Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln: Unterschied zwischen den Versionen

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(Wissensbilanz der Universität für Bodenkultur Wien 2009: http://www.boku.ac.at/fileadmin/_/mitteilungsblatt/MB_2009_10/MB19/BO_WB_2009_SCREEN.pdf)
 
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''' <big>Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln)</big> '''
{{Infobox Hochschule
 
| Name = Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln
== Allgemein ==
| Logo = IFA Tulln logo.jpg
 
| Logogrösse = <!-- Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel 81px -->
Das Interuniversitäre Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) ist eines der 15 Departments der [[Universität für Bodenkultur Wien]] mit 5 Instituten: Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion, Institut für Naturstofftechnik, Analytikzentrum, Institut für Umweltbiotechnologie und Institut für Biotechnologie in der Tierproduktion.
| Motto =
 
| Gründungsdatum = 1994
| Auflösungsdatum =
| Trägerschaft = staatlich
| Ort = [[Tulln an der Donau]], Niederösterreich
| Leitung = [[Georg Gübitz]]
| Leitungstitel = Departmentleiter
| Studentenzahl =  
| Mitarbeiterzahl = ca. 175
| Jahresetat =  
| Website = https://boku.ac.at/ifa-tulln
}}
Das '''Department für Agrarbiotechnologie''', '''IFA-Tulln''', ist ein gemeinsames Projekt der [[w:Universität für Bodenkultur Wien|BOKU]], der [[w:Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]]&nbsp;(TU) und der [[w:Veterinärmedizinische Universität Wien|VetMed]], und eines der 15&nbsp;[[w:Fakultät (Hochschule)|Departments]] der BOKU. Vier der fünf [[w:Universitätsinstitut|Institute]] sowie eine Arbeitsgruppe des IFA bilden den ''BOKU Standort Tulln'', und zusammen mit weiteren Instituten der BOKU sowie der [[w:Fachhochschule Wiener Neustadt|Fachhochschule Wiener Neustadt]], der [[w:Ecoplus|ecoplus - Wirtschaftsagentur des Landes NÖ]], dem [[w:Austrian Institute of Technology|AIT Austrian Institute of Technology]], dem  [[Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality Safety and Innovation]] – FFoQSI GmbH sowie dem TFZ Technologie und Forschungszentrum, den Biotech Campus [[w:Technopol Tulln|Technopol]] Tulln.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Interuniversitäre Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie (IFA&nbsp;Tulln) wurde 1994 unter der Beteiligung dreier Wiener Universitäten gegründet. Ziel war es, die räumliche Umgebung für eine enge interdisziplinäre Verflechtung der [[Agrarbiotechnologie]]forschung zu schaffen. Mit den Planungen wurde 1989 begonnen, die Eröffnung des Forschungszentrums fand am 22.&nbsp;September 1994 statt. Nach dem Inkrafttreten des Universitätsgesetzes von 2002 ([[UG&nbsp;2002]]) wurde die Universität für Bodenkultur Wien mit der Leitung des gesamten Forschungszentrums, welches weiterhin von den 3&nbsp;Universitäten betrieben wird, beauftragt. Die 5&nbsp;Institute des Forschungsinstituts wurden der Universität für Bodenkultur Wien als eigenes Department mit dem Namen ''Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln)'' eingegliedert. 2011 kam das Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie als 6.&nbsp;Institut zum Department IFA&nbsp;Tulln dazu.


Das Interuniversitäre Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) wurde 1994 unter der Beteiligung der [[Universität für Bodenkultur Wien]], der [[Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] und der [[Veterinärmedizinische Universität Wien|Veterinärmedizinischen Universität Wien]] gegründet. Ziel war es die räumliche Umgebung für eine enge interdisziplinäre Verflechtung der Agrarbiotechnologieforschung zu schaffen. Mit den Planungen wurde 1989 begonnen, die Eröffnung des Forschungszentrums fand am 22. September 1994 statt. Nach dem Inkrafttreten des Universitätsgesetzes von 2002 ([[UG 2002]]) wurde die Universität für Bodenkultur Wien mit der Leitung des gesamten Forschungszentrums, welches weiterhin von den 3 Universitäten betrieben wird, beauftragt. Die 5 Institute des Forschungsinstituts wurden der Universität für Bodenkultur Wien als eigenes Department mit dem Namen „Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln)“ eingegliedert.
== Organisation, Struktur und Standorte ==
 
[[Datei:Campus Tulln Technopol.jpg|mini|160x50px|Das Department IFA-Tulln befindet sich am [[w:Campus Tulln Technopol|Campus Tulln Technopol]]]]
 
Das Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) als eines der 15&nbsp;Departments der Universität für Bodenkultur Wien bildet sich heute aus fünf Instituten und einer Arbeitsgruppe:
== Organisation und Struktur ==
* Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion
 
* Institut für Naturstofftechnik
Das Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) ist eines der 15 Departments der Universität für Bodenkultur Wien mit 5 Instituten: Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion, Institut für Naturstofftechnik, Analytikzentrum, Institut für Umweltbiotechnologie und Institut für Biotechnologie in der Tierproduktion. Aufgrund seiner Geschichte ist das Department in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Haustechnik, EDV und des Einkaufs weitgehend eigenständig. Um die Interessen der 3 beteiligten Universitäten ([[Universität für Bodenkultur Wien]], [[Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] und [[Veterinärmedizinische Universität Wien]]) zu wahren gibt es einen Aufsichtsrat, den sogenannten „IFA Tulln Beirat“. Der Beirat, dem Mitglieder der drei genannten Universitäten und des Landes Niederösterreich angehören, tagt einmal im Quartal. Ein weiteres Sondermerkmal des Departments im Vergleich zu anderen Departments sind Personalstellen welche für die kaufmännische Leitung sowie für die Forschungskoordination zuständig sind.
* Analytikzentrum
 
* Institut für Umweltbiotechnologie
== Standort ==
* Arbeitsgruppe für Molekulare Reproduktion des Instituts für Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien
* Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE).


Das Department für Agrarbiotechnologie Tulln (IFA Tulln) befindet sich in [[Tulln an der Donau]] am Campus Tulln zwischen dem Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (UFT) sowie dem Gebäude der [[Fachhochschule Wiener Neustadt]]-Standort Tulln für Biotechnische Verfahren. Die niederösterreichische Wirtschaftsagentur GmbH ([[Ecoplus]]) gründete 2006 das Technopol Tulln, in welchem neben dem Campus Tulln die die Technopark Tulln GmbH, das Technologiezentrum Tulln GmbH, die [[Agrana|AGRANA]] Zuckerforschung Tulln und die Stadt Tulln zusammengefasst werden.
Die ersten 4&nbsp;Institute und die Arbeitsgruppe befinden sich im Gebäude IFA-Tulln am ''Campus Tulln Technopol (BOKU Standort Tulln)'' in [[Tulln an der Donau]]. Am BOKU Standort Tulln sind im 2011 eröffneten UFT [[w:Universitäts- und Forschungszentrum Tulln|Universitäts- und Forschungszentrum Tulln]] außerdem Arbeitsgruppen der BOKU aus weiteren 6&nbsp;Departments (Materialwissenschaften und Prozesstechnik, Chemie, Nachhaltige Agrarsysteme, Wald- und Bodenwissenschaften, Angew. Pflanzenwissenschaften und Pflanzenbiotechnologie sowie Angewandte Genetik und Zellbiologie) ansässig.


Der ''Campus Tulln Technopol'' ist ein Teil des ''Technopol Tulln''. Der Technopol Tulln wurde 2006 durch die Ecoplus gegründet, hier finden sich etwa auch das AIT und das [[w:Agrana#Agrana Research & Innovation Center|Agrana Research & Innovation Center]], das Forschungszentrum der Agrana, sowie die FH Wiener Neustadt.


Das (TTE) befindet sich am BOKU Standort Muthgasse in Wien.


== Die Institute am Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln)==
Aufgrund seiner Geschichte ist das Department in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Haustechnik,&nbsp;EDV und des Einkaufs weitgehend eigenständig. Dem ''IFA&nbsp;Tulln Beirat'' als Aufsichtsrat gehören Mitglieder der drei beteiligten Universitäten BOKU, TU&nbsp;Wien und VetMedUni sowie des Landes Niederösterreich an.
 
Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion<br />
 
Institut für Naturstofftechnik<br />
 
Analytikzentrum<br />
 
Institut für Umweltbiotechnologie<br />
 
Institut für Biotechnologie in der Tierproduktion<br />


== Institute am Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln ==
=== Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion ===
=== Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion ===
 
Das Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion ist in der Grundlagen- und angewandten Forschung an Kulturpflanzen mit Schwerpunkt Pflanzenzüchtung, Pflanzengenetik, Phytopathologie und Resistenzzüchtung tätig. Aufbauend auf die klassische feldbasierte Züchtungsforschung werden in zunehmendem Ausmaß Methoden der strukturellen und funktionellen Genomik angewandt. Die Entwicklung biotechnologischer Tools, wie molekularer Marker für die Selektion und für die genetische Analyse, Untersuchungen der Genexpression und Genomstruktur bilden den Kernbereich der Arbeit. Basis der Züchtungsforschung an Kulturpflanzen ist ein gut funktionierendes Feldversuchswesen, sowie eine zeitgemäße und zuverlässige Glashaus- und Klimakammern-Infrastruktur. Ein besonderer Schwerpunkt des Institutes ist die Resistenzforschung bei Getreide, Mais und Ölkürbis.
Das Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion ist in der Grundlagen- und angewandten Forschung an Kulturpflanzen mit Schwerpunkt Pflanzenzüchtung, Pflanzengenetik, Phytopathologie und Resistenzzüchtung tätig. Aufbauend auf die klassische feldbasierte Züchtungsforschung werden in zunehmendem Ausmaß Methoden der strukturellen und funktionellen Genomik angewandt. Die Entwicklung biotechnologischer Tools, wie molekularer Marker für die Selektion und für die genetische Analyse, Untersuchungen der Genexpression und Genomstruktur bilden den Kernbereich der Arbeit. Das Institut sieht seine Rolle auch als Vermittler zwischen der Life-Science Forschung und der Anwendung von neuen biotechnologischen Techniken in der praktischen Pflanzenzüchtung. Basis der Züchtungsforschung an Kulturpflanzen ist ein gut funktionierendes Feldversuchswesen, sowie eine zeitgemäße und zuverlässige Glashaus- und Klimakammern-Infrastruktur. Ein besonderer Schwerpunkt des Institutes ist die Resistenzforschung bei Getreide, Mais und Ölkürbis.


=== Institut für Naturstofftechnik ===
=== Institut für Naturstofftechnik ===
Einer der Forschungsschwerpunkte des Instituts für Naturstofftechnik ist die Nutzbarmachung nachgewachsener Rohstoffe als neue Werkstoffe. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den faser-, stärke- und proteinreichen Rohstoffen. Das Institut beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Verwendung dieser Rohstoffe in der Extrusions- und Spritzgusstechnik. Neben Holz sind aber in den letzten Jahren Produkte und Begleitstoffe der Landwirtschaft sowie der Papier- und Kunststoffindustrie immer mehr in den Fokus gerückt. Beispielhaft sind Getreidenebenprodukte wie Kleie, Spelzen etc. zu nennen, Randbeschnitte der Papiermaschinen, Verbundkartone und -papiere, geschredderte Big Bags, Folien, Kabelschrott und sogar Filteraschen aus Verbrennungsanlagen.


Die Kernkompetenzen des Instituts für Naturstofftechnik liegen im Spritzguss und in der Extrusion von Naturstoffen. Beginnend bei der Rohstoffanalyse und -aufbereitung über die Verarbeitung an Technikumsanlagen bis hin zur Werkstoffprüfung erfolgen alle Arbeiten am Institut.
=== Institut für Bioanalytik und Agro-Metabolomics ===
Ausgangsprodukte der Entwicklungen sind Biopolymere wie Stärke, Proteine und pflanzliche Faserstoffe sowie Nebenprodukte der Lebensmittel- und Holzindustrie.
Es gliedert sich in die drei Arbeitsbereiche Mykotoxinanalytik, Wasseranalytik und Biochemische Analytik. Neben der Entwicklung und Validierung von Analysenmethoden v.&nbsp;a. im Bereich der Umwelt- und Toxinanalytik sowie zur Sicherung der Qualität von Lebens- und Futtermitteln ist auch die Herstellung von Referenzmaterialien ein Themenschwerpunkt.
Unser Forschungsschwerpunkt liegt in der Nutzbarmachung nachwachsender Rohstoffe sowie industrieller Nebenprodukte für den Spritzguss und die Profilextrusion.
Beginnend bei der Rohstoffanalyse und -aufbereitung über die Verarbeitung an Technikumsanlagen bis hin zur Werkstoffprüfung erfolgen alle Arbeiten am Institut.
 
=== Analytikzentrum ===
 
Aufgrund der drei Arbeitsbereiche des Analytikzentrums – Mykotoxinanalytik, Wasseranalytik und Biochemische Analytik- sind die Ziele und Aktivitäten der Abteilung sehr vielschichtig. Neben der ständigen Entwicklung und Validierung von modernen Analysenmethoden v.a. im Bereich der Umwelt- und Toxinanalytik sowie zur Sicherung der Qualität von Lebens- und Futtermitteln ist auch die Herstellung von Referenzmaterialien ein wichtiger Themenschwerpunkt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Vergleichbarkeit der am Analytikzentrum erhaltenen Analysenergebnisse laufend durch sekundäre Maßnahmen wie z.B. die erfolgreiche Teilnahme an internationalen Ringversuchen, abgesichert wird. Die Abteilung ist jedoch nicht nur Teilnehmer sondern auch ständiger Veranstalter von Ringversuchen, sowie eines Kontrollprobensystems für die Wasseranalytik. Sowohl als Projektpartner als auch als Anbieter von Routineanalysen wird stets eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des IFA Tulln angestrebt und auch realisiert. Dies gilt auch für die zahlreichen nationalen und internationalen Partner, mit denen das Analytikzentrum, v.a. im Rahmen von EU-Programmen kooperiert (z.B. SM&T, Quality of Life, GROWTH). In diesem Zusammenhang soll auch der enge Kontakt der Abteilung mit der Stammuniversität, der Technischen Universität Wien (Institut für Analytische Chemie) hervorgehoben werden, durch den das Potential des Analytikzentrums ganz erheblich vergrößert wird.
 


=== Institut für Umweltbiotechnologie ===
=== Institut für Umweltbiotechnologie ===
Der Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten am '''Institut für Umweltbiotechnologie''' liegt auf der Nutzung mikrobiologischer Stoffwechselvorgänge zur Sicherung der Lebensqualität und zur Wahrung natürlicher Ressourcen. Auf der einen Seite stehen der Abbau und die Entgiftung von Schadstoffen (in Boden, Wasser und Abfall) sowie die Entwicklung von Monitoring-Methoden zur Bewertung des Risikos, das von kontaminierten Medien ausgeht. Auf der anderen Seite stellt die bestmögliche Nutzung vorhandener Ressourcen durch Schaffung nachhaltiger Stoffkreisläufe ein zentrales Ziel der am Institut betriebenen Forschung dar. Neben der Untersuchung mikrobieller Prozesse, wird das Potential von Enzymen als leistungsfähige Biokatalysatoren zur Verarbeitung von (Bio)materialien, in Recycling-Prozessen sowie bei der Erzeugung von Bioenergie erforscht.


Die Abteilung Umweltbiotechnologie befasst sich mit der Entwicklung und dem praktischen Einsatz umweltbiotechnologischer Verfahren. Der Begriff "Umweltbiotechnologie" wird den gegenwärtigen ökonomischen Erfordernissen entsprechend weit interpretiert. Einerseits werden Nachsorgeverfahren für die Sanierung schadstoffbelasteter Gewässer oder Böden entwickelt bzw. optimiert, andererseits neue Verfahren zur Vermeidung von Umweltbelastungen bzw. zur Verwertung von Abfällen oder Nebenprodukten entwickelt.
Zusätzlich zur Erforschung grundlegender mikrobieller Prozesse nehmen die praktische Anwendung und die Prozessentwicklung für die technische Realisierung eine herausragende Rolle ein. Als Beispiele dafür können die Übertragung vom Labormaßstab auf den großtechnischen Maßstab bei Fermentationsprozessen, die Entwicklung von Sanierungsmethoden für den Feldeinsatz und die Erprobung innovativer biologisch-physikalischer Kombinationsprozesse (z. B. der Einsatz von Membranen in der Bioprozesstechnik) in der Umwelttechnik genannt werden.
Die bearbeiteten Themen decken ein breites Fachgebiet umfassend ab:
Wasser- und Bodenreinigung, Vermeidung, Behandlung und Verwertung organischer Abfälle, Ökotoxikologie, Risikobewertung und Monitoring Projekte, Entwicklung Mycotoxin-entgiftender Futtermittelzusätze, Entwicklung von Silage-Starterkulturen, Verwertung erneuerbarer Rohmaterialien zur biotechnologischen Produktion von Milchsäure und Ethanol.
 
Die Forschung und Entwicklung umfasst auch hinsichtlich ihrer Orientierung sowohl Grundlagenstudien als auch Laborversuche bis hin zu Technikums- und Feldversuchen die gesamte mögliche Bandbreite.
Als wesentliche Förderer sind die EU, nationale und lokale Behörden sowie in erheblichem Umfang die Österreichische Industrie zu nennen.
 
'''Arbeitsgruppen am Institut für Umweltbiotechnologie:'''<br />
 
Das Institut für Umweltbiotechnologie ist organisatorisch in sieben Arbeitsgruppen gegliedert:<br />
 
 
Altlastenmanagement (Bodensanierung und Risikobewertung) <br />
 
Biogas (Anaerobe Verwertung) <br />


Fermentation & Biotechnikum (Bioraffinerie) <br />
==== Arbeitsgruppe Biomaterial- & Enzymtechnologie ====
Enzyme sind hochspezifische biologische Katalysatoren welche die Geschwindigkeit nahezu aller chemischen Reaktionen in lebenden Organismen erhöhen.


Futtermittelzusätze <br />
Folglich ist die mechanistische Untersuchung von enzymatischen Prozessen in der Umwelt ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der Biomaterial- und Enzymtechnologie-Gruppe. Neue Erkenntnisse, wie über die Biotransformation von Xenobiotika führt oft zu neuen Enzymen mit Einsatzmöglichkeiten in der Umwelttechnologie oder in anderen nachhaltigen industriellen Prozessen. Insbesondere Enzyme die in der Natur die Umsetzung polymerer Materialien katalysieren haben ein großes Potential für neue industrielle Anwendungen. Zum Beispiel ist die Verarbeitung und Aufwertung von synthetischen und von Biomaterialien mit Hydrolasen und Oxidoreduktasen ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeitsgruppe. Abgesehen von der enzymatischen Funktionalisierung (z.&nbsp;B. antimikrobiell, biokompatibel) dieser Materialien können Enzyme auch zur Wiederverwertung von Polymeren eingesetzt werden. Aufgrund ihrer hohen Spezifität, können wertvolle Bausteine sogar aus Verbundmaterialien und Mischungen "extrahiert" werden. Auf der anderen Seite ist der effiziente Abbau von Biomasse (z.&nbsp;B. Lignocellulose) unter umweltfreundlichen Bedingungen eine essentielle Voraussetzung für die Produktion von Bioenergie wo auch Enzyme eine wichtige Rolle spielen. Trotz dieses enormen Potentials von Mikroorganismen für industrielle Prozesse sind sie manchmal auch unerwünscht wie als Krankheitserreger oder Kontamination von Lebensmitteln. Um diese Organismen frühzeitig z.&nbsp;B. in Wunden zu erkennen entwickelt die Gruppe einfach handzuhabende aber leistungsfähige Sensoren.
 
Mikrobiologie (Mikrobielle Untersuchungsmethoden) <br />
 
Ökotoxikologie und Biotests <br />
 
Wasser- und Abwasseraufbereitung <br />


==== Arbeitsgruppe Altlastenmanagement (Bodensanierung und Risikobewertung) ====
==== Arbeitsgruppe Altlastenmanagement (Bodensanierung und Risikobewertung) ====
Dieser Fachbereich umfasst Grundlagen- und angewandte Forschung zum Auftreten und Verhalten von organischen Chemikalien in der Umwelt, die Bewertung der daraus resultierenden Gefährdung sowie Möglichkeiten zur Eindämmung des Risikos bzw. zur Sanierung von Schadensfällen. Dazu werden innovative Analysemethoden sowohl physikalisch-chemischer als auch biologischer Art entwickelt.
Dieser Fachbereich umfasst Grundlagen- und angewandte Forschung zum Auftreten und Verhalten von organischen Chemikalien in der Umwelt, die Bewertung der daraus resultierenden Gefährdung sowie Möglichkeiten zur Eindämmung des Risikos bzw. zur Sanierung von Schadensfällen. Dazu werden innovative Analysemethoden sowohl physikalisch-chemischer als auch biologischer Art entwickelt.


In weiterer Folge werden im Labor potentielle Limitierungen des mikrobiellen Schadstoffabbaus untersucht und an Hand der Ergebnisse Produkte und Methoden erarbeitet, die eine großtechnische Anwendung und einen effizienten Betrieb von Sanierungsverfahren ermöglichen. Die derzeitigen Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Bodenmatrix und organischen Schadstoffen. Die daraus resultierende Veränderung der Schadstoffverfügbarkeit und in weiterer Folge der Toxizität kontaminierter Böden, hat entscheidende Konsequenzen für Risk Assessment und Risk Management Aktivitäten. Weiters werden in-situ und on-site Sanierungstechniken mit dem Ziel, eine leistungsfähige, kostengünstige und zeitsparende Sanierungsstrategie anzubieten, entwickelt. Dazu soll das Abbaupotential von Mikroorganismen verbessert werden und eine effiziente Anwendung durch physikalisch-chemische Maßnahmen unterstützt werden.
In weiterer Folge werden im Labor potentielle Limitierungen des mikrobiellen Schadstoffabbaus untersucht und anhand der Ergebnisse Produkte und Methoden erarbeitet, die eine großtechnische Anwendung und einen effizienten Betrieb von Sanierungsverfahren ermöglichen. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Bodenmatrix und organischen Schadstoffen. Weiters werden in-situ und on-site Sanierungstechniken entwickelt.
Weiterführende Information unter: http://www.saveoursoils.at


==== Arbeitsgruppe Anaerobe Verwertung (Biogas Forschungs- und Beratungsgruppe)====
==== Arbeitsgruppe Anaerobe Verwertung (Biogas Forschungs- und Beratungsgruppe) ====
 
Die Biogasgruppe beschäftigt sich mit der anaeroben Verwertung von Nachwachsenden Rohstoffen, Abfallstoffen und Abwässern. Die Arbeitsgruppe ist in allen Bereichen des Themenfeldes Biogastechnologie tätig und beschäftigt sich mit Vermarktungskonzepten von Biomasse über die Vorbehandlung der Substrate zur Steigerung der Methanausbeute, Optimierung der Anlagentechnik, Verfügbarmachung neuer Substratgruppen, der Charakterisierung der am Prozess beteiligten Mikroorganismen bis hin zur Aufbereitung und Verwertung der Gärrestproduktes. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die beratende Tätigkeit in diesem Themenbereich dar. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Analytik und die biologische Prozesskontrolle geworfen.
Die Biogasgruppe beschäftigt sich mit der anaeroben Verwertung von Nachwachsenden Rohstoffen, Abfallstoffen und Abwässern. Durch die langjährige Erfahrung und die Vielzahl an nationalen und internationalen Projekten konnte ein umfassendes Know How aufgebaut werden, welches die Arbeitsgruppe zu einer der wichtigsten wissenschaftlichen Ansprechstellen in diesem Themenkomplex werden ließ.
 
Forschung: Wie aus den aktuellen Forschungsprojekten hervorgeht ist die Arbeitsgruppe in allen Bereichen des Themenfeldes Biogastechnologie tätig. Von Vermarktungskonzepten von Biomasse über die Vorbehandlung der Substrate zur Steigerung der Methanausbeute, Optimierung der Anlagentechnik, Verfügbarmachung neuer Substratgruppen, der Charakterisierung der am Prozess beteiligten Mikroorganismen bis hin zur Aufbereitung und Verwertung der Gärrestproduktes. Ziel soll es sein, die Erkenntnisse von Forschungsprojekte in den realen Betrieb von Biogasanlagen zu integrieren, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Technologie zu steigern.
 
Beratung:Einen weiteren Schwerpunkt stellt die beratende Tätigkeit in diesem Themenbereich dar. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Analytik und die biologische Przesskontrolle geworfen.
 
Das Zusammenspiel aus technischen Größen eines Fermenters und die Wechselwirkungen der chemischen, physikalischen und biologischen Faktoren des anaeroben Abbaus bestimmen die Stabilität des mikrobiologischen Prozesses.
Die Beurteilung des Prozesszustands erfolgt durch Analyse der Parameter unter Berücksichtigung der technischen Gegebenheiten.
 
Weiterführende Information unter: http://www.codigestion.com


==== Arbeitsgruppe Fermentation und mikrobielle Additive ====
==== Arbeitsgruppe Fermentation und mikrobielle Additive ====
Ein Aspekt der Umweltbiotechnologie ist die Vermeidung von Umweltschäden und die Nutzung nachhaltiger Technologien. In diesem Sinne beschäftigt sich diese Arbeitsgruppe mit Alternativen zum Einsatz fossiler Ressourcen zur Produktion von Chemikalien und Treibstoffen.


Ein Aspekt der Umweltbiotechnologie ist die Vermeidung von Umweltschäden und die Nutzung nachhaltiger Technologien. In diesem Sinne beschäftigt sich diese Arbeitsgruppe mit der Entwicklung von Alternativen zum Einsatz fossiler Ressourcen zur Produktion von Chemikalien und Energie und der Entwicklung von mikrobiellen Additiven als Ersatz für potentiell gefährliche Agrochemikalien.
Insbesondere werden Prozesse zur mikrobiologischen Umsetzung von biogenen Reststoff- und Abfallströmen zu Biopolymeren und anderen biobasierten Chemikalien entwickelt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Herstellung und Formulierung von mikrobiellen Additiven als Ersatz für herkömmliche Agrochemikalien.
 
Ziel ist die Entwicklung mikrobiologischer Prozesse vom Labormaßstab bis zur kommerziellen Anwendung. Zu diesem Zweck steht am Institut ein nach dem Stand der Technik ausgerüstetes Biotechnikum zur Verfügung.
 
Folgende Aktivitäten werden in der Arbeitsgruppe Fermentation und mikrobielle Additive durchgeführt:
Prozessentwicklung und Scale-up,
Chemikalien und Energie aus Biomasse,
Mikrobielle Additive und
Produktformulierung
Die Entwicklung von Prozessen umfasst Isolierung, Screening, Identifizierung und Kultivierung von Mikroorganismen und geht bis zur Produktion im Pilotmaßstab und der anwendungsgerechten Formulierung. Anwendungsbereiche sind z.B. Mikroorganismen für die Futtermittelindustrie, wo bereits Produkte bis zur Marktreife entwickelt werden konnten.
Weiterführende Information unter: http://www.ferms-and-more.at/de
 
==== Arbeitsgruppe Futtermittelzusätze ====
 
Die Forschungstätigkeiten der Arbeitsgruppe „Futtermittelzusätze“ erfolgen in enger Kooperation mit der Firma Biomin GmbH (http://www.biomin.at). Die hier durchgeführten Projekte sind thematisch dem Bereich der Tierernährung zuzuordnen, wobei der grundlegend-„philosophische“ Ansatz in der Entwicklung von natürlichen, innovativen Strategien und Konzepten als nachhaltige Alternativen zu bestehenden Verfahrensweisen in der Tierernährung zu sehen ist. In diesem Zusammenhang liegt ein Schwerpunkt in der Forschung, Entwicklung und der praktischen Anwendung von probiotischen Futtermitteladditiven in der Tierproduktion. Durch den Einsatz von natürlich, im Darm der Tiere vorkommenden Bakterienstämmen soll der Gesundheitsstatus von Masttieren auf natürliche Art stabilisiert und vor Krankheitserregern wie z.B. Salmonella geschützt werden. Gleichzeitig soll – insbesondere nach dem mit 1.Jänner 2006 in Kraft getretenen Verbot von antibiotischen Leistungsförderern in der Europäischen Union - dem Missbrauch von Antibiotika in der Fleischproduktion (durch ein Anstieg an therapeutischen Antibiotika) entgegengewirkt werden.
 
Besonderes Augenmerk wird auf Mehrkomponentenadditive gelegt, die aufgrund ihrer komplexen, aber genau definierten mikrobiologischen Zusammensetzung zusätzliche positive Effekte hinsichtlich ihrer Wirksamkeit erzielen können. Die Forschung wird durch ein breites Spektrum an mikro- und molekularbiologischen Methoden unterstützt, um einerseits die Mikroorganismen aus dem Verdauungstrakt der Tiere zu charakterisieren und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit zu studieren, und um andererseits, die mit der Verabreichung von Futtermittelzusätzen erzielbaren Veränderungen in der Darmflora aufzeigen zu können.
 
Ein weiteres Fundament stellt die vor vielen Jahren aufgebaute, langjährige Kooperation mit Biomin im Bereich der Mycotoxin-Forschung dar.


==== Arbeitsgruppe Mikrobielle Untersuchungsmethoden ====
Die vorhandene Ausstattung, die auch ein Biotechnikum umfasst, ermöglicht die Entwicklung und technische Umsetzung mikrobiologischer Produktionsprozesse vom Labormaßstab bis hin zur kommerziellen Anwendung.


Die Projekte dieser Arbeitsgruppe reichen von konventionellen mikrobiellen Analysen über die Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit synthetischer Materialien und Biopolymere bis hin zur Anwendung von Biotests zum Nachweis ökotoxischer Effekte in aquatischen und terrestrischen Ökosystemen. Zusätzlich werden aus Umweltproben mikrobielle Gemeinschaftsstrukturen mittels molekularbiologischen Methoden analysiert. Als neuestes Arbeitsgebiet wurde 2003 mit der Forschung zu allelopathischen Wechselwirkungen (chemische Interaktionen zwischen Pflanzen und anderen Organismen) begonnen.
==== Arbeitsgruppe Umweltmikrobiologie ====
Die thematische Ausrichtung der Arbeitsgruppe reicht von konventionellen mikrobiologischen und molekularbiologischen Analysen über die Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit synthetischer Materialien bis hin zur Anwendung von Biotests zum Nachweis ökotoxischer Effekte und zur quantitativen Beurteilung biogener Wirkstoffe. Seit 2011 ist die biotechnologische Produktion von PHB (Poly-Hydroxybuttersäure) mittels Cyanobakterien in photoautotrophen Verfahren – also ohne Bedarf landwirtschaftlicher Rohstoffe – zum bedeutendsten Forschungsschwerpunkt geworden. Das Thema wird in mehreren Projekten von der Grundlagenforschung über Machbarkeitsstudien bis zur Verfahrensentwicklung bearbeitet.


Die Arbeitsgruppe wird sich künftig auf das Auftreten ökotoxischer Effekte in Abfällen und abbaubaren Materialien, auf die Untersuchung allelopathischer Effekte im Hinblick auf eine praktische Anwendung in der Landwirtschaft und auf die molekularbiologische Analyse mikrobieller Gemeinschaftsstrukturen in den genannten Themenbereichen konzentrieren.
Das so gewonnene Wissen wird sowohl über den Weg der forschungsgestützten Lehre an der Universität intern als auch über Vorträge und Veranstaltungen zur Erwachsenenbildung extern weitergegeben.


==== Arbeitsgruppe Wasser- und Abwasseraufbereitung ====
==== Arbeitsgruppe Wasser- und Abwasseraufbereitung ====
Die Gruppe Wasser- und Abwasseraufbereitung beschäftigt sich mit der Entwicklung von neuartigen und optimierten Verfahrensweisen und Prozessen im Bereich Wasser- und Abwasseraufbereitung.
Die Gruppe Wasser- und Abwasseraufbereitung beschäftigt sich mit der Entwicklung von neuartigen und optimierten Verfahrensweisen und Prozessen im Bereich Wasser- und Abwasseraufbereitung.
Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von a.o. Univ. Prof. DI Dr. Werner Fuchs. Bei den in der Arbeitsgruppe durchgeführten Projekten handelt es sich fast durchwegs um Industriekooperationen, zumeist mit Unterstützung durch nationale und europäische Fördermittel. Kennzeichnend für die Aktivitäten ist auch die internationale Ausrichtung. Projekte wurden und werden nicht nur mit Partnern im EU-Raum, sondern unter anderem auch mit China, Lateinamerika und Nordafrika durchgeführt.  
Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von Werner Fuchs. Bei den in der Arbeitsgruppe durchgeführten Projekten handelt es sich fast durchwegs um Industriekooperationen, zumeist mit Unterstützung durch nationale und europäische Fördermittel. Kennzeichnend für die Aktivitäten ist auch die internationale Ausrichtung. Projekte wurden nicht nur mit Partnern im EU-Raum, sondern unter anderem auch mit China, Lateinamerika und Nordafrika durchgeführt.
 
Neben der Verfahrensentwicklung in Zusammenarbeit mit Anlagenbauunternehmen wird auch Hilfestellung bei der Lösung von aktuellen Problemen im Wasserversorgungs- und Abwasserbehandlungsbereich geboten.
 
Außer der Möglichkeit für umfangreiche Laboruntersuchungen stehen Prozessentwicklung und –optimierung im halbtechnischen und Pilotmaßstab im Vordergrund. Einen Themenschwerpunkt bilden Membrantrennverfahren. Weitere Arbeitsbereiche sind Steuerung und Überwachung von Wasser- und Abwasseraufbereitungsanlagen, Recycling- und Einsparungskonzepte zum schonenden und kostensparenden Einsatz von Wasser in industriellen Betrieben.
 
==== Institut für Biotechnologie in der Tierproduktion ====
 
Prinzipielle Aufgabenstellung der Abteilung ist die Zucht gesunder und fruchtbarer Tiere mit sinnvollen Produktionsleistungen, wobei die Ergebnisse molekular- und zellbiologischer Grundlagenforschung direkt mittels moderner reproduktionstechnischer Methoden in die Zuchtpraxis umgesetzt werden.
 
'''Reproduktionstechniken in landwirtschaftlichen Nutztieren'''
 
Moderne Reproduktionstechniken in der Rinderproduktion und Embryotransfer und in vitro Produktion von Embryonen
Der Einsatz moderner Reproduktionstechnologien in der Rinderzucht ermöglicht durch die Produktion von Embryonen die effektive Nutzung genetisch hochwertiger Tiere. Die Produktion von Embryonen gelingt vom lebenden Tier mittels hormoneller Superovulation, Besamung und Spülung der Embryonen aus der Gebärmutter (Embryotransfer).
dann im Labor befruchtet werden und sich zu Embryonen entwickeln (IVP = in vitro Produktion von Embryonen). Mittels der IVP können auch von geschlachteten Tieren, deren Eierstöcke binnen kurzer Zeit im Labor eintreffen, Embryonen produziert werden. Die so erhaltenen Embryonen können direkt auf Empfängertiere übertragen werden oder zu Lagerungs-, Transport- bzw. Verkaufszwecken tiefgefroren werden.
 
'''Genomkonservierung mittels Tiefgefrierung von Gameten und Embryonen'''
 
Um wertvolle transgene Mäusezuchten gegen Verlust durch technische Störfälle (Klimasteuerung, Wassereinbruch) oder Pathogene (Infektionen durch Viren oder Bakterien) zu schützen, ist es unbedingt ratsam, das genetische Material zu sichern.
 
Dieses erreichen wir, indem Embryonen im Morula-Stadium aus hormonell stimulierten Mäusen jedes bei uns vorhandenen transgenen Stammes und jeder einzelnen Linie gewonnen und gemäss einem schnellen Einfrierverfahren ("Vitrifikation", Nowshari und Brem, 1993, Theriogenology) kryokonserviert werden. Mit dieser Methode ist es ebenso möglich, andere embryonale Entwicklungsstadien von der Zygote bis zur Blastozyste und auch unbefruchtete Eizellen zu konservieren. Auf der männlichen Seite können als Gameten die Spermatozoen kryokonserviert werden (Nakagata et al., 1997, Biol. Reprod.). Die Lagerung erfolgt in Flüssigstickstoff für unbegrenzte Zeit. Nach einem Auftauen erfolgt eine Ausverdünnung des Gefrierschutzmittels und die Embryonen können dann im Brutschrank bis zum Blastozysten-Stadium kulltiviert oder direkt in scheinträchtige Empfänger übertragen werden. Die Gameten können nach dem Auftauen für In vitro-Befruchtungen (IVF) genutzt und die daraus entstehenden IVF-Embryonen in Empfänger übertragen werden.
 
Die Anzahl der zu konservierenden Embryonen hängt vom Genotyp der Eltern (homozygot oder heterozygot) und von deren genetischem Hintergrund (Auszucht oder Inzucht) ab. Bei uns werden üblicherweise 150 bis 300 Embryonen jeder einzelnen transgenen Linie und jedes genetischen Hintergrundes kryokonserviert.
Als weitere Techniken zur Konservierung wertvollen genetischen Materials wird die Kryokonservierung von Keimgewebe (Ovar und Hoden) zur späteren Transplantation auf immunsupprimierte Empfänger und die Konservierung von genetisch veränderten Zelllinien zur Klonierung von Mäusen etabliert.
 
'''Hochwertige rekombinante Proteine aus tierischer Produktion 
"Gene farming" in Kaninchen '''
 
Die Produktionsform "Gene farming" ermöglicht die Herstellung großer Mengen von Transgenprodukten (z.B. "Nutriceuticals" oder "Pharmaceuticals"), die nicht in entsprechender Reinheit und Menge aus natürlichen Rohstoffen gewonnen oder  in anderen Bioreaktoren erzeugt werden können. Die Milchdrüse landwirtschaftlicher Nutztiere eignet sich besonders gut für die Produktion rekombinanter Proteine, die einfach durch Melken der transgenen Tiere geerntet werden können. Milch ist ein Sekret, das während der Laktationsperiode kontinuierlich über mehrere Wochen produziert wird.
 
Wir haben eine Melkmaschine für Kaninchen entwickelt, die ein sanftes Melken der Zibbe ermöglicht. Das System imitiert den natürlichen Saugakt der Jungen. Während die Zibbe entspannt auf einem Textilnetz ruht, werden die Melkbecher mit dem pulsierenden Saugvakuum an die Zitzen angelegt. Nach 5 bis 10 Minuten ist die Milchdrüse leer und die Melkbecher werden entfernt. Obwohl Kaninchen nie auf Milchmenge selektiert wurden, kann man an einem Tag bis zu 1/4 Liter Milch von einer 5 kg schweren Zibbe erhalten.
 
'''Additive und homologe Genrekombination
Homologe Rekombination in embryonalen Stammzellen 
 
Zytokin- vermittelte Signalübertragung: Jak2- und Tyk2-defiziente Mausmodelle'''
 
Mittels homologer Rekombination wurden in embryonalen Stamm- (ES) Zellen Mäuse erstellt, die gezielt eine Defizienz (Knockout, KO) in einem Mitglied der Janus (Jak) Tyrosinkinasen aufweisen. Jak-/- Mäuse sind ein wichtiges Instrument, um die Wirkungen verschiedenster Zytokine und Wachstumsfaktoren in vivo untersuchen zu können. Es wurden Jak2-/- und Tyk2-/- Mäuse bearbeitet. Die Jak2-defizienten Mäuse wurden unter der Federführung von Prof. Pfeffer (TU München) erstellt und in Kollaboration analysiert. Die Tyk2-/- Mäuse entstanden unter der Federführung der an der Abt. Biotechnologie in der Tierproduktion des IFA Tulln und am Institut für Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien beschäftigten Wissenschaftler.
 
Die Jak-Proteine (Janus Kinasen) sind eine Familie von Rezeptor-assozierten Protein-Tyrosin-Kinasen, die beim Säuger 4 Mitglieder aufweist - Jak1, Jak2, Jak3 und Tyk2. Jaks binden an intrazelluläre Domänen von Zytokin- und Wachstumsfaktor-Rezeptoren. Nach Rezeptor-Ligand-Bindung werden sie aktiviert und regulieren die intrazelluläre Weiterleitung der Signale. Dabei spielen die Stat- (signal transducer and activator of transcription) Proteine als positive Regulatoren eine wichtige Rolle. Stats werden vornehmlich von Jaks an den Rezeptorkomplexen aktiviert, bilden Homo- oder Heterodimere, translozieren in den Zellkern und aktivieren als Transkriptionsfaktoren spezifische Gene. Als negative Regulatoren wurden die Familie der SOCS Proteine (suppressor of cytokine signalling, auch CIS, SSI, JAB) identifiziert, die direkt die katalytische Aktivität der Jaks inhibieren oder über andere Mechanismen die Stat-Aktivierung verhindern. Dieser intrazelluläre Signalübertragungsweg wurde auf Grund der hauptsächlich beteiligten Proteinfamilien Jak-Stat-Signalweg benannt. Die zellspezifische Wirkung der Zytokine wird durch die spezifische Zusammensetzung der Rezeptorkomplexe gesteuert. Neben den Jak/Stat/SOCS Proteinen sind bei der zytokin- und wachstumsfaktor-vermittelten Antwort weitere zell- und entwicklungsspezifische Signalmoleküle und -kaskaden beteiligt.
 
Die Funktion der Jaks wurde intensiv in verschiedenen in vitro Systemen untersucht. Diese Daten konnten nun durch die in vivo Untersuchung von Jak-defizienten (Jak-KO) Mäusen vervollständigt werden. Die gezielte Inaktivierung von Jak2 führt zu embyronaler Lethalität der homozygoten KO-Mäuse. Jak2-/- Embyronen sind anämisch und sterben am Tag 12.5 der Embryonalentwicklung. In Abwesenheit der über Jak2 vermittelten Signalwege ist die Bildung der roten Blutkörperchen in der fetalen Leber komplett gestört. Dies ist v.a. durch die Notwendigkeit von Jak2 in der Signalweiterleitung von Erythropoietin (EPO), Interleukin (IL) -3  und Granulozyt-Makrophagen-Colonie-Stimulierenden Faktor (GM-CSF) erklärbar.
 
Die Untersuchungen an Tyk2-/- Mäusen habent gezeigt, dass Tyk2 nicht wie die übrigen Mitglieder der Jak-Familie massgeblich an der Architektur eines oder mehrerer Zytokinrezeptoren in vivo beteiligt ist. Die Rolle von Tyk2 im Gesamtorganismus ist vielmehr die Feinabstimmung der Zytokin-Antwort durch eine Verstärkung des vorhandenen Signals bzw. die selektive Aktivierung von  bestimmten Stats an den jeweiligen Zytokin-Rezeptoren. Zumindest am IFN-alpha/beta- und am IL-12-Rezeptor ist die Anwesenheit von Tyk2 für die Aktivierung von Stat3 erforderlich. Tyk2-Defizienz führt nicht wie aus den in vitro Daten erwartet wurde, zu einer generellen starken Beeinträchtigung des Immunsystems. Die Daten weisen vielmehr auf eine Rolle von Tyk2 beim Übergang von der innaten Immunität in die spezifische Immunität hin.
 
 
'''Molekulargenetische Gen- und Genomanalyse
Molekulargenetische Diagnostik und Prophylaxe bei landwirtschaftlichen Nutztieren


Molekulargenetische Analyse von Defekt- und Leistungsgenen '''
Neben der Verfahrensentwicklung in Zusammenarbeit mit Anlagenbauunternehmen wird auch Hilfestellung bei der Lösung von Problemen im Wasserversorgungs- und Abwasserbehandlungsbereich gegeben.


Molekulargenetische Techniken ermöglichen es heute, krankheitsrelevante Veränderungen im Erbmaterial direkt aufzudecken. Dabei werden nicht nur die homozygoten Merkmalsträger sondern auch die phänotypisch gesunden, heterozygoten Anlageträger schnell und sicher erkannt. Auch bei der Selektion auf Leistungsmerkmale erlaubt es die molekulargenetische Diagnostik, den Wert der Tiere in Hinblick auf ein Merkmal direkt zu bestimmen: Als Träger und Vererber wünschenswerter Merkmalsmarker können sie bevorzugt in der Zucht eingesetzt werden. Beispiele molekulargenetischer Diagnostik:
Außer der Möglichkeit für Laboruntersuchungen stehen Prozessentwicklung und -optimierung im halbtechnischen und Pilotmaßstab im Vordergrund. Einen Themenschwerpunkt bilden [[w:Membrantechnik|Membrantrennverfahren]]. Weitere Arbeitsbereiche sind Steuerung und Überwachung von Wasser- und Abwasseraufbereitungsanlagen, Recycling- und Einsparungskonzepte zum schonenden Einsatz von Wasser in industriellen Betrieben.


=== Arbeitsgruppe für Molekulare Reproduktion - Veterinärmedizinische Universität Wien ===
Prinzipielle Aufgabenstellung der Arbeitsgruppe ist grundlegendes Wissen über die zellulären und molekularen Mechanismen, die die Fortpflanzung von Säugern und assoziierte Erkrankungen beeinflussen, zu gewinnen, und damit den stetig steigenden Fruchtbarkeits- und Gesundheitsproblemen zu begegnen. Mitochondriale DNA wird im Zusammenhang mit Vererbung und Leistungsmerkmalen bei Tieren untersucht.


'''Kappa Kasein Diagnostik'''
Folgende Schlüsselaspekte der Reproduktion und Vererbung werden dabei untersucht: maternales Präimplantations-Kommunikationssystem, frühe embryonale Entwicklung und mitochondriale Genetik.
Die Kappa Kasein Allele sind Leistungsmarker. Das Milchprotein Kasein bildet den Grundstoff für die Käseherstellung. In den Rinderpopulationen sind verschiedene Kappa Kasein Allele vorhanden, wobei eine Variante des Proteins bessere Käsereieigenschaften aufweist, also für bessere Käsequalität und höheren Käseertrag steht. Zuchtstiere, die das verantwortliche Allel - es ist das Allel B - tragen, können mittels molekulargenetischer Diagnostik direkt erkannt und selektiv bevorzugt werden: Sie vererben das Leistungsmerkmal an ihre Töchter weiter.


'''BLAD Diagnostik'''
Funktionelle Genom- und Proteom-Daten werden zum Verständnis von Fertilitätsprozessen und malignen Veränderungen herangezogen. Weitere Schwerpunkte sind die Optimierung von Proteomtechnologien und von Methoden zur Detektion von minimalen DNA-Mengen sowie deren Anwendung für die biomedizinische Forschung.
Die bovine Leukozyten Adhäsions Defizienz ist eine autosomal rezessive Erbkrankheit bei Holstein Rindern. Eine Punktmutation ist für eine Dysfunktion der weißen Blutzellen verantwortlich, die so ihre Kontrollfunktion gegenüber Infektionserregern nicht mehr erfüllen können. Homozygote Träger des Defektes sterben wegen reduzierter Immunantwort innerhalb des ersten Lebensjahres. Bei Nachkommen von Zuchttieren, die als heterozygote Träger des Defektes evident sind, ist der BLAD-Test eine wichtige erbhygienische Maßnahme, um die Krankheit unter Kontrolle zu halten.  


Die Arbeitsgruppe steht im engen Austausch mit dem Reproduktionszentrum Wieselburg (RCW, Vetmeduni Vienna) und der Vetmeduni Vienna Plattform Biomodels Austria (Biat), um die Ergebnisse der Grundlagenforschung direkt in die Zuchtpraxis umzusetzen.


=== Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie ===
Das Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE) repräsentiert den Beginn der Versorgungskette an Lebensmitteln tierischer Herkunft. Im Mittelpunkt steht hierbei die sachgemäße Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere und der maßgebliche Beitrag der Ernährung zur Qualität und Sicherheit der Primärprodukte (Milch, Fleisch, Eier). Die Sekundärwirkungen einzelner Nahrungskomponenten auf Verdauung, Stoffwechsel und Gesundheit bilden einen besonderen Schwerpunkt.


'''Neue Wege in der Diagnostik der "Schnüffelkrankheit" '''
Experimentelle Studien an landwirtschaftlichen Nutztieren und Modelltieren für den Menschen (Schwein, Ratte) zum Stoffwechsel von Nährstoffen und der Wirkung von funktionellen Inhaltsstoffen der Nahrung bzw. von Zusatzstoffen.
Analyse von Nährstoffen (inkl. Spurenelementen) in biologischem Material. Quantifizierung fraktioneller Stoffflüsse im intakten Organismus (Absorption, Exkretion, Turnover im Gewebe).


Die "Schnüffelkrankheit" (Rhinitis athrophicans) ist eine der wirtschaftlich bedeutsamsten Erkrankungen in der Schweineproduktion. Das Krankheitsbild wird durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren (schlechtes Stallklima, Viren, Mykoplasmen und andere Keime, z.B. Bordatella bronchiseptica) verursacht. Maßgeblich am Ausbruch der Krankheit sind jedoch toxinbildende Pasteurella multocida Stämme.
Thematische Schwerpunkte


'''Nachweis von toxinbildenden Pasteurella multoida Stämmen in Schweinebeständen mittels PCR '''
Wirkung von pflanzlichen Faserkomponenten, Probiotika und ätherischen Gewürzölen auf die Funktionalität der Verdauung am Tiermodell des Schweins mittels ernährungsphysiologischer, molekularbiologischer und histologischer Methoden.
Ernährungsphysiologische Aspekte (Bioverfügbarkeit, Akkumulation im Gewebe) essentieller Spurenelemente (Jod, Selen, Zink). Optimierung der Nährstoffversorgung landwirtschaftlicher Nutztiere (essentielle Aminosäuren, essentielle Spurenelemente, Fettqualität).


Die Proben werden mit Hilfe spezieller Nasentupfer im Betrieb entnommen. Sie werden über Nacht in einem Spezialmedium inkubiert um vorhandene toxinbildende Pasteurella multocida Stämme zu vermehren. Über Polymerasekettenreaktion (PCR) wird einerseits das Toxingen nachgewiesen, andererseits die Methode an sich durch eine interne Kontrolle überprüft. Die Bande der internen Kontrolle (400 Basenpaare) muß in jeder Reaktion auf der Gelelektrophorese erscheinen, die Toxinbande (1600 Basenpaare) nur in positiven Untersuchungsproben. Der goße Vorteil des Nachweises von Krankheitserregern mit Hilfe der PCR, im Gegensatz zu anderen Nachweismethoden (z.B.ELISA), liegt hauptsächlich in der höheren Sensitivität, da falsch positive und falsch negative Resultate vermieden werden.  
== Lehre am Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln ==
Die Mitarbeiter des Departments sind in den Lehrbetrieb der Universität für Bodenkultur Wien, der Technischen Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit der Veranstaltung von Vorlesungen und Laborübungen eingebunden. Darüber hinaus werden Bachelor-, Master-, Diplom- sowie Doktorarbeiten für oben genannte Universitäten betreut.


== Lehre am Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln)==
== Weblinks ==
* [https://boku.ac.at/ifa-tulln Website des Departments]
* 25 Jahre Kompetenz in Agrarbiotechnologie [https://boku.ac.at/fileadmin/data/H03000/H97000/BROSCHUERE_20a.pdf]


Die Mitarbeiter des Departments sind in den Lehrbetrieb der Universität für Bodenkultur Wien, der Technischen Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit der Veranstaltung von Vorlesungen und Laborübungen eingebunden. Darüber hinaus werden Bachelor-, Master-, Diplom-, sowie Doktorarbeiten für oben genannte Universitäten betreut.
== Nachweise ==
== Quellenangaben ==
* ''Wissensbilanz der Universität für Bodenkultur'', Wien 2019 ([https://boku.ac.at/fos/themen/boku-wissensbilanz/boku-wissensbilanz-2019 pdf], boku.ac.at)
* [https://forschung.boku.ac.at/fis/suchen.orgeinheit_suchergebnis?sprache_in=de&menue_id_in=200&suchbegriff_in=H97&suchfeld_in=orgeinheit forschung.boku.ac.at/…/suchen.orgeinheit_suchergebnis] – Einträge der fünf Institute am Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) beim Forschungsportal der Universität für Bodenkultur Wien
<references />


Wissensbilanz der Universität für Bodenkultur Wien 2009: http://www.boku.ac.at/fileadmin/_/mitteilungsblatt/MB_2009_10/MB19/BO_WB_2009_SCREEN.pdf
{{Normdaten|TYP=k|GND=2162097-0|VIAF=155616182|WIKIDATA=Q211880}}


Website des Departments: http://www.ifa-tulln.boku.ac.at
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[[Kategorie:Organisation (Tulln an der Donau)]]
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[[Kategorie:Bildung in Niederösterreich]]
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[[Kategorie:Organisation (Tierzucht)]]
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[[Kategorie:Gegründet 1994]]
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 07:41 Uhr

Vorlage:Infobox Hochschule/Studenten fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt
Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln
Logo
Gründung 1994
Trägerschaft staatlich
Ort Tulln an der Donau, Niederösterreich
Departmentleiter Georg Gübitz
Mitarbeiter ca. 175
Website https://boku.ac.at/ifa-tulln

Das Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln, ist ein gemeinsames Projekt der BOKU, der Technischen Universität Wien (TU) und der VetMed, und eines der 15 Departments der BOKU. Vier der fünf Institute sowie eine Arbeitsgruppe des IFA bilden den BOKU Standort Tulln, und zusammen mit weiteren Instituten der BOKU sowie der Fachhochschule Wiener Neustadt, der ecoplus - Wirtschaftsagentur des Landes NÖ, dem AIT Austrian Institute of Technology, dem Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality Safety and Innovation – FFoQSI GmbH sowie dem TFZ Technologie und Forschungszentrum, den Biotech Campus Technopol Tulln.

Geschichte

Das Interuniversitäre Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) wurde 1994 unter der Beteiligung dreier Wiener Universitäten gegründet. Ziel war es, die räumliche Umgebung für eine enge interdisziplinäre Verflechtung der Agrarbiotechnologieforschung zu schaffen. Mit den Planungen wurde 1989 begonnen, die Eröffnung des Forschungszentrums fand am 22. September 1994 statt. Nach dem Inkrafttreten des Universitätsgesetzes von 2002 (UG 2002) wurde die Universität für Bodenkultur Wien mit der Leitung des gesamten Forschungszentrums, welches weiterhin von den 3 Universitäten betrieben wird, beauftragt. Die 5 Institute des Forschungsinstituts wurden der Universität für Bodenkultur Wien als eigenes Department mit dem Namen Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) eingegliedert. 2011 kam das Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie als 6. Institut zum Department IFA Tulln dazu.

Organisation, Struktur und Standorte

Das Department IFA-Tulln befindet sich am Campus Tulln Technopol

Das Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) als eines der 15 Departments der Universität für Bodenkultur Wien bildet sich heute aus fünf Instituten und einer Arbeitsgruppe:

  • Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion
  • Institut für Naturstofftechnik
  • Analytikzentrum
  • Institut für Umweltbiotechnologie
  • Arbeitsgruppe für Molekulare Reproduktion des Instituts für Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien
  • Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE).

Die ersten 4 Institute und die Arbeitsgruppe befinden sich im Gebäude IFA-Tulln am Campus Tulln Technopol (BOKU Standort Tulln) in Tulln an der Donau. Am BOKU Standort Tulln sind im 2011 eröffneten UFT Universitäts- und Forschungszentrum Tulln außerdem Arbeitsgruppen der BOKU aus weiteren 6 Departments (Materialwissenschaften und Prozesstechnik, Chemie, Nachhaltige Agrarsysteme, Wald- und Bodenwissenschaften, Angew. Pflanzenwissenschaften und Pflanzenbiotechnologie sowie Angewandte Genetik und Zellbiologie) ansässig.

Der Campus Tulln Technopol ist ein Teil des Technopol Tulln. Der Technopol Tulln wurde 2006 durch die Ecoplus gegründet, hier finden sich etwa auch das AIT und das Agrana Research & Innovation Center, das Forschungszentrum der Agrana, sowie die FH Wiener Neustadt.

Das (TTE) befindet sich am BOKU Standort Muthgasse in Wien.

Aufgrund seiner Geschichte ist das Department in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Haustechnik, EDV und des Einkaufs weitgehend eigenständig. Dem IFA Tulln Beirat als Aufsichtsrat gehören Mitglieder der drei beteiligten Universitäten BOKU, TU Wien und VetMedUni sowie des Landes Niederösterreich an.

Institute am Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln

Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion

Das Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion ist in der Grundlagen- und angewandten Forschung an Kulturpflanzen mit Schwerpunkt Pflanzenzüchtung, Pflanzengenetik, Phytopathologie und Resistenzzüchtung tätig. Aufbauend auf die klassische feldbasierte Züchtungsforschung werden in zunehmendem Ausmaß Methoden der strukturellen und funktionellen Genomik angewandt. Die Entwicklung biotechnologischer Tools, wie molekularer Marker für die Selektion und für die genetische Analyse, Untersuchungen der Genexpression und Genomstruktur bilden den Kernbereich der Arbeit. Basis der Züchtungsforschung an Kulturpflanzen ist ein gut funktionierendes Feldversuchswesen, sowie eine zeitgemäße und zuverlässige Glashaus- und Klimakammern-Infrastruktur. Ein besonderer Schwerpunkt des Institutes ist die Resistenzforschung bei Getreide, Mais und Ölkürbis.

Institut für Naturstofftechnik

Einer der Forschungsschwerpunkte des Instituts für Naturstofftechnik ist die Nutzbarmachung nachgewachsener Rohstoffe als neue Werkstoffe. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den faser-, stärke- und proteinreichen Rohstoffen. Das Institut beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Verwendung dieser Rohstoffe in der Extrusions- und Spritzgusstechnik. Neben Holz sind aber in den letzten Jahren Produkte und Begleitstoffe der Landwirtschaft sowie der Papier- und Kunststoffindustrie immer mehr in den Fokus gerückt. Beispielhaft sind Getreidenebenprodukte wie Kleie, Spelzen etc. zu nennen, Randbeschnitte der Papiermaschinen, Verbundkartone und -papiere, geschredderte Big Bags, Folien, Kabelschrott und sogar Filteraschen aus Verbrennungsanlagen.

Institut für Bioanalytik und Agro-Metabolomics

Es gliedert sich in die drei Arbeitsbereiche Mykotoxinanalytik, Wasseranalytik und Biochemische Analytik. Neben der Entwicklung und Validierung von Analysenmethoden v. a. im Bereich der Umwelt- und Toxinanalytik sowie zur Sicherung der Qualität von Lebens- und Futtermitteln ist auch die Herstellung von Referenzmaterialien ein Themenschwerpunkt.

Institut für Umweltbiotechnologie

Der Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten am Institut für Umweltbiotechnologie liegt auf der Nutzung mikrobiologischer Stoffwechselvorgänge zur Sicherung der Lebensqualität und zur Wahrung natürlicher Ressourcen. Auf der einen Seite stehen der Abbau und die Entgiftung von Schadstoffen (in Boden, Wasser und Abfall) sowie die Entwicklung von Monitoring-Methoden zur Bewertung des Risikos, das von kontaminierten Medien ausgeht. Auf der anderen Seite stellt die bestmögliche Nutzung vorhandener Ressourcen durch Schaffung nachhaltiger Stoffkreisläufe ein zentrales Ziel der am Institut betriebenen Forschung dar. Neben der Untersuchung mikrobieller Prozesse, wird das Potential von Enzymen als leistungsfähige Biokatalysatoren zur Verarbeitung von (Bio)materialien, in Recycling-Prozessen sowie bei der Erzeugung von Bioenergie erforscht.

Zusätzlich zur Erforschung grundlegender mikrobieller Prozesse nehmen die praktische Anwendung und die Prozessentwicklung für die technische Realisierung eine herausragende Rolle ein. Als Beispiele dafür können die Übertragung vom Labormaßstab auf den großtechnischen Maßstab bei Fermentationsprozessen, die Entwicklung von Sanierungsmethoden für den Feldeinsatz und die Erprobung innovativer biologisch-physikalischer Kombinationsprozesse (z. B. der Einsatz von Membranen in der Bioprozesstechnik) in der Umwelttechnik genannt werden.

Arbeitsgruppe Biomaterial- & Enzymtechnologie

Enzyme sind hochspezifische biologische Katalysatoren welche die Geschwindigkeit nahezu aller chemischen Reaktionen in lebenden Organismen erhöhen.

Folglich ist die mechanistische Untersuchung von enzymatischen Prozessen in der Umwelt ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der Biomaterial- und Enzymtechnologie-Gruppe. Neue Erkenntnisse, wie über die Biotransformation von Xenobiotika führt oft zu neuen Enzymen mit Einsatzmöglichkeiten in der Umwelttechnologie oder in anderen nachhaltigen industriellen Prozessen. Insbesondere Enzyme die in der Natur die Umsetzung polymerer Materialien katalysieren haben ein großes Potential für neue industrielle Anwendungen. Zum Beispiel ist die Verarbeitung und Aufwertung von synthetischen und von Biomaterialien mit Hydrolasen und Oxidoreduktasen ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeitsgruppe. Abgesehen von der enzymatischen Funktionalisierung (z. B. antimikrobiell, biokompatibel) dieser Materialien können Enzyme auch zur Wiederverwertung von Polymeren eingesetzt werden. Aufgrund ihrer hohen Spezifität, können wertvolle Bausteine sogar aus Verbundmaterialien und Mischungen "extrahiert" werden. Auf der anderen Seite ist der effiziente Abbau von Biomasse (z. B. Lignocellulose) unter umweltfreundlichen Bedingungen eine essentielle Voraussetzung für die Produktion von Bioenergie wo auch Enzyme eine wichtige Rolle spielen. Trotz dieses enormen Potentials von Mikroorganismen für industrielle Prozesse sind sie manchmal auch unerwünscht wie als Krankheitserreger oder Kontamination von Lebensmitteln. Um diese Organismen frühzeitig z. B. in Wunden zu erkennen entwickelt die Gruppe einfach handzuhabende aber leistungsfähige Sensoren.

Arbeitsgruppe Altlastenmanagement (Bodensanierung und Risikobewertung)

Dieser Fachbereich umfasst Grundlagen- und angewandte Forschung zum Auftreten und Verhalten von organischen Chemikalien in der Umwelt, die Bewertung der daraus resultierenden Gefährdung sowie Möglichkeiten zur Eindämmung des Risikos bzw. zur Sanierung von Schadensfällen. Dazu werden innovative Analysemethoden sowohl physikalisch-chemischer als auch biologischer Art entwickelt.

In weiterer Folge werden im Labor potentielle Limitierungen des mikrobiellen Schadstoffabbaus untersucht und anhand der Ergebnisse Produkte und Methoden erarbeitet, die eine großtechnische Anwendung und einen effizienten Betrieb von Sanierungsverfahren ermöglichen. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Bodenmatrix und organischen Schadstoffen. Weiters werden in-situ und on-site Sanierungstechniken entwickelt.

Arbeitsgruppe Anaerobe Verwertung (Biogas Forschungs- und Beratungsgruppe)

Die Biogasgruppe beschäftigt sich mit der anaeroben Verwertung von Nachwachsenden Rohstoffen, Abfallstoffen und Abwässern. Die Arbeitsgruppe ist in allen Bereichen des Themenfeldes Biogastechnologie tätig und beschäftigt sich mit Vermarktungskonzepten von Biomasse über die Vorbehandlung der Substrate zur Steigerung der Methanausbeute, Optimierung der Anlagentechnik, Verfügbarmachung neuer Substratgruppen, der Charakterisierung der am Prozess beteiligten Mikroorganismen bis hin zur Aufbereitung und Verwertung der Gärrestproduktes. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die beratende Tätigkeit in diesem Themenbereich dar. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Analytik und die biologische Prozesskontrolle geworfen.

Arbeitsgruppe Fermentation und mikrobielle Additive

Ein Aspekt der Umweltbiotechnologie ist die Vermeidung von Umweltschäden und die Nutzung nachhaltiger Technologien. In diesem Sinne beschäftigt sich diese Arbeitsgruppe mit Alternativen zum Einsatz fossiler Ressourcen zur Produktion von Chemikalien und Treibstoffen.

Insbesondere werden Prozesse zur mikrobiologischen Umsetzung von biogenen Reststoff- und Abfallströmen zu Biopolymeren und anderen biobasierten Chemikalien entwickelt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Herstellung und Formulierung von mikrobiellen Additiven als Ersatz für herkömmliche Agrochemikalien.

Die vorhandene Ausstattung, die auch ein Biotechnikum umfasst, ermöglicht die Entwicklung und technische Umsetzung mikrobiologischer Produktionsprozesse vom Labormaßstab bis hin zur kommerziellen Anwendung.

Arbeitsgruppe Umweltmikrobiologie

Die thematische Ausrichtung der Arbeitsgruppe reicht von konventionellen mikrobiologischen und molekularbiologischen Analysen über die Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit synthetischer Materialien bis hin zur Anwendung von Biotests zum Nachweis ökotoxischer Effekte und zur quantitativen Beurteilung biogener Wirkstoffe. Seit 2011 ist die biotechnologische Produktion von PHB (Poly-Hydroxybuttersäure) mittels Cyanobakterien in photoautotrophen Verfahren – also ohne Bedarf landwirtschaftlicher Rohstoffe – zum bedeutendsten Forschungsschwerpunkt geworden. Das Thema wird in mehreren Projekten von der Grundlagenforschung über Machbarkeitsstudien bis zur Verfahrensentwicklung bearbeitet.

Das so gewonnene Wissen wird sowohl über den Weg der forschungsgestützten Lehre an der Universität intern als auch über Vorträge und Veranstaltungen zur Erwachsenenbildung extern weitergegeben.

Arbeitsgruppe Wasser- und Abwasseraufbereitung

Die Gruppe Wasser- und Abwasseraufbereitung beschäftigt sich mit der Entwicklung von neuartigen und optimierten Verfahrensweisen und Prozessen im Bereich Wasser- und Abwasseraufbereitung. Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von Werner Fuchs. Bei den in der Arbeitsgruppe durchgeführten Projekten handelt es sich fast durchwegs um Industriekooperationen, zumeist mit Unterstützung durch nationale und europäische Fördermittel. Kennzeichnend für die Aktivitäten ist auch die internationale Ausrichtung. Projekte wurden nicht nur mit Partnern im EU-Raum, sondern unter anderem auch mit China, Lateinamerika und Nordafrika durchgeführt.

Neben der Verfahrensentwicklung in Zusammenarbeit mit Anlagenbauunternehmen wird auch Hilfestellung bei der Lösung von Problemen im Wasserversorgungs- und Abwasserbehandlungsbereich gegeben.

Außer der Möglichkeit für Laboruntersuchungen stehen Prozessentwicklung und -optimierung im halbtechnischen und Pilotmaßstab im Vordergrund. Einen Themenschwerpunkt bilden Membrantrennverfahren. Weitere Arbeitsbereiche sind Steuerung und Überwachung von Wasser- und Abwasseraufbereitungsanlagen, Recycling- und Einsparungskonzepte zum schonenden Einsatz von Wasser in industriellen Betrieben.

Arbeitsgruppe für Molekulare Reproduktion - Veterinärmedizinische Universität Wien

Prinzipielle Aufgabenstellung der Arbeitsgruppe ist grundlegendes Wissen über die zellulären und molekularen Mechanismen, die die Fortpflanzung von Säugern und assoziierte Erkrankungen beeinflussen, zu gewinnen, und damit den stetig steigenden Fruchtbarkeits- und Gesundheitsproblemen zu begegnen. Mitochondriale DNA wird im Zusammenhang mit Vererbung und Leistungsmerkmalen bei Tieren untersucht.

Folgende Schlüsselaspekte der Reproduktion und Vererbung werden dabei untersucht: maternales Präimplantations-Kommunikationssystem, frühe embryonale Entwicklung und mitochondriale Genetik.

Funktionelle Genom- und Proteom-Daten werden zum Verständnis von Fertilitätsprozessen und malignen Veränderungen herangezogen. Weitere Schwerpunkte sind die Optimierung von Proteomtechnologien und von Methoden zur Detektion von minimalen DNA-Mengen sowie deren Anwendung für die biomedizinische Forschung.

Die Arbeitsgruppe steht im engen Austausch mit dem Reproduktionszentrum Wieselburg (RCW, Vetmeduni Vienna) und der Vetmeduni Vienna Plattform Biomodels Austria (Biat), um die Ergebnisse der Grundlagenforschung direkt in die Zuchtpraxis umzusetzen.

Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie

Das Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE) repräsentiert den Beginn der Versorgungskette an Lebensmitteln tierischer Herkunft. Im Mittelpunkt steht hierbei die sachgemäße Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere und der maßgebliche Beitrag der Ernährung zur Qualität und Sicherheit der Primärprodukte (Milch, Fleisch, Eier). Die Sekundärwirkungen einzelner Nahrungskomponenten auf Verdauung, Stoffwechsel und Gesundheit bilden einen besonderen Schwerpunkt.

Experimentelle Studien an landwirtschaftlichen Nutztieren und Modelltieren für den Menschen (Schwein, Ratte) zum Stoffwechsel von Nährstoffen und der Wirkung von funktionellen Inhaltsstoffen der Nahrung bzw. von Zusatzstoffen. Analyse von Nährstoffen (inkl. Spurenelementen) in biologischem Material. Quantifizierung fraktioneller Stoffflüsse im intakten Organismus (Absorption, Exkretion, Turnover im Gewebe).

Thematische Schwerpunkte

Wirkung von pflanzlichen Faserkomponenten, Probiotika und ätherischen Gewürzölen auf die Funktionalität der Verdauung am Tiermodell des Schweins mittels ernährungsphysiologischer, molekularbiologischer und histologischer Methoden. Ernährungsphysiologische Aspekte (Bioverfügbarkeit, Akkumulation im Gewebe) essentieller Spurenelemente (Jod, Selen, Zink). Optimierung der Nährstoffversorgung landwirtschaftlicher Nutztiere (essentielle Aminosäuren, essentielle Spurenelemente, Fettqualität).

Lehre am Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln

Die Mitarbeiter des Departments sind in den Lehrbetrieb der Universität für Bodenkultur Wien, der Technischen Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit der Veranstaltung von Vorlesungen und Laborübungen eingebunden. Darüber hinaus werden Bachelor-, Master-, Diplom- sowie Doktorarbeiten für oben genannte Universitäten betreut.

Weblinks

Nachweise

  • Wissensbilanz der Universität für Bodenkultur, Wien 2019 (pdf, boku.ac.at)
  • forschung.boku.ac.at/…/suchen.orgeinheit_suchergebnis – Einträge der fünf Institute am Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln) beim Forschungsportal der Universität für Bodenkultur Wien