Projekt U-Bahn Graz: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Plan | Der Plan von Februar 2021 beinhaltete die sich kreuzenden zwei ''Metronetz''-Linien 'M1' mit 13 Stationen als West-Ost-Achse und 'M2' mit 14 Stationen als Nord-Süd-Achse, die zusammen eine Streckenlänge von 25,5 km haben sollten. Im Mai 2022 wurde das Projekt einer Grazer U-Bahn ganz verworfen. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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Mit Mai 2022 wurde das Projekt über eine U-Bahn von der Stadtregierung verworfen. Statt dessen soll eine Schnellbahnlinie, für die zwei Varianten zur Diskussion stehen, geplant werden. Sie soll auch die Pendler aus dem Umland besser in den öffentlichen Verkehr der Stadt einbinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://steiermark.orf.at/stories/3157762/ |titel=Grazer U-Bahn endgültig vom Tisch |hrsg=ORF-Steiermark |datum=2022-05-24 |abruf=2023-06-10}}</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:44 Uhr
Projekt U-Bahn Graz | |
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Plan der 2 Metronetz-Linien 'M1' (mit 13 Stationen) und 'M2' (mit 14 Stationen) |
Die Grazer U-Bahn (auch Metro Graz) war ein von der Stadt Graz und dem steirischen Verkehrsverbund geplantes Verkehrsprojekt, welches die OberflächenVerkehrssituation in der Grazer Innenstadt verbessern sollte.
Der Plan von Februar 2021 beinhaltete die sich kreuzenden zwei Metronetz-Linien 'M1' mit 13 Stationen als West-Ost-Achse und 'M2' mit 14 Stationen als Nord-Süd-Achse, die zusammen eine Streckenlänge von 25,5 km haben sollten. Im Mai 2022 wurde das Projekt einer Grazer U-Bahn ganz verworfen.
Geschichte
Nachdem schon vor der Jahrtausendwende die Varianten der Verkehrsentlastung durch S-Bahn, Straßenbahn auf ÖBB-Schienen und Kabelstraßenbahn diskutiert wurden, untersuchte man 2001 mit einer Studie mit einem Investitionsvolumen von 220 000 Euro die Optionen einer U-Bahn-Strecke, eines mehrlinigen U-Bahn-Netzes und eines Ausbaus der Straßenbahn Graz. Die damalige Studie bescheinigte, dass eine U-Bahn in Graz nicht rentabel sei und empfahl den Bau neuer Straßenbahnstrecken.[1] 2018 brachte Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) das Thema wieder als Gespräch.[2] Der Schweizer Verkehrsplaner Willi Hüsler, der bereits 2007 eine Kosten-Nutzen-Analyse über den Grazer Straßenbahnverkehr erstellt hatte, zeigte sich 2018 Nagls Verkehrsprojekten gegenüber aufgeschlossen. Neben der damals so bezeichneten Mini-U-Bahn war auch noch eine Murgondel genannten Seilbahn entlang des gleichnamigen Flusses angedacht. Er schränkte jedoch ein, diese dürften „die bestehenden Netze nicht kannibalisieren, also nicht selbst gut funktionieren auf Kosten von etwas anderem.“[3] Im Frühling 2021 konkretisierte die Stadtregierung die Pläne und veröffentlichte eine Machbarkeitsstudie, welche eine Mini-Metro mit zwei Linien vorsah.[2][4]
Mit Mai 2022 wurde das Projekt über eine U-Bahn von der Stadtregierung verworfen. Statt dessen soll eine Schnellbahnlinie, für die zwei Varianten zur Diskussion stehen, geplant werden. Sie soll auch die Pendler aus dem Umland besser in den öffentlichen Verkehr der Stadt einbinden.[5]
Planungsstand 2021
Aktuell ist ein im Jahr 2030 in Betrieb gehendes Netz, bestehend aus zwei Linien, geplant. Dabei soll die Linie M1 von Eggenberg zum Berliner Ring eine West-Ost- und die Linie M2 vom zukünftigen Nahverkehrsknoten Gösting eine Nord-Süd-Achse bilden. Dieses Bauvorhaben soll 3,33 Milliarden Euro kosten, wobei 3,17 Milliarden auf die Infrastruktur und 0,16 Milliarden auf die U-Bahn-Flotte entfallen sollen.[2][6] Hinsichtlich der Finanzierung hofft die Stadt auf Unterstützung durch das Land Steiermark und die Republik Österreich, welche auch den Ausbau der U-Bahn Wien zu 50% mitfinanziert.[7][8]
Das Umsteigen zur S-Bahn Steiermark soll bei den Nahverkehrsknoten Hauptbahnhof, Don Bosco, Gösting und Wetzelsdorf gewährleistet werden. Die Trambahnen von Graz werden bei zwölf U-Bahn-Stationen (darunter der Jakominiplatz, der Knotenpunkt beider U-Bahn-Linien) erreichbar sein.[4][9] Die dichteste Taktfolge von zweieinhalb bis vier Minuten soll mit 30 bis 60 Meter langen, vollautomatischen (also fahrerlosen) U-Bahn-Triebwagen geschultert werden, wobei eine 30 Meter lange Garnitur 220 Passagiere fasst. Die Länge der Züge soll entsprechend des Fahrgastaufkommens bestimmt werden.[10]
Reaktionen
Einige, darunter die Oppositionsparteien der Grünen und NEOS, kritisieren das Projekt und sehen andere Alternativen, etwa einen Grazer S-Bahn-Ring oder weitere Straßenbahnen, als besser umsetzbar an. Die Grazer Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) verlangte nach eine sachlichen Durchbesprechung aller Varianten der Verkehrslösung, insbesondere die U-Bahn-Option, und merkte kritisch an, dass sie bei der Präsentation des Vorhabens der türkis-blauen Stadtregierung nicht anwesend war.[11] Zu den Unterstützern des Projekts zählt der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), allerdings unter der Bedingung, dass der Bund – gleich wie für die Wiener U-Bahn – die Hälfte der Kosten übernimmt.[12] Die neueste Nahverkehrsstudie Willi Hüslers empfahl einen Ausbau von S-Bahn und Straßenbahnen gegenüber der U-Bahn, welche die Stadt trotz hoher Kosten nicht im gleichen Maß flächig erschließen könne.[13] Darüber hinaus wurde angemerkt, dass die Kosten in der Machbarkeitsstudie zu gering kalkuliert wären und die angegebene Höchstgeschwindigkeit aufgrund der engen Haltestellendichte kaum zu erreichen sei.[14]
Nicht zuletzt im Vorfeld der von Bürgermeister Nagl auf den September 2021 vorgezogenen Gemeinderatswahl in Graz 2021 geriet das Projekt zunehmend zum Thema politischer Auseinandersetzungen.[15][16][17]
Weblinks
- Informationen zur Metro Graz und Downloadmöglichkeit der Machbarkeitsstudie auf der Webseite der Graz Holding
Einzelnachweise
- ↑ Graz: Die Geschichte der geplanten "Mini-Metro". In: public-transport.at. 15. Februar 2015, abgerufen am 16. August 2021.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Graz soll Metro bekommen. ORF-Steiermark, 18. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Experte hält Murgondel und Mini-U-Bahn für möglich. ORF-Steiermark, 22. Juni 2019, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ 4,0 4,1 Die Planzahlen: Was die Grazer Mini-Metro leisten soll. In: kleinezeitung.at. 25. März 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Grazer U-Bahn endgültig vom Tisch. ORF-Steiermark, 24. Mai 2022, abgerufen am 10. Juni 2023.
- ↑ In 60 Jahren kostet Grazer U-Bahn 7,1 Milliarden €. In: krone.at. 25. März 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Wie finanziert sich der Öffentliche Verkehr in Wien? In: wien1x1.at/. 13. April 2015, abgerufen am 22. August 2021.
- ↑ Die U-Bahn-Debatte: Gefährliches Spiel: Fährt die Mini-Metro im Wahlpoker an die Wand? In: kleinezeitung.at. 12. Mai 2021, abgerufen am 22. August 2021.
- ↑ Graz könnte 2030 eine U-Bahn bekommen. In: derstandard.at. 18. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Graz bekommt U-Bahn – ohne Fahrer. kurier.at. Abgerufen am 16. August 2021
- ↑ Viel Kritik, aber auch Zustimmung: So reagieren die Parteien auf die Grazer Metro-Pläne. In: kleinezeitung.at. 18. Februar 2021, abgerufen am 22. August 2021.
- ↑ Vor der Graz-Wahl: Schützenhöfer ist für Nagls U-Bahn, "wenn Bund die Hälfte zahlt". In: kleinezeitung.at. 22. August 2021, abgerufen am 22. August 2021.
- ↑ Hüsler-Studie für Graz: "Die Straßenbahn ist zukunftsfit, die Metro hat Defizite". In: kleinezeitung.at. 24. Juni 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Experte: Metro für Graz ergibt wenig Sinn. In: steiermark.orf.at. 19. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Grazer U-Bahn: Die Metro ist Jahrhundertchance. Es geht ums große Ganze, nicht den politischen Kleingeldwechsel. In: kleinezeitung.at. 19. Februar 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Graz-Wahl: "Der Siegfried ist unumstritten". In: kurier.at. 16. August 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Das Interview zur Wahl: FPÖ-Chef Eustacchio winkt ab: „Nein, 2035 fährt in Graz keine U-Bahn“. In: kleinezeitung.at. 31. Juli 2021, abgerufen am 17. August 2021.