Wilhelm I. von Puchheim: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wilhelm (I.<ref group="A">die Nummerierung variiert in der Sekundärliteratur. Die Zählung in diesem Artikel orientiert sich an der Nummerierung von [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]].</ref>) von Puchheim''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1399)<ref group="A">Hinweise zum ungefähren Geburts- und Sterbedatum, vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S.</ref> entstammte der Adelsfamilie [[Puchheimer (Adelsgeschlecht)|Puchheimer]].  
[[File:Baden bei Wien - Stadtpfarrkirche.JPG|thumb|Die Stadtpfarrkirche "zum Heiligen Stephan" heute. Wilhelm (I.) von Puchheim war Vogt dieser Kirche.]]
'''Wilhelm (I.<ref group="A">die Nummerierung variiert in der Sekundärliteratur. Die Zählung in diesem Artikel orientiert sich an der Nummerierung von [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]].</ref>) von Puchheim''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1399)<ref group="A">Hinweise zum ungefähren Geburts- und Sterbedatum, vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S.</ref> entstammte der Adelsfamilie [[Puchheimer (Adelsgeschlecht)|Puchheimer]]. Er darf nicht mit seinem [[Wilhelm von Puchheim|gleichnamigen Sohn]] verwechselt werden.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Wilhelm (I.) von Puchheim entstammte dem Familienzweig der Puchheimer zu [[Gmünd (Niederösterreich)|Gmünd]]-[[Rosenau Schloss|Rosenau]].<ref name ="Tepperberg83">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 83</ref> Er war ein Enkel des Adeligen [[Albero von Puchheim|Albero (V.) von Puchheim]] († um / nach 1368), Hauptmann von [[Herzogtum Steier|Steier]]<ref group="A">Der Hauptmann von [[Herzogtum Steier|Steier]] gilt als der Vorläufer des Landeshauptmanns des heutigen Bundeslandes Steiermark.</ref> und Oberster Truchsess in [[Herzogtum Österreich|Österreich]], und ein Neffe des [[w:Pilgrim II. von Puchheim|Salzburger Erzbischofs Pilgrim (II.)]] († 1396). Er war der Sohn von [[Albero VI. von Puchheim|Albero (VI.) von Puchheim]] († 1399) aus dessen Ehe mit Anna von Liechtentstein († nach 1399).  
Wilhelm (I.) von Puchheim entstammte dem Familienzweig der Puchheimer zu [[Gmünd (Niederösterreich)|Gmünd]]-[[Rosenau Schloss|Rosenau]]<ref group="A">Tatsächlich dürfte er diesen begründet haben, doch wird dies in der mir zugänglichen Sekundärliteratur niemals dezidiert behauptet.</ref>.<ref name ="Tepperberg83">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 83</ref> Er war ein Enkel des Adeligen [[Albero von Puchheim|Albero (V.) von Puchheim]] († um / nach 1368), Hauptmann von [[Herzogtum Steier|Steier]]<ref group="A">Der Hauptmann von [[Herzogtum Steier|Steier]] gilt als der Vorläufer des Landeshauptmanns des heutigen Bundeslandes Steiermark.</ref> und Oberster Truchsess in [[Herzogtum Österreich|Österreich]], und ein Neffe des [[w:Pilgrim II. von Puchheim|Salzburger Erzbischofs Pilgrim (II.)]] († 1396). Er war der Sohn von [[Albero VI. von Puchheim|Albero (VI.) von Puchheim]] († 1399) aus dessen Ehe mit Anna von Liechtenstein († nach 1399).  


Wilhelm (I.) von Puchheim war mit Elisabeth von Zelking, genannt um 1431, verheiratet. Sie war eine Tochter von [[Heinrich IV. von Zelking|Heinrich (IV.) von Zelking zu Schala]] († um 1420) aus dessen Ehe mit der böhmischen Adeligen Katharina von Leipa († 1414). Ihre Schwester [[Anna von Zelking]] (ca. 1399-1431) war mit Bernhard von Losenstein verheiratet.<ref name ="harrer76">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 76</ref> Aus seiner Ehe mit Elisabeth von Zelking hatte Wilhelm (I.) von Puchheim einen Sohn: [[Wilhelm von Puchheim|Wilhelm (II.) von Puchheim]].
Wilhelm (I.) von Puchheim war mit Elisabeth von Zelking, genannt um 1431, verheiratet. Sie war eine Tochter von [[Heinrich IV. von Zelking|Heinrich (IV.) von Zelking zu Schala]] († um 1420) aus dessen Ehe mit der böhmischen Adeligen Katharina von Leipa († 1414). Ihre Schwester [[Anna von Zelking]] (ca. 1399-1431) war mit Bernhard von Losenstein verheiratet.<ref name ="harrer76">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 76</ref> Aus seiner Ehe mit Elisabeth von Zelking hatte Wilhelm (I.) von Puchheim einen gleichnamigen Sohn: [[Wilhelm von Puchheim|Wilhelm (II.) von Puchheim]] († 1483).


Wilhelm (I.) von Puchheim verwendete ein Siegel mit einem rechteckigen Bindenschild.<ref name ="Tepperberg68">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 68</ref>
Wilhelm (I.) von Puchheim verwendete ein Siegel mit einem rechteckigen Bindenschild.<ref name ="Tepperberg68">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 68</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Wilhelm (I.) von Puchheim war Vogt der Stadtpfarrkirche St. Stephan in [[Baden]] und gilt als der Stifter ihrer Portalvorhalle.<ref name ="harrer76">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 76</ref>
Wilhelm (I.) von Puchheim gehörte dem Adel des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] an.<ref name ="Tepperberg84">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 84</ref> Politisch ist er nicht besonders hervorgetreten, wurde aber immerhin nach dem Tod des "römischen" Königs [[Albrecht II. (HRR)|Albrecht II.]] auf der Versammlung der österreichischen Landstände 1439 in jene Kommission berufen, welche die Bedingungen für die Vormundschaft über [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Postumus]] zu klären hatte.<ref name ="Tepperberg83">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 83</ref> Er war Vogt der Stadtpfarrkirche St. Stephan in [[Baden]] und gilt als Erbauer ihrer Portalvorhalle.<ref name ="harrer76">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 76</ref> Gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth stiftete er für den [[Stephansdom Wien|Dom zu St. Stephan]] in [[Wien]] den "Puchheimer Baldachin", der als bedeutendes Kunstwerk der Wiener Bauhütte gilt.<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 68f.</ref>


Seine Ehefrau Elisabeth hatte von ihrem Vater Anteile an der Herrschaft Schallaburg geerbt, um die später ein Erbstreit entstand. Zuletzt ging die gesamte Herrschaft an die Söhne ihres Schwagers Bernhard von Losenstein.<ref name ="harrer83">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 83</ref>
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Aktuelle Version vom 1. April 2022, 21:50 Uhr

Die Stadtpfarrkirche "zum Heiligen Stephan" heute. Wilhelm (I.) von Puchheim war Vogt dieser Kirche.

Wilhelm (I.[A 1]) von Puchheim (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1399)[A 2] entstammte der Adelsfamilie Puchheimer. Er darf nicht mit seinem gleichnamigen Sohn verwechselt werden.

Herkunft und Familie

Wilhelm (I.) von Puchheim entstammte dem Familienzweig der Puchheimer zu Gmünd-Rosenau[A 3].[1] Er war ein Enkel des Adeligen Albero (V.) von Puchheim († um / nach 1368), Hauptmann von Steier[A 4] und Oberster Truchsess in Österreich, und ein Neffe des Salzburger Erzbischofs Pilgrim (II.) († 1396). Er war der Sohn von Albero (VI.) von Puchheim († 1399) aus dessen Ehe mit Anna von Liechtenstein († nach 1399).

Wilhelm (I.) von Puchheim war mit Elisabeth von Zelking, genannt um 1431, verheiratet. Sie war eine Tochter von Heinrich (IV.) von Zelking zu Schala († um 1420) aus dessen Ehe mit der böhmischen Adeligen Katharina von Leipa († 1414). Ihre Schwester Anna von Zelking (ca. 1399-1431) war mit Bernhard von Losenstein verheiratet.[2] Aus seiner Ehe mit Elisabeth von Zelking hatte Wilhelm (I.) von Puchheim einen gleichnamigen Sohn: Wilhelm (II.) von Puchheim († 1483).

Wilhelm (I.) von Puchheim verwendete ein Siegel mit einem rechteckigen Bindenschild.[3]

Leben

Wilhelm (I.) von Puchheim gehörte dem Adel des Herzogtums Österreich an.[4] Politisch ist er nicht besonders hervorgetreten, wurde aber immerhin nach dem Tod des "römischen" Königs Albrecht II. auf der Versammlung der österreichischen Landstände 1439 in jene Kommission berufen, welche die Bedingungen für die Vormundschaft über König Ladislaus Postumus zu klären hatte.[1] Er war Vogt der Stadtpfarrkirche St. Stephan in Baden und gilt als Erbauer ihrer Portalvorhalle.[2] Gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth stiftete er für den Dom zu St. Stephan in Wien den "Puchheimer Baldachin", der als bedeutendes Kunstwerk der Wiener Bauhütte gilt.[5]

Seine Ehefrau Elisabeth hatte von ihrem Vater Anteile an der Herrschaft Schallaburg geerbt, um die später ein Erbstreit entstand. Zuletzt ging die gesamte Herrschaft an die Söhne ihres Schwagers Bernhard von Losenstein.[6]

Literatur

  • Christoph Tepperberg: Die Herren von Puchheim im Mittelalter. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1978

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Christoph Tepperberg: Die Herren von Puchheim im Mittelalter, 1978, S. 83
  2. 2,0 2,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 76
  3. vgl. Christoph Tepperberg: Die Herren von Puchheim im Mittelalter, 1978, S. 68
  4. vgl. Christoph Tepperberg: Die Herren von Puchheim im Mittelalter, 1978, S. 84
  5. vgl. Christoph Tepperberg: Die Herren von Puchheim im Mittelalter, 1978, S. 68f.
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 83

Anmerkungen

  1. die Nummerierung variiert in der Sekundärliteratur. Die Zählung in diesem Artikel orientiert sich an der Nummerierung von Christoph Tepperberg.
  2. Hinweise zum ungefähren Geburts- und Sterbedatum, vgl. Christoph Tepperberg: Die Herren von Puchheim im Mittelalter, 1978, S.
  3. Tatsächlich dürfte er diesen begründet haben, doch wird dies in der mir zugänglichen Sekundärliteratur niemals dezidiert behauptet.
  4. Der Hauptmann von Steier gilt als der Vorläufer des Landeshauptmanns des heutigen Bundeslandes Steiermark.