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'''Jacob Grämäschi''', (* 11. Dezember 1695 in [[w:Kaisersteinbruch|Kaisersteinbruch]], [[w: | [[Datei:Kai - Pery-Altar.JPG|mini|hochkant=0.9|Pfarrkirche Kaisersteinbruch, [[w:Altäre der Kaisersteinbrucher Kirche|Seitenaltar (noch aus der ersten Kirche]], errichtet von († 1683) Bildhauer Antonius Pery, dem Großvater des Jacob Grämäschi.<ref>Sein originales Aussehen lässt ein Foto der zerstörten Kirche aus 1955 erahnen, es gab reichen Figurenschmuck, der heute teilweise den Hochaltar ziert. In: Festschrift der Kaisersteinbrucher Kirche. → Weblinks</ref>]] | ||
war ein | [[Datei:Mönchhof Kirche.JPG|mini|hochkant=1.2|Pfarrkirche Mönchhof mit schönen Steinmetzarbeiten von Jacob Grämäschi]] | ||
'''Jacob Grämäschi''', (* [[11. Dezember]] [[1695]] in [[Kaisersteinbruch]], [[w:Geschichte_des_Burgenlandes#Frühere_Neuzeit|Deutsch-Westungarn]], heute [[Burgenland]]; † im 18. Jahrhundert ) war ein Steinmetzmeister. Seine Arbeit ist im Archiv des Stiftes Heiligenkreuz beim Bau der Pfarrkirche Mönchhof in den Verträgen dokumentiert und kann an der Fassade des Gebäudes gesehen und gewürdigt werden. Der Name Grämäschi war in Sommerein, Kaisersteinbruch, [[Bruck an der Leitha]] <ref>Ein Steinmetz Jacob Grämäschi wurde 1700 Meister des Brucker Steinmetz- und Maurerhandwerkes. ''Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850'', zu lesen in: Josef Christelbauer, Rudolf Stadelmayer: ''Geschichte der Stadt Bruck a.d.Leitha''. Er könnte ein Onkel, Bruder des Vaters unseres Jacob gewesen sein. Derzeit noch eine Frage.</ref>, [[Winden am See]] und in [[Neusiedl am See]] präsent. | |||
== Familie und Ausbildung == | |||
Der Steinmetzgeselle Franz Grämäschi, Sohn des Christian und der Anna Grämäschi, von [[Sommerein]], heiratete am 13. September 1694 in der [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kaisersteinbrucher Kirche]] Maria Dyonisia Peryn. Sie war eine Tochter des Steinmetzmeisters und Bildhauers († 1683) [[w:Antonius Pery|Antonius Pery]], ein Schweizer aus Lugano und der († 1681) Anna Catharina Retaccin aus der Familie des kaiserlichen Hofmaurermeisters († 1645) [[w:Simone Retacco|Simone Retacco]], ein Italiener. Beider Eltern waren da bereits gestorben. Seine Zeugen waren Simon Bauer, ein Bindermeister und Veit Selbenhofer, beide Nachbarn zu Sommerein, ihre Zeugen waren Herr Richter [[w:Ambrosius Ferrethi|Ambrosius Ferrethi]] und ein Schwiegersohn [[w:Martin Trumler|Martin Trumler]], beide Steinmetzmeister allhier. | |||
* 11. Dezember 1695 wurde Sohn Jacob geboren und in der Kaisersteinbrucher Kirche getauft, Paten: Jacob Fischer, Jäger von Mannersdorf und Anna Rosina, seine Ehefrau. | |||
===== Anmerkung: ===== | |||
Franz Grämäschi wurde 1698 Meister des Brucker Steinmetz- und Maurerhandwerkes.<ref>Franz Grämäschi 1698, ''Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850'', zu lesen in: Josef Christelbauer, Rudolf Stadelmayer: ''Geschichte der Stadt Bruck a.d.Leitha''.</ref> | |||
=== Jacob Grämäschi Kaisersteinbruch – Winden === | |||
[[Datei:Grämäschi Winden.jpg|mini|links|Heirat in Winden 1717 Jacob Grämäschi und Catharina Stückhlin]] | |||
Der Steinmetzgeselle, Sohn des Franz Grämäschi und der Dionysia, heiratete am 20. Juni 1717 in der [[w:Pfarrkirche Winden|Windener Kirche]] Catharina Stückhlin, Tochter des Georg Stückli und Frau Ursula. Ab 1720 sind ihre Kinder dokumentiert, (Auswahl) Friedrich, Franz, Anton, 1733 bei den Zwillingen Christian und Johann war Herr Richter Johann Liechtenhaimer Taufpate, sie starben beide. | |||
== Stadtpalast Liechtenstein in der Bankgasse zunächst der Wiener Hofburg == | |||
Zu dieser Zeit arbeitete die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzen, der kaiserliche Hofsteinmetz Ferrethi mit den Schwiegersöhnen Giovanni Battista Passerini, Trumler, mit Reichardt Fux, mit Franz Grämäschi für die Fürsten Liechtenstein. Ferrethi starb 1696, ihm folgte als Richter Meister [[w:Reichardt Fux|Reichardt Fux]]. | |||
* [[w:Verwendung von Kaiserstein als Baumaterial#Kaiserstein für Fürst Joh. Adam von Liechtenstein im Stadtpalast]] | |||
===== Anmerkung: ===== | |||
Der Junge Elias Hügel lernte noch beim alten Ferrethi († 1696) , weiter beim Trumler († 1705) , der Passerini († 1710) war noch von seinem Vater in die Kunst des Altarbaues eingeweiht worden<ref>''Wallfahrtskirche "Heiliger Berg" (Svatá Hora) bei Pribram. Johann Battista Passerini († 1678), Altarentwürfe der Kolowrat-Kapelle 1676'' In [[Helmuth Furch]], ''Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch'', Nr. 47, August 1997. S. 50-53.</ref>, sie waren alle längst gestorben. | |||
:Die Familie Grämäschi ist zumindest bis 1714 durch Kindstaufen in Kaisersteinbruch dokumentiert, also hat Jacob das Steinmetzhandwerk ebendort gelernt. Wir dürfen annehmen, dass Jacob vom jungen Meister Elias in die kunstvolle Steinbearbeitung eingewiesen wurde. | |||
== Pfarrkirche hl. Magdalena, Mönchhof == | |||
Der Neubau erfolgte 1729–1734 durch Maurermeister Karl Moispointner aus Mönchhof, Bauleitung Elias Hügel aus Kaisersteinbruch. Steinmetzmeister Jacob Grämäschi erhielt von Hügel die Arbeitsaufträge zur Ausgestaltung der reichhaltigen Bauzier. | |||
* [[w:Verwendung von Kaiserstein als Baumaterial#Kaiserstein für Abt Robert Leeb vom Stift Heiligenkreuz, die Mönchhofer Pfarrkirche]] | |||
=== Steinmetzarbeit zu dem neuen Kirchenbau in Mönchhof, Steinmetzmeister Jacob Grämäschi in Winden betreffend === | |||
[[Datei:Lieferschein 1734 Hügel.jpg|mini|hochkant=1.3|links|Lieferschein 1734 geschrieben vom Bauleiter Elias Hügel über Steinmetzarbeiten des Jacob Grämäschi]] | |||
[[Datei:Mönchhof - Kirche, innen.JPG|mini|hochkant=1.3|links|Innenraum der Mönchhofer Kirche, Hochaltar Elias Hügel]] | |||
Eine Auswahl (ohne die einzelnen Geldbeträge):<ref>Alle Rechnungen im Archiv Stift Heiligenkreuz: Rubr. 50/IX/Nr. 4</ref>Der Bauleiter Elias Hügel beauftragte und bezahlte Jacob Grämäschi, die ''Auszügel, Contracte'' sind von Hügel verfasst und geschrieben, mit seinem Siegel versehen. | |||
* '''Außzügel von 20. Jänner 1734''' | |||
Erstlich 6 Kirchenfenster, Steinwerk zu den Festonen (Girlanden, Fruchtgehänge) in die zwei Colonnen der [[w:Fassade|Facata]], 16 Postamente auf die Ringmauer, zu obigen Postamenten drei Artschocken, item 4 Kugel. | |||
* Wegen 16 Steinmetz-Taglohn zum Kirchengebäude und Ausbesserung der alten Steiner auf der Garten oder Ringmauer .... 56 fl 1 kr | |||
* Elias Hügel mit Siegel | |||
:Den 25. Jänner 1734 empfangen 56 fl 1 kr | |||
Jacob Grämäschi | |||
* '''Contract, 14. July 1734''' | |||
* ein Kirchenfenster, ein zirkelrundes Rohrfenster, mehr 3 Fenster zum Turm, in der Kirche zu den Collumnen (Säulen) 8 ganze und 8 halbe [[w:Kapitell|Capitelle]] zu verfertigen ..... 260 fl 39 kr | |||
:Elias Hügel mit Siegel | |||
:Jacob Grämäschi mit Siegel | |||
* '''Heint den 30. November 1734''' hab ich das Geld völlig bekommen. | |||
Jacob Grämäschi Steinmetzmeister | |||
30. Dez. 1734 | |||
===== Siehe Abbildung ===== | |||
'''Lieferschein vom 30. Dezember 1734''' | |||
:Über die Steinmetz-Arbeit welche Jacob Grämäschi Steinmetzmeister in Winden zu der Kirchen in Mönchhof verfertigt hat, welche von Hochwürden Herr P [[Raymund Vitali]] [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Verwalter in Königshof]] obgedachtem Grämäschi bar bezahlt worden, wie hernach folgt: | |||
*Erstlichen das Hauptgesims, Carniesgesims, dann die untere oder hängende Platten, desgleichen das untere Carnies item Rundstab, welches alles zusammen betragt ........... 83 fl 39 kr | |||
*Mehr der Bogen in der Facata samt den 2 Capitell und Schlußstein ........... 107 fl 39 kr | |||
*Elias Hügel mit Siegel | |||
Den 6. November per Abschlag empfangen 107 fl 39 kr | |||
Jacob Grämäschi | |||
'''Überschlag 30. Dezember 1733''' | |||
Steinmetz-Arbeit welche zum Gottes Haus in Mönchhof aus [[w:Breitenbrunner Kalksandstein|'''Breitenbrunner Stein''']] von Meister Jacob Grämäschi gemacht werden. | |||
*Erstlichen der Bogen in der Facata samt den 2 Capitell und Schlussstein, 8 Kirchenfenster, folgt das Hauptgesims, zu dem Hauptgesims die Carniesplatten (oberer Abschluss bei Gesimsen), zu obigem Hauptgesims die untere Platten, das mittlere Carnies zu obigem Hauptgesims, den Rundstab unter dem Hauptgesims ................ 153 fl 56 kr | |||
:Elias Hügel | |||
:Jacob Grämäschi | |||
'''Hügels Arbeiten aus Kaiserstein''' | |||
Steinmetz Außzügel Über das Kirchengebäude zu Mönchhof vom 15. Juny 1733 bis den 30. Dezember 1734 (Auswahl) | |||
:Das Hauptportal mit Hauptgesims samt Quadratstaffel zum Vortritt, die Kirchentür auf der Seiten mit einer Saguma (umrahmende Schräge), Schaft oder Fußgesims in der Facata in die Vierung, 2 Sakristeitüren, 2 Fenster, beidseits der Chorstiegen 62 [[w:Wendeltreppe|Schnecken Staffel]], 3 selbsttragende Staffel zum Eingang in Chor, 2 Pfeiler zur Kanzel gemacht, der Sturtz über der Thür, der Sturtz über der Cantzelstiegen, in der Facata das Chorfenster ............ 768 fl 58 kr. Dießer Außzügel ist mir laut Hauptquittung richtig bezahlt worden. Elias Hügel | |||
== 23. November 1739 Trauzeuge für den Pferde-Medicus Mathias Lechner in Kaisersteinbruch == | |||
Ein Dokument seines Lebens: | |||
* [[Schmiedhandwerk in Kaisersteinbruch|Mathias Lechner, ein Pferde-Medicus und Hufschmied]] heiratete als Witwer Catharina Paumannin, Tochter des Kaisersteinbrucher Fleischhauers Valentin Paumann und Frau Anna. Zeugen waren Johann Lechner, Meister „caementariorum“ (Maurer, Steinmetz) und Bürger zu [[w:Preßburg|Preßburg]], Jacob Grämäschi, Steinmetzmeister in [[Neusiedl am See]], [[Forst- und Jagdverwaltung in Königshof|Franz Abt, herrschaftlicher Jäger in Königshof]] und († 1740) [[w:Johann Paul Schilck#Nachkommen|Johann Paul Schilck jun.]], Steinmetzmeister in Kaisersteinbruch. | |||
== 1707 „Steinmetzhaus“ in Bruck an der Leitha == | |||
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BruckL Steinmetz.jpg|Bruck an der Leitha, [[w:Tegethoff|Tegetthoffgasse]] 4, sog. Steinmetzhaus. | |||
BruckL Steinmetzhaus.JPG|Inschrift 1707, Steinmetz Jacob Grämäschi | |||
Bruck Steinmetzhaus.jpg|Innenstiege | |||
BruckLeitha Steinm..jpg|Böden mit Steinplatten ausgelegt | |||
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Tegetthoffgasse 4, repräsentatives, zweigeschossiges Gebäude, oberhalb des Portales Inschrift 1707. | |||
J A C O B | |||
GRAMASCHI | |||
SDEINMEDZ | |||
MEISTER | |||
1 7 0 7 | |||
Die heutigen Besitzer der Liegenschaft sind Birgit Hans-Mayer<ref>Das Kassarhaus, auch Steinmetzhaus [https://www.lafc.at/locationguide/motiv.php?si=3&kid=80&motiv_ID=2530]</ref>, Thomas Mayer, wohnen gegenüber Tegetthoffgasse 3, 2460 Bruck. Sie haben der Veröffentlichung zugestimmt. | |||
Dieser Jacob Grämäschi ist mit Sicherheit nicht ident mit obigem, der 1695 geboren und zu diesem Zeitpunkt gerade 12 Jahre alt war. Der Besitzer, Erbauer? dieses Hauses wurde bereits 1700 Meister des Brucker Steinmetz- und Maurerhandwerkes.<ref>Jacob Grämäschi 1700, ''Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850''.</ref> Er könnte ein Bruder des Franz Grämäschi, des Vaters von Jacob gewesen sein. Derzeit noch eine Frage. | |||
== Literatur == | |||
* ''[[w:Österreichische Kunsttopographie|Österreichische Kunsttopographie]],'' Band LIX, ''Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes [[Neusiedl am See]].'' ''Katholische Pfarrkirche und Pfarrhof Mönchhof, Baugeschichte'', S. 435. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Redaktionelle Leitung [[w:Andreas Lehne|Andreas Lehne]]. Verlag Berger, [[Horn]] 2012, ISBN 978-3-85028-554-4, S. 120–150. | |||
* Helmuth Furch: ''Elias Hügel, Hofsteinmetzmeister Gemünden 1681 Kaisersteinbruch 1755'', mit einem Vorwort von [[w:Friedrich Opferkuh|Friedrich Opferkuh]], ''Barockjuwel Mönchhof'', S. 81–84, 1992. | |||
== Weblinks == | |||
* Matricula Online Heiligenkreuz [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz] | |||
* [http://www.ribera-philosophie.at/pdf/kaisersteinbrucher_kirche_festschrift.pdf Kaisersteinbrucher Kirche Festschrift 1995] Der Peri/Schilckh–Altar, S. 50: 1955 durch die Kriegsfolgen zerstörter Altar, mit einem kleinen Rest seines ursprünglichen Aussehens und ein Foto des Ist-Zustandes. | |||
* [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd1.pdf Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1], [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd2.pdf 2004, Band 2] Index: | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
{{SORTIERUNG:Grämäschi, Jacob}} | |||
[[Kategorie:Steinmetz]] | |||
[[Kategorie:Bildhauer]] | |||
[[Kategorie:Geboren in Bruckneudorf]] | |||
[[Kategorie:Person (Kaisersteinbruch)]] | |||
[[Kategorie:Kaisersteinbrucher Bruderschaft]] | |||
[[Kategorie:Geboren 1695]] | |||
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[[Kategorie:Gestorben im 18. Jahrhundert]] |
Aktuelle Version vom 30. Dezember 2022, 18:12 Uhr
Jacob Grämäschi, (* 11. Dezember 1695 in Kaisersteinbruch, Deutsch-Westungarn, heute Burgenland; † im 18. Jahrhundert ) war ein Steinmetzmeister. Seine Arbeit ist im Archiv des Stiftes Heiligenkreuz beim Bau der Pfarrkirche Mönchhof in den Verträgen dokumentiert und kann an der Fassade des Gebäudes gesehen und gewürdigt werden. Der Name Grämäschi war in Sommerein, Kaisersteinbruch, Bruck an der Leitha [2], Winden am See und in Neusiedl am See präsent.
Familie und Ausbildung
Der Steinmetzgeselle Franz Grämäschi, Sohn des Christian und der Anna Grämäschi, von Sommerein, heiratete am 13. September 1694 in der Kaisersteinbrucher Kirche Maria Dyonisia Peryn. Sie war eine Tochter des Steinmetzmeisters und Bildhauers († 1683) Antonius Pery, ein Schweizer aus Lugano und der († 1681) Anna Catharina Retaccin aus der Familie des kaiserlichen Hofmaurermeisters († 1645) Simone Retacco, ein Italiener. Beider Eltern waren da bereits gestorben. Seine Zeugen waren Simon Bauer, ein Bindermeister und Veit Selbenhofer, beide Nachbarn zu Sommerein, ihre Zeugen waren Herr Richter Ambrosius Ferrethi und ein Schwiegersohn Martin Trumler, beide Steinmetzmeister allhier.
- 11. Dezember 1695 wurde Sohn Jacob geboren und in der Kaisersteinbrucher Kirche getauft, Paten: Jacob Fischer, Jäger von Mannersdorf und Anna Rosina, seine Ehefrau.
Anmerkung:
Franz Grämäschi wurde 1698 Meister des Brucker Steinmetz- und Maurerhandwerkes.[3]
Jacob Grämäschi Kaisersteinbruch – Winden
Der Steinmetzgeselle, Sohn des Franz Grämäschi und der Dionysia, heiratete am 20. Juni 1717 in der Windener Kirche Catharina Stückhlin, Tochter des Georg Stückli und Frau Ursula. Ab 1720 sind ihre Kinder dokumentiert, (Auswahl) Friedrich, Franz, Anton, 1733 bei den Zwillingen Christian und Johann war Herr Richter Johann Liechtenhaimer Taufpate, sie starben beide.
Stadtpalast Liechtenstein in der Bankgasse zunächst der Wiener Hofburg
Zu dieser Zeit arbeitete die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzen, der kaiserliche Hofsteinmetz Ferrethi mit den Schwiegersöhnen Giovanni Battista Passerini, Trumler, mit Reichardt Fux, mit Franz Grämäschi für die Fürsten Liechtenstein. Ferrethi starb 1696, ihm folgte als Richter Meister Reichardt Fux.
Anmerkung:
Der Junge Elias Hügel lernte noch beim alten Ferrethi († 1696) , weiter beim Trumler († 1705) , der Passerini († 1710) war noch von seinem Vater in die Kunst des Altarbaues eingeweiht worden[4], sie waren alle längst gestorben.
- Die Familie Grämäschi ist zumindest bis 1714 durch Kindstaufen in Kaisersteinbruch dokumentiert, also hat Jacob das Steinmetzhandwerk ebendort gelernt. Wir dürfen annehmen, dass Jacob vom jungen Meister Elias in die kunstvolle Steinbearbeitung eingewiesen wurde.
Pfarrkirche hl. Magdalena, Mönchhof
Der Neubau erfolgte 1729–1734 durch Maurermeister Karl Moispointner aus Mönchhof, Bauleitung Elias Hügel aus Kaisersteinbruch. Steinmetzmeister Jacob Grämäschi erhielt von Hügel die Arbeitsaufträge zur Ausgestaltung der reichhaltigen Bauzier.
Steinmetzarbeit zu dem neuen Kirchenbau in Mönchhof, Steinmetzmeister Jacob Grämäschi in Winden betreffend
Eine Auswahl (ohne die einzelnen Geldbeträge):[5]Der Bauleiter Elias Hügel beauftragte und bezahlte Jacob Grämäschi, die Auszügel, Contracte sind von Hügel verfasst und geschrieben, mit seinem Siegel versehen.
- Außzügel von 20. Jänner 1734
Erstlich 6 Kirchenfenster, Steinwerk zu den Festonen (Girlanden, Fruchtgehänge) in die zwei Colonnen der Facata, 16 Postamente auf die Ringmauer, zu obigen Postamenten drei Artschocken, item 4 Kugel.
- Wegen 16 Steinmetz-Taglohn zum Kirchengebäude und Ausbesserung der alten Steiner auf der Garten oder Ringmauer .... 56 fl 1 kr
- Elias Hügel mit Siegel
- Den 25. Jänner 1734 empfangen 56 fl 1 kr
Jacob Grämäschi
- Contract, 14. July 1734
- ein Kirchenfenster, ein zirkelrundes Rohrfenster, mehr 3 Fenster zum Turm, in der Kirche zu den Collumnen (Säulen) 8 ganze und 8 halbe Capitelle zu verfertigen ..... 260 fl 39 kr
- Elias Hügel mit Siegel
- Jacob Grämäschi mit Siegel
- Heint den 30. November 1734 hab ich das Geld völlig bekommen.
Jacob Grämäschi Steinmetzmeister 30. Dez. 1734
Siehe Abbildung
Lieferschein vom 30. Dezember 1734
- Über die Steinmetz-Arbeit welche Jacob Grämäschi Steinmetzmeister in Winden zu der Kirchen in Mönchhof verfertigt hat, welche von Hochwürden Herr P Raymund Vitali Verwalter in Königshof obgedachtem Grämäschi bar bezahlt worden, wie hernach folgt:
- Erstlichen das Hauptgesims, Carniesgesims, dann die untere oder hängende Platten, desgleichen das untere Carnies item Rundstab, welches alles zusammen betragt ........... 83 fl 39 kr
- Mehr der Bogen in der Facata samt den 2 Capitell und Schlußstein ........... 107 fl 39 kr
- Elias Hügel mit Siegel
Den 6. November per Abschlag empfangen 107 fl 39 kr Jacob Grämäschi
Überschlag 30. Dezember 1733 Steinmetz-Arbeit welche zum Gottes Haus in Mönchhof aus Breitenbrunner Stein von Meister Jacob Grämäschi gemacht werden.
- Erstlichen der Bogen in der Facata samt den 2 Capitell und Schlussstein, 8 Kirchenfenster, folgt das Hauptgesims, zu dem Hauptgesims die Carniesplatten (oberer Abschluss bei Gesimsen), zu obigem Hauptgesims die untere Platten, das mittlere Carnies zu obigem Hauptgesims, den Rundstab unter dem Hauptgesims ................ 153 fl 56 kr
- Elias Hügel
- Jacob Grämäschi
Hügels Arbeiten aus Kaiserstein Steinmetz Außzügel Über das Kirchengebäude zu Mönchhof vom 15. Juny 1733 bis den 30. Dezember 1734 (Auswahl)
- Das Hauptportal mit Hauptgesims samt Quadratstaffel zum Vortritt, die Kirchentür auf der Seiten mit einer Saguma (umrahmende Schräge), Schaft oder Fußgesims in der Facata in die Vierung, 2 Sakristeitüren, 2 Fenster, beidseits der Chorstiegen 62 Schnecken Staffel, 3 selbsttragende Staffel zum Eingang in Chor, 2 Pfeiler zur Kanzel gemacht, der Sturtz über der Thür, der Sturtz über der Cantzelstiegen, in der Facata das Chorfenster ............ 768 fl 58 kr. Dießer Außzügel ist mir laut Hauptquittung richtig bezahlt worden. Elias Hügel
23. November 1739 Trauzeuge für den Pferde-Medicus Mathias Lechner in Kaisersteinbruch
Ein Dokument seines Lebens:
- Mathias Lechner, ein Pferde-Medicus und Hufschmied heiratete als Witwer Catharina Paumannin, Tochter des Kaisersteinbrucher Fleischhauers Valentin Paumann und Frau Anna. Zeugen waren Johann Lechner, Meister „caementariorum“ (Maurer, Steinmetz) und Bürger zu Preßburg, Jacob Grämäschi, Steinmetzmeister in Neusiedl am See, Franz Abt, herrschaftlicher Jäger in Königshof und († 1740) Johann Paul Schilck jun., Steinmetzmeister in Kaisersteinbruch.
1707 „Steinmetzhaus“ in Bruck an der Leitha
Bruck an der Leitha, Tegetthoffgasse 4, sog. Steinmetzhaus.
Tegetthoffgasse 4, repräsentatives, zweigeschossiges Gebäude, oberhalb des Portales Inschrift 1707.
J A C O B GRAMASCHI SDEINMEDZ MEISTER 1 7 0 7
Die heutigen Besitzer der Liegenschaft sind Birgit Hans-Mayer[6], Thomas Mayer, wohnen gegenüber Tegetthoffgasse 3, 2460 Bruck. Sie haben der Veröffentlichung zugestimmt.
Dieser Jacob Grämäschi ist mit Sicherheit nicht ident mit obigem, der 1695 geboren und zu diesem Zeitpunkt gerade 12 Jahre alt war. Der Besitzer, Erbauer? dieses Hauses wurde bereits 1700 Meister des Brucker Steinmetz- und Maurerhandwerkes.[7] Er könnte ein Bruder des Franz Grämäschi, des Vaters von Jacob gewesen sein. Derzeit noch eine Frage.
Literatur
- Österreichische Kunsttopographie, Band LIX, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Neusiedl am See. Katholische Pfarrkirche und Pfarrhof Mönchhof, Baugeschichte, S. 435. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Redaktionelle Leitung Andreas Lehne. Verlag Berger, Horn 2012, ISBN 978-3-85028-554-4, S. 120–150.
- Helmuth Furch: Elias Hügel, Hofsteinmetzmeister Gemünden 1681 Kaisersteinbruch 1755, mit einem Vorwort von Friedrich Opferkuh, Barockjuwel Mönchhof, S. 81–84, 1992.
Weblinks
- Matricula Online Heiligenkreuz [2]
- Kaisersteinbrucher Kirche Festschrift 1995 Der Peri/Schilckh–Altar, S. 50: 1955 durch die Kriegsfolgen zerstörter Altar, mit einem kleinen Rest seines ursprünglichen Aussehens und ein Foto des Ist-Zustandes.
- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2 Index:
Einzelnachweise
- ↑ Sein originales Aussehen lässt ein Foto der zerstörten Kirche aus 1955 erahnen, es gab reichen Figurenschmuck, der heute teilweise den Hochaltar ziert. In: Festschrift der Kaisersteinbrucher Kirche. → Weblinks
- ↑ Ein Steinmetz Jacob Grämäschi wurde 1700 Meister des Brucker Steinmetz- und Maurerhandwerkes. Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850, zu lesen in: Josef Christelbauer, Rudolf Stadelmayer: Geschichte der Stadt Bruck a.d.Leitha. Er könnte ein Onkel, Bruder des Vaters unseres Jacob gewesen sein. Derzeit noch eine Frage.
- ↑ Franz Grämäschi 1698, Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850, zu lesen in: Josef Christelbauer, Rudolf Stadelmayer: Geschichte der Stadt Bruck a.d.Leitha.
- ↑ Wallfahrtskirche "Heiliger Berg" (Svatá Hora) bei Pribram. Johann Battista Passerini († 1678), Altarentwürfe der Kolowrat-Kapelle 1676 In Helmuth Furch, Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch, Nr. 47, August 1997. S. 50-53.
- ↑ Alle Rechnungen im Archiv Stift Heiligenkreuz: Rubr. 50/IX/Nr. 4
- ↑ Das Kassarhaus, auch Steinmetzhaus [1]
- ↑ Jacob Grämäschi 1700, Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850.