zisterzienser]]
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[[Kategorie:Geboren in Schweiggers]]
[[Kategorie:Gestorben 1992]]
[[Kategorie:Gestorben in Wien]]
[[Kategorie:Begraben am Stiftsfriedhof Zwettl]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 28. August 2023, 15:40 Uhr

Hermann Riedl OCist (1910-1992)

Hermann Franz Riedl OCist. (*21. September 1910 in Siebenlinden (Waldviertel); † 14. März 1992 in Wien, Hanusch-Krankenhaus) war ein Zisterziensermönch des Stiftes Zwettl und Dogmatik-Professor im Stift Heiligenkreuz.

Leben

Franz Riedl wurde 1910 in Siebenlinden, einer Waldviertler Katastralgemeinde von Schweiggers, als Sohn des Landwirtes Ignaz Riedl und seiner Frau Maria, geb. Zwingenberger, geboren und noch am selben Tag vom damaligen Pfarradministrator Bertrand Koppensteiner, dem späteren Abt des Stiftes Zwettl, getauft[1].

Nach seiner Firmung anno 1921 in Gmünd wurde er zunächst Sängerknabe im Stift Zwettl und besuchte das Gymnasium im Stift Melk. Am 7. September 1930 trat er als Novize in das Zisterzienserstift Zwettl ein, nahm den Ordensnamen Hermann an und studierte von 1931 bis 1933 an der Theologischen Lehranstalt im Stift Heiligenkreuz. Am 8. September 1934 legte Riedl im Stift Zwettl die Feierliche Profess ab[1] und setzte seine theologischen Studien in Innsbruck fort, wo er am 26. Juli 1935 zum Priester geweiht und zwei Jahre später, am 20. Juni 1937 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Seine Dissertation schrieb er über den Zwettler Abt Ulrich Hackel[2].

Riedl war ein volkstümlicher Redner, der es verstand, den dogmatischen Lehrstoff anschaulich zu vermitteln, was ihn bei seinen Zuhörern sehr beliebt machte und ihm den Spitznamen "Spatz" einbrachte. Seine Lehrtätigkeit als Professor an der Hochschule Heiligenkreuz erstreckte sich über 100 Semester von 1937 bis 1990. Neben seiner Professur war er von 1955 bis 1972 auch in der Erwachsenenbildung tätig und hielt Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum. Von 1960 bis 1971 war er Mitglied der Erzbischöflichen Kommission für Dogmatik an der Universität Wien. Riedl unterstützte auch das Karmeliterkloster Mayerling und pflegte engen Kontakt zu einigen Heiligenkreuzer Ortsbewohnern. Seinen Urlaub verbrachte er vorwiegend in Hintertux, wo er auch Gastmessen zelebrierte.

Pater Hermann Riedl starb am 14. März 1992[1] im Hanusch-Krankenhaus in Wien und wurde auf dem Klosterfriedhof des Stiftes Zwettl beerdigt. Sein Abt schrieb nach seinem Tod: „Zwettl verliert mit P. Hermann einen gelehrten, tiefgläubigen, fleißigen, liebenswürdigen und originellen Mitbruder.“[3]. Ein Blumenzüchter im Stift benannte einer seiner gezüchtete Dahlien nach P. Dr. Hermann Riedl.

Literatur

  • Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist † In: Sancta Crux 53 (1992), S. 97–98 (Parte des Stiftes Zwettl)
  • Dominicus Trojahn: Nachruf auf den Theologieprofessor Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist (1910–1992). In: Sancta Crux 53 (1992), S. 98–102
  • Alkuin Schachenmayr: Riedl, Hermann In: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Pfarre Siebenlinden – Taufbuch 1866-1938 (fol.175)
  2. Hermann Riedl: Ulrich Hackel, Abt zu Zwettl. Ein Prälat der Gegenreformation. Innsbruck 1935
  3. Sancta Crux 53 (1992) S. 98

Weblinks