Mizzi Langer Wand: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Der frühere Steinbruch ist erstmals 1754/55 in der [[Carte des environs de Schönbrun et ceux de Laxemburg|Karte der südlichen Wiener Umgebung]] von [[Jean-Baptiste Brequin de Demenge|Jean-Baptiste Brequin]] als „Montagne remplie de fort beau marbre“ ausgewiesen ([[Französische Sprache|frz.]]: „Berg mit sehr schönem Marmor“; beim Gestein handelt es sich allerdings nicht um [[Marmor]], sondern um [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]]).<ref>Johanna Schönburg-Hartenstein/Renate Zedinger: ''Jean-Baptiste Brequin (1712-1785): Ein Wissenschaftler aus Lothringen im Dienst des Wiener Hofes.'' In: ''Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte.'' Publikationsreihe des [[Verein für Geschichte der Stadt Wien|Vereins für Geschichte der Stadt Wien]], Band 42. Verlag Deuticke Wien 2004. ISBN 978-3-7005-4678-8. {{ZDB|716753-2}}. S. 35.</ref>
Der frühere Steinbruch ist erstmals 1754/55 in der [[Carte des environs de Schönbrun et ceux de Laxemburg|Karte der südlichen Wiener Umgebung]] von [[Jean-Baptiste Brequin de Demenge|Jean-Baptiste Brequin]] als „Montagne remplie de fort beau marbre“ ausgewiesen ([[Französische Sprache|frz.]]: „Berg mit sehr schönem Marmor“; beim Gestein handelt es sich allerdings nicht um [[Marmor]], sondern um [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]]).<ref>Johanna Schönburg-Hartenstein/Renate Zedinger: ''Jean-Baptiste Brequin (1712-1785): Ein Wissenschafter aus Lothringen im Dienst des Wiener Hofes.'' In: ''Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte.'' Publikationsreihe des [[Verein für Geschichte der Stadt Wien|Vereins für Geschichte der Stadt Wien]], Band 42. Verlag Deuticke Wien 2004. ISBN 978-3-7005-4678-8. {{ZDB|716753-2}}. S. 35.</ref>


Die Mizzi-Langer-Wand wurde nach der Bergsteigerin [[Mizzi Langer-Kauba|Maria „Mizzi“ Langer-Kauba]] benannt. Mizzi Langer übernahm mit ihrem Ehemann, Franz Johann Kauba, das 1896 gegründete, älteste Sportartikel-Geschäft Wiens.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gustav-jahn.at/mizzi_langer.html |titel=Gustav Jahn (1879-1919) Wiener Alpenmaler und Alpinist |abruf=2019-06-26}}</ref> Um sie herum hatte sich Ende des 19. Jahrhunderts die sogenannte '''Langer-Platte''', eine Gruppe begeisterter Bergsteiger, gebildet, die in dem ehemaligen Steinbruch Kletterübungen und Wettkämpfe abhielten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Maria_Langer-Kauba |titel=Maria Langer-Kauba – Wien Geschichte Wiki |abruf=2019-06-26}}</ref> Relativ bald etablierte sich dadurch in der Bevölkerung der Name Mizzi-Langer-Wand.
Die Mizzi-Langer-Wand wurde nach der Bergsteigerin [[Mizzi Langer-Kauba|Maria „Mizzi“ Langer-Kauba]] benannt. Mizzi Langer übernahm mit ihrem Ehemann, Franz Johann Kauba, das 1896 gegründete, älteste Sportartikel-Geschäft Wiens.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gustav-jahn.at/mizzi_langer.html |titel=Gustav Jahn (1879-1919) Wiener Alpenmaler und Alpinist |abruf=2019-06-26}}</ref> Um sie herum hatte sich Ende des 19. Jahrhunderts die sogenannte "Langer-Platte", eine Gruppe begeisterter Bergsteiger, gebildet, die in dem ehemaligen Steinbruch Kletterübungen und Wettkämpfe abhielten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Maria_Langer-Kauba |titel=Maria Langer-Kauba – Wien Geschichte Wiki |abruf=2019-06-26}}</ref> Relativ bald etablierte sich dadurch in der Bevölkerung der Name Mizzi-Langer-Wand.


Die Mizzi-Langer-Wand ist als [[Naturdenkmal]] ([[Liste der Naturdenkmäler in Wien/Liesing#716|Listeneintrag]]) geschützt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/gebiet/naturdenkmaeler/bezirk-23.html |titel=Naturdenkmäler im 23. Bezirk |abruf=2019-06-26}}</ref>
Die Mizzi-Langer-Wand ist als [[Naturdenkmal]] ([[Liste der Naturdenkmäler in Wien/Liesing#716|Listeneintrag]]) geschützt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/gebiet/naturdenkmaeler/bezirk-23.html |titel=Naturdenkmäler im 23. Bezirk |abruf=2019-06-26}}</ref>
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[[Datei:Shelter-bunker-mine Mizzi-Langer-Wand compilation.jpg|mini|Aufnahmen aus dem inneren des ehemaligen Luftschutzstollens (2010)|alternativtext=]]
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Am Fuße der Mizzi-Langer-Wand befindet sich der Eingang zu einem [[Luftschutzstollen]], der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] angelegt wurde. Die Anlage ist 138,5 Meter lang und diente der Rodauner Bevölkerung zum Schutz vor Luftangriffen insbesondere gegen Kriegsende. Ursprünglich waren in dem Stollen auch Sitzmöglichkeiten angebracht, von denen heute noch Eisenstangen zeugen, die in 50 cm Höhe in die Wand getrieben sind und auf denen Holzplatten aufgelegt waren. Die Anlage war mit [[Elektrisches Licht|elektrischem Licht]] und einer [[Lüftungsanlage|Belüftungsanlage]] versehen und hatte ursprünglich am östlichen Ende einen zweiten Ein- bzw. Ausgang, der jedoch mittlerweile verschüttet ist.<ref name=":0" />
Am Fuße der Mizzi-Langer-Wand befindet sich der Eingang zu einem [[Luftschutzstollen]], der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] angelegt wurde. Die Anlage ist 138,5 Meter lang und diente der Rodauner Bevölkerung zum Schutz vor Luftangriffen insbesondere gegen Kriegsende. Ursprünglich waren in dem Stollen auch Sitzmöglichkeiten angebracht, von denen heute noch Eisenstangen zeugen, die in 50 cm Höhe in die Wand getrieben sind und auf denen Holzplatten aufgelegt waren. Die Anlage war mit [[Elektrisches Licht|elektrischem Licht]] und einer [[Lüftungsanlage|Belüftungsanlage]] versehen und hatte ursprünglich am östlichen Ende einen zweiten Ein- bzw. Ausgang, der jedoch mittlerweile verschüttet ist.
 
 
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[[Kategorie:Wikiprojekt Rodaun]]
[[Kategorie:Rodaun]]
[[Kategorie:Rodauner Straßen und Plätze]]

Aktuelle Version vom 20. Februar 2024, 11:12 Uhr

Beschreibung

Mizzi-Langer-Wand (2015)

Die Mizzi-Langer-Wand befindet sich im 23. Wiener Gemeindebezirk, Liesing, im Bezirksteil Rodaun, in einem ehemaligen Steinbruch, inmitten des dort üblichen Schwarzföhrenwaldes. Sie liegt am Südabhang des Zugbergs oberhalb der Kaltenleutgebner Straße und ist über einen Gehweg vom Parkplatz in der Willergasse, gegenüber dem Internat Sta. Christiana erreichbar.[1] Die Mizzi-Langer-Wand ist eine ca. 40 m hohe Felswand, die an manchen Stellen den Schwierigkeitsgrad 6+ aufweist und daher auch für fortgeschrittene Bergsteiger zum Klettern und Bouldern interessant ist.[2] Erwähnenswert sind hier beispielsweise das Große und das Kleine Dreieck, die Fredkante, die Rhinozeroshaut und der Verdauungsspaziergang. Die Mizzi-Langer-Wand ist der einzige natürliche Kletterpark Wiens.[3]

Eigentümer des Geländes um die Mizzi-Langer-Wand ist das Institut Sta. Christiana, das im Schloss Rodaun das Schulzentrum der Katholischen Privatschulen Sta. Christiana betreibt.[4] Das westlich und nördlich liegende Grundstück, auf dem sich der größte Teil des Zugbergs befindet, gehört der Stadt Wien.[5]

Geschichte

Der frühere Steinbruch ist erstmals 1754/55 in der Karte der südlichen Wiener Umgebung von Jean-Baptiste Brequin als „Montagne remplie de fort beau marbre“ ausgewiesen (frz.: „Berg mit sehr schönem Marmor“; beim Gestein handelt es sich allerdings nicht um Marmor, sondern um Dolomit).[6]

Die Mizzi-Langer-Wand wurde nach der Bergsteigerin Maria „Mizzi“ Langer-Kauba benannt. Mizzi Langer übernahm mit ihrem Ehemann, Franz Johann Kauba, das 1896 gegründete, älteste Sportartikel-Geschäft Wiens.[7] Um sie herum hatte sich Ende des 19. Jahrhunderts die sogenannte "Langer-Platte", eine Gruppe begeisterter Bergsteiger, gebildet, die in dem ehemaligen Steinbruch Kletterübungen und Wettkämpfe abhielten.[8] Relativ bald etablierte sich dadurch in der Bevölkerung der Name Mizzi-Langer-Wand.

Die Mizzi-Langer-Wand ist als Naturdenkmal (Listeneintrag) geschützt.[9]

Luftschutzanlage

Teilweise zugemauerter Eingang zur Luftschutzanlage (2015)
Aufnahmen aus dem inneren des ehemaligen Luftschutzstollens (2010)

Am Fuße der Mizzi-Langer-Wand befindet sich der Eingang zu einem Luftschutzstollen, der im Zweiten Weltkrieg angelegt wurde. Die Anlage ist 138,5 Meter lang und diente der Rodauner Bevölkerung zum Schutz vor Luftangriffen insbesondere gegen Kriegsende. Ursprünglich waren in dem Stollen auch Sitzmöglichkeiten angebracht, von denen heute noch Eisenstangen zeugen, die in 50 cm Höhe in die Wand getrieben sind und auf denen Holzplatten aufgelegt waren. Die Anlage war mit elektrischem Licht und einer Belüftungsanlage versehen und hatte ursprünglich am östlichen Ende einen zweiten Ein- bzw. Ausgang, der jedoch mittlerweile verschüttet ist.



  1. Mizzi-Langer-Wand – Wien Geschichte Wiki. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  2. Mizzi Langer Wand. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  3. Mizzi Langer Wand. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  4. Amtliches öffentliches Grundbuch der Republik Österreich: Bezirksgericht Liesing, Katastralgemeinde 01807 Rodaun, Einlagezahl 330, Grundstück Nr. 276/12 (Abgerufen 22. April 2021).
  5. Grundbuch: Bezirksgericht Liesing, Katastralgemeinde 01807 Rodaun, Einlagezahl 719, Grundstück Nr. 276/26 (Abgerufen 22. April 2021).
  6. Johanna Schönburg-Hartenstein/Renate Zedinger: Jean-Baptiste Brequin (1712-1785): Ein Wissenschafter aus Lothringen im Dienst des Wiener Hofes. In: Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte. Publikationsreihe des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, Band 42. Verlag Deuticke Wien 2004. ISBN 978-3-7005-4678-8. ZDB-ID 716753-2. S. 35.
  7. Gustav Jahn (1879-1919) Wiener Alpenmaler und Alpinist. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  8. Maria Langer-Kauba – Wien Geschichte Wiki. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  9. Naturdenkmäler im 23. Bezirk. Abgerufen am 26. Juni 2019.