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'''Felix Hupka''' ([[21. Juni]] [[1896]] in [[Wien]] [[11. August]] [[1966]] in [[Amsterdam]]) war ein [[österreich]]ischer [[Pianist]], [[Dirigent]], [[Komponist]] und [[Musikpädagoge]]. Nach der [[Anschluss Österreichs|Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich]] war er zur Emigration gezwungen.
'''Felix Hupka''' (* [[21. Juni]] [[1896]] in [[Wien]]; † [[11. August]] [[1966]] in [[w:Amsterdam|Amsterdam]], Niederlande) war [[w:Pianist|Pianist]], [[w:Dirigent|Dirigent]], [[w:Komponist|Komponist]] und [[w:Musikpädagoge|Musikpädagoge]]. Nach der [[w:Anschluss Österreichs|Machtergreifung der Nationalsozialisten]] war er zur Emigration gezwungen.


== Leben, Werk ==
== Leben, Werk ==
Felix Hupka entstammte einer hochmusikalischen jüdischen Familie, die aus Budapest nach Wien übersiedelt war. Der Vater, Sigmund Hupka (1851–1899), war ein bekannter Konzertpianist. Seine Mutter war Marie geb. Blau.<ref>In mehreren Kurzbiografien ist vermerkt, er sei der Enkelsohn des Komponisten [[Ignaz Brüll]]. Dies ist unrichtig. Ein Cousin väterlicherseits war mit einer Tochter Brülls verehelicht. Die Mutter von Felix Hupka war entweder vor oder nach der gegenständlichen Ehe mit Salomon Lemberger verheiratet. Laut Schenker Archiv soll Felix Hupka eine Schwester gehabt haben, die nach Eheschließung Kaposi oder Kaposy hieß. Der Vorname ist nicht bekannt.</ref> Er war ein Einzelkind und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, denn der Vater starb, als er drei Jahre alt war. Er bekam früh Musikunterricht und lernte von 1905 bis 1911 bei [[Leon Erdstein]] [[Klavier]], [[Harmonielehre]] und [[Kontrapunkt]]. Ab 1910 trat er als Konzertpianist auf. Er setzte seine Studien ab 1911 bei [[Eugen d’Albert]] und von 1912 bis 1921 bei [[Heinrich Schenker]] fort. Ab 1922 war er als Korrepetitor und Dirigent an deutschen Opernbühnen verpflichtet – zuerst in Frankfurt/Main, wo er den Dirigenten [[Eugen Szenkar]] kennen lernte. Als Szenkar 1923 als GMD an die [[Theater des Westens|Große Volksoper]] in Berlin und als er 1924 als GMD an der Kölner Oper verpflichtet wurde, folgte ihm jeweils Hupka als Assistent und Solo-Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung. Von 1930 bis 1933 war er in Paris engagiert.<!--Er war mit Frida Irene geb. Lüderitz verheiratet, genannt ''Friedel''.--> Laut [[Pariser Tageszeitung]] errang er 1937 als Dirigent in Holland einen großen Erfolg.<ref>Pariser Tageszeitung: ''Grosser Erfolg des Dirigenten Felix Hupka in Holland'', 13. Mai 1937. Belegexemplar {{DNB|1040517579}} bei der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]].</ref>
Felix Hupka entstammte einer hochmusikalischen jüdischen Familie, die aus Budapest nach Wien übersiedelt war. Der Vater, Sigmund Hupka (1851–1899), war ein bekannter Konzertpianist. Seine Mutter war Marie geb. Blau.<ref>In mehreren Kurzbiografien ist vermerkt, er sei der Enkelsohn des Komponisten [[w:Ignaz Brüll|Ignaz Brüll]]. Dies ist unrichtig. Ein Cousin väterlicherseits war mit einer Tochter Brülls verehelicht. Die Mutter von Felix Hupka war entweder vor oder nach der gegenständlichen Ehe mit Salomon Lemberger verheiratet. Laut Schenker Archiv soll Felix Hupka eine Schwester gehabt haben, die nach Eheschließung Kaposi oder Kaposy hieß. Der Vorname ist nicht bekannt.</ref> Er war ein Einzelkind und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, denn der Vater starb, als er drei Jahre alt war. Er bekam früh Musikunterricht und lernte von 1905 bis 1911 bei [[w:Leon Erdstein|Leon Erdstein]] [[w:Klavier|Klavier]], [[w:Harmonielehre|Harmonielehre]] und [[w:Kontrapunkt|Kontrapunkt]]. Ab 1910 trat er als Konzertpianist auf. Er setzte seine Studien ab 1911 bei [[w:Eugen d’Albert|Eugen d’Albert]] und von 1912 bis 1921 bei [[w:Heinrich Schenker|Heinrich Schenker]] fort. Ab 1922 war er als Korrepetitor und Dirigent an deutschen Opernbühnen verpflichtet – zuerst in Frankfurt am Main, wo er den Dirigenten [[w:Eugen Szenkar|Eugen Szenkar]] kennen lernte. Als Szenkar 1923 als GMD an die [[w:Theater des Westens|Große Volksoper]] in Berlin und als er 1924 als Generalmusikdirektors an der Kölner Oper verpflichtet wurde, folgte ihm jeweils Hupka als Assistent und Solo-Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung. Von 1930 bis 1933 war er in Paris engagiert.<!--Er war mit Frida Irene geb. Lüderitz verheiratet, genannt ''Friedel''.--> Laut [[w:Pariser Tageszeitung|Pariser Tageszeitung]] errang er 1937 als Dirigent in den Niederlanden einen großen Erfolg.<ref>Pariser Tageszeitung: ''Grosser Erfolg des Dirigenten Felix Hupka in Holland'', 13. Mai 1937. Belegexemplar bei der [[w:Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]].</ref>


1939 flüchtete er von Wien nach Amsterdam. Wo und wie er den [[Holocaust in den Niederlanden]] überlebte, ist nicht bekannt. In Amsterdam unterrichtete er am [[Conservatorium van Amsterdam|Sweelinck-Konservatorium]]. Zu seinen bekannteren Schülern zählen die Sopranistin [[Els Bolkestein]], die Baritone [[Hans Riediker]], [[Henk Smit]] und [[Hans Wilbrink]] sowie die Dirigenten [[Bernard Haitink]] und [[Tera de Marez Oyens]]. Von seinen Kompositionen sind nur zwei bekannt, ''Dans Mon Coeur'' (le Menuet) und ''Quand Tu Danses'' (La Valse).
1939 flüchtete er von Wien nach Amsterdam. Wo und wie er den [[w:Holocaust in den Niederlanden|Holocaust in den Niederlanden]] überlebte, ist nicht bekannt. In Amsterdam unterrichtete er am [[w:Conservatorium van Amsterdam|Sweelinck-Konservatorium]]. Zu seinen bekannteren Schülern zählen die Sopranistin [[w:Els Bolkestein|Els Bolkestein]], die Baritone [[w:Hans Riediker|Hans Riediker]], [[w:Henk Smit|Henk Smit]] und [[w:Hans Wilbrink|Hans Wilbrink]] sowie die Dirigenten [[w:Bernard Haitink|Bernard Haitink]] und [[w:Tera de Marez Oyens|Tera de Marez Oyens]]. Von seinen Kompositionen sind nur zwei bekannt, ''Dans Mon Coeur'' (le Menuet) und ''Quand Tu Danses'' (La Valse).


1945 heiratete er Betsy Marianne Barth (1908–2004), Deutsch-Lehrerin an der Montessori-Schule.<ref>Laut ancestry.ca war er mit Frida "Friedel" Irene Lüderitz verheiratet.</ref>
1945 heiratete er ''Betsy Marianne Barth'' (1908–2004), Deutsch-Lehrerin an einer Montessori-Schule.<ref>Laut ancestry.ca war er mit Frida "Friedel" Irene Lüderitz verheiratet.</ref>


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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 07:44 Uhr

Felix Hupka (* 21. Juni 1896 in Wien; † 11. August 1966 in Amsterdam, Niederlande) war Pianist, Dirigent, Komponist und Musikpädagoge. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er zur Emigration gezwungen.

Leben, Werk

Felix Hupka entstammte einer hochmusikalischen jüdischen Familie, die aus Budapest nach Wien übersiedelt war. Der Vater, Sigmund Hupka (1851–1899), war ein bekannter Konzertpianist. Seine Mutter war Marie geb. Blau.[1] Er war ein Einzelkind und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, denn der Vater starb, als er drei Jahre alt war. Er bekam früh Musikunterricht und lernte von 1905 bis 1911 bei Leon Erdstein Klavier, Harmonielehre und Kontrapunkt. Ab 1910 trat er als Konzertpianist auf. Er setzte seine Studien ab 1911 bei Eugen d’Albert und von 1912 bis 1921 bei Heinrich Schenker fort. Ab 1922 war er als Korrepetitor und Dirigent an deutschen Opernbühnen verpflichtet – zuerst in Frankfurt am Main, wo er den Dirigenten Eugen Szenkar kennen lernte. Als Szenkar 1923 als GMD an die Große Volksoper in Berlin und als er 1924 als Generalmusikdirektors an der Kölner Oper verpflichtet wurde, folgte ihm jeweils Hupka als Assistent und Solo-Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung. Von 1930 bis 1933 war er in Paris engagiert. Laut Pariser Tageszeitung errang er 1937 als Dirigent in den Niederlanden einen großen Erfolg.[2]

1939 flüchtete er von Wien nach Amsterdam. Wo und wie er den Holocaust in den Niederlanden überlebte, ist nicht bekannt. In Amsterdam unterrichtete er am Sweelinck-Konservatorium. Zu seinen bekannteren Schülern zählen die Sopranistin Els Bolkestein, die Baritone Hans Riediker, Henk Smit und Hans Wilbrink sowie die Dirigenten Bernard Haitink und Tera de Marez Oyens. Von seinen Kompositionen sind nur zwei bekannt, Dans Mon Coeur (le Menuet) und Quand Tu Danses (La Valse).

1945 heiratete er Betsy Marianne Barth (1908–2004), Deutsch-Lehrerin an einer Montessori-Schule.[3]

Weblinks

Anmerkungen, Einzelnachweis

  1. In mehreren Kurzbiografien ist vermerkt, er sei der Enkelsohn des Komponisten Ignaz Brüll. Dies ist unrichtig. Ein Cousin väterlicherseits war mit einer Tochter Brülls verehelicht. Die Mutter von Felix Hupka war entweder vor oder nach der gegenständlichen Ehe mit Salomon Lemberger verheiratet. Laut Schenker Archiv soll Felix Hupka eine Schwester gehabt haben, die nach Eheschließung Kaposi oder Kaposy hieß. Der Vorname ist nicht bekannt.
  2. Pariser Tageszeitung: Grosser Erfolg des Dirigenten Felix Hupka in Holland, 13. Mai 1937. Belegexemplar bei der Deutschen Nationalbibliothek.
  3. Laut ancestry.ca war er mit Frida "Friedel" Irene Lüderitz verheiratet.